Kopie von `RAG Deutsche Steinkohle - Bergbau-Lexikon`

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Kategorie: Technik und Industrie > Bergbau
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 605


Benzol
Kohlenwasserstoff (C6H6), der bei der Entgasung von Kohle (Kohlenwertstoffgewinnung) und bei der Rohölverarbeitung gewonnen wird. Benzol findet Verwendung als Rohstoff in der chemischen Industrie und als Motorenbenzol zur Erhöhung der Klopffestigkeit von Kraftstoffen.

Berechtsame
Nutzungsrecht an Grubenfeldern (Bergwerkseigentum).

Berge
bergmännischer Ausdruck für das bei der Gewinnung mitanfallende Gestein oder für die in der Aufbereitung anfallenden Anteile an Gestein. (siehe Waschberge)

Bergamt
übt als untere Landesbehörde die Aufsicht über die bergbaulichen Aktivitäten aus. Die Aufgabe umfaßt die Überwachung der Sicherheit und die Einhaltung der Bestimmungen aus der Bergverordnung.

Bergehalde
Aufschüttung von nicht verkaufsfähigen Produkten (Berge und Abraum), die z.B.: - im Streckenvortrieb - beim Freilegen einer Lagerstätte - bei der Aufbereitung eines Rohstoffes anfallen. (siehe Landschaftbauwerke)

Bergschaden
Bei der Gewinnung von Mineralien werden in der Erde Hohlräume geschaffen und das physikalische Gleichgewicht des Gebirgskörpers beeinflußt. In diese künstlichen Hohlräume - auch wenn sie verfüllt werden - drücken sich die darüberliegenden Erdschichten. Diese Bewegungen können sich bis zur Tagesoberfläche fortsetzen und zu Bodensenkungen führen. Al...

Bergverordnung
Verordnung der Bergbehörde zur Gewährleistung der Sicherheit auf einem Bergwerk.

Bergwerk
umfaßt alle über- und untertägigen Einrichtungen, die zum Aufsuchen, Gewinnen, Fördern und Aufbereiten von mineralischen Rohstoffen dienen. - Aufbereitung - Schacht - Gewinnung - Grubengebäude

Bewetterung
Bergmännische Bezeichnung für untertägige Belüftung.

Betriebsplanverfahren
im Bergbau angewandtes Verfahren zur sicherheitlichen Betriebsüberwachung. Nach dem Bundesberggesetz darf ein Bergbaubetrieb nur aufgrund eines vorher von der Bergbehörde zugelassenen Betriebsplanes geführt und betrieben werden. Über die Zulassung ist schriftlich und innerhalb eines Monats zu entscheiden.

Ballastkohle
Steinkohle mit einem Ballastgehalt über 20 %; sie wird vor allem als Kraftwerkskohle verwendet.

Ballastgehalt
Summe aus Wasser- und Aschegehalt in der Kohle in Gew.-%.

Ballastkohle
Bezeichnung für eine Kohle, die einen Anteil an nichtbrennbaren Bestandteilen (Wasser und Aschegehalt) von 20% und mehr enthält. Sie wird überwiegend in der Kraftwirtschaft und Zementindustrie eingesetzt.

Barbara, Heilige
Schutzheilige der Bergleute. Barbaratag ist der 4. Dezember.

Barolux
Im Bergbau benutztes Druckmessgerät zur Bestimmung des absoluten Luftdruckes in mbar (Torr) über und unter Tage. Die nach der barometrischen Methode gemessenen Druckwerte dienen zur Ermittlung von Druckunterschieden zwischen verschiedenen Punkten eines Wetternetzes.

Ausziehschacht
Abwetteröffnung nach über Tage, in der mittels Ventilatoren die Luft aus dem Grubengebäude gesaugt wird. (siehe Wetter)

Ausnutzungsfaktor
Verfügbarkeit von Wärmekraftwerken.

Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes
Sondervermögen des Bundes, das durch das Dritte Verstromungsgesetz (Verstromungsgesetze) eingerichtet worden ist und vom Bundesamt für gewerbliche Wirtschaft verwaltet wird. Dem Sondervermögen fließen die Mittel aus der Erhebung der Ausgleichsabgabe zu, die seit dem 1.1.1975 auf die Abgabe von Elektrizität erhoben wird. Die Elektrizitätsversorgung...

Ausbau
Stützelemente zum Offenhalten bergmännischer Hohlräume.

