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Kategorie: Technik und Industrie > Bergbau
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 605
Katalysator
Stoff, der eine chemische Reaktion beeinflußt (beschleunigt, verlangsamt, in eine bestimmte Richtung lenkt), ohne sich dabei selbst zu verändern. Stoffumwandlungen unter Mitwirkung von Katalysatoren werden als Katalyse bezeichnet. Anwendung beispielsweise bei der Hydrierung.
Kaue
Gebäude, in dem die Bergleute duschen und sich umziehen.
Jungbergmann
Jugendlicher mit einem Arbeitsvertrag. Die Ausbildung ist durch Tarifvertrag festgelegt.
Jahrhundertvertrag
umgangsdeutsch für das Regelwerk zum Dritten Verstromungsgesetz Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes.
Internationale Energieagentur (IEA)
unter dem Eindruck der Störungen in der Versorgung mit Erdöl im Winter 1973/74 wurde durch Ratsbeschluß der OECD vom 15. November 1974 die Internationale Energieagentur mit Sitz in Paris zur Verwirklichung des Internationalen Energieprogramms (IEP) errichtet. Die IEA hat folgende Organe: - Verwaltungsrat, bestehend aus Ministern oder deren Delegie...
Industriekohle
vor allem von der Ruhrkohle AG verwendete Bezeichnung für Kohle, die an Industriekunden (einschließlich Kraftwerke) für Verbrennungszwecke verkauft wird.
Industriekraftwerk
industrieeigenes Kraftwerk, das vorwiegend zur Deckung des Eigenbedarfs betrieben wird. Industriekraftwerke sind meist Gegendruckanlagen, da neben elektrischer Energie oft auch Prozeßdampf benötigt wird.
Inkohlung
Umwandlung von pflanzlichen Stoffen in Kohle. Mit zunehmender Inkohlung (Inkohlungsgrad) wird die Kohle reicher an Kohlenstoff und ärmer an Flüchtigen Bestandteilen. Der Inkohlungsgrad hängt ab vom Alter der Kohle und den äußeren Entstehungsbedingungen (Druck, Temperatur).
Inkohlungsgrad
Grad der Umwandlung von pflanzlichen Stoffen in Kohle. Mit zunehmender Inkohlung wird die Kohle reicher an Kohlenstoff und ärmer an Flüchtigen Bestandteilen. Der Inkohlungsgrad hängt ab vom Alter der Kohle und den äußeren Entstehungsbedingungen (Druck, Temperatur).
Immission
Einwirkung von Verunreinigungen (zum Beispiel Staub, Gase, Dämpfe, Stickoxide, Schwefeloxide, radioaktiver Stoffe), auf die Umgebung (Menschen, Tiere, Pflanzen, Sachen).
Hydrierende Vergasung
Umwandlung fester Brennstoffe in Methan (CH4) durch direkte Anlagerung von Wasserstoff (H2) an Kohlenstoff. Bei dieser Reaktion wird eine Wärmemenge von 87,5 kJ/mol frei. Bei der hydrierenden Vergasung von Kohle wird diese unter hohem Druck mit Wasserstoff zur Reaktion gebracht. Wegen der geringen Umsatzgeschwindigkeit können in vertretbarem Zeitr...
Hobel
siehe Kohlenhobel
Hydrierung
chemische Umwandlung durch Anlagerung von Wasserstoff. Da Wasserstoff sehr träge reagiert, werden zur Beschleunigung der Reaktion Katalysatoren eingesetzt. Anwendung findet die Hydrierung u. a. bei der Öl- und Gasverarbeitung sowie bei der Kohlenvergasung und Kohlenverflüssigung. (siehe Cracken)
Hochofen
10 bis 30 Meter hoher Ofen zur Herstellung von Roheisen (Schaubild). Der Hochofen wird von oben mit Eisenerz, Koks und Zuschlagstoffen laufend beschickt. Im Gegenstrom wird von unten Verbrennungsluft eingeblasen. In Abständen von 3 bis 6 Stunden wird das flüssige Roheisen abgezogen ("abgestochen") und d...
