Kopie von `RAG Deutsche Steinkohle - Bergbau-Lexikon`

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Kategorie: Technik und Industrie > Bergbau
Datum & Land: 04/07/2008, De.
Wörter: 605


Synthetisches Erdgas (SNG)
aus Kohle oder Erdöl erzeugtes Gas mit nahezu den gleichen Eigenschaften wie natürliches Erdgas. Wegen der knapper werdenden Reserven an Erdgas sind mehrere Verfahren zur Erzeugung von SNG entwickelt, um Erdgas substituieren zu können.

Stadtgas
ursprünglich nur Gas, das für die Versorgung einer Stadt in einem meist kommunalen Gaswerk (Gaskokerei) erzeugt wurde. Als die Versorgung über größere Entfernungen mit Ferngas aufgenommen wurde, wandelte sich die Definition. Im Gegensatz zum höher kalorigen Ferngas wird heute Gas dann als Stadtgas bezeichnet, wenn es einen Brennwert von weniger al...

Starkgas
Bezeichnung für Koksofengas, das mit 16700 bis 20 000 kJ/m³ (3.986 bis 4.773 kcal/m³) einen höheren Brennwert als Schwachgas hat. Starkgas wird als Unterfeuerungsgas im Koksofen oder als Stadtgas verwendet.

Steag AG
Steinkohlen-Elektrizitäts AG, Essen.

Steinkohle
Kohle mit hohem Kohlenstoffgehalt (Inkohlungsgrad). Steinkohle findet Verwendung als Energieträger, Reduktionsmittel und chemischer Rohstoff.

Steinkohlenarten
Unterteilung nach Gehalt an Flüchtigen Bestandteilen, bezogen auf die wasser- und aschefreie Kohle. Es wird in folgende Arten unterschieden (siehe Tabelle). Kohlenart Flüchtige Bestand- Vorrangige teile In Gew.-% Verwendung --- Flammkohle über 40 In Kraftwerken Gasfl...

Steinkohleneinheit (SKE)
dient der Umrechnung von Energieträgern auf eine vergleichbare Einheit. 1 kg SKE ist gleich 7 000 kcal bzw. 29 300 kJ, dem mittleren Heizwert eines Kilogramms Steinkohle. 1 kg Öl hat durchschnittlich einen Heizwert von 1,4 kg SKE.

Steinkohlenkraftwerk
mit Steinkohle betriebenes Wärmekraftwerk. Die in der Bundesrepublik Deutschland betriebenen Steinkohlenkraftwerke werden in der Regel im Mittellastbereich eingesetzt. (siehe Lastbereiche)

Steinkohlenkoks
fester Rückstand bei der Verkokung von Steinkohle.

Stempel
Grubenstempel: Stützelement für das Hangende. Heute zum überwiegenden Teil in Verbindung mit dem Schildausbau als Hydraulikstempel eingesetzt. Untere Teil des stählernen Ausbaus in Strecken.

Stollen
Grubenbau, der in hügeligem Gelände von der Tagesoberfläche waagerecht oder leicht ansteigend in die Lagerstätte führt.

Streb
langer, schmaler Gewinnungsraum. Auf der Längsseite ist er einerseits vom Flöz und anderseits vom Bruchfeld (Alter Mann) begrenzt. Ein Streb bewegt sich quer zu seiner Längsrichtung in die Lagerstätte. Die Streblänge wird begrenzt durch zwei zueinander paralell verlaufenden Abbaustrecken. Über die gesamte Länge hält der Schildausbau den Hohlraum o...

Strebbau
langfrontartiges Abbauverfahren vornehmlich in Flözlagerstätten wie zum Beispiel im Steinkohlenbergbau. (siehe Streb)

Strecke
Hohlraum im Gebirge mit regelmäßigem gleichbleibendem Querschnitt. Das freigelegte Gebirge wird durch den Streckenausbau gestützt. Eingesetzt werden Stahlprofil- (starr oder nachgiebig), Stahlbeton- oder Ankerausbau. Unter geologisch schwierigen Verhältnissen ist eine Kombination möglich.

