Kopie von `SOCIALinfo - Wörterbuch der Sozialpolitik`
Die Wörterliste gibt es nicht mehr oder die Website ist nicht (mehr) online.
Nachstehend finden Sie eine Kopie der Informationen. Eventuell ist die Information nicht mehr aktuell.
Wir weisen Sie darauf hin, bei der Beurteilung der Ergebnisse kritisch zu sein.
Kategorie: Politik > Sozialpolitik
Datum & Land: 01/07/2008, Ch.
Wörter: 716
Wirkungsindikatoren
Wirkungsindikatoren sind steuerungsrelevante Größen für die Politikerinnen und Politiker, welche für Verwaltungseinheiten und für Nonprofit-Organisationen verantwortlich sind. Wirkungsindikatoren messen den Ist-Zielerreichungsgrad und geben den Soll-Wert der politischen Zielsetzung für einen Aufgabenbereich, für ...
Wirkungsorientierte Verwaltungsführung
Wirkungsorientierte Verwaltungsführung (WoV) ist die Bezeichnung für New Public Management (NPM) in der Schweiz. In zahlreichen Gemeinden, Kantonen und im Bund laufen zum Teil bereits seit 1996 Pilotversuche zur Führung der Verwaltung mit Globalbudget und Leistungsauftrag. In den Kantonen Zürich, Bern, Luzern, Solothurn Aargau u...
Wirtschaftliche Tätigkeit (gemäß IAA)
Die wirtschaftliche Tätigkeit ist ein theoretischer Begriff, der vom Internationalen Arbeitsamt (IAA) mit dem Ziel ausgearbeitet wurde, durch Arbeitskräftestudien wie die Schweizerische Arbeitskräfteerhebung (SAKE) eine Klassifizierung der Erwerbsbevölkerung und der Beschäftigten anzubieten. Als wirtschaftliche Tätigke...
Wirtschafts- und Sozialartikel der Bundesverfassung
Zu den Wirtschafts- und Sozialartikeln der Bundesverfassung (BV) gehören alle Bestimmungen mit Verfassungsrang, welche die Lebensbereiche 'Wirtschaft' und 'Soziales' regeln. Die einzelnen Bestimmungen haben unterschiedlichen normativen Gehalt. Sie können als Staatszielbestimmung, als Grundrecht oder als Kompetenznorm ausgestaltet sein. Ge...
Wirtschafts- und Sozialausschuss (der Europäischen Union)
Der Wirtschafts- und Sozialausschuss der Europäischen Union (WSA bzw. CES) berät das Europäische Parlament, den Rat und die Kommission und verfasst Stellungnahmen. Dabei kann der WSA drei verschiedene Formen der Stellungnahme ausarbeiten: 1. Stellungnahmen zu Vorschlägen der Kommission und des Rates, für die die Verträ...
Wirtschaftspolitik
Wirtschaftspolitik ist die Gesamtheit aller Bestrebungen, Handlungen und Maßnahmen, die darauf abzielen, das Wirtschaftsgeschehen zu ordnen, zu beeinflussen oder unmittelbar festzulegen.Grundlage für die normative Wirtschaftspolitik bildet die Wohlfahrtsökonomik. Diese untersucht auf einer formalen Ebene die Bedingungen, die erf&uum...
Wirtschaftsverbände (Arbeitgeberorganisationen)
Als Wirtschaftsverbände werden Organisationen bezeichnet, die sich im politischen Entscheidungsprozess für die Anliegen der Arbeitgeber engagieren. Drei nationale Verbände vertreten in der Schweiz die Interessen von Arbeitgebern: der Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV, bis 1996 Zentralverband Schweizerischer Arbeitgeberorganisati...
Wohlfahrt
Der Begriff Wohlfahrt wird in einem doppelten Sinne verwendet: als Synonym für soziale Wohlfahrt und für Lebensqualität.Soziale Wohlfahrt bezeichnet das Ergebnis der Gesamtheit aller Maßnahmen, die auf wirtschaftliche Sicherheit (z.B. Altersvorsorge), Abbau von wirtschaftlichen Disparitäten und Bekämpfung von Armut au...
Wohlfahrt (gemeinsame)
Als eines der Staatsziele der Eidgenossenschaft wird in Artikel 2 Absatz 2 der Bundesverfassung die gemeinsame Wohlfahrt festgelegt. Diese Formulierung findet sich bereits in der ursprünglichen Bundesverfassung von 1848. Der liberale Bundesstaat soll nicht nur die Freiheit und die Rechte schützen, sondern sich auch solidarisch für da...
Wohlfahrtspluralismus (Welfare Mix)
Das Konzept des Wohlfahrtspluralismus bzw. des Welfare Mix verweist auf das Faktum, dass zur Produktion der sozialen Wohlfahrt nicht nur der Staat und der Markt, sondern auch eine Vielzahl von intermediären Organisationen (Nonprofit-Organisationen, Selbsthilfegruppen), Familien und soziale Bewegungen beitragen (vgl. Evers und Olk 1996). Von da...
Wohlfahrtsstaat
Der Begriff Wohlfahrtsstaat beschreibt ein Institutionengefüge, das seine Bürgerinnen und Bürger vor den negativen Folgen von Arbeitslosigkeit, Krankheit, Unfall und dem Älterwerden schützt. Sozial- und christdemokratische Wohlfahrtsstaaten erweitern diese Kernaufgaben: Sie kontrollieren Abhängigkeitsverhältnisse ...