Hochofenkoks
Koks, der im Hochofen zur Erschmelzung von Eisenerz verwendet wird. Beim Hochofenkoks wird besonderer Wert auf Stückigkeit (Korngrößen) und hohe Festigkeit gelegt.
Hochspannung
elektrischer Spannungsbereich von 50 bis 150 kV. (siehe Spannung)
Heizkraftwerk
siehe Dampfkraftwerk.
Horizontalkammerofen
Ofen zur Verkokung von Steinkohle, zur Herstellung eines qualitativ hochwertigen Hochofen- oder Gießereikokses. Der Horizontalkammerofen ist aufgrund günstiger Wärmenutzung und geringem Bedienungsaufwand sowie der langen Haltbarkeit bei großen Leistungen der wirtschaftlichste Koksofen. Seine wese...
Heizwerk
größere Feuerungsanlage, die ausschließlich der Erzeugung von Wärme für Heizzwecke dient. Heizkraftwerk. (siehe Fernwärme.)
Heizwert
Wärmemenge, die bei der Verbrennung von Brennstoffen technische verwertet werden kann.
Halde
bergmännische Bezeichnung für Bestände bergmännisch gewonnener Erzeugnisse wie Erz, Kohle, Koks, Berge, die im Freien gelagert werden und in der Regel nicht für den sofortigen Verbrauch oder Verkauf vorgesehen sind. (siehe Bergehalde)
Hangendes
bergmännische Bezeichnung für die über dem Flöz abgelagerten Gebirgsschichten. (siehe Liegendes)
Hauer
Bergmännische Fachkraft
Hausbrand
Anteil der Primärenergieträger, die in Einzelfeuerstätten in Haushalten und kleineren Industriebetrieben eingesetzt werden.
GVSt
Gesamtverband des deutschen Steinkohlenbergbaus, Essen.
Grube
1.Kurzbeschreibung für Grubengebäude 2.veralterter Begriff für ein Bergwerk.
Grubenfeld
eine an der Tagesoberfläche begrenzte Fläche unterhalb der ein Bergbauberechtigter Abbau betreiben darf.
Grubenfahrt
bergmännischer Ausdruck für den Aufenthalt in einem Bergwerk unter Tage zum Arbeiten, Kontrollieren oder Besichtigen durch Betriebsangehörige oder werksfremde Personen. (siehe Fahren)
Grubengas
vorwiegend im Steinkohlenbergbau beim Abbau von Kohlenflözen freigesetztes Methan (CH4). Ein Teil des Gases kann mittels Gasabsauganlagen gesammelt und einer energetischen Nutzung zugeführt werden. Zusätzlich wird durch die Bewetterung der Grubenbaue der Methangehalt unter 1 % gehalten, so daß keine explosionsfähigen Gemische (bergmännisch: schlag...
Grubenwarte
zentrale Steuerwarte aus der alle sicherheitstechnischen und prozeßrelevanten Funktionen eines Bergwerkes überwacht, kontrolliert und reguliert werden. Sie befindet sich an einer zentralen Stelle im Übertagebetrieb und ist mit Prozeßrechnern ausgestattet, die alle eingehenden Daten verarbeiten, archivieren und darstellen.
Grundlast
siehe Lastbereiche
Grubenwasser
zufließendes Wasser im Grubengebäude, das ständig reguliert und abgepumpt werden muß. Das im Ruhrbergbau unter Tage zulaufende Wasser ist kein Trink- oder Grundwasser, sondern thermales Tiefenwasser.
Gleichstrom
elektrischer Strom, der im Gegensatz zum Wechselstrom immer nur in einer Richtung fließt. Die Stromversorgung, die ursprünglich vollständig mit Gleichstrom erfolgte, ist heute weitgehend auf Wechselstrom umgestellt, weil unter anderem die Übertragungsverluste beim Wechselstrom wesentlich geringer sind. Die Anwendung von Gleichstrom ist heute auf b...
