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Kategorie: Technik und Industrie > Bergbau
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 605
Nettowirkungsgrad
Verhältnis der erzeugten zur eingesetzten Energiemenge. Die eingesetzten Energiemenge wird um den Eigenverbrauch z.B. eines Kraftwerkes reduziert.
Netz
Gesamtheit aller miteinander verbundenen Transportleitungen: Gasnetz, Stromnetz.
Niederspannung
Spannungsbereich unterhalb 1 000 V. (siehe Spannung)
Nutzenergie
jener Teil der Endenergie, der Verbraucher nach der letzten Umwandlung für den eigentlichen Nutzungszweck zur Verfügung steht. (z.B. Umwandlung von Elektrizität in Heizwärme). Arten der Nutzenergie können sein: Heizwärme, Strahlungsenergie, mechanische Arbeit, elektrische Energie.
OECD
Organization for Economic Coorperation and Development (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)
Pechkohle
stark inkohlte Hartbraunkohle mit einem Gehalt an Flüchtigen Bestandteilen von etwa 40% und einem Heizwert von 21.000 bis 23.000 kJ/kg. (siehe Braunkohle, Inkohlungsgrad)
Pechkohle
Tertiäre Hartbraunkohle von steinkohleartigem Aussehen, dessen hoher Inkohlungsgrad auf tektonische Einflüsse zurückzuführen ist.
Primärenergieträger
Energieträger, die nach der Gewinnung für die weitere Verwendung zwar teilweise aufbereitet werden, jedoch nicht wie Sekundärenergieträger einem Umwandlungsprozeß unterliegen, durch den die chemische und/oder physikalische Struktur der verarbeiteten Energieträger verändert wird. Die wichtigsten Primärenergieträger sind Steinkohle, Braunkohle, Erdö...
Prospektion
Aufsuchen von nutzbaren Rohstoffen in der Lagerstätte.
Pyrolyse
thermische Zersetzung von Stoffen in kleinere Moleküle. So erhält man beispielsweise bei der Entgasung von Kohle im Temperaturbereich zwischen 400 und 600 °C als Pyrolyseprodukte Gas, Teer und den festen Rückstand Koks. Spezielle Pyrolyseprozesse sind die Schwelung, die Verkokung und das Cracken.
Rationalisierungsverband des Steinkohlenbergbaus
Bundesunmittelbare Körperschaft des öffentlichen Rechts, eingerichtet am 1. September 1963 durch das Gesetz zur Förderung der Rationalisierung im Steinkohlenbergbau. Mitglieder des Verbandes sind alle Unternehmen des Steinkohlenbergbaus, die Großschachtanlagen betreiben, sowie darüber hinaus diejenigen Unternehmen, die am 31. August 1968 Großschac...
Rauchgase
bei der Verbrennung von Brennstoffen entstehende Gase. In der Regel enthalten sie Schadstoffe. Die häufigsten sind Kohlendioxid, Stickoxid, Schwefeldioxid, Staub. Die Verordnung für Großfeuerungsanlagen sowie in der TA-Luft sind Grenzwerte für die einzelnen Schadstoffe festgelegt. (Ausnahme Kohlendioxid)
Rauchgasentschwefelung
durch die Verbrennung wird in Abhängigkeit vom Schwefelgehalt des eingesetzten Brennstoffs Schwefeldioxid (SO2) gebildet. Bei der Rauchgasentschwefelung wird zwischen Trocken- und Naßreinigung unterschieden: Bei der Trockenentschwefelung wird das SO2 im (Rauchgas durch oberflächenaktive Stoffe (Aktivkohle) aufgenommen. Diese Stoffe werden entweder...
Rekultivierung
im Tagebergbau durchgeführte Maßnahmen, um nach Beendigung der Rohstoffgewinnung die ökologischen Voraussetzungen für eine land- oder forstwirtschaftliche Nutzung wiederherzustellen.