Streckenvortriebsmaschine
zum Herstellen (Auffahren) von Hohlräumen eingesetzte Maschine. Es wird unterschieden in Teilschnitt- und Vollschnittmaschinen.

Stromversorgung
Bereitstellung an elektrischer Energie zur Deckung des Stromverbrauches. Der Verbrauch an elektrischer Energie steigt weltweit stärker als der Primärenergieverbrauch und das Wirtschaftswachstum. Vom Stromverbrauch in der Bundesrepublik Deutschland (außerhalb des Eigenverbrauchs der Energiegewinnung, nach Abzug von Leitungsverlusten) entfallen zur ...

Spannung
elektrische, Produkt von Widerstand und Stromstärke (U = R * I), gemessen in Volt. Im Versorgungsnetz des Bundesgebietes wird zwischen folgenden Spannungsstufen unterschieden: Niederspannung mit 220 bis 380 kV, Mittelspannung mit 1 bis 50 kV, Hochspannung mit 50 bis 150 kV sowie Höchstspannung über 150 kV. Die Übertragungsspannung ist umso höher, ...

Sohle
1. alle in einem etwa gleichen Niveau aufgefahrenen Grubenbaue (Stockwerke eines Bergwerks unter Tage). 2. Teil des Hohlraums (Strecke, Streb) auf dem man steht.

Solarheizung
Raumheizung, bei der die Wärmeenergie der Sonnenstrahlen genutzt wird.

Solarzellen
Halbleiterelemente mit dem die Strahlungsenergie der Sonne direkt in elektrische Energie umgewandelt wird. Die Umwandlung erfolgt auf photoelektrischem Wege durch Freisetzen von Elektronen im Innern eines Stoffes, wie Silizium, Galliumarsenid oder Kadmiumtellurid. Werden Halbleiterkristalle von Lichtquanten bestrahlt, so werden freie Ladungsträger...

Sonnenkollektor
siehe Solarheizung

Sonnenenergie
Energiegewinnung durch Sonnenstrahlen. Die Strahlungsenergie pro Flächeneinheit senkrecht zur Verbindungslinie Sonne-Erde beträgt außerhalb der Erdatmosphäre 1 395 W/m² (Solarkonstante). Durch Reflexion bzw. Absorption geht ein großer Teil in der Atmosphäre verloren, so daß am Äquator die durchschnittliche Leistungsdichte etwa 320 W/m² beträgt. Fü...

Sonnenkraftwerk
Kraftwerk zur Erzeugung elektrischer Energie unter Nutzung der Sonnenstrahlung (Sonnenenergie). Direkte Stromerzeugung: Mittels photoelektrischer Zellen wird direkt elektrische Energie erzeugt. Aufgrund der niedrigen Wirkungsgrade und der geringen Strahlungsenergie von durchschnittlich 114 W/m² in der Bundesrepublik Deutschland würde für ein 1.000...

Sinterkoks
Koks mit einer Körnung von 10/6 bis 0 mm zur Verwendung in Sinteranlagen. (siehe Sintern)

Sinterkohle
niedrigflüchtige Kohle mit Flüchtigen Bestandteilen von weniger als 12 % und möglichst gleichmäßiger Körnung zum Einsatz in Sinteranlagen. (siehe Sintern)

Sintern
Behandlung von feinkörnigen oder pulverigen Stoffen, die unter Hitzeeinwirkung durch Verbrennung beigemischter Energieträger (Sinterkohle, Sinterkoks) oberflächlich aufschmelzen und zusammenbacken. Ein typischer Sintervorgang ist das Stückigmachen von Feinerzen mit Ausgangskörnungen von unter 8 mm.