Gichtgas
Gas mit einem Heizwert von etwa 3,35 bis 3,75 MJ/m³, das beim Hochofenprozeß (Hochofen) anfällt. Gichtgas setzt sich zu mehr als 60% aus N2 und zu rund 30% aus CO zusammen. Es wird sowohl für den Hochofeneigenverbrauch (Gebläse und Winderhitzer) als auch außerhalb des Hochofenbetriebes (Wärmeöfen-/Koksöfenunterfeuerung) eingesetzt.
Gebirge
Bergmännische Bezeichnung für das umgebende Gestein von Kohle, Salz, Erz, Öl, Gas, etc.
Geleucht
Bergmännische Bezeichnung für Beleuchtungsmittel
Gegendruckanlage
Dampfkraftwerk, bei dem der Druck am kalten Ende der Turbine über 1 bar liegt. Bei Gegendruckanlagen wird nur ein Teil des Arbeitsvermögens des Dampfes zur Stromerzeugung genutzt, der Rest dient als Wärme zu Heizzwecken. Industriekraftwerke sind meist als Gegendruckanlagen gebaut, da hier neben Strom gleichzeitig auch Prozeßdampf benötigt wird ode...
Generator
bei der Stromerzeugung: Umformung von mechanischer in elektrische Energie. Ein als Elektromagnet ausgebildeter Läufer bzw. Rotor wird durch eine Turbine oder Motor in Drehung versetzt. Sein mitdrehendes Magnetfeld induziert im Ständer (Stator) Wechselstrom. Die Leistung des Generators ist die Bruttoleistung des Kraftwerksblocks. Nach Abzug des Eig...
Generatoranthrazit
Anthrazit, der wegen seines geringen Aschegehaltes (unter 3 % Asche) zur Erzeugung von Generatorgas besonders geeignet ist.
Generatorgas
in der Zeit von etwa 1920 bis 1950 erzeugtes Schwachgas mit je nach Ausgangsbrennstoff und Erzeugungsverfahren unterschiedlichen Anteilen von CO, H2 und N2 sowie kleineren Anteilen von CO2 und CH4. Da zur Herstellung hauptsächlich Luft als Vergasungsmittel eingesetzt wurde, enthielt das Generatorgas einen hohen Stickstoffanteil und wurde deshalb f...
geothermische Energie
Wärmeenergie im Erdinnern. Die Temperatur nimmt in der Erdkruste zum Erdinnern hin zu, im Durchschnitt der Kontinente je 33 Meter um 1 °C (geothermische Tiefenstufe). Das Aufdringen geschmolzener Gesteinsmassen aus dem Erdinnern oder das Aufsteigen von Tiefenwässern hat an einigen Stellen jedoch zu geothermischen Anomalien geführt, so daß dort hoh...
geothermische Tiefenstufe
siehe geothermische Energie.
Gewerkschaft
1.Vereinigung von Arbeitnehmern zur Durchsetzung sozialer und wirtschaftlicher Interessen. 2.Unternehmensform im Bergbau (bergrechtliche Gewerkschaft). Das Unternehmenskapital ist in maximal 10 000 Kuxe eingeteilt, die ein quotenmäßiges Anteilsrecht verbriefen. Die Anteilseigner (Gewerken) sind entsprechend ihrer Anzahl am Gewinn (Ausbeute) beteil...
Garungsdauer
Verweildauer der Steinkohle im Koksofen bis zum Ausdrücken des fertigen Kokses. Sie beträgt für Hochofenkoks etwa 20 bis 23 h, bei Herstellung von Gießereikoks etwa 30 bis 33 h. (siehe Koksqualität)
Gasabsaugung
Verfahren zum Absaugen von Grubengas aus dem Hangenden und Liegenden des in Abbau stehenden Flözes mittels Bohrlöchern unterschiedlicher Länge, die über Gassammelleitungen mit einem Unterdruck erzeugenden Gebläse verbunden sind. Das abgesaugte Gas-Luft-Gemisch wird in der Regel auf den Steinkohlenbergwerken als Energieträger verwendet.
Gasbenzin
flüssiger Bestandteil des Erdgases.
Gasausbringen
Gasmenge, die bei der Verkokung pro Menge Einsatzkohle gewonnen wird.
