Kopie von `Jan Maat's kleines Seemannslexikon`

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Kategorie: Verschiedene Industrien Handwerk > Seemannsbegriffe
Datum & Land: 13/01/2009, De.
Wörter: 3489


Spieker
= (seem.) großer Schiffsnagel

spiekern
= mit Schiffsnägel befestigen

Spiere
= Rundholz zur oberen Verlängerung der Masten

Spill
= Winde mit senkrechter Achse; Ankerspill, z.B.: einhieven der Ankerkette, Trosse oder eine Winde zum Verholen

Spind
= die in den Kammern befindlichen Wandschränke für die persönliche Habe des Seemannes.

Spinnaker, Spi
= großes dreieckiges ballonähnliches Beisegel, das bei leichter achterlicher Brise eingesetzt wird

Spinnakerbaum
= Spiere zum Ausbaumen des Spinnakers.

Spitzgatter
= Ein Boot, bei dem das Heck ähnlich einem Bug spitz zuläuft. Dabei ist das Ruder am Heck befestigt im Gegensatz zum ebenfalls spitzen Kanuheck, bei dem sich das Ruder unter dem Heck befindet.

Spleiß, Spliß
= durch Spleißen hergestellte Verbindung, Verbindung von zwei Seil- oder Tauenden

spleißen
= Tauenden miteinander verflechten

Sponung
= Einschnitt oder Kerbe, um Plankenenden besser befestigen zu können. - Im Bootsbau aus Massivholz ein rillenförmiger Einschnitt im Balkenkiel sowie im Vorder- und Achtersteven, um die Planken der Außenhaaut einlaufen zu lassen. Man konnte sie in der Sponung so befestigen, daß die Kanten nicht überstanden.

Spoykanal
= ( Schiffahrtsweg Rhein-Kleve) Schon im 17.Jahrhundert träumten die Bürger von Kleve vom Anschluß ihrer Stadt an den Rhein. Ein erstes Kanalprojekt, das von Prinz Moritz von Nassau unterstützt wurde, scheiterte 1666 aus Geldmangel. 1688 erteilte der Große Kurfürst eine weitere Genehmigung für den Bau ein...

Sprachrohr
= 1. einfache Flüstertüte oder mit Batterie und durch Transistoren verstärktes Megaphon für die Verständigung auf See. 2. Rohrleitung zur direkten Sprechverbindung zwischen Brücke und Maschinenraum oder anderen Stationen des Schiffes.

Spriet
= Rundholz zum Spannen des Segels

Sprietsegel
= durch ein Rundholz gespreiztes Schratsegel, heute nur noch bei kleinen Jollen (Optimist, Dinghies) üblich

Spring
= 1. zum ausgeworfenen Anker führende Trosse; 2. eine von achtern nach vorn bzw. von vorn nach achtern verlaufende Festmacherleine, damit das Boot oder Schiff auch ohne Einflüsse von Wind bewegungslos parallel zur Pier liegen bleibt

Springbaum
= waagerecht ausschwingbarer, bis zu 10m langer Baum ( Spiere) zum Anlandsetzen eines Besatzungsmitglieds, das die Leine festmacht.

Springflut
= Hochwasser mit großem Hub: Springflut, Springtide, Sturmflut; hohe Flut zur Zeit des Voll- und Neumondes

Springpferde
= Haltetaue an einer Rah

Sprinkleranlage
= Brauseartige Feuerlöscheinrichtung, die in Decken installiert wird und bei Überschreitung einer bestimmten Raumtemperatur automatisch eine Berieselung mit Wasser auslöst.

SRC
= Short Range Certificate, das beschränkt gültige Funkbetriebszeugnis ist ein international gültiges Funkbetriebszeugnis für die Sportschiffahrt, welches zur Teilnahme am weltweiten Seenot- und Sicherheitsfunksystem (GMDSS) mit der Nutzung eines DSC-Controllers berechtigt. (ab 1.1.2003)

SSchSO
= Seeschiffahrtsstraßenordnung

SSD
= Schiffssicherungsdienst (Marine)

SSO
= Ship Security Officer; Er ist an Bord eines Schiffes für die Terrorabwehr zuständig. Diese Aufgaben übernimmt seit Mitte 2004 der Dritte, Zweite oder Erste Offizier, in Einzelfällen auch der Kapitän selbst. Der Internationale Code für die Gefahrenabwehr (ISPS) schreibt dies ausdrücklich vor.

