Kopie von `Jan Maat's kleines Seemannslexikon`

Die Wörterliste gibt es nicht mehr oder die Website ist nicht (mehr) online. Nachstehend finden Sie eine Kopie der Informationen. Eventuell ist die Information nicht mehr aktuell. Wir weisen Sie darauf hin, bei der Beurteilung der Ergebnisse kritisch zu sein.
Kategorie: Verschiedene Industrien Handwerk > Seemannsbegriffe
Datum & Land: 13/01/2009, De.
Wörter: 3489


kentersicher
= ein Kielboot, dessen Ballastteil so hoch ist, dass es sich auch dann wieder aufrichtet, wenn es vom Sturm platt aufs Wasser gedrückt wird, ist kentersicher. Fälschlich auch als unkenterbar bezeichnet.

Kerguelen, Tremarec
= französischer Seefahrer 1745-97 entdeckte 1772 die Kerguelen-Inseln ( (Indischer Ozean)

Kertsch, Straße von
= zwischen der Halbinsel Krim und Kaukasien, 2,4 sm breit.

Kessel-Kommandant
= Smutje, Koch, Kochsmaat, Frikadellenschmied; auch Kätel-Kommandant

Ketsch
= ein zweimastiges Segelboot, bei dem der Besanmast (hinterer Mast) vor oder überhalb des Ruders bzw. innerhalb der Wasserlinie steht (vgl. Yawl)

ketten
= die Boote sind ans Ufer gekettet, mit einer Kette angebunden

Kettenkasten
= Stauraum der Ankerkette unterhalb des Ankerspills, für Backbord- und Steuerbordkette unterteilt.

Kettenkneifer
= Haltevorrichtung für die Ankerkette zwischen Ankerspill und Klüsenrohr. Er dient zur Festlegung des Ankers und Entlastung des Ankerspills; Kettenstopper.

Kettenspleiß
= Augspleiß, für ein Auge mit geringem Durchmesser und geringer Bruchfestigkeit aus einer verminderten Anzahl von Kardeelen zum Einspleißen von Tauwerk in ein Kettenglied

Kettenstopper
= 1. Ein Kettenende mit eingespleißtem Ende aus Webleinengut zum Abstoppen von Stahldrahtleinen; 2. Kettenkneifer

KfK
= (Marine) Kriegsfischkutter

kieken
= gucken, sehen

Kieker
= Fernglas

Kiel
= 1. Grundbalken , unterer mittschiffs verlaufender Längsverband (Längsverstrebung) eines Schiffes. Allgemein jedoch die Bezeichnung der Kielflosse mit dem Kielballast; 2. Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein.

Kielboot
= ein Boot mit einem Ballastkiel, der entweder in ein Rundspant-Kielboot mit S-Schlag eingebaut ist oder als Kielflosse unter dem eigentlichen Kiel hängt. Boote können entweder mit nur einem Mittelkiel, mit zwei Kimmkielen oder als Dreikieler gebaut sein. Er ist gegenüber einem Schwertboot selbstaufrichtend.

Kiel-Canal
= Bezeichnung für Nord-Ostsee-Kanal, früher Kaiser-Wilhelm-Kanal

Kieler Bucht
= Seegebiet zwischen der Ostküste Schleswig-Holsteins und den dänischen Inseln Alsen

Kieler Woche
= Regatte-Woche, in der auf olympischen Kursen und auch auf Hochseekursen Wettkämpfe ausgetragen werden. Die Kieler Woche wird seit 1882 durchgeführt.

Kielflosse
= flache Stahlplatte unter dem Kiel von Segelbooten zur Vergrößerung der Lateralflächen. Am unteren Rand der Kielflosse kann eine Verdickung als Ballast zur Verbesserung der Stabilität sein.

kielholen
= eine Segelyacht auf die Seite legen, um den Schiffsboden zu untersuchen, früher zur Strafe, einen Seemann an einem Tau unter dem Schiff durchziehen

Kielkreuzer
= Segelboot mit Kiel und Kajüte, wird auch nach dem Fahrgebiet als Seekreuzer oder Schärenkreuzer bezeichnet.