Gasturbine
Maschine, in der die Energie heißer Gase zur Erzeugung mechanischer Arbeit genutzt wird. Gasturbinen können in geschlossenem oder offenem Prozeß betrieben werden. Beim geschlossenen Gasturbinenprozeß wird in einem Kreislauf heißes Gas (beispielsweise Helium) durch eine Turbine geleitet, danach in einem Brennraum wieder erhitzt und der Turbine erne...
Gasturbinenkraftwerk
Kraftwerk mit Gasturbine. Gasturbinenkraftwerke werden wegen der sehr kurzen An- und Abfahrzeiten besonders als Spitzenlastkraftwerke eingesetzt. Neben reinen Gasturbinenkraftwerken gibt es auch Kombi-Kraftwerke, bei denen der Gasturbinenprozeß mit einem Dampfturbinenprozeß gekoppelt ist. (siehe Gas-Dampfturbinenprozeß)
Flammpunkt
niedrigste Temperatur, bei der Flüssigkeiten durch Verdunstung ein entflammbares Gasgemisch bilden. Der Flammpunkt kennzeichnet die Feuergefährlichkeit brennbarer Flüssigkeiten.
Flammkohle
siehe Steinkohlenarten.
Firste
Obere waagerechte oder geneigte Begrenzungsfläche einer söhligen oder geneigten Strecke oder eines Aufbruchs.
Filterselbstretter
Atemschutzgerät, das in der Lage ist, giftiges Kohlenmonoxid (CO) mit Hilfe eines Katalysators zu Kohlendioxid (CO2) umzuwandeln. Einen Filterselbstretter hat jeder im Steinkohlenbergbau unter Tage mit sich zu tragen. Die Gebrauchsdauer beträgt 1 bis 2 Stunden.
Ferngas
Gas, das durch Rohrleitungen über größere Entfernungen transportiert wird. Um die Transportkosten zu vermindern, geht beim Erdgas die Entwicklung dahin, über große Entfernungen hochkaloriges Gas (high gas) zu transportieren und erst im Verbrauchsgebiet in niedrigkaloriges Gas (low gas) umzuwandeln.
Ferngasgesellschaft
Gesellschaft, die sich mit dem Ferntransport von Gas und dem Aufbau und Betrieb von entsprechenden Ferngasnetzen beschäftigt. Als erste Ferngasgesellschaft in Deutschland wurde 1926 die "Aktiengesellschaft für Kohleverwertung" gegründet, die zwei Jahre später in die Ruhrgas AG umgewandelt wurde. Sie betrieb den großräumigen Transport von Kokereiga...
Fettkohle
siehe Steinkohlenarten
Fernheizwerk
Heizkesselanlage, die über Rohrleitungen Warmwasser oder Dampf zur Beheizung von Gebäuden, Gebäudekomplexen oder ganzen Stadtteilen abgibt. (siehe Fernwärme)
Fahren
1. jede Fortbewegung von Menschen unter Tage, z.B. auch zu Fuß, Grubenfahrt, Seilfahrt. 2. mit auffahren wird die Herstellung von Hohlräumen (Strecken) unter Tage bezeichnet.
Exploration
Erkundung von unbekannten Lagerstätten oder Lagerstättenteilen von über Tage. Um die Beschaffenheit und Menge des enthaltenen Rohstoffs zu ermitteln, werden unterschiedliche Verfahren eingesetzt. - Seismik ist ein geophysikalisches Aufschlußverfahren, bei dem nach der Ausbreitung künstlich (Sprengung) erzeugter elastischer Wellen eine flächenhafte...
Erdgas
in natürlichen Lagerstätten vorkommende gasförmige Kohlenwasserstoffverbindungen. Je nach Zusammensetzung ist der Heizwert des Erdgases unterschiedlich (siehe Tabelle) Erdgaslagerstätten sind wie die Erdöllagerstätten an die großen Sedimentgebiete der Erde gebunden. Sie entstehen durch Ablagerung und anschließende anaerobe (sauerstoffreie) Umwandl...
Erdgasspaltung
mit Hilfe thermischer und katalytischer Verfahren läßt sich Erdgas in Gasfraktionen spalten und als chemische Rohstoff (Synthesegas) einsetzen.