Ausgasung
Freisetzung von Gasen aus Stoffen, ohne daß sich deren Gefüge chemisch verändert im Gegensatz zur Entgasung und Vergasung. Dies kann durch Wärmezufuhr oder Druckentlastung ausgelöst oder beschleunigt werden. So kann bei der Steinkohlengewinnung durch Druckentlastung oder Zerkleinerung des Gesteins Methan freigesetzt werden. siehe Grubengas.

Aufforstung
Forstwirtschaftliche Anpflanzung auf einem Rekultivierungsgebiet oder einer Berghalde.

Auffahren
bergmännische Bezeichnung für das Herstellen von Hohlräumen für das Grubengebäude. Die Auffahrung kann maschinell mit Teil- oder Vollschnittmaschinen oder konventionell durch Bohr- und Schießarbeit erfolgen.

Aufbereitung
mechanische oder chemische Behandlung bergbaulicher Rohstoffe zu einem marktfähigen Produkt. Im Steinkohlenbergbau erfolgt die Aufbereitung der Rohkohle mechanisch durch Nutzung der Schwerkraft bei unterschiedlicher Dichte der zu trennenden Produkte: Kohle = 1,3 bis 1,6 t/m3 Schieferton = 2,7 t/m3 Sandstein = 2,3 bis 2,6 t/m3

Asphalt
braunschwarze bis schwarze, nichtkristalline, viskose bis nahezu feste Masse, die aus Kohlenwasserstoffen mit geringen Mengen Sauerstoff-, Stickstoff- und Schwefelverbindungen sowie Mineralstoffen besteht. Man unterscheidet natürlichen und künstlichen, aus Erdölrückständen gewonnenen Asphalt. Asphalt ist ein Gemisch aus Bitumen und Mineralstoffen ...

Aschenabzug
Vorrichtung, mit der feste oder flüssige Rückstände von Verbrennungsprozessen abgezogen werden.

Aschegehalt
nicht brennbaren Bestandteile in Gew.-% im Brennstoff. Bezogen auf ein Steinkohlenflöz liegt der Wert meist unter 12 %. Der Aschegehalt bildet zusammen mit dem Wassergehalt den Ballastgehalt.

Artikelgesetz
Nachfolge-Gesetzgebung für den Jahrhundertvertrag. Ab 1996 gibt es keine feste Regulierung der Absatzmengen mehr. Die erforderlichen finanziellen Mittel zum Ausgleich von Weltmarktpreisen zum Preis deutscher Steinkohle werden dann aus dem Haushaltsetat des Bundes bestritten.

Arbeitszeit
siehe Schicht

Aromaten
Kohlenwasserstoff-Gruppe mit relativ hohem spezifischen Gewicht und guten Lösungseigenschaften, deren chemischer Stammkörper das Benzol ist. Diese Verbindungen heißen Aromaten, weil viele dieser abgeleiteten Stoffe einen aromatischen Geruch haben. Die bekanntesten Aromaten sind: Benzol, Toluol, Xylol. Sie werden in Kokereien und bei der Mineralölv...

Arbeitspreis
Begriff, der ursprünglich nur auf die Preise des elektrischen Stroms beschränkt war. Der Arbeitspreis ist der Teil des Strompreises, der nach der Menge der abgenommenen elektrischen Energie (kWh) berechnet wird. Dazu kommt der Grund- oder Leistungspreis, der nach der beanspruchten oder bestellten Leistung in kW berechnet wird. Dieses System findet...

Anthrazit
siehe Steinkohlearten

Anfahrverluste
Anteil an Energie, der bei der Inbetriebnahme ("Anfahren") eines technischen Prozesses noch nicht für den Prozeß genutzt werden kann und "verloren" geht. Die Verluste entstehen u. a. durch den Energieverbrauch der Hilfsaggregate und den Aufheizvorgang.

Alter Mann
bergmännische Bezeichnung für den Lagerstättenteil oder den Grubenbau, der nach der Gewinnung des Rohstoffes verbleibt.

Allgemeines Berggesetz (ABG)
vom 24. Juni 1865. Das ABG galt ursprünglich für die Preußischen Staaten. Es wurde von deren Rechtsnachfolgern übernommen und vielfach geändert. Es behandelt: - Fragen des Privatrechts: so die Rechte aus dem Bergwerkseigentum, gesellschaftliche Regelungen der Bergrechtlichen Gewerkschaft, Schadensersatzregelung hinsichtlich der Bergschäden. - Frag...

