Kopie von `RAG Deutsche Steinkohle - Bergbau-Lexikon`

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Kategorie: Technik und Industrie > Bergbau
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 605


Exploration
Erkundung von unbekannten Lagerstätten oder Lagerstättenteilen von über Tage. Um die Beschaffenheit und Menge des enthaltenen Rohstoffs zu ermitteln, werden unterschiedliche Verfahren eingesetzt. - Seismik ist ein geophysikalisches Aufschlußverfahren, bei dem nach der Ausbreitung künstlich (Sprengung) erzeugter elastischer Wellen eine flächenhafte...

Fahren
1. jede Fortbewegung von Menschen unter Tage, z.B. auch zu Fuß, Grubenfahrt, Seilfahrt. 2. mit auffahren wird die Herstellung von Hohlräumen (Strecken) unter Tage bezeichnet.

Ferngas
Gas, das durch Rohrleitungen über größere Entfernungen transportiert wird. Um die Transportkosten zu vermindern, geht beim Erdgas die Entwicklung dahin, über große Entfernungen hochkaloriges Gas (high gas) zu transportieren und erst im Verbrauchsgebiet in niedrigkaloriges Gas (low gas) umzuwandeln.

Ferngasgesellschaft
Gesellschaft, die sich mit dem Ferntransport von Gas und dem Aufbau und Betrieb von entsprechenden Ferngasnetzen beschäftigt. Als erste Ferngasgesellschaft in Deutschland wurde 1926 die 'Aktiengesellschaft für Kohleverwertung' gegründet, die zwei Jahre später in die Ruhrgas AG umgewandelt wurde. Sie betrieb den großräumigen Transport von Kokereiga...

Fernheizwerk
Heizkesselanlage, die über Rohrleitungen Warmwasser oder Dampf zur Beheizung von Gebäuden, Gebäudekomplexen oder ganzen Stadtteilen abgibt. (siehe Fernwärme)

Fernwärme
Wärme im Niedertemperaturbereich (bis etwa 200 °C), die von einem zentralen Wärmelieferanten über längere Strecken zum Verbraucher (Wohnung, Gewerbe, Industrie) transportiert wird. Als Wärmelieferant kann ein Heizwerk (nur Wärme liefernde Anlage) oder Heizkraftwerk dienen. Als Träger für den Transport der Wärme vom Erzeuger zum Verbraucher kann Wa...

Fernwärmeschiene
Rohrleitungssysteme zur Versorgung von Stadtteilen oder größerer Regionen mit Fernwärme. Die Fernwärmeschiene wird von mehreren Heizwerken oder Heizkraftwerken verschiedener Standorte versorgt.

Fettkohle
siehe Steinkohlenarten

Filterselbstretter
Atemschutzgerät, das in der Lage ist, giftiges Kohlenmonoxid (CO) mit Hilfe eines Katalysators zu Kohlendioxid (CO2) umzuwandeln. Einen Filterselbstretter hat jeder im Steinkohlenbergbau unter Tage mit sich zu tragen. Die Gebrauchsdauer beträgt 1 bis 2 Stunden.

Firste
Obere waagerechte oder geneigte Begrenzungsfläche einer söhligen oder geneigten Strecke oder eines Aufbruchs.

Flammkohle
siehe Steinkohlenarten.

Flammpunkt
niedrigste Temperatur, bei der Flüssigkeiten durch Verdunstung ein entflammbares Gasgemisch bilden. Der Flammpunkt kennzeichnet die Feuergefährlichkeit brennbarer Flüssigkeiten.

Flüchtige Bestandteile
unter Luftabschluß beim Erhitzen fester Brennstoffe gasförmig entweichende Zersetzungsprodukte aus der Brennstoffsubstanz. Der Gehalt an Flüchtigen Bestandteilen dient zur Kennzeichnung u.a. der Steinkohlenarten.

Flöz
Bergmännische Bezeichnung für die Anhäufung sedimentär entstandener, nutzbarer Minerale oder Kohle in Form einer Schicht, die im Verhältnis zu ihrer Mächtigkeit eine große Länge und Breite aufweist und von fast parallelen Flächen begrenzt ist.