Erdgaskraftwerk
mit Erdgas befeuertes Wärmekraftwerk. Erdgaskraftwerke können als Dampfkraftwerk und Gasturbinenkraftwerk ausgeführt sein. Während die Dampfkraftwerke entsprechend der Jahresnutzung zur Grund- oder Mittellastdeckung eingesetzt werden, dienen die Gasturbinenkraftwerke zur Deckung der Spitzenlast.
Endenergieverbrauch
Verbrauch von Primär- und Sekundärenergieträgern beim Endverbraucher (Industrie, Verkehr, Haushalte und Kleinverbraucher). Der Endenergieverbrauch läßt sich zahlenmäßig aus dem Primärenergieverbrauch nach Abzug von Verbrauch und Verlusten im Energiesektor und des nichtenergetischen Verbrauchs ermitteln. In der Bundesrepublik Deutschland macht der ...
Energie
Fähigkeit, Arbeit zu leisten oder Wärme abzugeben. Energie kann weder erzeugt noch vernichtet werden; sie kann nur ihre Erscheinungsform ändern. So wird zum Beispiel im Kraftwerksprozeß die im eingesetzten Brennstoff gebundene Energie zunächst in Wärme und dann in elektrische Energie umgewandelt. Dabei kann aus thermodynamischen und verfahrenstech...
Energiebilanz
tabellarische Darstellung des Aufkommens und der Verwendung aller Energieträger in einem bestimmten Wirtschaftsraum pro Periode nach festgelegtem Schema. Für die Bundesrepublik Deutschland veröffentlicht die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen seit 1950 jährlich eine Energiebilanz.
Energiekosten
1. Kosten, die bei der Gewinnung und Zur Verfügungstellung einer Energieeinheit entstehen. Bezugsgröße ist die entsprechende Maßeinheit: - bei Wärme in Joule - bei Elektrizität in Kilowattstunde - bei Treibstoffen in Litern Energiekosten sind ein Maß für die Wirtschaftlichkeit einer Energieanlage. 2. Gesamtkosten für die verwendeten Energieen. Dab...
Energieprogramme
Zusammenfassung der energiewirtschaftlichen und energiepolitischen Zielvorstellungen und der darauf ausgerichteten Maßnahmen. Die Bundesregierung hat folgende Energieprogramme vorgelegt: 1. Das erste Programm wurde im September 1973 veröffentlicht. Ausgangspunkt der Programmüberlegungen war folgende Entwicklung des Primärenergieverbrauchs in der B...
Energieverlust
diejenige Energiemenge, die bei der Umwandlung, dem Transport und dem Endverbrauch für die Nutzung verlorengeht. So muß für eine im Auto als Arbeit genutzte Energieeinheit etwa die 14fache Energiemenge (Rohöl) aufgewendet werden.
Energievorkommen
geologische Energierohstoffe in der Erdkruste. Im Gegensatz zu Energievorräten sind wirtschaftliche Aspekte nicht berücksichtigt.
Entgasung
Entzug von Gas, das in festen oder flüssigen Stoffen gebunden ist, ohne dabei das Gefüge des Stoffes durch chemische Reaktion zu verändern.
Emission
an die Umgebung abgegebene Stoffe (Staub, Gase, Dämpfe, Stickoxide, Schwefeloxide, radioaktive Stoffe), die bei verschiedenen Prozessen (Herstellung, Verarbeitung, Verbrennung) entstehen.
Elektroden-Anthrazit
Anthrazitkohle, die wegen des geringen Ascheanteils von 2 bis 3 % zur Herstellung von Elektroden geeignet ist.
Elektrofilter
dient zur Abscheidung von Feinstaub aus Gasen bei Temperaturen bis etwa 200 °C. Zwischen zwei Elektroden wird ein elektrisches Feld aufgebaut. Staubteilchen, die durch dieses Feld strömen, werden negativ geladen und wandern zu einer Niederschlagselektrode. Dort werden sie wieder entladen und lösen sich aufgrund der Schwerkraft ab. Durch Einsprühen...
Eierkohlen
siehe Briketts
Einziehschacht
Schacht, durch den Frischwetter in ein Grubengebäude einziehen.