Aktivkohle
Kohle, die durch Spezialbehandlung ein fein verteiltes Porensystem mit hoher innerer Oberfläche erhält. Aufgrund der damit verbundenen Erhöhung des Absorbtionsvermögens wird Aktivkohle insbesondere zur Reinigung von Gasen eingesetzt.

Aktionsgemeinschaft Deutscher Steinkohlereviere GmbH
als Gemeinschaftsaktion der gesamten deutschen gewerblichen Wirtschaft durch Vertrag vom 23. November 1966 mit dem Ziel, eine geordnete Stillegung von Stein- und Pechkohlenbergbau zu erleichtern und die Wirtschaftsstruktur in den Steinkohlenbergbaugebieten zu verbessern. Durch Verträge mit der Bundesrepublik Deutschland sind der Aktionsgemeinschaf...

Abteufen
bergmännischer Ausdruck für das Herstellen senkrechter Hohlräume (siehe Schächte) zur Erschließung von Lagerstätten.

Abraum
im Tagebau gelöstes Gestein (siehe Nebengestein) wie zum Beispiel das über der Lagerstätte, was keine nutzbaren Mineralien enthält (siehe Deckgebirge).

Abbaustrecke
in der Lagerstätte erstellte längliche Hohlräume. Im Steinkohlenbergbau begrenzen sie den Streb an seinen Enden und werden nach ihrem Verwendungszweck unterschiedlich bezeichnet; Kohlenabfuhrstrecke, Fuß- oder Kopfstrecke.

Abbaufortschritt
Fortschritt eines Gewinnungsbetriebes in der Lagerstätte gemessen in Metern, im Gegensatz zur Abbaugeschwindigkeit, die den Abbaufortschritt je Zeiteinheit angibt.

Abbau
1. bergmännische Tätigkeit zur planmäßigen Hereingewinnung von Rohstoffen. 2. Bezeichnung für den Teil des Grubengebäudes, in dem der Rohstoff gewonnen wird.

Jahrhundertvertrag
umgangsdeutsch für das Regelwerk zum Dritten Verstromungsgesetz Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes.

Jungbergmann
Jugendlicher mit einem Arbeitsvertrag. Die Ausbildung ist durch Tarifvertrag festgelegt.

Kammer
Abbauraum von meist rechteckigem Grundriss, dessen Abmessungen erheblich größer sind als die von Strecken, Örtern oder Streben. Zwischen den Kammern bleiben Bergfesten oder Pfeiler zum Schutz der Kammern und/oder der Lagerstätte stehen.

Karbon
Zeitabschnitt der Erdgeschichte; bedeutend durch die Kohlevorkommen (namensgebend, Carbon = Kohlenstoff)

Katalysator
Stoff, der eine chemische Reaktion beeinflußt (beschleunigt, verlangsamt, in eine bestimmte Richtung lenkt), ohne sich dabei selbst zu verändern. Stoffumwandlungen unter Mitwirkung von Katalysatoren werden als Katalyse bezeichnet. Anwendung beispielsweise bei der Hydrierung.

Kaue
Gebäude, in dem die Bergleute duschen und sich umziehen.

Kessel
siehe Dampfkessel

Kesselwirkungsgrad
Verhältnis von Nutzwärme zu aufgewendeter Energie. Die Nutzwärme entspricht der am Austritt des Kessels mit dem Dampf abgeführten Wärme, während die aufgewendete Energie sich aus der Brennstoffwärme und der Fremdwärmezufuhr (beispielsweise für Luftvorwärmung) zusammensetzt. Der Kesselwirkungsgrad liegt bei Vollast zwischen 80 und 90 %, teilweise a...

Kettenkratzerförderer
massives und robustes Fördermittel, bei dem das Fördergut in einer Stahlrinne durch Stege (Mitnehmer) bewegt wird. Die Mitnehmer sind an einer oder mehreren endlosen Ketten befestigt. Diese werden mittels Kettensternen angetrieben. Haupteinsatz ist in der Gewinnung. (siehe Streb)

Klassierung
Trennen eines Feststoffgemisches nach Korngrößen in verschiedene Kornklassen.

Kohle
Pflanzenüberreste, die sich über mehrere Millionen Jahre unter Luftabschluß stofflich umgewandelt haben (Inkohlungsgrad). Dabei hat eine relative Anreicherung des Kohlenstoffs stattgefunden. Die wirtschaftlich gewinnbaren Vorräte der Welt betragen rund 8437 Mrd. t SKE, davon die wirtschaftlich gewinnbaren Kohlenreserven rund 786 Mrd. t SKE. Kohle ...