Wohnbau- und Eigentumsförderung
Wohnbauförderung bezeichnet in der Schweiz die Subventionierung des sozialen Wohnungsbaus durch Bund, Kantone und Gemeinden. Der Bund verpflichtet sich in Artikel 108 der Bundesverfassung zur Förderung des Wohnungsbaus und des selbst genutzten Wohneigentums. Er berücksichtigt dabei namentlich die Interessen von Familien, Betagten, Be...
Wohnen
In der Schweiz gibt es rund 3,5 Millionen Wohnungen. Rund 70 Prozent davon sind vermietet. In keinem anderen europäischen Land wohnen mehr Menschen in Mietwohnungen als in der Schweiz. In den Städten beträgt der Anteil der Mietenden sogar über 80 Prozent. Rund 50 Prozent aller Mietwohnungen stehen im Eigentum von Privatpersonen....
Wohnhilfe
Wohnhilfe meint die Maßnahmen des Bundes zur Förderung von Bau und Renovation von Mietwohnungen sowie zur Förderung von Wohneigentum:- Eine Bürgschaft für nachrangige Hypotheken, durch die der Bedarf an Eigenmitteln auf 10 Prozent und der Hypothekarzins auf jenen der erstrangigen Hypothek gesenkt wird.- Eine 'Grundverbilli...
Wohnungspolitik
Wohnungspolitik umfasst alle Maßnahmen der öffentlichen Hand, die der optimalen Wohnungsversorgung der Bevölkerung dienen. Zu den wohnungspolitischen Kernanliegen gehören die Bereitstellung eines ausreichenden Wohnungsangebots, die Gewährleistung tragbarer Wohnkosten, der Schutz vor unfreiwilligem Wohnraumverlust und unger...
Working Poor
Working Poor sind Haushalte, die trotz Erwerbstätigkeit kein Einkommen erreichen, das über der Armutsgrenze liegt. Diese Umschreibung für erwerbstätige Arme, wie Working Poor im deutschsprachigen Raum genannt werden, enthält drei kritische Aspekte.Der Begriff der Working Poor wird auf Haushalte und nicht auf einzelne Person...
Überentschädigung
Das Zusammentreffen von Leistungen der verschiedenen Sozialversicherungen, welche das eidgenössische Recht hervorgebracht hat, kann, wenn diese Leistungen kumuliert werden, zu einer Überentschädigung führen, anders gesagt zu einer als unerwünscht betrachteten Bereicherung der anspruchsberechtigten Person. Das Bundesgesetz &...
Überschuldung
Ein privater Haushalt gilt als überschuldet, wenn seine Ressourcen (vor allem Einkommen) nach Abzug der zur Lebenshaltung notwendigen Ausgaben nicht ausreichen, die ausstehenden Forderungen zu bezahlen und wenn dieses Ungleichgewicht nicht binnen angemessener Frist aus eigener Kraft ausgeglichen werden kann.Überschuldung löst eine Vi...
Überversicherung
Überversicherung ist ein Begriff aus dem privaten Versicherungsrecht, nicht aus dem Sozialversicherungsrecht. (In den Sozialversicherungen wird von Überentschädigung gesprochen, in der beruflichen Vorsorge von ungerechtfertigtem Vorteil.)Das Bundesgesetz über den Versicherungsvertrag (VVG) spricht von Überversicherung, wenn...
Zero Tolerance (Null-Toleranz)
Die Politik der Null-Toleranz (Zero Tolerance) verfolgt lückenlos Regelverletzungen im öffentlichen Raum. Dabei steht die Bestrafung der Kleinkriminalität und von Bagatelldelikten im Zentrum dieser Strategie. Trunkenheit, Ruhestörung, sittenwidriges Verhalten, Bettelei, Vandalismus (Graffiti), Drogenkriminalität usw. sollen...
Zielorientiertes Handeln
Zielorientiertes Handeln zur Bearbeitung von Mehrfachproblematiken (in der Sozialen Arbeit) kann verstanden werden als ein zirkulärer Prozess. Er beginnt mit der Erfassung und Einschätzung der Ausgangslage und der Bildung von Hypothesen zur weiteren Entwicklung der Situation. Die Situationen sind oft komplex, schlecht durchschaubar und da...
Zivildienst
Die Idee eines gemeinnützigen Arbeitsdienstes anstelle von Militärdienst wurde nach dem Ersten Weltkrieg vom Schweizer Pierre Cérésole propagiert und in freiwilligen Arbeitseinsätzen in verschiedenen Ländern erprobt. Die internationale Zivildienstbewegung (heute: Service civil international) engagierte sich dabei a...
Zivilgesellschaft
Die Zivilgesellschaft zeichnet sich durch einen offenen Charakter und radikal säkularisierte Grundlagen der Politik aus. Konfliktbereitschaft und Konfliktfähigkeit sind wichtige Komponenten der civil society. Sie manifestieren sich in neuen Formen gesellschaftlicher Proteste und in divergenten sozialen Bewegungen, die ein hohes Maß ...