EGKS
Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (auch: Montan-Union). Die EGKS wurde am 18.4.1951 gegründet. Gründungsmitglieder der EGKS sind neben Deutschland Frankreich, Italien und die Benelux-Staaten. Ziel der EGKS war es, für die Erzeugnisse der Montanindustrie einen gemeinsamen Markt zu errichten, d.h. einen Markt ohne Binnengrenzen und ohne D...
Deckgebirge
Gesteinsschichten oberhalb des Steinkohlengebirges.
Diffusion
Vermischung von Gasen aus verschiedenen Räumen, auch bei Kohlenentgasung.
Dampf
Gas, das sich leicht verflüssigen läßt (zum Beispiel Wasserdampf). Erhitzt man eine Flüssigkeit unter konstantem Druck, so dehnt sich diese aus, wobei die Temperatur bis zum Erreichen der Siedelinie ansteigt. Hier beginnt die Flüssigkeit zu sieden. Bei weiterer druckkonstanter (isobarer) Wärmezufuhr bildet sich immer mehr Dampf (Gas), wobei die Te...
Dampfkessel
geschlossener Behälter oder Rohranordnung, in der Dampf von höherem als atmosphärischem Druck erzeugt wird.
Dampfkraftwerk
Anlage zur Erzeugung elektrischer Energie, wobei als Arbeitsmedium für die Wärmekraftmaschine (Turbine) meist Wasserdampf dient. Hierbei wird die Energie des Primärenergieträgers zur Erzeugung von Wasserdampf genutzt, dessen Wärme in einer Wärmekraftmaschine in mechanische Energie umgewandelt wird. Diese dient über einen Generator direkt zur Erzeu...
Dampfturbine
von Wasserdampf (Dampf) durchströmtes Aggregat, in dem die Energie des Dampfes in Rotationsenergie umgewandelt wird. Druck und Temperatur des einströmenden Wasserdampfes betragen nach heutigem Stand der Technik maximal 250 bar und 540 °C. Dadurch ist der Wirkungsgrad des Dampfkraftwerkes auf maximal etwa 40 % begrenzt. Nach dem Druck, mit dem der ...
Cracken
Spalten größerer und schwererer Kohlenwasserstoffmoleküle in kleinere und leichtere, wie schweres Heizöl in Benzine oder Gasöle oder Spaltung von Benzin zur Herstellung von Gasen. Je nach Verfahren unterscheidet man: Thermisches Cracken: durch Anwendung hoher Temperaturen und unter Druck. Thermische Crackanlagen: werden vorwiegend zum Cracken leic...
Clean-Coal-Technologie
Technologien, die eine besonders umweltverträgliche Nutzung der Kohle gewährleisten, z:B: Wirbelschichttechnik, Druckkohlenstaubfeuerung.
Bundesberggesetz (BBergG) vom 13. August 1980
am 1. Januar 1982 aufgrund der Gesetzgebungskompetenz des Bundes in Kraft getreten. Es verfolgt folgende Ziele: - Neuabgrenzung des Geltungsbereiches des Bergrechts, - Neuordnung und Bereinigung des Bergrechtsamtwesens durch ein Konzessionssystem mit Feldes- und Förderabgaben, - Anpassung der Mittel zur Betriebsregelung und Überwachung Betriebspla...
Bundesimmissions- Schutzgesetz
am 1. April 1974 in Kraft getretenes Gesetz zum Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und ähnliche Vorgänge. Es stellt das rechtliche Instrumentarium für Immissionsschutzmaßnahmen des Bundes dar. Verordnungen der Bundesregierung und Immissionsschutzgesetze der Länder ergänzen und konkretis...
Bunker
Sammelbehälter zur Lagerung von Stoffen, beispielsweise von Energieträgern. Natürliche Bunker sind Kavernen. Als Bunker werden aber auch Tanks und Grubenräume im Bergbau unter Tage bezeichnet, in denen die gewonnene Förderung gespeichert wird.