Kohlenhobel
ein zwangsgeführtes Gewinnungsgerät das am Flöz entlanggezogen wird und mit Meißeln die Kohle aus dem Flöz herausschneidet. Als Widerlager und Zwangsführung dient der Kettenkratzerförderer. Der Hobelkörper wird von einer Kette in beide Richtungen bis zum Strebende gezogen. Entsprechend der Kohlenhärte u...

Kohlenstaub
Durch tektonische Kräfte und bergmännische Arbeiten bei der Gewinnung und Förderung entstandene, feinste flugfähige Kohlenteilchen die unter umständen zu einer Kohlenstaubexplosion führen können.

Kohlenveredelung
Verfahren zur Umwandlung von Kohle in Koks, Gas und flüssige Produkte; im erweiterten Sinne auch in Strom.

Kohlenwasserstoffe
Verbindungen, die ausschließlich aus Kohlenstoff (C) und Wasserstoff (H) bestehen. Je nach Anordnung der Atome spricht man von Ketten- und Ring-Kohlenwasserstoffen sowie Einfach-, Doppel- und Dreifachbindungen. Das Verhältnis der Elemente C zu H (C/H-Verhältnis) ist für jeden Brennstoff charakteristisch. Mit steigendem Wasserstoffgehalt, das heißt...

Kohlenwertstoffe
bei der Verkokung von Steinkohle neben Koks und Gas anfallende Stoffe wie Teer, Benzol und Ammoniak. Der Anteil der Kohlenwertstoffe ist abhängig von der Art der eingesetzten Kohle und der Art der Verkokung. Bezogen auf eine Tonne Einsatzkohle fallen Kohlenwertstoffe, in folgenden Größenordnungen an: 40 kg Teer 10 kg Benzol 3 kg Ammoniak

Kohlepfennig
Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes in Kraftwerken.

Kohleverflüssigung
zur Erzeugung flüssiger Produkte (Benzin bis Schweröl) aus Kohle sind zwei Verfahrensewege möglich: - Direkte Hydrierung der Kohle. - Vergasung (Kohlevergasung) mit anschließender Hydrierung des Synthesegases. Beide Verfahrenswege wurden in Deutschland bis 1945 großtechnisch zur Kohlenhydrierung angewandt. Die noch bis 1962 laufenden Anlagen im Ru...

Kohlevergasung
Umwandlung von Kohle in Gas mit Vergasungsmitteln wie Sauerstoff, Wasserdampf und Wasserstoff. Die Kohlenvergasung wurde in Deutschland großtechnisch durchgeführt, verlor aber aus wirtschaftlichen Gründen mit dem Vordringen von Erdöl und Erdgas an Bedeutung. In jüngster Zeit wird ihr jedoch wieder zunehmendes Interesse entgegengebracht.

Kohleöl
siehe Kohleverflüssigung.

Kokerei
Anlage zur Umwandlung von Kohle in Koks. Eine Kokerei besteht insbesondere aus Koksofenbatterien, der Kokssieberei und Anlagen zur Gewinnung von Kohlenwertstoffen. Bei Schüttbetriebanlagen wird die Kohle von einem Kohlenturm in Füllwagen abgezogen. Im Füllwagen wird die automatisch abgewogene Kokskohle ...

Kokereigas
bei der Verkokung anfallendes Gasgemisch aus etwa 55 % Wasserstoff, 25 % Methan, 10 % Stickstoff und 5 % Kohlenmonoxid. Je nach Kohlenart und Entgasungsgrad schwankt der Heizwert zwischen 15,5 und 18,9 MJ/m³ (3 700 bis 4 500 kcal/m³). Kokereigas wird teilweise als Unterfeuerungsgas zur Beheizung der Koksöfen verwendet. Der überwiegende Teil wird a...

Kokskohle
Steinkohle, die sich zur Herstellung von Koks besonders eignet (Verkokung). Wesentliche Voraussetzung ist das Backvermögen, das vor allem durch den Swelling Index angegeben wird. Eine gute Kokskohle hat 20 bis 26 % Flüchtige Bestandteile.

Kokskohlenbeihilfe
Zuschüsse zur Förderung und Absatz von inländischer Kokskohle und Koks an Unternehmen. Die Zahlung solcher Beihilfen ist durch Entscheidungen der Kommission der Europäischen Gemeinschaft seit 1967 ermöglicht worden.

