Kopie von `Jan Maat's kleines Seemannslexikon`

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Kategorie: Verschiedene Industrien Handwerk > Seemannsbegriffe
Datum & Land: 13/01/2009, De.
Wörter: 3489


Gischt
= Sprühwasser, aufschäumende See, Schaum, der beim Brechen von Meereswellen entsteht

gissen
= die Position eines Schiffes schätzen. Schiffsort, der nicht durch Peilung, astronomische Beobachtung oder funknavigatorisch sondern durch Koppeln ermittelt wird.

GKSS
= Gesellschaft für Kernenergieverwertung in Schiffbau und Schifffahrt m.b.H. ( Forschungszentrum Geesthacht)

Glas
= auf größeren Schiffen Uhrzeitangabe durch Anschlagen (Glasen) der Schiffsglocke, ein Glas > halbe Stunde

glasen
= durch Anschlagen der Schiffsglocke anzeigen, wie viele halbe Stunden seit Beginn der Wache vergangen sind, 8 Glas entspricht 4 Stunden seit Wachbeginn und damit Wachende ( 1 Glas = eine halbe Stunde seit Wachbeginn (einfacher Schlag); 2 Glas = eine Stunde seit Wachbeginn (ein Doppelschlag) usw. bis 8 Glas (vier Doppelschläge). Der Nam...

Glaukos
= griech. myth. Gott des Meeres, insbesondere der Schifffahrt und Fischerei.

Glaukonitsand, der
= Ablagerung im Schelfmeer, dessen farbgebender Bestandteil der Glaukonit ist; Grünsand.

Gleitboot
= flaches Motorboot, das sich bei höherer Geschwindigkeit durch Strömungsauftrieb aus dem Wasser erhebt und über der Wasserfläche gleitet.

GLI
= German Lifeboat Institution; Internationale Bezeichnung für die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger ( DGzRS)

GMSA, GM/SA
= German Mine Sweeping Administration / Deutsche Minenräumleitung

GMDSS
= Global Maritime Distress Safety System. Internationales Notrufstandard, der automatisch alle Daten des Schiffes über ein weltweites Satellitensystem übermittelt. Eine ausgelöste Seenotboje wird innerhalb von 3 Minuten geortet.

GMT
= Greenwich Mean Time. Die mittlere Ortszeit des Meridians von Greenwich oder 0 Grad-Länge

GOC
= General Operator's Certificate = Allgemeines Betriebszeugnis für Funker mit Gültigkeitsvermerk gemäß STCW - Übereinkommen, das in erster Linie von allen Wachoffizieren größerer Berufsschiffe außerhalb der A 1 Gebiete gefordert wird. - Funkzeugnis für den Seefunkdienst. Alt: (bisher Reg TP / BABT) =...

Goldener Ring
= poetische Benennung der die gesamte deutsche Marschküste schützend umschließenden Hauptdeichlinie.

Golf
= großer Einschnitt des Meeres ins Festland, Meeresbusen, Bucht

Golfstrom
= warme Meeresströmung im nördlichem Atlantik

Gondel
= schmales venezianisches Boot, das im Stehen gerudert wird

gondeln
= mit der Gondel fahren

Gondoliere
= Ruderer der Gondel, Gondelführer

Goniometerpeiler, Goniometerpeilanlage
= Funkpeilanlage bei der durch feststehenden Kreuzrahmen das lektro- magnetische Feld aufgenommen und auf 2 Spulen im peilerübertragen wird. Dies erzeugen ein Sekundärfeld, in dem mittels der Suchspule die Richtung bestimmt wird, aus der der sender einfällt.

Gorch Fock
= 1. Pseudonym eines 1916 in der Skagerrak-Schlacht gefallenen Seeschriftsteller ( Johann Kinau, 1880-1916) ; 2. Segelschulschiff der Reichs- und Kriegsmarine von 1933-1945; 3. Segelschulschiff der Deutschen Marine, 1958 bei Blohm und Voss gebaute Bark

Gording
= Gordings; Tau zum Zusammenschnüren der gerefften Segel, man unterscheidet Bug- und Nock-Gording

GPS
= Global Positioning System, ist ein weltweit arbeitendes Standortbestimmungssystem mit Satelliten. Zusätzliche Landstationen führen zum DGPS, dem Differential Global Positioning System, das die Genauigkeit der Standortbestimmung erheblich erhöht. ( GPS und DGPS haben zunehmend Decca-, Loran- und Omegaverfahren abgelöst.)