Braunkohle
Kohle, die schwächer inkohlt (siehe Inkohlungsgrad) ist als Steinkohle und deshalb weniger Kohlenstoff, dafür aber mehr Sauerstoff und Wasserstoff enthält. Der Heizwert deutscher Braunkohle, die zur Gruppe der Weichbraunkohle gehört, liegt zwischen 6,49 und 13 MJ/kg (1 550 und 3 100 kcal/kg). Hartbraunkohle hat ein etwas höheres spezifisches Gewic...
Braunkohlenkraftwerk
mit Braunkohle betriebenes Wärmekraftwerk. Aufgrund der relativ niedrigen variablen Kosten (Brennstoffkosten) werden die Braunkohlenkraftwerke in der Bundesrepublik Deutschland vor allem im Grundlastbereich eingesetzt.
Brennstoffe
Unterscheidung in natürliche oder durch Veredlungsprozesse gewonnene Stoffe zur Erzeugung von Wärmeenergie. 1) fossile Brennstoffe sind Kohle, Erdöl, Erdgas, Torf 2) nicht fossile Brennstoffe sind Kernbrennstoffe und Holz.
Brennwert (Ho)
angegeben in kJ/kg. Als oberer Heizwert wird die freiwerdende Verbrennungswärme bei der vollkommenen Verbrennung eines Brennstoffs bezeichnet. Im Gegensatz zum unteren Heizwert (Hu), bei dem die Verdampfungswärme des im Brennstoff vorhandenen und bei der Verbrennung gebildeten Wassers eingerechnet wird.
Brikett
aus Feinkohle mit oder ohne Bindemittel gepreßte Form, die vorwiegend im Hausbrand verwendet wird.
Bruchbau
wird das planmäßige Zubruchwerfen der Dachschichten in Folge des Abbaus genannt. Durch die Volumenvergrößerung des geschütteten Gesteins werden die durch den Abbau entstandenen Hohlräume verfüllt und dem Hangenden ein neues Auflager gegeben.
Bruttostromverbrauch
im Vergleich zum Nettostromverbrauch sind hier der Eigenverbrauch der Stromerzeugungsanlagen, der Pumpstromverbrauch sowie Leitungsverluste enthalten.
Blasversatz
Versatzverfahren bei dem Nebengestein (Berge) in den ausgekohlten Hohlraum mit Hilfe von Druckluft pneumatisch eingebracht wird. Aufgrund der maschinellen Gewinnungseinrichtung ist eine Mindeststrebhöhe von 1,9 Metern erforderlich.
Blockheizkraftwerk
Kraftwerk, bei dem der Generator für die Stromerzeugung nicht von einer Turbine, sondern von stationären Verbrennungsmotoren angetrieben und das Kühlwasser sowie die Abgaswärme gleichzeitig zu Heizzwecken genutzt wird. Durch diese Kraft-Wärme-Kopplung werden Nutzungsgrade von über 80 % erreicht. Blockheizkraftwerke werden als kleinere Einheiten er...
Blockkraftwerk
Dampfkraftwerke, die aus einem oder mehren Einzelblöcken bestehen. In der Regel ist jeder Block eine geschlossene autarke Einheit.
Biogas
unter Einfluß von Mikroorganismen aus organischen Stoffen entstehendes Gas (Verfaulung). Die Ausgangsstoffe können aus landwirtschaftlichen Abfällen, Klärschlamm oder sonstigen organischen Abfallprodukten bestehen. Biogas setzt sich zusammen aus rund: 65% Methan, 30% Kohlendioxid, 2% Stickstoff, 2% Wasserstoff und einem geringen Anteil Schwefelwas...
Bitumen
Sammelbegriff für natürliche oder durch die Aufbereitung von Ölen erzeugte organische Gemische, die überwiegend aus Kohlenwasserstoffen oder Sauerstoffverbindungen bestehen. Der Aggregatzustand ist halbfest bis hart. Bei Erhitzung wird Bitumen langsam flüssig. Überwiegend wird Bitumen zum Anmischen von Asphalten verwendet.
Bivalentes Kraftwerk
Kraftwerk, in dem alternativ zwei Primärenergieträger eingesetzt werden können, wie Kohle oder schweres Heizöl bzw. Gas oder schweres Heizöl.