Koksqualität
je nach Verwendungszweck werden an Koks bestimmte Anforderungen, insbesondere hinsichtlich Korngröße, Festigkeit, Abrieb, Wassergehalt, Aschegehalt und Schwefelgehalt gestellt. Das gilt vor allem für Hochofenkoks und Gießereikoks. Bei der Erzeugung von Koks ist die resultierende Koksqualität durch eine zweckmäßige Auswahl von Kokskohle und Verkoku...

Kombikraftwerke
Kombination von zwei Kraftwerkstypen.

Kondensationskraftwerk
Wärmekraftwerk zur ausschließlichen Erzeugung von Strom. Hingegen wird beim Gegendruckkraftwerk nur ein Teil der Dampfenergie zur Stromerzeugung, der Rest als Wärme genutzt Kraft-Wärme-Kopplung, Gegendruckanlage, Dampfturbine.

Korngröße
Steinkohle und Koks werden durch Absieben in handelsübliche Kornklassen sortiert, die je nach Verkaufsgesellschaft geringe Unterschiede aufweisen. Sorte Korngröße (mm) Kohlen Stücke > 8 Knabbeln 150 bis 80 Nuß 1 80 bis 50 Nuß 2 50 bis 30 Nuß 3 30 bis 20 Nuß 4 20 bis 10 Nuß 5 um 10 Feinkohle 10(6) bis 0 Koks Hochofenkoks 1 > 80 Hochofenkoks 2...

Kraft-Wärme-Kopplung
kombinierte Erzeugung von Strom und nutzbarer Wärme in einem Kraftwerk; Nutzung der Wärmeabgabe für industrielle Prozesse oder für Heizzwecke. Dabei wird insgesamt ein höherer thermischer Wirkungsgrad als bei der ausschließlichen Stromerzeugung erreicht. Die Nutzung der Vorteile der Kraft-Wärme-Kopplung ist jedoch nur bei hoher räumlicher Konzentr...

Kraftwerksblock
siehe Blockkraftwerk.

Kraftwerkskohle
Kohle, die in Kraftwerken zur Wärmegewinnung verbrannt wird. Wichtigstes Qualitätsmerkmal einer Kraftwerkskohle ist der Heizwert. Von Bedeutung ist ferner der Gehalt an Asche und Wasser (Ballastkohle) sowie an Schwefel. Je nach Art der Feuerung werden auch besondere Anforderungen an die Korngröße, die Mahlbarkeit und das Ascheschmelzverhalten gest...

Kühlverfahren von Kraftwerken
bei der Stromerzeugung in Wärmekraftwerken kann die Wärmeenergie nicht vollständig in elektrische Energie umgewandelt werden. Ein Teil der Wärme wird durch ein Kühlmittel (meist Wasser) an die Umgebung abgeführt. Wegen ihres geringeren thermischen Wirkungsgrades sind die Abwärmemengen von Kernkraftwerke...

Lagerstätte
natürliche Ablagerung oder Konzentrationen von nutzbaren Stoffen (Mineralien oder Primärenergieträgern). Es wird unterschieden in Flöz, Gang oder Lager im Nebengestein.

Landesoberbergamt
Landesoberbehörde für das Land Nordrhein-Westfalen ist u.a. Aufsichts- und Widerspruchsinstanz für die Bergämter und weiteren zuständigen Behörden für den Erlaß von Bergverordnungen. In den weiteren Bundesländern wird die gleiche Funktion durch die Oberbergämter wahrgenommen. (siehe Bergbehörde)

Lastbereiche
die Belastung von Anlagen oder Versorgungsnetzen ohne feste Abgrenzung in drei Bereiche unterteilt: Spitzenlast-, Mittellast- und Grundlastbereich. In der Stromerzeugung wird der Lastbereich bis etwa 2 000 h/a (1 a = 8760 h) als Spitzenlastbereich, mit einem Benutzungszeitraum bis etwa 5 000 h/a als Mittellastbereich und über 5 000 h/a als Grundla...

Lastdiagramm
graphische Darstellung der zeitlichen Belastung von Versorgungsnetzen.

Lastfaktor
siehe Verfügbarkeit von Wärmekraftwerken.

Leistungsziffer
Kennwert für die Ungleichmäßigkeit des Leistungsbedarfs eines Stromversorgungsnetzes. Die Leistungsziffer ist definiert als das Verhältnis aus dem mittleren zum höchsten Leistungsbedarf eines Netzes während einer bestimmten Zeitspanne.