Fossile Energieträger
Begriff für Kohle, Erdgas und Erdöl.

Garungsdauer
Verweildauer der Steinkohle im Koksofen bis zum Ausdrücken des fertigen Kokses. Sie beträgt für Hochofenkoks etwa 20 bis 23 h, bei Herstellung von Gießereikoks etwa 30 bis 33 h. (siehe Koksqualität)

Gas-Dampfturbinenprozeß
kombinierter Prozeß zur Erzeugung von elektrischem Strom, bei dem eine Gas- und eine Dampfturbine miteinander verkoppelt sind. Der Dampfturbinenprozeß arbeitet mit einer maximalen Temperatur von etwa 540 °C wesentlich unterhalb der Verbrennungstemperatur (rund 1600 °C) des Brennstoffs, was zu einem hohe...

Gasabsaugung
Verfahren zum Absaugen von Grubengas aus dem Hangenden und Liegenden des in Abbau stehenden Flözes mittels Bohrlöchern unterschiedlicher Länge, die über Gassammelleitungen mit einem Unterdruck erzeugenden Gebläse verbunden sind. Das abgesaugte Gas-Luft-Gemisch wird in der Regel auf den Steinkohlenbergwerken als Energieträger verwendet.

Gasausbringen
Gasmenge, die bei der Verkokung pro Menge Einsatzkohle gewonnen wird.

Gasbenzin
flüssiger Bestandteil des Erdgases.

Gasturbine
Maschine, in der die Energie heißer Gase zur Erzeugung mechanischer Arbeit genutzt wird. Gasturbinen können in geschlossenem oder offenem Prozeß betrieben werden. Beim geschlossenen Gasturbinenprozeß wird in einem Kreislauf heißes Gas (beispielsweise Helium) durch eine Turbine geleitet, danach in einem Brennraum wieder erhitzt und der Turbine erne...

Gasturbinenkraftwerk
Kraftwerk mit Gasturbine. Gasturbinenkraftwerke werden wegen der sehr kurzen An- und Abfahrzeiten besonders als Spitzenlastkraftwerke eingesetzt. Neben reinen Gasturbinenkraftwerken gibt es auch Kombi-Kraftwerke, bei denen der Gasturbinenprozeß mit einem Dampfturbinenprozeß gekoppelt ist. (siehe Gas-Dampfturbinenprozeß)

Gebirge
Bergmännische Bezeichnung für das umgebende Gestein von Kohle, Salz, Erz, Öl, Gas, etc.

Gegendruckanlage
Dampfkraftwerk, bei dem der Druck am kalten Ende der Turbine über 1 bar liegt. Bei Gegendruckanlagen wird nur ein Teil des Arbeitsvermögens des Dampfes zur Stromerzeugung genutzt, der Rest dient als Wärme zu Heizzwecken. Industriekraftwerke sind meist als Gegendruckanlagen gebaut, da hier neben Strom gleichzeitig auch Prozeßdampf benötigt wird ode...

Geleucht
Bergmännische Bezeichnung für Beleuchtungsmittel

Generator
bei der Stromerzeugung: Umformung von mechanischer in elektrische Energie. Ein als Elektromagnet ausgebildeter Läufer bzw. Rotor wird durch eine Turbine oder Motor in Drehung versetzt. Sein mitdrehendes Magnetfeld induziert im Ständer (Stator) Wechselstrom. Die Leistung des Generators ist die Bruttoleistung des Kraftwerksblocks. Nach Abzug des Eig...

Generatoranthrazit
Anthrazit, der wegen seines geringen Aschegehaltes (unter 3 % Asche) zur Erzeugung von Generatorgas besonders geeignet ist.