Zwang in der Psychiatrie
Zwang in der Psychiatrie umfasst alle Maßnahmen, die von psychiatrischen Institutionen ohne oder gegen den Willen des Patienten oder der Patientin vollzogen werden. Dabei wird unterschieden zwischen der Zwangseinweisung in die psychiatrische Klinik und Zwangsmaßnahmen, die während des Klinikaufenthaltes durchgeführt werden.In ...
Zwangssparen
Das Zwangssparen entsteht als Folge von Maßnahmen, welche die staatlichen Behörden oder eine Gruppe von Personen durch Gesetze oder Kollektivverträge durchsetzt, um ein System der sozialen Solidarität und Vorsorge zu errichten. In der Schweiz nimmt es die Form von obligatorischen Ersparnissen für die Altersvorsorge an und ...
Zwangssterilisation
Sterilisation ist eine empfängnisverhütende Maßnahme, bei der die Samenleiter bzw. die Eileiter operativ durchgetrennt werden. Sie führt praktisch immer zu einer endgültigen Unfruchtbarkeit. Im Unterschied zur Kastration bleibt die Produktion von Geschlechtshormonen jedoch unverändert. Die freiwillige Sterilisation be...
Zweiklassenmedizin
Zwei- oder Mehrklassenmedizin bedeutet, dass sich die Qualität der Gesundheitsversorgung je nach finanzieller Situation oder sozialem Status eines Menschen unterscheidet. In der Vergangenheit war eine Mehrklassenmedizin während Jahrhunderten bittere Realität. Und in vielen Teilen der Erde ist sie es heute noch. In der Schweiz und den...
G7 (Gruppe der 7/8)
Deutschland, die Vereinigten Staaten von Amerika, Frankreich, Großbritannien und Japan bilden die 'Gruppe der 5' (Plaza-Abkommen), die zusammen mit Kanada und Italien zur G7 wurde. Seit 1976 sind die Treffen der G7 ein Ort der Diskussion über wirtschaftliche und finanzielle Fragen von globaler Tragweite. Die jährlich stattfindenden ...
Beihilfen
In einem weiteren Sinn verstanden sind Beihilfen mit staatlichen Subventionen gleichzusetzen. In einem engeren Sinn versteht man unter Beihilfen kantonale Zulagen an Einzelpersonen, welche über die bundesrechtlich vorgeschriebenen Ergänzungsleistungen hinausgehen. In der Regel werden die kantonalen Beihilfen (wie die Ergänzungsleistu...
Behinderung, geistige
Geistige Behinderung ist kein klarer Begriff, dessen Inhalt sich überprüfen oder operationalisieren lässt. Stefan Osbahr (2000) meint, dass der Begriff eher als soziales Deutungsmuster denn als Fachterminus verwendet werden kann. Die geistige Behinderung eines Menschen wird heute als komplexer Zustand aufgefasst, der sich unter dem v...
Befas (berufliche Abklärungsstelle)
Die berufliche Abklärungsstelle (Befas) ist in der Deutschschweiz in Allschwil (Basel), Appisberg (Zürich), Burgdorf (Bern) und Horw (Luzern) eine Dienstleistung für die Invalidenversicherung.Die erste Abklärungsstelle wurde 1982 eingerichtet zum Zweck, im praktischen Versuch festzustellen, welche Tätigkeiten in welchem Umf...
Behinderung
Behinderung wird oft mit 'invalid' oder 'Invalidität' gleichgesetzt. 'Invalid' (unwert) und 'Invalidität' sind heute zwar eher verpönt, werden aber im Versicherungsbereich (Invalidenversicherung) als fachtechnische Termini verwendet. Im versicherungstechnischen Sinn ist zwar eine körperliche, geistige oder psychische Behinderu...
Bedürfnisklausel
Unter einer Bedürfnisklausel sind Bestimmungen des Bundes oder eines Kantons zu verstehen, welche die Ausübung gewisser Berufe oder Gewerbe vom Vorhandensein eines entsprechenden Bedürfnisses abhängig machen. Es handelt sich dabei um einen Eingriff in die von der Bundesverfassung garantierte Wirtschaftsfreiheit, der einer gesetz...
Bedarfsprinzip
Das Bedarfsprinzip schreibt vor, dass sozialstaatliche Leistungen an eine individuelle wirtschaftliche Bedarfssituation anknüpfen. Diese Bedarfssituation ist relevant bei der Definition sowohl der Leistungsvoraussetzungen wie der Leistungshöhe. Im schweizerischen System der sozialen Sicherheit gilt das Bedarfsprinzip in der kantonalrechtl...
Beamtenstatus
Der Beamtenstatus bezeichnet ein Anstellungsverhältnis, das eine Festanstellung von öffentlichen Angestellten auf eine feste Amtsdauer vorsieht. In der Schweiz wurden erstmals 1853 in einem Gesetz die 'bleibenden eidgenössischen Beamtungen' festgeschrieben. Diese Amtsdauer betrug auf der Bundesebene bis 1959 3, danach 4 Jahre. Obwohl...
Beveridge-Plan
Im Jahr 1941 betraute die britische Regierung eine von ihr zusammengesetzte interministerielle Kommission unter Vorsitz von Sir William Beveridge mit der Erstellung eines Berichts über die damals bestehenden Sozialversicherungssysteme sowie die daran anknüpfenden Dienste, an den sich Empfehlungen anschließen sollten. Der von Beverid...