Kiellegung
= Baubeginn eines Schiffes auf der Schiffswerft

Kiellinie fahren
= genaues Hintereinanderfahren mehrerer Schiffe

kieloben
= Kiel nach oben, das Boot trieb kieloben auf dem Wasser

Kielraum
= Bilge

Kielschwein
= auf dem Hauptkiel von Schiffen liegender Verstärkungsbalken oder -träger), auch Binnenkiel genannt.

Kielschwert
= Holz- oder Metallplatte unter dem Kiel, die in den Schiffsboden eingezogen werden kann

Kielwasser
= von Wirbeln verursachte Spur hinter einem fahrenden Schiff

Kielwasser segeln
= z.B. ein Segelboot unmittelbar folgen

killen
= Flattern eines Segels an seiner Vorderkante ( durch lose Segel)

Kimm, Kimmung
= 1. Horizontlinie zwischen Meer und Himmel, 2: Übergang des Schiffsbodens in die Bordwand

Kimmkiel
= im Gegensatz zum Mittelkiel nicht unter dem eigentlichen Kiel, sondern an jeder Bordseite in der Nähe der Kimm eingebauter oder als Kielflosse befestigter Ballastkiel.

Kimmstringer
= Längsversteifung im Rumpf, die an der Kimm sitzt, das heißt dort, wo der Bootboden in die mehr oder minder senkrechte Bordwand übergeht.

Kink, Kinken
= Knoten im Tau, Knick in der Stahltrosse

Klabautermann, Klabüstermann
= Kobold, der im Schiff klopft und rumort und entweder durch sein Erscheinen dem Schiff den Untergang anzeigt oder der im Schiff auf Ordnung sieht und durch sein Verschwinden Unheil anzeigt.

Klampe
= Stütze für das Beiboot auf dem Schiffsdeck oder doppelarmiger Haken (Knagge) auf der Reling zum Befestigen von Tauen (belegen)

Klappbuchse
= schwenkbarer montierte Morselampe zur Signalgebung

klappen, verklappen
= Abfallstoffe ins Meer versenken

Klappläufer
= ein loser laufender Block, dessen Läufer an einem Ende (Tau) befestigt ist. Mit dem anderen Ende wird die am beweglichen Block befestigte Last geholt.

klar
= seem. Ausdruck für 'fertig'; ein Schiff ist klar zum Auslaufen; etwas so vorbereitet haben, daß es sofort genutzt oder eingesetzt werden kann; klare Sicht (ohne Nebel oder Wolken)

Klar bei Hängmatten
= Befehl zum Schlafengehen an Bord eines Schiffes. Die engen Verhältnisse an Bord erlauben es meist nicht, jedem Mann sein eigene Koje zu geben. Die Seeleute schlafen in Hängmatten, die abends in den Räumen aufgehängt werden

Klarschiff
= Gefechtsbereitschaft eines Kriegsschiffes

klar Schiff machen
= bedeutet streng genommen nur 'klar machen zum Gefecht' und ist ein Begriff der Kriegsmarine und kommt aus der Zeit, als man die Geschützpforte (Pfortendeckel) vor dem Geschütz (Kanone) aufklarte ( hochzog, aufklappte).

Klasse
= Güteklasse einer Klassifikationsgesellschaft ( für Schiffe in Deutschland der Germanische Lloyd) oder Jachten Zugehörigkeit zu einer Einheitsklasse

Klassenzeichen
= Symbol, Ziffer oder Buchstabe, die im oberen Teil des Großsegels als Unterscheidungszeichen geführt werden und die Bootsklasse kennzeichen

Klau, Klaue
= ein gabelförmiger Beschlag am mastseitigen Ende der Gaffel.