Granat
, Garnele = Zehnfußkrebs auch als Krabben oder Shrimps bekannt, Delikatesse von der Nordsee

Gräting
= Gitterost aus Holz oder Metall auf Schiffen; meist dort angebracht, wo Wasser über ein glattes Deck laufen kann, um einigermaßen trockene Steh- und Gehflächen zu schaffen.

Graudüne
= Binnendünne und ist eine ehemalige Weißdüne, deren Sand im Laufe der Zeit entsalzt und weitgehend entkalkt wurde und die keine nennenswerte Sandzufuhr mehr bei Sandwehen erhält. Sie hat eine dichte Pflanzendecke aus Kleingräsern, Moos und Sträuchern.

Graue Katz
= volkstümlich für einen schnell heranziehenden (schleichenden) , die Sicht raubenden Küstennebel. Für den Wattwanderer kann er zu einer großen Gefahr werden.

Greenwicher Zeit
= ist die mittlere Ortszeit des Meridians von Greenwich oder Mittlere Greenwicher Zeit , MGZ oder GMT ( Greenwich Mean Time)

Grendal
= nord. myth. Wasserriese, die Sturmbrandung.

Greta Garbo
= nach der berühmten Schauspielerin benannter, doppelgeschoteter großer Vierkantklüver ( Benutzung bei der J-Klasse - große Rennyacht)

grobe See
= hoher Wellengang

Großbaum
= Spiere, an der die Unterliek des Großsegels befestigt ist.

Große Fahrt
= Seefahrt unbegrenzt weltweit auf allem Meeren

Großefehnkanal
= 1633 von Emden gebauter, an das Fehntjer Tief bei Westgroßefehn anschließender Moorkanal von ca. 10km Länge und vier Schleusen, von denen die Eingangsschleuse von 1786 in den 1990er Jahren restauriert wurde; 1921-34 über den Großefehnanschlußkanal mit dem Nordgeorgsfehnkanal (und dem Ems-Jade-Kanal) zum Ri...

Groß-Finow-Maß
= Schiffsmass für Lastenkähne: Länge 41m, Breite 5,10m, Tiefgang 1,75, Tragfähigkeit 270 t; Finowmass: Länge 40m, Breite 4,60m, Tiefgang 1,75 m, Tragfähigkeit 240 t,

Große Havarie
= siehe Havarie

Großer Flaggenschmuck
= Schmuck des Schiffes bei besonders bedeutsamen festlichen Anlässen. Außer den Flaggen des Kleinen Flaggenschmuck werden aneinandergereite Signalflaggen vom Heck über die Toppen ( höchste Stelle der Masten) bis zum Bug gesetzt.; siehe auch Flaggengala.

Große-Seen-St.-Lorenz-Seeweg
= von seegehenden Schiffen befahrene Seewasserstraße, die die großen Seen zwischen Kanada und den USA mit dem Nordatlantik verbindet.

Großkreis
= in der Regel bei Segelschiffen jene Transatlantikrouten, auf denen zu bestimmten Jahreszeiten überwiegend mit Wind zu rechnen ist. Der Großkreis richtet sich nach den ständig wehenden Passat- und Monsunwinden und ist selten die kürzeste Entfernung zwischen zwei Punkten.

Großkreisroute
= Ozeanüberquerung mittels der kürzesten Distanz zwischen zwei Punkten auf der Erdoberfläche. Auf einer gnomonischen Karte erscheint der Großkreis als gerade Linie.

Großmast
= ist der mittlere Mast von einem Dreimaster (Aufteilung: Großuntermast, Groß-Marsstenge und Groß-Bramstenge) Segel: Großsegel, Großuntermarssegel, Großobermassegel, Großunterbramsegel, Großoberbramsegel und Großroyal

Großrah
= die unterste Rah am Großmast

Großroyal
= oberes Segel am Großmast

Großschot
= Talje aus mehreren Blöcken, die zum Dichtholen des Großsegels verwendet wird. Die Großschot verbindet den beweglichen Großbaum mit dem Bootskörper.

Großsegel
= das am Großmast gesetzte Schratsegel, das entweder mit losem Unterliek gefahren wird oder das fest mit dem Großbaum verbunden ist. Das Großsegel kann als Hochsegel, Gaffelsegel, Treisegel, gegenfalls auch mit einer Spreizgaffel oder aber als Rollreffgroßsegel gefahren werden. Bei einem Rahsegler ist das Großsegel da...

Großtopp
= Spitze des Großmastes oder der ganze Großmast

Großtoppsegel
= bei größeren älteren Segelschiffen das Toppsegel des Großmastes.