Generatorgas
in der Zeit von etwa 1920 bis 1950 erzeugtes Schwachgas mit je nach Ausgangsbrennstoff und Erzeugungsverfahren unterschiedlichen Anteilen von CO, H2 und N2 sowie kleineren Anteilen von CO2 und CH4. Da zur Herstellung hauptsächlich Luft als Vergasungsmittel eingesetzt wurde, enthielt das Generatorgas einen hohen Stickstoffanteil und wurde deshalb f...

geothermische Energie
Wärmeenergie im Erdinnern. Die Temperatur nimmt in der Erdkruste zum Erdinnern hin zu, im Durchschnitt der Kontinente je 33 Meter um 1 °C (geothermische Tiefenstufe). Das Aufdringen geschmolzener Gesteinsmassen aus dem Erdinnern oder das Aufsteigen von Tiefenwässern hat an einigen Stellen jedoch zu geothermischen Anomalien geführt, so daß dort hoh...

geothermische Tiefenstufe
siehe geothermische Energie.

Gewerkschaft
1.Vereinigung von Arbeitnehmern zur Durchsetzung sozialer und wirtschaftlicher Interessen. 2.Unternehmensform im Bergbau (bergrechtliche Gewerkschaft). Das Unternehmenskapital ist in maximal 10 000 Kuxe eingeteilt, die ein quotenmäßiges Anteilsrecht verbriefen. Die Anteilseigner (Gewerken) sind entsprechend ihrer Anzahl am Gewinn (Ausbeute) beteil...

Gichtgas
Gas mit einem Heizwert von etwa 3,35 bis 3,75 MJ/m³, das beim Hochofenprozeß (Hochofen) anfällt. Gichtgas setzt sich zu mehr als 60% aus N2 und zu rund 30% aus CO zusammen. Es wird sowohl für den Hochofeneigenverbrauch (Gebläse und Winderhitzer) als auch außerhalb des Hochofenbetriebes (Wärmeöfen-/Koksöfenunterfeuerung) eingesetzt.

Gießereikoks
Steinkohlenkoks, der in Gießereien verwendet wird und sich durch einen bestimmten Körnungsaufbau (Körnung), hohe Festigkeit und geringen Anteil an Ballaststoffen auszeichnet. Diese Eigenschaften werden durch sorgfältige Auswahl der Einsatzkohle (niedriger Asche- und Schwefelgehalt, bestimmter Gehalt an Flüchtigen Bestandteilen) sowie durch lange G...

Gleichstrom
elektrischer Strom, der im Gegensatz zum Wechselstrom immer nur in einer Richtung fließt. Die Stromversorgung, die ursprünglich vollständig mit Gleichstrom erfolgte, ist heute weitgehend auf Wechselstrom umgestellt, weil unter anderem die Übertragungsverluste beim Wechselstrom wesentlich geringer sind. Die Anwendung von Gleichstrom ist heute auf b...

Glückauf
Gruß der Bergleute. Historische Bedeutung: Man wünschte sich Glück, der Erzgang möge sich 'auftun'.

Grube
1.Kurzbeschreibung für Grubengebäude 2.veralterter Begriff für ein Bergwerk.

Grubenfahrt
bergmännischer Ausdruck für den Aufenthalt in einem Bergwerk unter Tage zum Arbeiten, Kontrollieren oder Besichtigen durch Betriebsangehörige oder werksfremde Personen. (siehe Fahren)

Grubenfeld
eine an der Tagesoberfläche begrenzte Fläche unterhalb der ein Bergbauberechtigter Abbau betreiben darf.

Grubengas
vorwiegend im Steinkohlenbergbau beim Abbau von Kohlenflözen freigesetztes Methan (CH4). Ein Teil des Gases kann mittels Gasabsauganlagen gesammelt und einer energetischen Nutzung zugeführt werden. Zusätzlich wird durch die Bewetterung der Grubenbaue der Methangehalt unter 1 % gehalten, so daß keine explosionsfähigen Gemische (bergmännisch: schlag...

Grubengebäude
umfaßt die Gesamtheit aller untertägig, bergmännisch erstellten Hohlräume eines Bergwerkes. Dazu zählen: - Strecken - Schächte - Bunker - Sohlen

Grubenwarte
zentrale Steuerwarte aus der alle sicherheitstechnischen und prozeßrelevanten Funktionen eines Bergwerkes überwacht, kontrolliert und reguliert werden. Sie befindet sich an einer zentralen Stelle im Übertagebetrieb und ist mit Prozeßrechnern ausgestattet, die alle eingehenden Daten verarbeiten, archivieren und darstellen.