Reserven
siehe Energievorräte
Ressourcen
siehe Energievorräte
Rohbenzol
aromatischer Kohlenwasserstoff (Aromaten). Rohbenzol wird als Kohlenwertstoff bei der Verkokung von Kohle gewonnen. Im Gegensatz zum Reinbenzol enthält es außer Benzol noch Homologe des Benzols, Toluol ud Xylol.
Rohförderung
Menge an hereingewonnenem und abgeförderten noch nicht aufbereitetem Rohstoff. Die Angabe der Menge erfolgt in Tonnen verwertbare Förderung.
Rohkohle
Kohle, wie sie aus der Grube kommt (d.h. vor der Aufbereitung), mit Bergen und Wasser
Rohöl
siehe Erdöl.
Sandstein
Sedimentgestein das überwiegend Quarz und nur geringe Anteile an Tonerdemineralien enthält.
Schacht
senkrechte Röhre (Grubenbau) mit dem eine Lagerstätte von der Tagesoberfläche aus erschlossen ist. Nach dem Verwendungszweck wird unterschieden in Wetter-, Förder-, Seilfahrt- und Materialschacht.
Schachtanlage
Teil eines Bergwerkes, das in Folge seiner Größe in mehrere - nicht autake - Schachtanlagen aufgeteilt ist.
Schaufelradbagger
Gewinnungsgerät imTagebau. Der Bagger arbeitet vor Kopf und ist meist mit einem Raupenfahrwerk ausgestattet. Der derzeit größte Bagger hat eine Kapazität von 240 000 m3/d und wird im Braunkohlenbergbau in der Bundesrepublik Deutschland eingesetzt.
Schicht,
1.Tagesarbeitszeit auf einem Bergwerk. Für den Untertagearbeiter beträgt diese acht Stunden (8 h). Sie beginnt mit der Seilfahrt und endet mit der Ausfahrt nach über Tage. Eine Ausnahmeregelung gilt für Arbeitspunkte u.T., an denen eine Temperatur von mehr als 28o C gemessen wird. Dort ist die Arbeitszeit um eine Stunde reduziert. 2.Kurzform für u...
Schichtleistung
in Relation gesetzt wird das Arbeitsergebnis in Tonnen verwertbare Förderung (tvF) und der Arbeitsaufwand, bemessen in Arbeiter (Mann) pro Arbeitstag (Schicht).
Schieferton
Sedimentgestein das den größten Anteil am Schichtaufbau des Karbongebirges aufweist. (siehe Nebengestein)
Schießarbeit
bergmännische Bezeichnung für Sprengarbeiten u.T.. Dabei verwendet man im deutschen Steinkohlenbergbau ein Sprengstoff, der durch Zusätze in seiner Detonationswirkung stark gemindert ist. Schießarbeiten werden heute nur noch durchgeführt, wenn maschinelle Einrichtungen zur gleichen Arbeit nicht in der Lage sind, z.B. bei sehr harten Gesteinsschich...
Schildausbau
hydraulisch verstellbares Stütz- und Schutzgerät auf Gleitkufen, dessen oberer Teil schildartig geschlossen ist und das Hangende stützt. So kann der Arbeitsraum des Bergmannes in der Gewinnung (Streb) sowohl nach oben als auch nach hinten völlig gegen Stein- und Kohlenfall abgeschirmt werden. Zum Bewegen der Schilde wird der Strebförderer als Wide...
Schlagwetter
bergmännische Bezeichnung eines explosionsfähigen Gas-Luft-Gemisches. Durch zahlreiche vorbeugende Schutzmaßnahmen sind mögliche Zündmöglichkeiten für eine Schlagwetterexplosion begrenzt. Bei den elektrischen Einrichtungen sind im deutschen Steinkohlenbergbau nur schlagwettergeschützte Geräte zugelassen. Darüberhinaus wird durch eine gezielte Gasa...
Schwachgas
durch Vergasung fossiler Brennstoffe mit Luft erzeugtes Gas mit einem oberen Heizwert von 3771 bis 7 123 kJ/m3 (900 bis 1.700 kcal/m3). Es besteht aus CO, H2, CO2 und einem beträchtlichen Anteil (45 bis 65%) von N2 und dient zu Heizzwecken.