Seilfahrt
bergmännischer Ausdruck für das Fördern von Personen im Schacht.

Senkmaschine
Lademaschine auf einem Raupenfahrwerk. Die Maschine kann mit ihrer Schaufel die Sohle einer Strecke nacharbeiten und einem Fördermittel zum Abtransport übergeben.

Schacht
senkrechte Röhre (Grubenbau) mit dem eine Lagerstätte von der Tagesoberfläche aus erschlossen ist. Nach dem Verwendungszweck wird unterschieden in Wetter-, Förder-, Seilfahrt- und Materialschacht.

Schachtanlage
Teil eines Bergwerkes, das in Folge seiner Größe in mehrere - nicht autake - Schachtanlagen aufgeteilt ist.

Schaufelradbagger
Gewinnungsgerät imTagebau. Der Bagger arbeitet vor Kopf und ist meist mit einem Raupenfahrwerk ausgestattet. Der derzeit größte Bagger hat eine Kapazität von 240 000 m3/d und wird im Braunkohlenbergbau in der Bundesrepublik Deutschland eingesetzt.

Schicht,
1.Tagesarbeitszeit auf einem Bergwerk. Für den Untertagearbeiter beträgt diese acht Stunden (8 h). Sie beginnt mit der Seilfahrt und endet mit der Ausfahrt nach über Tage. Eine Ausnahmeregelung gilt für Arbeitspunkte u.T., an denen eine Temperatur von mehr als 28o C gemessen wird. Dort ist die Arbeitszeit um eine Stunde reduziert. 2.Kurzform für u...

Schichtleistung
in Relation gesetzt wird das Arbeitsergebnis in Tonnen verwertbare Förderung (tvF) und der Arbeitsaufwand, bemessen in Arbeiter (Mann) pro Arbeitstag (Schicht).

Schieferton
Sedimentgestein das den größten Anteil am Schichtaufbau des Karbongebirges aufweist. (siehe Nebengestein)

Schildausbau
hydraulisch verstellbares Stütz- und Schutzgerät auf Gleitkufen, dessen oberer Teil schildartig geschlossen ist und das Hangende stützt. So kann der Arbeitsraum des Bergmannes in der Gewinnung (Streb) sowohl nach oben als auch nach hinten völlig gegen Stein- und Kohlenfall abgeschirmt werden. Zum Bewegen der Schilde wird der Strebförderer als Wide...

Schlagwetter
bergmännische Bezeichnung eines explosionsfähigen Gas-Luft-Gemisches. Durch zahlreiche vorbeugende Schutzmaßnahmen sind mögliche Zündmöglichkeiten für eine Schlagwetterexplosion begrenzt. Bei den elektrischen Einrichtungen sind im deutschen Steinkohlenbergbau nur schlagwettergeschützte Geräte zugelassen. Darüberhinaus wird durch eine gezielte Gasa...

Schwachgas
durch Vergasung fossiler Brennstoffe mit Luft erzeugtes Gas mit einem oberen Heizwert von 3771 bis 7 123 kJ/m3 (900 bis 1.700 kcal/m3). Es besteht aus CO, H2, CO2 und einem beträchtlichen Anteil (45 bis 65%) von N2 und dient zu Heizzwecken.

Schwefelgehalt
Energierohstoffe wie Rohöl, Erdgas und Kohle enthalten Schwefelverbindungen, deren Gehalt durch Aufbereitungsmaßnahmen vermindert werden kann. Bei Verbrennung wird ein Teil des Schwefels in den Rückständen gebunden. Der andere Teil ist als Schwefeldioxid in den Abgasen enthalten, die durch Rauchgasentschwefelung gereinigt werden können.

Schwelkoks
fester Rückstand, der bei der Schwelung von Kohle bei Temperaturen von etwa 450 bis 700 °C entsteht. Schwelkoks wird entweder mit anderer Steinkohle gemischt oder direkt in Feuerungen zur Wärmeerzeugung verbrannt.