Klappbuchse
= schwenkbar montierte Morselampe (Signalscheinwerfer) zur Signalgebung

Kleid
= 1. Persenninghülle zum Schutz von Kompaß, Steuerrad usw.; 2. die einzelne Bahn eines Segels

Kleidkeule
= holzhammerähnliches Instrument mit einer Rille am Schlegel. Es wird zum Bekleiden von Drahttrossen mit einem geteerten Hanffaden benutzt.

Kleine Fahrt
= die Fahrt in der Ostsee, in der Nordsee bis zu 61° nördlicher Breite, im Englischen Kanal, im Bristol-Kanal, im St. Georgs-Kanal und in der Irischen See mit Einschluß der Clyde-Häfen, soweit diese Fahrt die Grenzen der Küstenfahrt überschreitet.

Kleiner Flaggenschmuck
= Schmuck des Schiffes bei festlichen Anlässen. Auf allen Masten des Schiffes sowie am Heck und am Bug wird im Topp die Landesflagge gesetzt; siehe auch großer Flaggenschmuck.

Kliff
= Steilufer, Abbruchkante, steile Kanten an im Abbruch liegenden Meeresufern.

Klinker, Klinkerbeplankung
= Art der Beplankung, bei der die Holzplanken dachziegelartig übereinandergreifen.

Klinkerboot
= Boot mit dachziegelartig übereinandergreifenden Planken

Klinometer
= Meßgerät zur Bestimmung des Krängungswinkels des Schiffes. Es wird hierzu an einem Querschott angebracht.

Klippe
= aus dem Meer ragender Felsen

Klipper
, Clipper = Der Klipper (engl. Clipper) ist ein Segelschiffstyp und wurde in den USA entwickelt. Sie ist ein seetüchtiges schnelles Segelschiff im 19. Jahrhundert , englische Konstruktionen speziell zum Transport von Tee und Weizen. Klipper sind meist als Vollschiff getakelt. Sein ausgezeichnetes Merkmal war seine hohe Geschwindigkeit. Die Cli...

Klippersteven
= eine bei größeren vorwiegend alten Segelschiffen übliche Bugform. Nach vorne überfallende klipperähnliche Form des Vorstevens.

Klippfisch
= getrockneter und gesalzener Kabeljau

Klöppel
= Glockenknöppel z.B. einer Schiffsglocke

Klüse
= Loch in der Schiffswand ( Deck, Schanzkleid, Reling) zum Durchziehen von Ketten, Taue oder Trossen

Klüsen dicht
= schlafen

Klüver
= dreieckiges Segel am Bugspriet (Vorsegel), das vor der Fock gefahren wird und auf einem Kutter zu den Haupt- oder Arbeitssegeln zählt.

Klüverbaum
= über den Vorsteven hinausragendes Rundholz zum Befestigen von Vorsegeln; Bugspriet

Knarrpoller
= einfache Winsch ohne Hebel zur Übertragung geringer Kräfte (Fockschot auf Jollen), meist aus Kunststoff.

Knechte
= auf dem Oberdeck von Segelschiffen senkrecht stehende Holzbalken mit Scheiben zur Führung des laufenden Gutes.

kneifen
= so hart am Wind segeln, z.B. um eine Boje noch runden zu können, daß das Boot nicht mehr richtig läuft.

Knickspanter
= Boote, deren Rümpfe einen eckigen Querschnitt haben. Es kann ein einfacher oder ein doppelter Knickspant sein. Gegensatz: Rundspanter.

Knickspantform
= Rumpfform mit eckigen Verlauf der Spanten. Es gibt Knickspantboote mit Plattboden und solche mit Spitzboden. Häufiger und für den moderernen Kunststoffbau geeigneter ist die runde Bauweise ( Rundspantform)

Kniephof, Claus
= berüchtigter Seeräuber aus Flandern. Dietmar Koel stöberte den Freibeuter 1525 in Ostfriesland auf und vernichtete seine Schiffe bei Greetsiel. Klaus Kniephof wurde am 30.10.1525 mit 16 anderen Seeräubern auf den Grasbrook in Hamburg hingerichtet.