Schwefelgehalt
Energierohstoffe wie Rohöl, Erdgas und Kohle enthalten Schwefelverbindungen, deren Gehalt durch Aufbereitungsmaßnahmen vermindert werden kann. Bei Verbrennung wird ein Teil des Schwefels in den Rückständen gebunden. Der andere Teil ist als Schwefeldioxid in den Abgasen enthalten, die durch Rauchgasentschwefelung gereinigt werden können.
Schwelkoks
fester Rückstand, der bei der Schwelung von Kohle bei Temperaturen von etwa 450 bis 700 °C entsteht. Schwelkoks wird entweder mit anderer Steinkohle gemischt oder direkt in Feuerungen zur Wärmeerzeugung verbrannt.
Schwelung
Umwandlung bituminöser Substanzen bei Temperaturen unter 700 °C und geringerer Luftzufuhr als für die Verbrennung erforderlich ist. Dabei werden gasförmige und flüssige Produkte wie Schwelgas, Schwelteer, Schwelöl abgespalten. Als fester Rückstand verbleibt Schwelkoks. (siehe Entgasung)
Schüttdichte
gibt die Masse eines Kubikmeters aufgeschütten Stoffes an. Maßeinheit ist Tonne pro Kubikmeter (t/m³) Kohle 0,95 bis 1,1 Schieferton 1,1 bis 1,5 Sandschieferton 1,3 bis 1,75 Sandstein 1,05 bis 1,25
Seilfahrt
bergmännischer Ausdruck für das Fördern von Personen im Schacht.
Sekundärenergieträger
Energieträger, die im Gegensatz zu Primärenergieträgern vor ihrer Nutzung einer Umwandlung unterworfen werden: - Koks - Briketts - Heizöle - Strom - Fernwärme
Senkmaschine
Lademaschine auf einem Raupenfahrwerk. Die Maschine kann mit ihrer Schaufel die Sohle einer Strecke nacharbeiten und einem Fördermittel zum Abtransport übergeben.
Sinterkohle
niedrigflüchtige Kohle mit Flüchtigen Bestandteilen von weniger als 12 % und möglichst gleichmäßiger Körnung zum Einsatz in Sinteranlagen. (siehe Sintern)
Sinterkoks
Koks mit einer Körnung von 10/6 bis 0 mm zur Verwendung in Sinteranlagen. (siehe Sintern)
Sintern
Behandlung von feinkörnigen oder pulverigen Stoffen, die unter Hitzeeinwirkung durch Verbrennung beigemischter Energieträger (Sinterkohle, Sinterkoks) oberflächlich aufschmelzen und zusammenbacken. Ein typischer Sintervorgang ist das Stückigmachen von Feinerzen mit Ausgangskörnungen von unter 8 mm.
Sohle
1. alle in einem etwa gleichen Niveau aufgefahrenen Grubenbaue (Stockwerke eines Bergwerks unter Tage). 2. Teil des Hohlraums (Strecke, Streb) auf dem man steht.
Solarheizung
Raumheizung, bei der die Wärmeenergie der Sonnenstrahlen genutzt wird.
Solarzellen
Halbleiterelemente mit dem die Strahlungsenergie der Sonne direkt in elektrische Energie umgewandelt wird. Die Umwandlung erfolgt auf photoelektrischem Wege durch Freisetzen von Elektronen im Innern eines Stoffes, wie Silizium, Galliumarsenid oder Kadmiumtellurid. Werden Halbleiterkristalle von Lichtquanten bestrahlt, so werden freie Ladungsträger...
Sonnenenergie
Energiegewinnung durch Sonnenstrahlen. Die Strahlungsenergie pro Flächeneinheit senkrecht zur Verbindungslinie Sonne-Erde beträgt außerhalb der Erdatmosphäre 1 395 W/m² (Solarkonstante). Durch Reflexion bzw. Absorption geht ein großer Teil in der Atmosphäre verloren, so daß am Äquator die durchschnittliche Leistungsdichte etwa 320 W/m² beträgt. Fü...