Sandstein
Sedimentgestein das überwiegend Quarz und nur geringe Anteile an Tonerdemineralien enthält.

Schwelung
Umwandlung bituminöser Substanzen bei Temperaturen unter 700 °C und geringerer Luftzufuhr als für die Verbrennung erforderlich ist. Dabei werden gasförmige und flüssige Produkte wie Schwelgas, Schwelteer, Schwelöl abgespalten. Als fester Rückstand verbleibt Schwelkoks. (siehe Entgasung)

Rohbenzol
aromatischer Kohlenwasserstoff (Aromaten). Rohbenzol wird als Kohlenwertstoff bei der Verkokung von Kohle gewonnen. Im Gegensatz zum Reinbenzol enthält es außer Benzol noch Homologe des Benzols, Toluol ud Xylol.

Rohkohle
Kohle, wie sie aus der Grube kommt (d.h. vor der Aufbereitung), mit Bergen und Wasser

Rekultivierung
im Tagebergbau durchgeführte Maßnahmen, um nach Beendigung der Rohstoffgewinnung die ökologischen Voraussetzungen für eine land- oder forstwirtschaftliche Nutzung wiederherzustellen.

Ressourcen
siehe Energievorräte

Reserven
siehe Energievorräte

Rationalisierungsverband des Steinkohlenbergbaus
Bundesunmittelbare Körperschaft des öffentlichen Rechts, eingerichtet am 1. September 1963 durch das Gesetz zur Förderung der Rationalisierung im Steinkohlenbergbau. Mitglieder des Verbandes sind alle Unternehmen des Steinkohlenbergbaus, die Großschachtanlagen betreiben, sowie darüber hinaus diejenigen Unternehmen, die am 31. August 1968 Großschac...

Rauchgase
bei der Verbrennung von Brennstoffen entstehende Gase. In der Regel enthalten sie Schadstoffe. Die häufigsten sind Kohlendioxid, Stickoxid, Schwefeldioxid, Staub. Die Verordnung für Großfeuerungsanlagen sowie in der TA-Luft sind Grenzwerte für die einzelnen Schadstoffe festgelegt. (Ausnahme Kohlendioxid)

Rauchgasentschwefelung
durch die Verbrennung wird in Abhängigkeit vom Schwefelgehalt des eingesetzten Brennstoffs Schwefeldioxid (SO2) gebildet. Bei der Rauchgasentschwefelung wird zwischen Trocken- und Naßreinigung unterschieden: Bei der Trockenentschwefelung wird das SO2 im (Rauchgas durch oberflächenaktive Stoffe (Aktivkohle) aufgenommen. Diese Stoffe werden entweder...

Pyrolyse
thermische Zersetzung von Stoffen in kleinere Moleküle. So erhält man beispielsweise bei der Entgasung von Kohle im Temperaturbereich zwischen 400 und 600 °C als Pyrolyseprodukte Gas, Teer und den festen Rückstand Koks. Spezielle Pyrolyseprozesse sind die Schwelung, die Verkokung und das Cracken.

Prospektion
Aufsuchen von nutzbaren Rohstoffen in der Lagerstätte.

Pechkohle
stark inkohlte Hartbraunkohle mit einem Gehalt an Flüchtigen Bestandteilen von etwa 40% und einem Heizwert von 21.000 bis 23.000 kJ/kg. (siehe Braunkohle, Inkohlungsgrad)

Pechkohle
Tertiäre Hartbraunkohle von steinkohleartigem Aussehen, dessen hoher Inkohlungsgrad auf tektonische Einflüsse zurückzuführen ist.