Knorre
= Lastschiff der Wikinger

kn, Knoten
= Einheit für die Geschwindigkeit in der Seefahrt ( 1 kn = 1 sm/h = 1,852 km/h = 0,514 444 m/sek)

Knoten
= 1. festgezogende Schlinge im Seil, Tau, 2. Marke an der Logleine

Knotenbrett
, Knotentafel = Schau- und Lehrtafel über Seemannsknoten , heute ein beliebtes maritimes Sammelobjekt

Knotenforz
= ist ein mickriger, kleiner Seemann ( auch: Flottenforz)

knüppeln
= hartes Segeln unter äußerster Beanspruchung von Masten und Segel

Kobold
= siehe Klabautermann

Kochsmaat
= Besatzungsmitglied, das im Wirtschaftsbereich zur Unterstützung des Kochs eingesetzt ist

Kockpit
= auch Plicht, vertiefter Sitzraum in Jachten; auch Cockpit

Koffeinagel
= Belegnagel, der entweder senkrecht oder waagerecht in eine Nagelbank gesteckt, zum Festmachen, Belegen, des laufenden Gutes dient.

Kofferdamm
= schmale, leere Zelle zwischen 2 voneinander sicher zu trennenden Räumen auf Schiffen ( z.B. zwischen Trinkwasser- und Treibstofftanks)

Kogge
= zwei bis dreimastiges bauchiges Segelschiff mit mehrstöckigen Aufbauten auf Bug und Heck (11,13-14 Jh.); das Handels- und Kriegsschiff der Hanse; sie war das erste Fahrzeug, das das Steuerruder am Heck trug.

Kohlentrimmer
= mußte auf den alten Dampfschiffen die Kohlen aus dem Kohlenbunker in den Kesselraum bringen; nicht also mit dem Heizer zu verwechseln

Koje
= schmales, in der Kajüte eingebaute Bett

Kojer
= Deicharbeiter, der mit der Schiebekarre oder Wüppe den für den Deichbau benötigten Kleiboden herankarrt.Diese körperlich schwere Arbeit wird kojern genannt.

Koker
= Öffnung am Schiffsheck für das Ruder (Hennegatt, Ruderkoker)

Kola
= russ. Halbinsel in der Barentsee mit gleichnamigem Hafen

Kolani, Colani, Kulani
= warmes, hüftlanges Marinejakett; siehe Kulani

Kolbendampfmaschine
= Schiffsantrieb, bei dem sich ein dampfgetriebener Kolben in einem Zylinder auf und ab bewegt und die Kraft über Kolbenstange und Kurbel auf die Schraubenwelle überträgt.

Kolderstock
= Steuervorrichtung, auf die Ruderpinne senkrecht aufgesetzt.

Koldewey, Karl
= Polarforscher. Koldewey unternahm 1868 und 1869 zwei Nordpolar-Expeditionen.

Kolk, Heete, Heite, Brak
= 1. durch strömendes Wasser verursachte Ausspülung ( Vertiefung) der Gewässersohle (z.B. an Buhnenköpfen); 2. bei einem Deichbruch im gewachsenen Boden ausgespültes, tiefes Wasserloch.

Kollision, Schiffskollision
= Zusammenstoß eines Schiffes mit einem anderen oder einem anderen festen Gegenstand

Kolli, Kollo
= Bezeichnung für Transporteinheit, für die einzelnen Stücke der Ladung, Packstück

Kombischiff
= Abkürzung für kombiniertes Fracht-Fahrgastschiff

Kombüse, Kabüse
= Schiffsküche

Kombüsenhengst
= Koch

Kombüsenkreuzer
= ewig hungriger Seemann, der sich gern und oft in der Nähe der Kombüse aufhält (herumkreuzt), um einen Extraschlag zu erhaschen

Kommandant
= Kapitän eines Schiffes oder Bootes ( Marine )

Kommandantenwimpel
= dreieckige Flagge, die bei im Verband fahrenden Einheiten der Seestreitkräfte verwendet wird. Er zeigt an, wo sich der Kommandierende des Verbandes befindet;siehe Kommandowimpel.