Sonnenkollektor
siehe Solarheizung
Sonnenkraftwerk
Kraftwerk zur Erzeugung elektrischer Energie unter Nutzung der Sonnenstrahlung (Sonnenenergie). Direkte Stromerzeugung: Mittels photoelektrischer Zellen wird direkt elektrische Energie erzeugt. Aufgrund der niedrigen Wirkungsgrade und der geringen Strahlungsenergie von durchschnittlich 114 W/m² in der Bundesrepublik Deutschland würde für ein 1.000...
Spannung
elektrische, Produkt von Widerstand und Stromstärke (U = R * I), gemessen in Volt. Im Versorgungsnetz des Bundesgebietes wird zwischen folgenden Spannungsstufen unterschieden: Niederspannung mit 220 bis 380 kV, Mittelspannung mit 1 bis 50 kV, Hochspannung mit 50 bis 150 kV sowie Höchstspannung über 150 kV. Die Übertragungsspannung ist umso höher, ...
Stadtgas
ursprünglich nur Gas, das für die Versorgung einer Stadt in einem meist kommunalen Gaswerk (Gaskokerei) erzeugt wurde. Als die Versorgung über größere Entfernungen mit Ferngas aufgenommen wurde, wandelte sich die Definition. Im Gegensatz zum höher kalorigen Ferngas wird heute Gas dann als Stadtgas bezeichnet, wenn es einen Brennwert von weniger al...
Starkgas
Bezeichnung für Koksofengas, das mit 16700 bis 20 000 kJ/m³ (3.986 bis 4.773 kcal/m³) einen höheren Brennwert als Schwachgas hat. Starkgas wird als Unterfeuerungsgas im Koksofen oder als Stadtgas verwendet.
Steag AG
Steinkohlen-Elektrizitäts AG, Essen.
Steinkohle
Kohle mit hohem Kohlenstoffgehalt (Inkohlungsgrad). Steinkohle findet Verwendung als Energieträger, Reduktionsmittel und chemischer Rohstoff.
Steinkohlenarten
Unterteilung nach Gehalt an Flüchtigen Bestandteilen, bezogen auf die wasser- und aschefreie Kohle. Es wird in folgende Arten unterschieden (siehe Tabelle). Kohlenart Flüchtige Bestand- Vorrangige teile In Gew.-% Verwendung --- Flammkohle über 40 In Kraftwerken Gasfl...
Steinkohleneinheit (SKE)
dient der Umrechnung von Energieträgern auf eine vergleichbare Einheit. 1 kg SKE ist gleich 7 000 kcal bzw. 29 300 kJ, dem mittleren Heizwert eines Kilogramms Steinkohle. 1 kg Öl hat durchschnittlich einen Heizwert von 1,4 kg SKE.
Steinkohlenkoks
fester Rückstand bei der Verkokung von Steinkohle.
Steinkohlenkraftwerk
mit Steinkohle betriebenes Wärmekraftwerk. Die in der Bundesrepublik Deutschland betriebenen Steinkohlenkraftwerke werden in der Regel im Mittellastbereich eingesetzt. (siehe Lastbereiche)
Stempel
Grubenstempel: Stützelement für das Hangende. Heute zum überwiegenden Teil in Verbindung mit dem Schildausbau als Hydraulikstempel eingesetzt. Untere Teil des stählernen Ausbaus in Strecken.
Stollen
Grubenbau, der in hügeligem Gelände von der Tagesoberfläche waagerecht oder leicht ansteigend in die Lagerstätte führt.
Streb
langer, schmaler Gewinnungsraum. Auf der Längsseite ist er einerseits vom Flöz und anderseits vom Bruchfeld (Alter Mann) begrenzt. Ein Streb bewegt sich quer zu seiner Längsrichtung in die Lagerstätte. Die Streblänge wird begrenzt durch zwei zueinander paralell verlaufenden Abbaustrecken. Über die gesamte Länge hält der Schildausbau den Hohlraum o...