OECD
Organization for Economic Coorperation and Development (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)

Niederspannung
Spannungsbereich unterhalb 1 000 V. (siehe Spannung)

Nutzenergie
jener Teil der Endenergie, der Verbraucher nach der letzten Umwandlung für den eigentlichen Nutzungszweck zur Verfügung steht. (z.B. Umwandlung von Elektrizität in Heizwärme). Arten der Nutzenergie können sein: Heizwärme, Strahlungsenergie, mechanische Arbeit, elektrische Energie.

Nebengestein
das eine Lagerstätte umschließende Gestein. Im Steinkohlenbergbau wird das Flöz durch das Hangende und das Liegende des Nebengesteins begrenzt. Zum überwiegenden Teil handelt es sich um Sandstein oder Schieferton. Nach dem Abbau wird das mitgewonnene Gestein als Berge bezeichnet.

Nennleistung
Leistungsfähigkeit von Maschinen oder Anlagenteilen, für die sie mindestens bemessen ist. Bei Dampferzeugern und Turbinen gilt als Nennleistung die höchste Dauerleistung.

Netz
Gesamtheit aller miteinander verbundenen Transportleitungen: Gasnetz, Stromnetz.

Nettowirkungsgrad
Verhältnis der erzeugten zur eingesetzten Energiemenge. Die eingesetzten Energiemenge wird um den Eigenverbrauch z.B. eines Kraftwerkes reduziert.

Nachtstrom
elektrischer Strom, der während der lastschwachen Nachtstunden bezogen wird, damit zur gleichmäßigeren Auslastung der Kraftwerke beiträgt und deshalb zu günstigeren Tarifen geliefert werden kann.

Nationale Kohlereserve
Vorrat von 10 Mill. t Steinkohle und Steinkohlenkoks aus inländischer Produktion, der insbesondere der Überbrückung von Versorgungsschwierigkeiten in Krisenfällen dienen soll (siehe Energieprogramme der Bundesregierung). Aufbau und Unterhaltung der Kohlenreserve, deren Anlage im Jahr 1976 begonnen wurde, sind aufgrund eines Vertrages zwischen der ...

Naturgas
siehe Erdgas

Mittellast
siehe Lastbereiche.

Mischfeuerung
gleichzeitige Verfeuerung verschiedener Brennstoffe zur technischen oder wirtschaftlichen Optimierung.

Mittelspannung
Spannungsbereich von 1 bis 50 kV. (siehe Spannung)

Methan
chemische Formel CH4. Hauptbestandteil des Erdgases. In hohem Prozentsatz ist es auch im Grubengas enthalten. Technisch erzeugt wird Methan bei der chemischen Umwandlung von Kohle und Öl. Kokereigas.

Methanspaltung
Methan (CH4), kann unter bestimmten Reaktionsbedingungen (u. a. Temperaturen über 500 °C) und unter Verwendung von Sauerstoff oder Wasserdampf gespalten werden. Dabei laufen u. a. folgende chemische Reaktionen ab: CH4 + ½ O2 -> CO + 2 H2 CH4 + H2O -> CO + 3 H2 Durch entsprechende Wahl der Reaktionsbedingungen kann Methan vollständig in Synthesegas...

Methanisierung
Umwandlung von Synthesegas in Methan nach der Formel CO + 3H2 = CH4 + H2O.

Markscheider
Leiter der Markscheiderei (Vermessungsbüro im Bergbau)

Magerkohle
siehe Steinkohlenarten.

Liegendes
bergmännische Bezeichnung für die unterhalb eines Flözes abgelagerten Gebirgsschichten. (siehe Hangendes)

Listenpreis
Preis einer Ware, der in einer Preisliste festgesetzt ist. Für Steinkohle besteht die Pflicht der Produzenten, alle Preise (einschließlich Nachlässe, Rabatte usw.) zu veröffentlichen.

Leistungsziffer
Kennwert für die Ungleichmäßigkeit des Leistungsbedarfs eines Stromversorgungsnetzes. Die Leistungsziffer ist definiert als das Verhältnis aus dem mittleren zum höchsten Leistungsbedarf eines Netzes während einer bestimmten Zeitspanne.