Grubenwasser
zufließendes Wasser im Grubengebäude, das ständig reguliert und abgepumpt werden muß. Das im Ruhrbergbau unter Tage zulaufende Wasser ist kein Trink- oder Grundwasser, sondern thermales Tiefenwasser.

Grundlast
siehe Lastbereiche

Gurtbandförderer
Fördermittel, auf dem das Fördergut kontinuierlich fortbewegt wird. Als Zugmittel dienen ein bis zwei Meter breite Polyanidkunststoffe, die entweder mit Geweben oder Stahlseileinlagen verstärkt sind. Dieser unendliche, gespannte Gurt wird durch Antriebstrommeln bewegt und in Traggerüsten auf Rollen zwangsgeführt. Gurtbandförderer können auch zur F...

GVSt
Gesamtverband des deutschen Steinkohlenbergbaus, Essen.

Halde
bergmännische Bezeichnung für Bestände bergmännisch gewonnener Erzeugnisse wie Erz, Kohle, Koks, Berge, die im Freien gelagert werden und in der Regel nicht für den sofortigen Verbrauch oder Verkauf vorgesehen sind. (siehe Bergehalde)

Hangendes
bergmännische Bezeichnung für die über dem Flöz abgelagerten Gebirgsschichten. (siehe Liegendes)

Hauer
Bergmännische Fachkraft

Hausbrand
Anteil der Primärenergieträger, die in Einzelfeuerstätten in Haushalten und kleineren Industriebetrieben eingesetzt werden.

Heizkraftwerk
siehe Dampfkraftwerk.

Heizwerk
größere Feuerungsanlage, die ausschließlich der Erzeugung von Wärme für Heizzwecke dient. Heizkraftwerk. (siehe Fernwärme.)

Heizwert
Wärmemenge, die bei der Verbrennung von Brennstoffen technische verwertet werden kann.

Hobel
siehe Kohlenhobel

Hochofen
10 bis 30 Meter hoher Ofen zur Herstellung von Roheisen (Schaubild). Der Hochofen wird von oben mit Eisenerz, Koks und Zuschlagstoffen laufend beschickt. Im Gegenstrom wird von unten Verbrennungsluft eingeblasen. In Abständen von 3 bis 6 Stunden wird das flüssige Roheisen abgezogen ('abgestochen') und d...

Hochofenkoks
Koks, der im Hochofen zur Erschmelzung von Eisenerz verwendet wird. Beim Hochofenkoks wird besonderer Wert auf Stückigkeit (Korngrößen) und hohe Festigkeit gelegt.

Hochspannung
elektrischer Spannungsbereich von 50 bis 150 kV. (siehe Spannung)

Horizontalkammerofen
Ofen zur Verkokung von Steinkohle, zur Herstellung eines qualitativ hochwertigen Hochofen- oder Gießereikokses. Der Horizontalkammerofen ist aufgrund günstiger Wärmenutzung und geringem Bedienungsaufwand sowie der langen Haltbarkeit bei großen Leistungen der wirtschaftlichste Koksofen. Seine wese...

Hydrierende Vergasung
Umwandlung fester Brennstoffe in Methan (CH4) durch direkte Anlagerung von Wasserstoff (H2) an Kohlenstoff. Bei dieser Reaktion wird eine Wärmemenge von 87,5 kJ/mol frei. Bei der hydrierenden Vergasung von Kohle wird diese unter hohem Druck mit Wasserstoff zur Reaktion gebracht. Wegen der geringen Umsatzgeschwindigkeit können in vertretbarem Zeitr...