SStA
= (Marine) Schiffsstammabteilung

STA
= Sail Training Association (Sitz in Großbritannien), siehe auch STAG

Stabilität
= die Gewichtsverteilung im Schiff durch Konstruktion und Beladungszustand, die ihm auch bei schwerem Seegang und Sturm eine wiederaufrichtende Kraft verleiht.

Stack
= Eine Buhne, die als Steindamm vom Flußufer quer in das Wasser hineingebaut ist, um den Strom zu regulieren. Zwischen den Stacks und außerhalb des eigentlichen Fahrwassers läuft oft eine Neerstrom.

Staffel
= bestimmte Fahrordnung beim Geschwaderfahren der Schiffe oder Boote. Die einzelnen Schiffe laufen dabei in schräger Linie hintereinander, d. h. gestaffelt.

Stag
= Seil, starker Draht (Drahttrosse) zum Sichern und Stützen von Masten in der Längsrichtung des Schiffes

stagen
= Die Stagen von Masten (und Stengen) an ihren Püttings befestigen und das Rigg mit Hilfe der Spannschrauben richtig abstagen.

STAG
= Sail Training Association Germany = Gemeinnützige Vereinigung zur Förderung der Begeisterung der Jugend für die Seefahrt, der Teilname an Fahrten mit Seglern und der Förderung dieser Schiffe

Stagsegel
= an einem Stag gesetztes, dreieckiges Segel. Eine Fock ist z.B. ein Stagsegel.

Staken
= lange Stange; Stange zum Schieben von Flößen, Kähnen, Boote

staken
= sich durch Staken im Boot fortbewegen

stampfen
= (seem,) das Schiff stampft, sich um die Querachse auf und nieder bewegen

Stampfstag =
von der Nock des Bugspriets oder des Klüverbaumes über die Spitze des Stampfsstocks zum Bug gespanntes Tau

Stampfstock, Martingäle, Domper
= ein eisener / stählerner oder hölzerner, senkrecht vom Ende des Bugspriets nach unten stehender Stock, um das den Klüver und Außenklüverbaum nach unten stützende Tauwerk zu spreizen

Standarte
= Flagge eines Staatsoberhauptes oder eines anderen Würdenträgers, die bei deren Anwesenheit an Bord eines Schiffes im Großtopp gesetzt wird. In Booten an einem im Bug aufgestellten Flaggenstock.

Stand-by
( engl.) = Bereitschaftsschaltung; Betriebsbereitschaft eines Gerätes oder eine Anlage zum jederzeitigen sofortigen Einschalten.

Standlinie
= (Navigation) jede der zwei Linien, deren Kreuzungspunkt den Standort, Position ergibt

Standort
= Position eines Schiffes

Starboot
= Zweimann-Rennkielboot mit Gaffeltakelung; Länge: 6,90m, Breite: 1,70m, Tiefgang: 1,01m Kennzzeichen: Roter Stern

stauen
= Ladung raumsparend und vor allem seefest lagern

Stauer
= Schauerleute, die das sachgemäße Stauen der Ladung nach einem Stauplan vornehmen

Stauerviz
= weist alle für den Schiff abgestellten Schauerleute (Stauer) zur Arbeit ein, zusammen mit dem Ladungsoffizier macht er den Stauplan.

Stauholz
= kleinere, aber feste Holzstücke zum Festpallen (Sichern) der einzelnen Ladungsstücke.

Stauwasser
= fast stehendes Wasser bei Umkehr des Gezeitenstromes

STCW-Übereinkommen
= Internationales Übereinkommen von 1978 über Normen für die Ausbildung, die Erteilung von Befähigungszeugnissen und den Wachdienst von Seeleuten

Stechkahn
= Kahn , der mit einer Stange durch Abstoßen vom Boden fortbewegt wird

Stechpaddel
= Paddel mit nur einem Blatt

Stecknitzkanal
= 1398 eröffnete Kanalverbindung zwischen Elbe (Lauenburg) und Trave (Lübeck) - ältester nordeuropäischer Scheitelkanal, später durch den Elbe-Lübeck-Kanal ersetzt.