Leitungsverluste
bei der Fortleitung von leitungsgebundenen Energieträgern in Rohren und Kabeln entstehen unvermeidbare Energieverluste durch Entweichen, Abstrahlung und Ableitung.

Landesoberbergamt
Landesoberbehörde für das Land Nordrhein-Westfalen ist u.a. Aufsichts- und Widerspruchsinstanz für die Bergämter und weiteren zuständigen Behörden für den Erlaß von Bergverordnungen. In den weiteren Bundesländern wird die gleiche Funktion durch die Oberbergämter wahrgenommen. (siehe Bergbehörde)

Lastbereiche
die Belastung von Anlagen oder Versorgungsnetzen ohne feste Abgrenzung in drei Bereiche unterteilt: Spitzenlast-, Mittellast- und Grundlastbereich. In der Stromerzeugung wird der Lastbereich bis etwa 2 000 h/a (1 a = 8760 h) als Spitzenlastbereich, mit einem Benutzungszeitraum bis etwa 5 000 h/a als Mittellastbereich und über 5 000 h/a als Grundla...

Lastfaktor
siehe Verfügbarkeit von Wärmekraftwerken.

Lastdiagramm
graphische Darstellung der zeitlichen Belastung von Versorgungsnetzen.

Kraftwerkskohle
Kohle, die in Kraftwerken zur Wärmegewinnung verbrannt wird. Wichtigstes Qualitätsmerkmal einer Kraftwerkskohle ist der Heizwert. Von Bedeutung ist ferner der Gehalt an Asche und Wasser (Ballastkohle) sowie an Schwefel. Je nach Art der Feuerung werden auch besondere Anforderungen an die Korngröße, die Mahlbarkeit und das Ascheschmelzverhalten gest...

Kraftwerksblock
siehe Blockkraftwerk.

Kohle
Pflanzenüberreste, die sich über mehrere Millionen Jahre unter Luftabschluß stofflich umgewandelt haben (Inkohlungsgrad). Dabei hat eine relative Anreicherung des Kohlenstoffs stattgefunden. Die wirtschaftlich gewinnbaren Vorräte der Welt betragen rund 8437 Mrd. t SKE, davon die wirtschaftlich gewinnbaren Kohlenreserven rund 786 Mrd. t SKE. Kohle ...

Kohlenhobel
ein zwangsgeführtes Gewinnungsgerät das am Flöz entlanggezogen wird und mit Meißeln die Kohle aus dem Flöz herausschneidet. Als Widerlager und Zwangsführung dient der Kettenkratzerförderer. Der Hobelkörper wird von einer Kette in beide Richtungen bis zum Strebende gezogen. Entsprechend der Kohlenhärte u...

Kohlenstaub
Durch tektonische Kräfte und bergmännische Arbeiten bei der Gewinnung und Förderung entstandene, feinste flugfähige Kohlenteilchen die unter umständen zu einer Kohlenstaubexplosion führen können.

Kohlenveredelung
Verfahren zur Umwandlung von Kohle in Koks, Gas und flüssige Produkte; im erweiterten Sinne auch in Strom.

Kohlenwasserstoffe
Verbindungen, die ausschließlich aus Kohlenstoff (C) und Wasserstoff (H) bestehen. Je nach Anordnung der Atome spricht man von Ketten- und Ring-Kohlenwasserstoffen sowie Einfach-, Doppel- und Dreifachbindungen. Das Verhältnis der Elemente C zu H (C/H-Verhältnis) ist für jeden Brennstoff charakteristisch. Mit steigendem Wasserstoffgehalt, das heißt...