Strebbau
langfrontartiges Abbauverfahren vornehmlich in Flözlagerstätten wie zum Beispiel im Steinkohlenbergbau. (siehe Streb)
Strecke
Hohlraum im Gebirge mit regelmäßigem gleichbleibendem Querschnitt. Das freigelegte Gebirge wird durch den Streckenausbau gestützt. Eingesetzt werden Stahlprofil- (starr oder nachgiebig), Stahlbeton- oder Ankerausbau. Unter geologisch schwierigen Verhältnissen ist eine Kombination möglich.
Streckenvortriebsmaschine
zum Herstellen (Auffahren) von Hohlräumen eingesetzte Maschine. Es wird unterschieden in Teilschnitt- und Vollschnittmaschinen.
Stromversorgung
Bereitstellung an elektrischer Energie zur Deckung des Stromverbrauches. Der Verbrauch an elektrischer Energie steigt weltweit stärker als der Primärenergieverbrauch und das Wirtschaftswachstum. Vom Stromverbrauch in der Bundesrepublik Deutschland (außerhalb des Eigenverbrauchs der Energiegewinnung, nach Abzug von Leitungsverlusten) entfallen zur ...
Synthesegas
Gasgemsich aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff, das in der chemischen Industrie als Rohstoff zur Herstellung von Ammoniak oder Methanol verwendet wird. Der Brennwert von Synthesegas liegt bei etwa 12 500 kJ/m³.
Synthetisches Erdgas (SNG)
aus Kohle oder Erdöl erzeugtes Gas mit nahezu den gleichen Eigenschaften wie natürliches Erdgas. Wegen der knapper werdenden Reserven an Erdgas sind mehrere Verfahren zur Erzeugung von SNG entwickelt, um Erdgas substituieren zu können.
Tagebau
Gewinnung von Rohstoffen in einer offenen Baugrube durch Abräumen des Deckgebirges.
Tagesanlagen
über Tage befindlichen technischen Anlagen eines Bergwerks. Dazu zählen Aufbereitung, Materiallager, Werkstätten, Verladung und Verwaltungs- und Sozialgebäude.
Teer
flüssiges bis halbfestes Zersetzungsprodukt, das bei der thermischen Behandlung fossiler Brennstoffe entsteht, z.B. bei der Kokserzeugung. Bei der Verkokung trockener Steinkohle fallen 3 bis 4 % Teer an. Der Rohteer wird durch die Kühlung des Rohgases kondensiert und in einer Teerdestillation in verschiedene Produkte zerlegt, die in der chemischen...
Teerdestillation
erste Stufe der Teeraufbereitung. Dabei wird der Teer getrocknet und auf etwa 380 °C erhitzt. Beim Einleiten von überhitztem Wasserdampf verdampfen alle Teeröle, die anschließend in einzelne Fraktionen zerlegt werden: Anthracenöl, Solvayöl, Naphtalinöl, Carbolöl und Leichtöl. In weiteren Arbeitsgängen können diese Teerfraktionen zu Anthracen, Phen...
Teilschnittmaschine
Streckenvortriebsmaschine, die den Hohlraum (z.B. Strecken) abschnittsweise bearbeitet und freilegt. An einem Arm (Ausleger) ist vor Kopf eine sich drehende Walze befestigt, die mit ihren Hartmetall bestückten Meißeln das Gestein herausschneidet. Dieses wird durch die Maschine über eine Ladeeinrichtung anschließend abtransportiert. Die Fortbewegun...
Teufe
bergmännische Bezeichnung für Tiefe.
Thermischer Wirkungsgrad
Kerngröße für die Güte von energetischen Prozessen, bestimmt durch den Quotienten aus der abgegebenen Nutzenergie und der zugeführten Energie.
Tiefbau
Abbau von Lagerstätten unter der Erdoberfläche. Der Zugang erfolgt über Stollen oder Schächte.
Trockenkühlung
siehe Kühlverfahren von Kraftwerken, Kokstrockenkühlung.