Behinderung
Behinderung wird oft mit "invalid" oder "Invalidität" gleichgesetzt. "Invalid" (unwert) und "Invalidität" sind heute zwar eher verpönt, werden aber im Versicherungsbereich (Invalidenversicherung) als fachtechnische Termini verwendet. Im versicherungstechnischen Sinn ist zwar eine körperliche, geistige oder psychische Behinderu...
Aussperrung (Lockout)
Die Aussperrung besteht aus der Verhinderung der Arbeitsmöglichkeit des Lohnabhängigen durch den Unternehmer. Es handelt sich um eine Kampfmaßnahme der Unternehmerschaft. Die Aussperrung darf unter denselben Bedingungen ausgeübt werden wie der Streik.
Außerparlamentarische Kommissionen
Außerparlamentarische Kommissionen stellen eine Form der staatlichen Verwaltung dar, die auf verwaltungsexterne Akademikerinnen und Akademiker sowie Interessenvertreterinnen und -vertreter zurückgreift, um politische Geschäfte (Verfassungsänderungen, Gesetzesvorlagen, Bundesbeschlüsse) vorzubereiten. Der Bundesrat bestimmt...
Ausländerinnen- und Ausländerpolitik
Ausländerpolitik bezieht sich auf jenen Politikbereich, der die Ein- und Ausreise sowie die Anwesenheit nichtschweizerischer Staatsangehöriger in der Schweiz regelt. Ausländerpolitik wird von der Asyl- und Flüchtlingspolitik unterschieden, die sich nach den Grundsätzen internationaler Verpflichtungen im Rahmen des Völk...
Ausgrenzung
Ausgrenzung ist ein Prozess des Ausschlusses eines Individuums oder einer Gruppe. Zur Ausgrenzung gehören die (Des-)Integration bzw. Vorstellungen von dem, was normal ist, innen und außen, akzeptiert oder nicht akzeptiert. Nebst Merkmalen und Eigenschaften, die zur Ausgrenzung führen, geht es um Zuschreibungen. Wer ausgegrenzt ist, ...
Ausgleichskasse
Die Ausgleichskassen sind rechtlich unabhängige Organe, die eigens zum Zweck der Durchführung der AHV geschaffen wurden. Es gibt 26 kantonale Ausgleichskassen, 70 Verbandsausgleichskassen und 2 Ausgleichskassen des Bundes.Die Ausgleichskassen legen die AHV-Beiträge der Personen mit selbständiger Erwerbstätigkeit und der Per...
Ausgaben-Umlageverfahren
Im reinen Ausgaben-Umlageverfahren ermitteln die Sozialversicherungsträger die Leistungen und Verwaltungskosten, die mutmaßlich während einer Rechnungsperiode (in der Regel pro Kalenderjahr) anfallen. Diese Aufwendungen müssen durch Beiträge des Kollektivs finanziert werden. Dadurch entstehen Solidaritäten unter den V...
Asylwesen
Das schweizerische Asylwesen betreute im Jahre 2002 rund 100000 Personen - Asylsuchende, anerkannte Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene - in unterschiedlicher Weise. Die sozialen Leistungen richten sich nach dem rechtlichen Status.Die Asylsuchenden bilden mit etwa 35000 Personen die größte Gruppe. Sie werden unmittelbar nach...
Atypische Beschäftigungsformen
Seit einigen Jahren ist im Rahmen der Liberalisierung der Wirtschaft und der Deregulierung eine Ausdehnung der so genannt atypischen Beschäftigung zu beobachten. Diese unterscheidet sich von den typisch genannten Anstellungsverhältnissen, welche in der Regel eine unbefristete Vollzeitarbeit vermitteln. Die Schlüsselbegriffe sind Prek...
Asylsuchende
Aktuell wurde der Begriff Mitte der 1980er-Jahre, als einerseits immer mehr Menschen unterschiedlicher Herkunft in europäischen Staaten Schutz suchten und anderseits immer weniger von ihnen im Rahmen des nationalen Rechts als Flüchtlinge anerkannt wurden. Als Asylsuchende werden in der Schweiz primär Asylbewerber und Asylbewerberinne...
Asylpolitik
In den 1960er- und 70er-Jahren stand die Asylpolitik der Schweiz im Zeichen der Konfrontation zwischen den zwei internationalen Blöcken. Flüchtlinge aus kommunistischen Ländern wurden großzügig empfangen. Das Untersuchungsverfahren war relativ einfach und in der Regel wurde Asyl erteilt - außer für Flüchtli...
Asylgesetz
Zwar ist die Schweiz der Genfer Flüchtlingskonvention vom 28. Juli 1951 und ihrem Zusatzprotokoll vom 31. Januar 1967 rasch beigetreten, jedoch wurde erst 1973 eine verlässliche rechtliche Grundlage für die Asylpolitik geschaffen. Das schweizerische Asylgesetz (AsylG) ist vom Parlament am 5. Oktober 1979 verabschiedet worden und trat...
Assistenz (persönliche oder selbstbestimmte)
Der Begriff Assistenz wird häufig mit den Adjektiven 'persönliche' oder 'selbstbestimmte' ergänzt. Als Gegenteil gelten fremdbestimmte Betreuungsformen Behinderter.Menschen, die aufgrund einer Behinderung in den alltäglichen Lebensverrichtungen auf persönliche Hilfe angewiesen sind (Assistenznehmende), bestimmen die Ausgest...