Leitungsverluste
bei der Fortleitung von leitungsgebundenen Energieträgern in Rohren und Kabeln entstehen unvermeidbare Energieverluste durch Entweichen, Abstrahlung und Ableitung.

Liegendes
bergmännische Bezeichnung für die unterhalb eines Flözes abgelagerten Gebirgsschichten. (siehe Hangendes)

Listenpreis
Preis einer Ware, der in einer Preisliste festgesetzt ist. Für Steinkohle besteht die Pflicht der Produzenten, alle Preise (einschließlich Nachlässe, Rabatte usw.) zu veröffentlichen.

Magerkohle
siehe Steinkohlenarten.

Markscheider
Leiter der Markscheiderei (Vermessungsbüro im Bergbau)

Methan
chemische Formel CH4. Hauptbestandteil des Erdgases. In hohem Prozentsatz ist es auch im Grubengas enthalten. Technisch erzeugt wird Methan bei der chemischen Umwandlung von Kohle und Öl. Kokereigas.

Methanisierung
Umwandlung von Synthesegas in Methan nach der Formel CO + 3H2 = CH4 + H2O.

Methanspaltung
Methan (CH4), kann unter bestimmten Reaktionsbedingungen (u. a. Temperaturen über 500 °C) und unter Verwendung von Sauerstoff oder Wasserdampf gespalten werden. Dabei laufen u. a. folgende chemische Reaktionen ab: CH4 + ½ O2 -> CO + 2 H2 CH4 + H2O -> CO + 3 H2 Durch entsprechende Wahl der Reaktionsbedingungen kann Methan vollständig in Synthesegas...

Mineralöl
die Bezeichnung 'Mineralöl' wird als Gegensatz zu tierischen und pflanzlichen Ölen und zur Abgrenzung gegenüber synthetischen Ölen gleicher Zusammensetzung verwendet.

Mischfeuerung
gleichzeitige Verfeuerung verschiedener Brennstoffe zur technischen oder wirtschaftlichen Optimierung.

Mittellast
siehe Lastbereiche.

Mittelspannung
Spannungsbereich von 1 bis 50 kV. (siehe Spannung)

Müllverbrennung
von den gesammelten Abfällen kommt als Energiequelle in erster Linie der Haus- oder Sperrmüll in Betracht. Haus- und Sperrmüll hat einen durchschnittlichen Heizwert von 8000 kJ/kg (=2000 kcal/kg)

Nachtstrom
elektrischer Strom, der während der lastschwachen Nachtstunden bezogen wird, damit zur gleichmäßigeren Auslastung der Kraftwerke beiträgt und deshalb zu günstigeren Tarifen geliefert werden kann.

Naßabscheider
Entstauber, bei dem die Staubteilchen durch eine eingesprühte Flüssigkeit (meist Wasser) benetzt und dann abgeschieden werden. Naßabscheider arbeiten nur bis zu einer Korngröße von etwa 0,5mm, kleinere Teilchen werden von den Wassertropfen nicht mehr aufgefangen.

Naßdampf
Wasserdampf bei Siedetemperatur, der stets Wassertropfen enthält. Diese verdampfen erst bei weiterer Wärmezufuhr. (siehe Dampf)

Naßkühlung
siehe Kühlverfahren von Kraftwerken.

Nationale Kohlereserve
Vorrat von 10 Mill. t Steinkohle und Steinkohlenkoks aus inländischer Produktion, der insbesondere der Überbrückung von Versorgungsschwierigkeiten in Krisenfällen dienen soll (siehe Energieprogramme der Bundesregierung). Aufbau und Unterhaltung der Kohlenreserve, deren Anlage im Jahr 1976 begonnen wurde, sind aufgrund eines Vertrages zwischen der ...

Naturgas
siehe Erdgas

Nebengestein
das eine Lagerstätte umschließende Gestein. Im Steinkohlenbergbau wird das Flöz durch das Hangende und das Liegende des Nebengesteins begrenzt. Zum überwiegenden Teil handelt es sich um Sandstein oder Schieferton. Nach dem Abbau wird das mitgewonnene Gestein als Berge bezeichnet.

Nennleistung
Leistungsfähigkeit von Maschinen oder Anlagenteilen, für die sie mindestens bemessen ist. Bei Dampferzeugern und Turbinen gilt als Nennleistung die höchste Dauerleistung.