Trocknung
Entfernen der Feuchtigkeit aus Gasen und Feststoffen durch verschiedene Verfahren, wie Gefrier- oder Vakuumtrocknung oder thermische Trocknung.
Turbine
Strömungsmaschine, die dem durchfließenden Dampf, Gas oder Wasser Energie entzieht und über eine Welle an eine Arbeitsmaschine abgibt. So wird bei der Dampfturbine die Wärme- und Strömungsenergie des Dampfes in Rotationsenergie umgewandelt, die bei Kraftwerken zum Antrieb eines Generators genutzt wird. (siehe Gasturbine)
tvF
siehe Tonne, verwertbare Förderung.
Umwandlungsbilanz
siehe Energiebilanz
Umwandlungsverluste
die bei der Umwandlung von einer Energieart in eine andere auftretenden Verluste, so bei der Umwandlung von Primär- in Sekundärenergie und der weiteren Umwandlung von Endenergie in Nutzenergie. So können im Kraftwerk rund 40 % der aufgewendeten Wärmeenergie in Strom umgewandelt werden. Die Verluste bei der Umwandlung von Endenergie in Nutzenergie ...
Untertagevergasung
Vergasung von Kohle unter Tage. Durch die Untertagevergasung soll bevorzugt bergmännisch nicht bauwürdige Kohle aufgrund ihrer Lagerung, Flözmächtigkeit oder Teufen nutzbar gemacht werden. Dabei wird über Bohrungen von der Tagesoberfläche aus Vergasungsmittel (Luft/Dampf) bis in die Flöze geführt und da...
Verfügbarkeit von Wärmekraftwerken
anhand mehrerer unterschiedlicher Kenngrößen ist die Verfügbarkeit von Kraftwerken quantitativ zu erfassen. Ein Kraftwerk mit einer Nennleistung von 1 000 MW war während eines Jahres (8 760 h) 4 000 h in Betrieb und erzeugte in dieser Zeit 3,2 TWh elektrischen Strom. Daraus ergibt sich, daß von der Nennleistung von 1 000 MW durchschnittlich nur 80...
Vergasung
chemische Umwandlung fester oder flüssiger Brennstoffe in Gas. Als Vergasungsmittel können Luft, Sauerstoff, Wasserstoff oder Wasserdampf eingesetzt werden, die bei höheren Temperaturen unter Normaldruck oder erhöhtem Druck mit dem Brennstoff zur Reaktion gebracht werden. Die Effektivität eines Vergasungsverfahrens wird durch den Vergasungswirkung...
Verkokung
Schwelung von Kohle unter Luftabschluß bei hoher Temperatur. Neben gasförmigen und flüssigen Destillationsprodukten entstehen feste kohlenstoffreiche Rückstände wie Holzkohle, Braunkohlen- und Steinkohlenkoks sowie Pechkoks. (siehe Kokerei)
Versatzverfahren
Einbringen von Gestein in dem nach der Gewinnung des Rohstoffs freigelegten Hohlraum. Im Ruhrbergbau werden eingesetzt: der Bruchbau, Blasversatz und die Bruchhohlraumverfüllung.
Verstromungsgesetze
Gesetze zur Förderung und Sicherung des Einsatzes von Gemeinschaftskohle (Steinkohle) zur Erzeugung von Elektrizität und Fernwärme. 1. Während nach dem Ersten Verstromungsgesetz (Gesetz zur Förderung der Verwendung von Steinkohle in Kraftwerken vom 12.5.1965) der Bau neuer Kraftwerke in der Zeit vom 30. Juni 1964 bis 1. Juli 1971 durch die Gestatt...
verwertbare Förderung
verkaufsfähiges Produkt eines Bergwerkes. Angaben der Menge in tvF (Tonnen verwertbare Förderung). Bezugsbasis ist eine Standardqualität von 8 % Wasser und 7 % Asche. Bei der Ruhrkohle AG gibt es eine Richtlinie für die Mengenermittlung.