Armut (neue)
Während mit "alter Armut" oder traditioneller Armut ein Begriff und eine einheitliche Lebensbedingung gemeint ist, die kumulativ alle Subsysteme (Ökonomie, Kultur, Wohnen, Beziehungen, Gesundheit) erfasst, um die herum das Leben einer Person oder einer Gruppe strukturiert ist, tritt die neue Armut nicht mehr in der Gestalt einer einheitli...
Arbeitszufriedenheit
Mit den Bemühungen zur "Humanisierung der Arbeitswelt" in den 1950er-Jahren hat auch der Begriff der Arbeitszufriedenheit zunehmendes Interesse in Forschung und Praxis erfahren. In der Arbeits- und Organisationspsychologie gilt Arbeitszufriedenheit als Ausdruck der subjektiven Wahrnehmung und Beurteilung einer Arbeitssituation vor dem Hintergr...
Armutsforschung
Die Armutsforschung befasst sich mit dem Ausmaß, den Formen, Ursachen, Entwicklungen und Lösungsansätzen der Armut. Sie ist quantitativ und qualitativ angelegt, berücksichtigt materielle sowie immaterielle Aspekte. Nach kantonalen Armutsstudien (Tessin 1986, Neuenburg 1990, Jura 1991, Basel 1991, Wallis 1991, St. Gallen 1992, Z...
Armutsbesteuerung
Armutsbesteuerung ist die Besteuerung von privaten Haushalten, deren Einkommen unter oder knapp über der Grenze des Existenzminimums liegt. Neben den Working Poor sind all jene Erwerbstätigen betroffen, deren Budget durch die Steuerbelastung auf das Existenzminimum reduziert wird.Mindestens ein Fünftel aller Haushalte hat Zahlungspro...
Armut (neue)
Während mit 'alter Armut' oder traditioneller Armut ein Begriff und eine einheitliche Lebensbedingung gemeint ist, die kumulativ alle Subsysteme (Ökonomie, Kultur, Wohnen, Beziehungen, Gesundheit) erfasst, um die herum das Leben einer Person oder einer Gruppe strukturiert ist, tritt die neue Armut nicht mehr in der Gestalt einer einheitli...
Armut
Die Definition von Armut als unerträgliche Ausgrenzung sollte der Ausuferung terminologischer Varianten ein Ende setzen, anhand deren versucht wird, eine wahrhaft komplexe Wirklichkeit zu beschreiben. Nach Serge Milano widerspiegelt die Überfülle von Begriffen (absolute Armut, relative Armut, traditionelle Armut, neue Armut, anhalten...
Arbeitszufriedenheit
Mit den Bemühungen zur 'Humanisierung der Arbeitswelt' in den 1950er-Jahren hat auch der Begriff der Arbeitszufriedenheit zunehmendes Interesse in Forschung und Praxis erfahren. In der Arbeits- und Organisationspsychologie gilt Arbeitszufriedenheit als Ausdruck der subjektiven Wahrnehmung und Beurteilung einer Arbeitssituation vor dem Hintergr...
Arbeitszeit
Der heute geläufige Begriff der Arbeitszeit ist - wie auch der Begriff der Arbeit - erst im Industriezeitalter entstanden. In der Ökonomie des 19. Jahrhunderts wurde der Wert einer Ware an der Zeit gemessen, die zu ihrer Herstellung notwendig war. Auch heute noch wird der Begriff vor allem dort verwendet, wo es darum geht, Zeit zu messen,...
Arbeitsorganisation
Moderne Arbeit - im öffentlichen wie privaten Sektor - ist heute in überwiegendem Umfang 'organisierte' Arbeit, die sich im Rahmen stabiler bürokratischer Betriebsorganisationen vollzieht. 'Bürokratisch' ist eine Organisation, wenn sie über klar definierte, schriftlich fixierte Zielsetzungen, Mitgliedschaftsverträge, V...
Arbeitsplatzverlagerung
Von Arbeitsplatzverlagerung ist dann die Rede, wenn ein Unternehmen Arbeitsplätze in seinem Stammland abbaut und an einem Standort im Ausland expandiert. Bei transnationalen Konzernen finden Arbeitsplatzverlagerungen innerhalb eines komplexen Produktionsnetzwerkes permanent statt, während für einen kleinen oder mittleren Betrieb die ...
Arbeitsproduktivität
Unter Arbeitsproduktivität versteht man die Menge produzierter Güter oder Dienstleistungen pro Arbeitsstunde. Dabei gilt es die physische Produktivität und den eigentlichen Wert zu unterscheiden, und zwar je nachdem, ob die Produktion in materiellen oder in finanziellen Einheiten gemessen wird. Die erste Messung ist grundsätzlic...
Arbeitssicherheit
Unter Arbeitssicherheit wird die gefahrenfreie Ausübung des Berufes verstanden. Eine enge Auffassung von Arbeitssicherheit fokussiert die alleinige Unfallvermeidung und das Verhindern von körperlichen Schädigungen am Arbeitsplatz. Im Zentrum steht also die Frage, wie Arbeitsprozesse gestaltet und die benötigten Maschinen in dies...
Arbeitssuche
Das Konzept der Arbeitssuche umfasst Strategien, die bei der Suche nach einem Arbeitsplatz in Frage kommen. Dabei lassen sich selbstgesteuerte Strategien, indirekte Suchstrategien und die Zufallssuche unterscheiden. Als selbstgesteuerte Strategien gelten die Beantwortung von Stelleninseraten in Zeitungen und Internet, die Platzierung von eigenen In...
