Kopie von `Jan Maat's kleines Seemannslexikon`

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Kategorie: Verschiedene Industrien Handwerk > Seemannsbegriffe
Datum & Land: 13/01/2009, De.
Wörter: 3489


Bobby
= Hebeseil auf Seitenfänger ( Trawler) zum Hieven des Steertbeutels mit Fang über das Schanzkleid.

Bober
= schwimmendes Seezeichen

Bodden
= Fläche, überflutete Grundmoränengebiete insbesondere im Bereich der südlichen Ostseeküste. Infolge der geringen Wassertiefen sind Bodden nur für Schiffe mit geringem Tiefgang befahrbar

Bodenwrange
= Querverbände im unteren Teil des Schiffsrumpfes, die die Spanten verbinden

Bohrwürmer
= Eine Muschelart, die sich mit raspelartigen Zähnen in das Holz des Unterwasserschiffes eingräbt und diesen zerstört. Wachstum und Aktivität der Bohrmuschel werden durch die Wassertemperatur, den Salzgehalt und die Verschmutzung des Wassers ( z.B. Hafenwasser in tropischen Meereshäfen) beeinflußt. In den fr&uu...

Boje
= verankerter Schwimmkörper zum Kennzeichnen des Fahrwassers oder von Gefahrenstellen

Bojengeschirr
= das gesamte Zubehör zu einer Boje: Bojenstein, Kette, Bojereep

Bojenstein
= ein meist aus Beton gegossener Stein auf Grund, in dem die Bojenkette verankert ist

Bojer, Boeijer
= kleines eimastiges Segelschiff für Küstengewässer mit Gaffelsegel und Seitenschwert

Bojereep
= Das Tau, mit dem eine Boje am Anker festgemacht ist

Bolander, Bilander
= kastenförmig gebaute Kanalschiffe auf französichen (elsaß-lothringischen) Kanälen

Bollwerk, Bohlwerk, Bohlwand
= Kaianlage aus Holz; Uferbefestigung im Hafen aus Holz, Stahl oder Stahlbeton. Sie besteht aus einer steilen, verankerten Pfahlwand mit dahinter gelegten Bohlen als Schutz gegen das Ausspülen des Uferbodens. In Tidehäfen werden vor der Bohlwand senkrecht stehende Reibepfähle gerammt, damit bei hohen Wasserständen die am Bollwe...

Bonifaciusstraße
= die sechs Seemeilen breite Durchfahrt zwischen den Inseln Korsika und Sardinien.

Boot
= kleines, offenes oder nur abgedecktes Schiff mit Riemen, Motor oder einfache Besegelung

Bootsdavid
= Aussetzvorrichtung für Rettungsmittel ( Rettungsboote)

Bootsdeck
= ist das Deck wo sich die Rettungsboote befinden

Bootsgast
= Matrose im Bootsdienst

Bootshaken
= lange Holzstange mit einer hakenähnlichen Stahlspitze, dient zum Heranholen an das Schiff oder an eine Einrichtung an Land sowie zum Abstoßen des Bootes von diesen

Bootsmann
= Dienstrad bei der Bundesmarine = Feldwebel; erfahrener Seemann und Vorgesetzte des Deckspersonals, an Land mit dem Meister vergleichbar. In der Handelsschiffahrt ist die Fortbildung zum Bootsmann 1978 eingestellt worden. Der Bootsmann ist jetzt der Schiffsbetriebsmeister, der für Deck und Maschine zuständig ist.