Hydrierung
chemische Umwandlung durch Anlagerung von Wasserstoff. Da Wasserstoff sehr träge reagiert, werden zur Beschleunigung der Reaktion Katalysatoren eingesetzt. Anwendung findet die Hydrierung u. a. bei der Öl- und Gasverarbeitung sowie bei der Kohlenvergasung und Kohlenverflüssigung. (siehe Cracken)

Hüttenvertrag
Vertrag, der im Jahre 1969 für 20 Jahre zwischen der Ruhrkohle AG und denjenigen deutschen Stahlunternehmen abgeschlossen wurde, die ihr Bergbauvermögen in die Ruhrkohle AG eingebracht hatten. Der Vertrag verpflichtet die Ruhrkohle AG zur Lieferung derjenigen Mengen an Festbrennstoffen, die die Hütten zur Deckung ihres jeweiligen Bedarfs benötigen...

Immission
Einwirkung von Verunreinigungen (zum Beispiel Staub, Gase, Dämpfe, Stickoxide, Schwefeloxide, radioaktiver Stoffe), auf die Umgebung (Menschen, Tiere, Pflanzen, Sachen).

Industriekohle
vor allem von der Ruhrkohle AG verwendete Bezeichnung für Kohle, die an Industriekunden (einschließlich Kraftwerke) für Verbrennungszwecke verkauft wird.

Industriekraftwerk
industrieeigenes Kraftwerk, das vorwiegend zur Deckung des Eigenbedarfs betrieben wird. Industriekraftwerke sind meist Gegendruckanlagen, da neben elektrischer Energie oft auch Prozeßdampf benötigt wird.

Inkohlung
Umwandlung von pflanzlichen Stoffen in Kohle. Mit zunehmender Inkohlung (Inkohlungsgrad) wird die Kohle reicher an Kohlenstoff und ärmer an Flüchtigen Bestandteilen. Der Inkohlungsgrad hängt ab vom Alter der Kohle und den äußeren Entstehungsbedingungen (Druck, Temperatur).

Inkohlungsgrad
Grad der Umwandlung von pflanzlichen Stoffen in Kohle. Mit zunehmender Inkohlung wird die Kohle reicher an Kohlenstoff und ärmer an Flüchtigen Bestandteilen. Der Inkohlungsgrad hängt ab vom Alter der Kohle und den äußeren Entstehungsbedingungen (Druck, Temperatur).

Internationale Energieagentur (IEA)
unter dem Eindruck der Störungen in der Versorgung mit Erdöl im Winter 1973/74 wurde durch Ratsbeschluß der OECD vom 15. November 1974 die Internationale Energieagentur mit Sitz in Paris zur Verwirklichung des Internationalen Energieprogramms (IEP) errichtet. Die IEA hat folgende Organe: - Verwaltungsrat, bestehend aus Ministern oder deren Delegie...

Zyklonentstauber
Bei der Aufbereitung der Steinkohle fallen Staub-Luft-Gemische an. Um diese zwei Bestandteile wieder von einander zu trennen, wird das Gemisch seitlich in ein zylindrischen Abscheideraum geblasen. Dort gelangen die Staubpartikel unter Einfluss der Fliehkraft an die Außenwand des Behälters und im weiteren unter Einfluss der Schwerkraft nach unten i...

Zeche
veraltete Bezeichnung für Betriebe zur Gewinnung und Aufbereitung von Rohstoffen. Hierunter fallen alle Anlagen - unter sowie über Tage -, die zur Gewinnung, Förderung und Aufbereitung des Rohstoffs notwendig sind. Insgesamt bilden sie eine technische Einheit.

Windenergie
kinetische Energie durch Luftbewegung relativ zur Erdoberfläche. In Windkraftanlagen kann diese in mechanische oder elektrische Energie umgewandelt werden.

Windkraftanlage
Anlage zur Umwandlung der Windenergie in mechanische (Windmühlen) oder elektrische Energie (Windkraftwerk). Dabei geht die kinetische Energie mit Hilfe von Rotoren in Rotationsenergie über, die als Antrieb nachgeschalteter Anlagen dient.

Wirbelschichtfeuerung
Verfahren zur Verbrennung fester Brennstoffe. Die Abbildung zeigt schematisch eine Wirbelschichtfeuerung für Kohle. Ein mit Luftdüsen bestückter Anströmboden trägt eine Schüttung von feinkörnigem, nicht brennbarem Material, das von unten mit Luft durchströmt wird. Hierdurch wird die Schüttung aufgelocke...