Arbeitsteilung
Unter Arbeitsteilung wird die Aufteilung verschiedener Tätigkeiten verstanden, die zur Herstellung eines Produkts oder zur Erbringung einer Leistung nötig sind. Sie ist direkt mit Spezialisierung verknüpft, also nicht bloß eine momentane Vereinbarung zwischen Einzelpersonen, sondern eine dauerhafte Form sozialer Organisation, i...
Arbeitsteilung (internationale)
Die ökonomische Theorie der internationalen Arbeitsteilung, genauer der wirtschaftlichen Arbeitsteilung zwischen Nationen, orientiert sich auch heute noch an David Ricardos Annahme, wonach jedes Land produzieren und exportieren soll, was es im internationalen Vergleich am kostengünstigsten herstellen kann. Damit - so wurde argumentiert - ...
Arbeitsunfähigkeit
Das Sozialrecht unterscheidet zwischen der Arbeitsunfähigkeit und der Erwerbsunfähigkeit. Die Tatsache, keiner Einkommen bringenden Tätigkeit nachgehen zu können, kann ein Recht auf finanzielle Leistungen eröffnen. Die Arbeitsunfähigkeit muss jedoch auf einer von der sozialen Sicherheit vorgesehenen Ursache beruhen: Kr...
Arbeitsverhältnis
Arbeitsverhältnis als juristischer Begriff bezeichnet das mittels Arbeitsvertrag eingegangene Rechtsverhältnis zwischen zwei Parteien, von denen die eine (die Arbeitnehmerin) gegen Lohn der anderen (der Arbeitgeberin) während einer bestimmten oder unbestimmten Dauer ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellt und sich dazu in deren...
Arbeitsvertrag
Der Arbeitsvertrag ist die zwischen zwei Parteien abgeschlossene Vereinbarung, miteinander zu gewissen Bedingungen (vor allem Arbeitsinhalt,-ort, -zeit, Lohn, Ferien und Kündigung) ein Arbeitsverhältnis eingehen zu wollen. Kernmerkmal dieses Typus von Dienstleistungsvertrag ist die betriebliche Einordnung des Arbeitnehmers und die umfasse...
Arbeitsmedizin
Die Arbeitsmedizin befasst sich mit den Wechselbeziehungen zwischen Arbeit und Beruf einerseits und dem Menschen, seiner Gesundheit und seinen Krankheiten anderseits. Sie beruht auf dem Studium der physischen und psychischen Reaktionen des Menschen auf Arbeit und Arbeitsumwelt. Durch präventive und hygienische Maßnahmen sind Schäden...
Arbeitsmarkt und Alter
Die Lebensarbeitszeit hat sich während der letzten Jahrzehnte in den wirtschaftlich hoch entwickelten Ländern deutlich reduziert. Einerseits verlängerte sich die Ausbildungsphase, anderseits wurde ein immer früheres Ausscheiden aus dem Erwerbsleben, der Übertritt in den 'Ruhestand', institutionalisiert. In der Schweiz waren...
Arbeitsmarkt
Auf dem Arbeitsmarkt gilt entlöhnte Arbeitsleistung als handelbare Ware. Hier treffen Individuen, die ihre Arbeitskraft anbieten, auf die entsprechende Nachfrage der Arbeitgeber. Stellensuchende mit ihren Qualifikationen und Ansprüchen stehen einer Auswahl von Stellen mit unterschiedlichen Anforderungen und Gegenleistungen gegenüber....
Arbeitslosigkeit (Verfassungsartikel zur)
Artikel 114 der Bundesverfassung (BV) - der Artikel 34novies der alten BV (aBV) entspricht - verpflichtet den Bund, die Arbeitslosenversicherung (ALV) zu regeln (Abs. 1), und gibt ihm die Kompetenz, Vorschriften über die Arbeitslosenfürsorge (Abs. 5) zu erlassen. Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gilt ein Versicherungsobligatori...
Arbeitslosenversicherung
Ziel der Arbeitslosenversicherung ist es, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gegen das Risiko der Arbeitslosigkeit zu versichern. Finanziert wird dieser wichtige Pfeiler des Sozialstaates durch Beiträge der Erwerbstätigen und der Arbeitgeber. Dadurch wird ein Teil des Einkommens hin zu den Erwerbslosen transferiert. Die Verwaltung dieses ...
Arbeitslosigkeit
Der Begriff Arbeitslosigkeit bezieht sich ausschließlich auf die Erwerbstätigkeit, nicht aber auf andere Formen der Arbeit. Damit eine Person als 'arbeitslos' gilt, muss sie mindestens drei Bedingungen erfüllen: 1. Arbeitsfähigkeit, das heißt, einer Anstellung dürfen nicht Hindernisse wie Alter, Krankheit, Unfall ode...
Arbeitslosenhilfe
Unter Arbeitslosenhilfe versteht man im weitesten Sinne Maßnahmen zur Verbesserung der Lage von Arbeitslosen, im engeren Sinne die der Sozialhilfe vorgeschalteten Programme, die in den beiden letzten Jahrzehnten die meisten Kantone eingerichtet haben. Vor der Verbreitung der Arbeitslosenversicherung (ALV) hatten die verschiedenen Formen der A...