Bootsmannsnaht
= ist die Naht, die zum Zusammennähen von Rissen in Segeln bezeichnet wird

Bootsmannsmaat
= Marineunteroffizier = Maat

Bootsmannsmaatenpfeife
= Bootsmannpfeife; eine Signalpfeife für Befehle auf Schiffen, aber auch zur Ehrenbezeugung z.B. Seite pfeifen, wenn der Kapitän an Bord kommt (Marine)

Bootsmannstuhl
= ein Sitzbrett, das für Arbeiten im Mast oder am Schiffsrumpf benutzt wird

Bootsrolle
= 1. Richtlinie für das Verhalten im Seenotfall und zur Bemannung der Rettungsboote; 2. meist aus kräftigen PVC gefertigte ca. 1m lange aufblasbare Rolle von 20-30 cm, zum Bewegen eines Bootes am Strand

Bora
= kalter, heftiger Fallwind aus nordöstlichen Richtungen an der Ostküste der Adria

Bord
= oberste Kante des Schiffsrumpfes, an Bord gehen = auf dem Schiff gehen, sich einschiffen

Bording
= In Danzig und im östlichen Ostseeraum gebräuchliche Bezeichnung für Leichter, der eine Ladung zu Schiffen brachten, die auf Reede lagen.

Bordbuch
= Schiffstagebuch

Bordfunker
= ein Funker der sein Dienst auf einem Schiff vollbringt; heute gibt es keine Bordfunker mehr, die Aufgaben übernimmt jetzt der Nautiker.

Bordpäckchen
= ältere Uniform, die nur noch zur Arbeit getragen wird; spezielle Bordbekleidung bei der Marine

Bordzeit
= Dauer der von den Seeleuten an Bord verbrachte Zeit

Bordzeremoniell
= Höflichkeitsformen des Schiffes gegenüber anderen Staaten, Schiffen, Personen oder Flaggen, die teils durch das ganze Schiff, teils durch Teile der Besatzung erwiesen werden. Sie sind international festgelegt und werden von allen Staaten unter Berücksichtigung nationaler Eigenarten gleichermaßen ausgeübt. ( Seite pfeife...

Bore
= Flutwelle in trichterförmigen Flußmündungen; auch Sprungwelle, Flutbrandung

Botter
= flachbodiger, halb eingedeckter holländischer Bootstyp von 9 bis 15m Länge. Ursprünglich reines Fischereifahrzeug, heute als Yacht nachgebaut.

Bottelier
= Auf Marineschiffen der Kantinenverwalter

Bovo
= sizilianischer Küstensegler

Brack
= kleiner See, Tümpel

Brackwasser
= mit Salzwasser vermischtes Süßwasser, im Mündungsgebiet von Flüssen

Brak
, Brake, Heete, Heite, Kolk, Wehl, Schatt, teichähnliche Wasserfläche unmittelbar an der Binnenseite eines Deiches, die bei einem Deichbruch durch Auskolkung des Bodens an der Bruchstelle entstanden sind.

Bragozza
= Fischerfahrzeug im Mittelmeer

Bram
= zweite über dem Obermast befindliche Verlängerung des Mastes sowie deren Takelung (Bramsegel)

Bramsahling
= Sahling, Platz für den Ausguck

Bramsegel
= drittes Rahsegel von unten gezählt. Es gibt Vorbramsegel, Großbramsegel, Kreuzbramsegel; außerdem doppelte Bramsegel. Ober- und Unterbramsegel sind das 3. und 4. Segel von unten. Ist das Marssegel geteilt, so sind Ober- und Unterbramsegel das 5. und 4. Segel von unten

Bramstenge
= jüngste Bildung der Bram mit der Takelung (Bramsegel); der oberste Teil eines Mastes

Bramwanten
= Wanten ist der Sammelbegriff für die seitlich an den Masten straff gespannten mehrfächrigen Strickleitern, an denen man zu den Rahen hinaufsteigen kann. Sie staffeln sich in zwei bis drei Etagen übereinander. Die Bramwanten sind in der obersten Etage.

Brandabschnitt
= Räumlicher Bereich eines Schiffeskörpers oder eines Aufbaus, der durch feuerfeste oder feuerhemmende Trennflächen von angrenzenden Brandabschnitten abgegrenzt ist.

Brandenburger
= umgangssprachlicher Ausdruck für ein heißlaufendes Maschinenlager, das das Schmieröl in Brand setzt.