Kohlenwertstoffe
bei der Verkokung von Steinkohle neben Koks und Gas anfallende Stoffe wie Teer, Benzol und Ammoniak. Der Anteil der Kohlenwertstoffe ist abhängig von der Art der eingesetzten Kohle und der Art der Verkokung. Bezogen auf eine Tonne Einsatzkohle fallen Kohlenwertstoffe, in folgenden Größenordnungen an: 40 kg Teer 10 kg Benzol 3 kg Ammoniak

Kohlepfennig
Ausgleichsfonds zur Sicherung des Steinkohleneinsatzes in Kraftwerken.

Kohlevergasung
Umwandlung von Kohle in Gas mit Vergasungsmitteln wie Sauerstoff, Wasserdampf und Wasserstoff. Die Kohlenvergasung wurde in Deutschland großtechnisch durchgeführt, verlor aber aus wirtschaftlichen Gründen mit dem Vordringen von Erdöl und Erdgas an Bedeutung. In jüngster Zeit wird ihr jedoch wieder zunehmendes Interesse entgegengebracht.

Kokerei
Anlage zur Umwandlung von Kohle in Koks. Eine Kokerei besteht insbesondere aus Koksofenbatterien, der Kokssieberei und Anlagen zur Gewinnung von Kohlenwertstoffen. Bei Schüttbetriebanlagen wird die Kohle von einem Kohlenturm in Füllwagen abgezogen. Im Füllwagen wird die automatisch abgewogene Kokskohle ...

Kokereigas
bei der Verkokung anfallendes Gasgemisch aus etwa 55 % Wasserstoff, 25 % Methan, 10 % Stickstoff und 5 % Kohlenmonoxid. Je nach Kohlenart und Entgasungsgrad schwankt der Heizwert zwischen 15,5 und 18,9 MJ/m³ (3 700 bis 4 500 kcal/m³). Kokereigas wird teilweise als Unterfeuerungsgas zur Beheizung der Koksöfen verwendet. Der überwiegende Teil wird a...

Kokskohle
Steinkohle, die sich zur Herstellung von Koks besonders eignet (Verkokung). Wesentliche Voraussetzung ist das Backvermögen, das vor allem durch den Swelling Index angegeben wird. Eine gute Kokskohle hat 20 bis 26 % Flüchtige Bestandteile.

Kokskohlenbeihilfe
Zuschüsse zur Förderung und Absatz von inländischer Kokskohle und Koks an Unternehmen. Die Zahlung solcher Beihilfen ist durch Entscheidungen der Kommission der Europäischen Gemeinschaft seit 1967 ermöglicht worden.

Kombikraftwerke
Kombination von zwei Kraftwerkstypen.

Kondensationskraftwerk
Wärmekraftwerk zur ausschließlichen Erzeugung von Strom. Hingegen wird beim Gegendruckkraftwerk nur ein Teil der Dampfenergie zur Stromerzeugung, der Rest als Wärme genutzt Kraft-Wärme-Kopplung, Gegendruckanlage, Dampfturbine.

Kessel
siehe Dampfkessel

Klassierung
Trennen eines Feststoffgemisches nach Korngrößen in verschiedene Kornklassen.

Kesselwirkungsgrad
Verhältnis von Nutzwärme zu aufgewendeter Energie. Die Nutzwärme entspricht der am Austritt des Kessels mit dem Dampf abgeführten Wärme, während die aufgewendete Energie sich aus der Brennstoffwärme und der Fremdwärmezufuhr (beispielsweise für Luftvorwärmung) zusammensetzt. Der Kesselwirkungsgrad liegt bei Vollast zwischen 80 und 90 %, teilweise a...

Kammer
Abbauraum von meist rechteckigem Grundriss, dessen Abmessungen erheblich größer sind als die von Strecken, Örtern oder Streben. Zwischen den Kammern bleiben Bergfesten oder Pfeiler zum Schutz der Kammern und/oder der Lagerstätte stehen.

Karbon
Zeitabschnitt der Erdgeschichte; bedeutend durch die Kohlevorkommen (namensgebend, Carbon = Kohlenstoff)