Altersarmut
Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts hinein entsprach die Formel 'alt gleich arm' weitgehend der gesellschaftlichen Wirklichkeit. Vor allem für Angehörige unterer Sozialschichten, bei denen die verfügbare Körperkraft über das Einkommen bestimmte, war Armut eine meist unumgängliche Begleiterscheinung des Alters. Einzig...
Alter
In den westlichen Industriegesellschaften wird heute zwischen dem dritten (junge Alte) und vierten Alter (Hochaltrige) unterschieden. Vor allem das Letztere ist gekennzeichnet durch ein Nachlassen der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit, es gibt dabei aber große individuelle Unterschiede. Ebenso sind Wachstum und Stabilit&...
Allgemeiner Teil des Sozialversicherungsrechts (ATSG)
Mit dem Bundesgesetz über den Allgemeinen Teil des Sozialversicherungsrechts (ATSG, vom 6. Oktober 2000) hat der Bundesgesetzgeber das schweizerische Sozialversicherungsrecht auf eine einheitliche Basis gestellt und koordiniert. Der Allgemeine Teil enthält Begriffsdefinitionen (etwa des Unfalls, der Krankheit, der Erwerbsunfähigkeit,...
Allgemeiner Teil des Sozialversicherungsrechts
Das schweizerische Recht der sozialen Sicherheit wurde schrittweise und nicht nach einem umfassenden Plan entwickelt. Deshalb besteht es aus über 100 Rechtstexten. Jeder Zweig der Sozialversicherungen besitzt seine eigene Verfassungsgrundlage, sein eigenes Gesetz oder seine eigenen Gesetze sowie seine eigenen Verordnungen. Dieser 'anarchische'...
Alkoholismus
Die medizinische Somatologie benutzte in der Mitte des 19. Jahrhunderts keine sachlichen Begriffe für die Alkoholabhängigkeit (in Frankreich ivrognerie); heute hat sich jedoch der Ausdruck Alkoholismus weitgehend durchgesetzt. Zahlreiche Disziplinen verwenden diesen Begriff, der sämtliche Verhaltensweisen umfasst, die mit dem Alkohol...
Alimentenbevorschussung
Allen Personen, die eine rechtlich gültige Verfügung vorweisen können, wird von den jeweiligen Sozialdiensten eine kostenlose und adäquate Hilfe bei der Eintreibung der Unterhaltszahlungen geboten. Das kann eine vollständige oder partielle Bevorschussung dieser Zahlungen sein, unter Berücksichtigung der Einkommens- und...
Alimente
Alimente sind materielle Unterhaltsbeiträge, die gezahlt werden an uneheliche oder aus geschiedenen bzw. getrennten Ehen stammende Kinder sowie an geschiedene oder in ehelicher Trennung lebende Personen (fast ausschließlich Frauen).Kinderalimente werden bis zur Volljährigkeit bzw. bis zum Abschluss der ersten Berufsausbildung vom ni...
AIDS/HIV
Anfang der 1980er-Jahre erkrankten in den USA zahlreiche Menschen an seltenen Infektionen, die von banalen Mikroben hervorgerufen werden, die nur bei geschwächter Immunabwehr Krankheitssymptome verursachen. Betroffen waren vorwiegend jüngere männliche Homosexuelle, Gebraucher intravenös gespritzter Drogen und Hämophile, die...
AHV/IV
Die Eidgenössische Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) ist der Kern der Altersvorsorge in der Schweiz. Sie richtet hauptsächlich zwei Renten aus, eine für Pensionierte, die andere für Hinterlassene. Die Altersrente soll einen finanziell weitgehend unabhängigen Rückzug aus dem Berufsleben ermöglichen. Die ...
Agismus
Die Diskriminierung einer Bevölkerungsgruppe aufgrund des Kriteriums Alter wird seit den 1960er-Jahren als Agismus (englisch ageism) definiert. Der Begriff wird vor allem zur Bezeichnung der weit verbreiteten negativen Voreingenommenheit gegenüber älteren Menschen verwendet. So werden älteren Menschen in Abhebung von jungen, lei...
Abweichendes Verhalten (Devianz)
Abweichendes Verhalten (Devianz) ist ein Verhalten, das die Verletzung sozialer Normen sowie Sanktionen impliziert. Dieses Verhalten lässt sich nicht durch bestimmte charakteristische Merkmale, die ihm intrinsisch wären, sondern nur unter Bezug auf die soziale Reaktion, die damit verbunden ist, definieren. 'Unter diesem Gesichtspunkt ist ...
Adoption
Während früher das Motiv einer Adoption hauptsächlich in der Kinderlosigkeit der Adoptiveltern lag, steht heute das Wohl des Kindes im Mittelpunkt. Ein Kind darf nur adoptiert werden, wenn dadurch die Voraussetzungen für seine Persönlichkeitsentwicklung verbessert werden. Die Adoption eines unmündigen Kindes (das hei&s...
Soziale Ungleichheiten
Als soziale Ungleichheiten bezeichnet man die Tatsache, dass wichtige soziale Güter nicht für alle Mitglieder einer Gruppe oder Gesellschaft gleich zugänglich sind. Was in diesem Sinne ein 'soziales Gut' ist, kann zwischen Gesellschaften und Kulturen ebenso variieren wie zwischen Untereinheiten ein und derselben Gesellschaft. Diese U...