Brandung
= das Sichüberstürzen der Meereswellen bei geringer Wassertiefe

Brandungszone
= einer Küste vorgelagertes Riff- und Barrengebiet, in dem einlaufende Wellen auch bei ruhiger Witterung branden,

Brasse
= Tau zum Stellen der Segel, zum Drehen und Festhalten der Rahen

brassen
= die Segel mit der Brasse nach dem Wind drehen (schwenken)

Brassfahrt
= sehr schnelle Fahrt

Brasswinde, Brasswinsch
= mechanische oder automatische Winde , erleichtert die Bedienung der Brasse

Bratspill
= kleinere Winde mit senkrechter Achse

Brave Vierziger
= Bezeichnung für beständige, starke bis stürmische oft auch orkanartige Westwinde zwischen 40º und 50 º Breite auf der Südhalbkugel, die einen hohen, voll entwickelten Seegang hervorrufen; auch Brüllende Vierziger

brechen
= 1. das Auseinanderreißen von Draht, Fasertauwerk und Ketten, wenn die Bruchlast überschritten wird. 2. das Brechen der Wellen ( ab Windstärke 4 )

Brecher
= Woge mit überstürzendem Kamm, Sturzsee

Breite
= 1. Abstand vom Äquator, nördliche Breite, südliche Breite; Entfernung eines Ortes vom Äquator; 2. Beim Schiff das Breitenmaß, das bei Holzschiffen über die Außenhaut an der breitesten Stelle, bei Stahlschiffen über die Spanten gemessen wird. Zur Breite ' über Alles ' würden dann noch ...

Breitfock
= einfaches Rahsegel auf sonst mit Schratsegeln ausgerüsteten Schiffen

Breitengrad
= Streifen der Erdoberfläche zwischen zwei Breitenkreisen, die sich um 1° unterscheiden

Breitenkreis
= Verbindungslinie aller Punkte gleichen Abstandes vom Äquator, auch Parallelkreis genannt

Breitseite
= Seitenfläche eines Schiffes, bei Kriegsschiffen: gleichzeitiges Abfeuern aller nach einer Seite geschwenkten Geschütze

Breusing, Georg
= gründete am 2. März 1861 in Emden den Verein zur Rettung Schiffbrüchiger in Ostfriesland, den ersten Rettungsverein in Deutschland.

Brigantine
= leichtes , zweimastiges Segelschiff mit nur einem Gaffelsegel am hinteren Mast; auch Schonerbrigg; früher Raubschiff

Brigg
= Segelschiff mit zwei voll getakelten Masten (Groß- und Fockmast)

Briggschoner
= Schonerbrigg

Brimaborg
= nord. Name für Bremen

Brise
= leichter, kühler Wind, steife Brise bis etwa 5 Beaufort

Britzer Verbindungskanal, Britzer Zweigkanal
= mit dem Teltowkanal gebaute, bei Britz abzweigende, 3,5 km lange Verbindung zur Spree bei Baumschulenweg

Broker
= Schiffsmakler

Bromberger Kanal
= neben Finow- und Plauer Kanal der dritte große Verbindungskanal aus der Zeit Friedrich des Großen. Das Gesetz vom 1. April 1905 verfügte den Ausbau der 26 km langen Strecke von der Brahe bei Bromberg zur Netze bei Nakel als Teilstück einer durchgehenden Weichsel-Oder-Wasserstraße über Warthe, Netze und Brahe. Der...

Bromme, Karl Rudolf
= 1804-1860 Admiral und Oberbefehlshaber der Bundesflotte von 1849-1853. Bromme genannt Brommy, übernahm 1849 als Reichskommissar der Marine in Bremerhaven die Organisation der Deutschen Bundesflotte des 1815 gegründeten deutschen Bundes.

Brooke
= Lastaufnahmemittel aus Draht, Tauwerk oder mit Tauwerk verstärktem Segeltuch zur Bildung von Ladeeinheiten im Stückgutumschlag.

Brottank
= die wasserdichte Blechdose, die, mit Hartbrot gefüllt, sich in jedem Rettungsboot befindet.