Wirkungsgrad
Verhältnis von geleistetem Nutzen zum dafür erforderlichen Aufwand. Im Idealfall erreicht der Wirkungsgrad den Wert 1. Je nach Anlage und Anlagenteil gibt es unterschiedliche Definitionen der Wirkungsgrade. In der Energietechnik ist der thermische Wirkungsgrad von besonderer Bedeutung. Er ergibt sich aus dem Verhältnis von erzeugter zu verbrauchte...

Wechselstrom
elektrischer Strom, der im Gegensatz zum Gleichstrom laufend seine Fließrichtung ändert. Die Frequenz (Anzahl der Wechsel je Sekunde = Hertz) beträgt in der Regel 50 Hz, bei Bahnstrom 16 2/3 Hz.

Weichbraunkohle
siehe Braunkohle

Wetter
die untertägig im Grubengebäude bewegten Luftströme. Es werden unterschieden: - Frischwetter, übertägig angesaugte Luft - Abwetter, die aus dem Grubengebäude abgesaugte Luft. Mit Wetterführung wird das gezielte Leiten der Luftströme zu allen Punkten des Grubengebäudes bezeichnet.

Wetterschacht
Häufig benutzte Bezeichnung für Ausziehschacht, im eigentlichen Sinne nur dann zutreffen, wenn ein Schacht ausschließlich der Bewetterung dient. In diesem Falle befindet sich der Hauptgrubenlüfter meist stehend auf der Schachtöffnung.

Waschberge
Rückstand an Gestein nach der Aufbereitung des Rohstoffs.

Wasserdampfvergasung
siehe Kohlenvergasung

Wassergas
Gas, das durch Vergasung von glühendem Koks mit Wasserdampf erzeugt wird. Dabei dient die Luft als Reaktand für die Teilverbrennung des Kokses zur Aufrechterhaltung der Vergasungstemperatur von etwa 1 000 °C, und der Wasserdampf zum Abbau des Kokses. Wassergas besteht aus etwa 50 % H2, 40 % CO, 5 % CO2 und 5 % N2. Der Brennwert beträgt 10 900 bis ...

Wassergehalt
Wasseranteil im marktfähigen Absatzprodukt vornehmlich der Braun- und Steinkohle, gemessen in Gew.- %. (siehe Ballastgehalt)

Vollschnittmaschine
Streckenvortriebsmaschine, die mit einem sich drehenden Bohrkopf in einem Arbeitsgang den gesamten Hohlraum erstellt. Anschließend wird der Unterstützungsbau eingebracht. Der Durchmesser der kreisrunden Strecken ist 4-12 Meter. Die Maschinenlänge beträgt rund 250 Meter und das Gesamtgewicht rund 4.500 Tonnen.

Vergasung
chemische Umwandlung fester oder flüssiger Brennstoffe in Gas. Als Vergasungsmittel können Luft, Sauerstoff, Wasserstoff oder Wasserdampf eingesetzt werden, die bei höheren Temperaturen unter Normaldruck oder erhöhtem Druck mit dem Brennstoff zur Reaktion gebracht werden. Die Effektivität eines Vergasungsverfahrens wird durch den Vergasungswirkung...

Verkokung
Schwelung von Kohle unter Luftabschluß bei hoher Temperatur. Neben gasförmigen und flüssigen Destillationsprodukten entstehen feste kohlenstoffreiche Rückstände wie Holzkohle, Braunkohlen- und Steinkohlenkoks sowie Pechkoks. (siehe Kokerei)

Versatzverfahren
Einbringen von Gestein in dem nach der Gewinnung des Rohstoffs freigelegten Hohlraum. Im Ruhrbergbau werden eingesetzt: der Bruchbau, Blasversatz und die Bruchhohlraumverfüllung.

Verstromungsgesetze
Gesetze zur Förderung und Sicherung des Einsatzes von Gemeinschaftskohle (Steinkohle) zur Erzeugung von Elektrizität und Fernwärme. 1. Während nach dem Ersten Verstromungsgesetz (Gesetz zur Förderung der Verwendung von Steinkohle in Kraftwerken vom 12.5.1965) der Bau neuer Kraftwerke in der Zeit vom 30. Juni 1964 bis 1. Juli 1971 durch die Gestatt...