Großwant
= Want am Großmast

Growler
( engl.) = Von Eisbergen abgebrochene kleinere Eisstücke, die weniger als 1m aus der See herausragen ( ' Brummer ' = nach dem Geräusch beim Aus- und Abtauchen in der See)

Grundgänger
= Versagen der Antriebsvorrichtung beim Torpedo. Der Torpedo läuft nicht weiter sondern legt sich auf den Meeresgrund. Bei Übungsschüssen kann ein Grundgänger auch durch Versagen der Ausblasevorrichtung im Übungskopf entstehen.

Grundgeschirr
= Ankergeschirr, Fischereiausrüstung, Schleppnetz

Grundmine
= (Marine) Mine, die auf den Meeresgrund gelegt wird. Sie kann nur auf verhältnismäßig flachen Stellen des Meeres ausgebracht werden.

Grundsee
= aus tiefen Wasser (Untiefen) kommende hohe Wellen, die beim Einlaufen in seichtes Wasser branden und hierbei den Meeresboden (Meeresgrund) aufwühlen. - Wogenbildung in flachem Meer, bei der sich Kämme infolge der Reibung am Meeresgrund überstürzen.

grüne See
= überkommende Brecher

Grüner Strahl, Grüner Blitz
= Bezeichnung für eine Leucht-Erscheinung bei Sonnenuntergang oder -aufgang am Meereshorizont, die bei ganz klarem und dunstfreiem Horizont mitunter auftritt. An der Stelle, wo die Sonne gerade untergeht oder aufgehen wird, erscheint für einige Sekunden ein kleiner, helleuchtender Fleck von grüner Farbe. Erklärt wir diese Ersch...

Grützkasten
= Lazarett

GTS
= Abkürzung für Gasturbinenschiff, wird in der Regel dem Schiffsnamen vorangestellt.

Guion
= Guion Line (1866-1894) Liverpool & Great Western Steamship Company Ltd.

Gurkengaleere
= Bananenschiff

Gut
= 1.Ware , Frachtgut, Schüttgut, 2. Gesamtheit der Taue und Seile. Man unterscheidet stehendes Gut, das sind die Taue, die fest bleiben, und laufendes Gut, das sind die Taue die beweglich sein müssen, um Segel mit ihnen bedienen zu können.

GW
= Great Western Steam Ship Company ( 1838-1846)

Hacke
= das verdickte Kielende am Heck, worauf das Ruder ruht.

Hadelner Kanal
= 31,7 km lange Verbindung zwischen der Elbe bei Otterndorf und dem Bederkesasee, als Entwässer- ungskanal geplant und 1852 bis 1855 als Schifffahrtsweg gebaut; nach der Weiterführung des Bederkesa-Geeste-Kanals Teil des Elbe-Weser-Schiffahrtswegs - geht zurück auf Verträge von 1542 zwischen dem Fürsten von Hadeln, der Stad...

Hafen
= geschützter Anlegeplatz und Umschlagplatz für Schiffe ( See-, Fluß- und Binnenhafen)

Hafenamt
, Hafenbehörde = Behörde, der die Leitung des Hafenbetriebes obliegt

Hafenkapitän
= jemand der die nautische Verwaltung eines Hafens obliegt, meist in größeren Häfen

Hafenlotse
= Lotse, der die Seeschiffe sicher in den bzw. aus dem Seehafen lotst, im Gegensatz zum Fluß- oder Seelotsen, der im Gebiet der Hafenzufahrt oder in Küstengebieten die Beratung des Kapitäns übernimmt.

Hafenmeister
= in kleineren Häfen obliegt der Hafenmeister die nautische Verwaltung eines Hafens

Haff
= durch eine Nehrung vom Meer fast vollständig abgetrennter Strandsee (Flußmündungsbucht)

Hahnepfote, Hahnepoot
= ein an drei Punkten angreifendes Tau, Tau mit auseinander laufenden Enden

Haken
= Verbindungsstück zwischen Drähten, Leinen und Ketten

Haker
= seemännische Bezeichnung für das Hängenbleiben des Schleppnetzes an einem Hindernis auf dem Meeresboden ( Wrack, Anker, Felsen)

HAL
= Hamburg-Amerika Linie, ab 1893 als Kurzform für den angeblich umständlichen Namen Hapag

Halbdeck
= Bezeichnung für ein erhöhtes Achterdeck

halber Schlag
= 1. mit einem halben Schlag wird eine Leine belegt; einfacher Knoten, der alleine nicht hält.. Mit z.B. einem Rundtörn und 2 halben Schlägen erreicht man aber eine haltbare Befestigung; 2. beim Essen nur eine halbe Portion

Halbinsel
= ins Meer oder in einen See vorspringender Teil des Festlandes ( z.B. durch Meereseinbrüche entstanden)

halbmast
= bis zur halben Höhe des Mastes flaggen ( als Zeichen der Trauer)

Halligen
= 1.) kleine, oft bei Sturmflut überfluteten, Marschinseln im nordfriesischen Wattenmeer, die nicht eingedeicht wurden. Die Höfe, Stallungen usw. auf den Halligen liegen auf künstlichen 4-5 m hohen Werften (Warften, Wurten). 2.) Das hoch gelegene Vorland vor den Deichen des Festlandes wird auch als Hallig bezeichnet.