BR-Schein
= Segelführerschein des DSV für Revierfahrt. Auch kleiner Küstenschein genannt. Revierfahrt umfaßt alle Gewässer bis zur jeweiligen völkerrechtlichen 3-sm-Grenze, soweit sie von Seeschiffen befahren werden.

BRT
= Bruttoregistertonne; Raummaß für die Vermessung von Seeschiffen, gemessen in Registertonnen des gesamten geschlossenen Schiffsraums einschließlich der Aufbauten. 1 BRT = 2,832 m³ (heute nicht mehr gebräuchlich)

Brücke
= Kurzform für Kommandobrücke

Brückennock
= zu beiden Seiten der Kommandobrücke herausragende Anbauten. ( Backbord- oder Steuerbordnock)

Brüllende Vierziger
= die Regionen der Westwinddrift zwischen 40° und 50 ° S, in denen anhaltende Stürme aus West vorherrschen, die den Segelschiffen schwer zu schaffen machten oder schnelle Reisen bescherten

Brummelhaken
= ein Clip, der als Schnellverbindung für Leinen dient. (Flaggenclip)

Brummer
( engl. = Growler) = Von Eisbergen abgebrochene kleinere Eisstücke, die weniger als 1m aus der See herausragen ( ' Brummer ' = nach dem Geräusch beim Aus- und Abtauchen in der See)

Bruttoraumgehalt
= (eines Schiffes) Der nach den Vermessungsregeln errechnete Gesamtinhalt des Schiffsraumes unter dem Hauptdeck bzw. Vermessungsdeck und der von Bord zu Bord reichenden Aufbauten. Diese Vermessung des Raumgehaltes geschieht, um eine Grundlage zu haben für Abgaben, wie Hafen- und Kanalgebühren usw., die das Schiff zahlen muß. Diese ...

Bruttoraumzahl
= (BRZ) Maßeinheit für das Volumen eines Schiffes; internationale Bezeichnung: Gross Tonnage (GT), die sowohl BRZ als auch BRT bedeuten kann..

Bruttoregistertonne
= (BRT) altes Maß für den von einem Schiff einschließlich seiner Aufbauten umschlossenen Raum

Bruttotonnange
= Früher Angabe des Rauminhalts von Schiffen in Bruttoregistertonnen ( 1 BRT = 2,83 Kubikmeter). Nunmehr Angabe als Bruttoraumzahl ( BRZ). Hierfür wird umbauter Raum in Kubikmetern mit einem Faktor multipliziert, so daß BRZ und BRT bei den meisten Schiffen zahlenmäßig ähnlich sind.

BSH
= Bundesamt für Seeschiffahrt und Hydrographie, Hamburg

Bucentauer
= venez. Prachtgaleere

Bucentoro
= venez. Prachtgaleere

Bucht
= 1. ins Land vordringender Meeresteil, 2. Krümmung eines Schiffdecks quer zur Längsrichtung des Rumpfes 3. Rolle von Tauwerk

Buchten legen
= legen von Tauwerk in sauberen Reihen

Buddel
= Flasche

Buddelschiff
= Segelschiff in einer Flasche, erfordert große Fingerfertigkeit zur Herstellung, maritimes Souvenir

Bug
= vorderer Teil von Schiffen

Bugflagge
= siehe Gösch

Bugkorb
= Reling (Schutzgeländer) am Bug von Segeljachten; auch Bugkanzel

Bugmann
= auf der vorderen Ducht eines Kutters sitzender Ruderer; Schlagmann

Bugsee
= am Bug eines fahrenden Schiffs entstehende Welle, die sich seitlich ausbreitet; Bugwelle

bugsieren
= ein Schiff in Schlepptau nehmen, ein Schiff mit Geschicklichkeit in die gewünschte Richtung bringen

Bugsierer
= kleiner Schleppdampfer, Schlepper, Bugsierschlepper, Hafenschlepper

Bugspriet
= über den Bug vorstehendes Holz (Spiere), die den Klüver und das Toppstag trägt; auch Klüverbaum