Umwandlungsbilanz
siehe Energiebilanz

Untertagevergasung
Vergasung von Kohle unter Tage. Durch die Untertagevergasung soll bevorzugt bergmännisch nicht bauwürdige Kohle aufgrund ihrer Lagerung, Flözmächtigkeit oder Teufen nutzbar gemacht werden. Dabei wird über Bohrungen von der Tagesoberfläche aus Vergasungsmittel (Luft/Dampf) bis in die Flöze geführt und da...

tvF
siehe Tonne, verwertbare Förderung.

Umwandlungsverluste
die bei der Umwandlung von einer Energieart in eine andere auftretenden Verluste, so bei der Umwandlung von Primär- in Sekundärenergie und der weiteren Umwandlung von Endenergie in Nutzenergie. So können im Kraftwerk rund 40 % der aufgewendeten Wärmeenergie in Strom umgewandelt werden. Die Verluste bei der Umwandlung von Endenergie in Nutzenergie ...

Turbine
Strömungsmaschine, die dem durchfließenden Dampf, Gas oder Wasser Energie entzieht und über eine Welle an eine Arbeitsmaschine abgibt. So wird bei der Dampfturbine die Wärme- und Strömungsenergie des Dampfes in Rotationsenergie umgewandelt, die bei Kraftwerken zum Antrieb eines Generators genutzt wird. (siehe Gasturbine)

Trocknung
Entfernen der Feuchtigkeit aus Gasen und Feststoffen durch verschiedene Verfahren, wie Gefrier- oder Vakuumtrocknung oder thermische Trocknung.

Tiefbau
Abbau von Lagerstätten unter der Erdoberfläche. Der Zugang erfolgt über Stollen oder Schächte.

Thermischer Wirkungsgrad
Kerngröße für die Güte von energetischen Prozessen, bestimmt durch den Quotienten aus der abgegebenen Nutzenergie und der zugeführten Energie.

Teer
flüssiges bis halbfestes Zersetzungsprodukt, das bei der thermischen Behandlung fossiler Brennstoffe entsteht, z.B. bei der Kokserzeugung. Bei der Verkokung trockener Steinkohle fallen 3 bis 4 % Teer an. Der Rohteer wird durch die Kühlung des Rohgases kondensiert und in einer Teerdestillation in verschiedene Produkte zerlegt, die in der chemischen...

Teerdestillation
erste Stufe der Teeraufbereitung. Dabei wird der Teer getrocknet und auf etwa 380 °C erhitzt. Beim Einleiten von überhitztem Wasserdampf verdampfen alle Teeröle, die anschließend in einzelne Fraktionen zerlegt werden: Anthracenöl, Solvayöl, Naphtalinöl, Carbolöl und Leichtöl. In weiteren Arbeitsgängen können diese Teerfraktionen zu Anthracen, Phen...

Teufe
bergmännische Bezeichnung für Tiefe.

Teilschnittmaschine
Streckenvortriebsmaschine, die den Hohlraum (z.B. Strecken) abschnittsweise bearbeitet und freilegt. An einem Arm (Ausleger) ist vor Kopf eine sich drehende Walze befestigt, die mit ihren Hartmetall bestückten Meißeln das Gestein herausschneidet. Dieses wird durch die Maschine über eine Ladeeinrichtung anschließend abtransportiert. Die Fortbewegun...

Tagebau
Gewinnung von Rohstoffen in einer offenen Baugrube durch Abräumen des Deckgebirges.

Tagesanlagen
über Tage befindlichen technischen Anlagen eines Bergwerks. Dazu zählen Aufbereitung, Materiallager, Werkstätten, Verladung und Verwaltungs- und Sozialgebäude.

Synthesegas
Gasgemsich aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff, das in der chemischen Industrie als Rohstoff zur Herstellung von Ammoniak oder Methanol verwendet wird. Der Brennwert von Synthesegas liegt bei etwa 12 500 kJ/m³.