Halse
= 1. Haltehau des Segels, 2. Hals(e) = untere vordere Ecke des Segels, 3. Wendemanöver

halsen
= das Segel auf die andere Bordseite bringen (beim Wenden)

Hamem, Hammnetz
= Fanggerät der Küsten und Flußfischerei

Handelsflagge
= zeigt die Staatsangehörigkeit von Handelsschiffen an, meist die Nationalflagge

Handelskrieg
= Versuch der kriegsführenden Parteien die Kriegswirtschaft des Gegners insbesondere durch Abschnürung seiner Seezufuhren lahmzulegen. Der Handeslkrieg findet seine Beschränkung in dem Grundsatz der Freiheit der Meere und ist daher durch einige völkerrechtliche Abkommen des Seekriegsrechts geregelt. Die Wegnahme von Waren und S...

Handelsmarine
= umfaßt alle dem seewärtigen Güter- und Personenverkehr dienenden Schiffe eines Staates, die als Seeschiffe klassifiziert und eingetragen sind. (Seeschiffahrt)

Handelsschiff
= Schiff zur Beförderung von Gütern und Personen

Handicap
= Segelregatta ungleicher Jachten, die mit einem Ausgleich gegeneinander segeln

Handlog
= veraltetes Log (Meßgerät), das die Fahrt mit einer Logleine mißt, die auf einer Logtrommel aufgerollt ist und an deren Tampen ein Logscheit hängt. Die Ablaufzeit mißt ein Logglas. Die Logleine ist in Abständen von 6,84 m mit Knoten markiert und hat eine Gesamtlänge entsprechend der möglichen Höchst...

Handlot
= Gerät zum Messen der Tiefe. Besteht aus einem 3-5 kg schweren länglichem Bleikörper, der unten eine Aushöhlung hat, zur Aufnahme der Lotspeise.Er wird an einer 40 m langen Lotleine auf den Grund herabgelassen.. Steht die Leine senkrecht, kann man an der entsprechenden Marke die Tiefe ablesen. Die Leine ist in der Regel mit fa...

Handspake
= handlicher hölzerner Hebebaum; auch lange Rundhözer, mit denen man früher das Ankerspill runddrehte.

Handstopp
= kurze Tauschlingen, die am Jackstag befestigt sind; um dem Seemann beim Arbeiten Halt zu geben

Hand über Hand
= Arbeitsweise beim Einholen oder Anstecken einer losen Leine, die jeweils mit einer Hand gezogen wird, während die andere Hand nachgreift.

Hanger
= ein dicker Stahldraht zum Halten und Fieren des Ladebaumes.

Hanse
= Vereinigung von Kaufleuten norddeutscher Städte im Mittelalter, später Städtebund zwecks gemeinsamen Handels (z.B. Hansestadt Bremen, Hamburg, Lübeck, Rostock)

Hansekogge
= Handelsschiff in der Hansezeit (Mittelalter)

HAPAG
= Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft, Hamburg-Amerika-Linie, älteste und bedeutendste deutsche Reederei, 1847 gegründet . 1970 Zusammenschluß von Hapag und NDL ( Norddeutscher Lloyd ) zur Hapag-Lloyd AG

hart am Wind
= 'Hart und hoch' am Wind Segeln heißt: den Wind so spitz von vorn zu nehmen, wie es eben noch geht. Zu hoch am Wind segelt man, wenn die Segel anfangen zu killen (flattern). - Segeln mit Wind schräg von vorn

Hartbrot
= Schiffszwieback

Hauptdeck
= gewöhnlich das oberste durchlaufende Deck

Hauptgefreiter
= Mannschaftsdienstgrad unmittelbar über den Obergefreiten ( z. B. Bundesmarine)

Hauptsegel
= auch Arbeitssegel. Die normalen Grundsegel eines Bootes ohne die Beisegel z.B. Großsegel und Fock. nach der Takelung mit Hauptsegel erhält das Boot die Bezeichnung wie; Kat, Slup, Ketsch oder Yawl. Nach der Art der verwendeten Hauptsegel gibt es auch eine Typenbezeichnung für die Takelage, z.B. Lugger-, Gaffel- oder Hochtakelage