Generationenkonflikte
Die Beziehungen zwischen den Generationen sind sowohl eine Quelle starker Solidarität wie auch gravierender Konflikte. Im Allgemeinen führen folgende drei Differenzen zwischen jüngeren und älteren Menschen zu Generationenkonflikten: 1. eine Wettbewerbssituation bzw. Konkurrenz um knappe Ressourcen (Land, Statuspositionen); 2. si...
Gleichwertigkeit (Grundsatz der)
Der Grundsatz der Gleichwertigkeit ist mit der Versicherung verbunden. Diese begründet eine Risikogemeinschaft und die Bezahlung von Prämien. Die Berechnung der Leistungen ist abhängig von der Tatsache, dass gewisse Versicherte vom Risiko nicht betroffen sein werden, sowie von der Höhe der Beiträge. Wird der Grundsatz der G...
Familiensplitting
Eine grundlegende Frage bei der Ausgestaltung von Einkommenssteuersystemen ist die Bestimmung des Steuersubjekts. Das Familiensplitting ist eine Kombination von Individual- und Gemeinschaftsbesteuerung.Bei der Individualbesteuerung werden alle erwachsenen steuerpflichtigen Personen, unabhängig von ihrem Zivilstand, einzeln veranlagt und besteu...
Wiedereingliederung
Bei Sozialhilfe-Revisionen in den 1990er-Jahren haben die Kantone verschiedene Wege gewählt. Die einen haben ihr angestammtes Sozialhilfegesetz abgeändert, während andere ein neues Gesetz zu so genannten Eingliederungseinkommen geschaffen haben. Gemeinsam ist den meisten dieser Revisionen die Erweiterung des Begriffes der materiellen...
Weltbank
Gegründet 1944 als Teil des Systems von Bretton Woods ist die Weltbank heute die wichtigste Entwicklungsfinanzierungsorganisation. Sie gehört mehr als 180 Mitgliedstaaten, darunter der Schweiz, die erst 1992 beitrat. Die Weltbankgruppe setzt sich zusammen aus der Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (IBRD), der Inter...
Wettbewerb (Konkurrenz)
Wettbewerb bezeichnet allgemein ein Streben von mehreren Personen nach einem Ziel, wobei der höhere Zielerreichungsgrad der einen Person einen geringeren Zielerreichungsgrad der andern zur Folge hat. In einem ökonomischen Kontext spricht man von Wettbewerb, wenn auf Märkten mit mindestens zwei Anbietern oder Nachfragern (Unternehmen,...
Welthandelsorganisation (WTO)
Die 1995 gegründete Welthandelsorganisation (WTO) ging aus dem Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommen (GATT) hervor, das nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs geschaffen wurde. Ihre wichtigste Aufgabe besteht darin, so weit wie möglich die reibungslose Abwicklung, die Vorhersehbarkeit und die Freiheit der Handelsströme zu begünsti...
Weltgesundheitsorganisation (WHO)
Die WHO ist die Sonderorganisation der Vereinten Nationen für Fragen der Gesundheit mit Sitz in Genf. Die WHO übt zahlreiche Funktionen aus: Koordination internationaler Programme, Zusammenarbeit mit internationalen und nationalen Institutionen, technische Unterstützung, epidemiologische und statistische Studien, Aktionen gegen epide...
Weiterbildung
Weiterbildung ist die Fortsetzung oder Wiederaufnahme organisierten Lernens nach dem Abschluss einer ersten Bildungsphase in Schule, Hochschule und Beruf mit dem Ziel, die erworbenen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erneuern, zu vertiefen und zu erweitern oder neue Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erlernen. Weiterbil...
Vorruhestand
Der Vorruhestand bezeichnet die Lage eines Beschäftigten, der sich dem Rentenalter nähert und aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten des Unternehmens oder eines persönlichen Entscheids keine bezahlte Stelle mehr innehat, sondern bis zum Eintritt ins Pensionsalter ein Ersatzeinkommen bezieht. Der Vorruhestand bedeutet meist eine me...
Vormundschaftsrecht
Das im Schweizerischen Zivilgesetzbuch (ZGB) kodifizierte Vormundschaftsrecht (Art. 360-456 ZGB) begründet Maßnahmen, mit denen negative Folgen gewisser Schwächezustände von Personen behoben oder gemildert werden können. Es ermöglicht behördliche Eingriffsfürsorge, nötigenfalls auch gegen den Willen bet...
Vormundschaftsbehörde
Die Vormundschaftsbehörde ist eines der Organe zur Umsetzung des materiellen Vormundschaftsrechts, das heißt des zivilrechtlichen Kindes- und Erwachsenenschutzes. Zuständigkeit und Funktion der Vormundschaftsbehörde sind weitgehend durch das Bundesrecht definiert. Die Organisation ist jedoch dem kantonalen Recht überlassen...
Vorbereitung auf die Pensionierung
Eine länger andauernde nachberufliche Lebensphase für eine größere Zahl von Menschen gibt es in den Industriegesellschaften erst seit wenigen Jahrzehnten. Sie stellt somit individuelles wie kollektives Neuland dar. Die Pensionierung verändert das Leben der bislang Berufstätigen grundlegend. Gewohnte Strukturen fallen ...