Vollschnittmaschine
Streckenvortriebsmaschine, die mit einem sich drehenden Bohrkopf in einem Arbeitsgang den gesamten Hohlraum erstellt. Anschließend wird der Unterstützungsbau eingebracht. Der Durchmesser der kreisrunden Strecken ist 4-12 Meter. Die Maschinenlänge beträgt rund 250 Meter und das Gesamtgewicht rund 4.500 Tonnen.
Walzenschrämlader
(Kurzbezeichnung Walzenlader), schneidende Gewinnungsmaschine, die das Flöz im Streb herausschneidet. In der Regel besitzt die Maschine an beiden Enden zwei rotierende Walzen, die in Strebrichtung die Kohle über 0,7 - 1,2 Meter Breite herausgeschneiden und gleichzeitig auf den Kettenkratzerförderer transportieren. Zwischen den höhenverstellbaren W...
Waschberge
Rückstand an Gestein nach der Aufbereitung des Rohstoffs.
Wasserdampfvergasung
siehe Kohlenvergasung
Wassergas
Gas, das durch Vergasung von glühendem Koks mit Wasserdampf erzeugt wird. Dabei dient die Luft als Reaktand für die Teilverbrennung des Kokses zur Aufrechterhaltung der Vergasungstemperatur von etwa 1 000 °C, und der Wasserdampf zum Abbau des Kokses. Wassergas besteht aus etwa 50 % H2, 40 % CO, 5 % CO2 und 5 % N2. Der Brennwert beträgt 10 900 bis ...
Wassergehalt
Wasseranteil im marktfähigen Absatzprodukt vornehmlich der Braun- und Steinkohle, gemessen in Gew.- %. (siehe Ballastgehalt)
Wechselstrom
elektrischer Strom, der im Gegensatz zum Gleichstrom laufend seine Fließrichtung ändert. Die Frequenz (Anzahl der Wechsel je Sekunde = Hertz) beträgt in der Regel 50 Hz, bei Bahnstrom 16 2/3 Hz.
Weichbraunkohle
siehe Braunkohle
Wetter
die untertägig im Grubengebäude bewegten Luftströme. Es werden unterschieden: - Frischwetter, übertägig angesaugte Luft - Abwetter, die aus dem Grubengebäude abgesaugte Luft. Mit Wetterführung wird das gezielte Leiten der Luftströme zu allen Punkten des Grubengebäudes bezeichnet.
Wetterschacht
Häufig benutzte Bezeichnung für Ausziehschacht, im eigentlichen Sinne nur dann zutreffen, wenn ein Schacht ausschließlich der Bewetterung dient. In diesem Falle befindet sich der Hauptgrubenlüfter meist stehend auf der Schachtöffnung.
Windenergie
kinetische Energie durch Luftbewegung relativ zur Erdoberfläche. In Windkraftanlagen kann diese in mechanische oder elektrische Energie umgewandelt werden.
Windkraftanlage
Anlage zur Umwandlung der Windenergie in mechanische (Windmühlen) oder elektrische Energie (Windkraftwerk). Dabei geht die kinetische Energie mit Hilfe von Rotoren in Rotationsenergie über, die als Antrieb nachgeschalteter Anlagen dient.
Wirbelschichtfeuerung
Verfahren zur Verbrennung fester Brennstoffe. Die Abbildung zeigt schematisch eine Wirbelschichtfeuerung für Kohle. Ein mit Luftdüsen bestückter Anströmboden trägt eine Schüttung von feinkörnigem, nicht brennbarem Material, das von unten mit Luft durchströmt wird. Hierdurch wird die Schüttung aufgelocke...
Wirkungsgrad
Verhältnis von geleistetem Nutzen zum dafür erforderlichen Aufwand. Im Idealfall erreicht der Wirkungsgrad den Wert 1. Je nach Anlage und Anlagenteil gibt es unterschiedliche Definitionen der Wirkungsgrade. In der Energietechnik ist der thermische Wirkungsgrad von besonderer Bedeutung. Er ergibt sich aus dem Verhältnis von erzeugter zu verbrauchte...