Steckschwert
= ein Schwert, das im Gegensatz zum Senkschwert nur lotrecht bewegt und in seiner untersten Stellung durch den auf dem Schwertkasten aufliegenden Handgriff an seiner oberen Kante gehalten wird. . Die Reibung einer Gummileine an seiner Achterkante genügt, um es auf beliebiger Tiefe festzuklemmen. ( Verwendung bei kleine Jollen, Jüng...

Steeg, Steek
= seemännischer Knoten; auch Stek, Stich

Steert
= 1. kurzes Tauende, das auch Stropp genannt wird; 2. Entnahmeteil für den Fang bei verschiedenen Fischfanggeräten besonders bei Schleppnetzen, dort der hinterste Teil.

Steg
= schmale, dünne Brücke; Anlegebrücke, Anlegestelle, Landungssteg, Landesteg, Bootssteg

stehendes Gut
= Drahttaue und Drähte, die nicht unmittelbar zur Bedienung der Segel benutzt werden, sondern hauptsächlich zur Stabilisierung des Mastes dienen. z.B. Wanten und Stage.

stehende Part
= bei einem Jolltau an der Last befestigt, die andere Part ist die holende

steif
= (seem.) stark und heftig wehend, steife Brise (starker Wind)

Stek
= seemännische Bezeichnung für leicht lösbare Knoten

Stell
= Satz aller vorhandenen Flaggen an Bord, z.B. der Signalflaggen oder der Nationalflaggen

Stella Maris
= ('Stern des Meeres') wird die Gottesmutter Maria, die Schutzpatronin der christlichen Seefahrt, genannt. Stella Maris ist weltweit auch ein Begriff für die Sorge der katholischen Kirche um Seeleute. In den meisten größeren Hafenstädten unterhalten die Kirchen Clubs oder Seemannsheime, die den Menschen auf und im Ha...

Stelling, Stellage
= an Seilen hängendes Brettgerüst zum Arbeiten an der Bordwand eines Schiffes

Stenge
= eine Verlängerung des Mastes

Steuerrad
= Handrad im Steuerstand oder an einer Steuersäule mit dem das Ruder bedient wird

steuerbord
= ( seem.) rechts ( in Fahrtrichtung)

Steuerbord
= rechte Schiffsseite (vom Heck aus gesehen) (grünes Seitenlicht)

Steuermann
= Navigator, Nautiker, Schiffer, Rudergänger der für die Navigation verantwortlich ist; jemand der ein Boot steuert, Vertreter des Kapitäns, der Erste Offizier

steuern
= einen Kurs verfolgen, einhalten; das Schiff steuert in den Hafen

Steven
= Bauteil, das den Schiffskörper vorn (Vorder-Steven) und hinten (Achter-Steven) abschließt

Stevenrohr
= Die Durchführung der Propellerwelle durch den Bootsrumpf.

Steward
= Betreuer, Kellner, Bedienungspersonal der Passagiere an Bord von Schiffen; (weibl.: Stewardeß)

STI
= Sail Training International, gegründet Ende April 2002. Abspaltung von der ISTA

Stintjäger
= scherzhaft für Seefischer

Stockanker
= Anker mit senkrecht zu den Flunken ( Plugen) durch den oberen Teil des Ankerschafts gehendem Stock. Bei Zug an der Ankerkette bewirkt der Stock ein Kippen der Flunken, so daß sie in den Ankergrund eindringen können.

Störtebecker, Claus
= Vitalienbruder und berüchtigster Seeräuber in der Ost- und Nordsee. In einer Höhle auf der Insel Rügen in der Stubbenkammer soll er unermeßliche Schätze zusammengetragen haben. 1400 wurde der Freibeuter von dem hamburgischen Stadtkriegsschiff 'Bunte Kuh' bei Helgoland überrascht und gefangengenommen....

Stopper
= kann als Bremswirkung auf einer Trosse oder Kette aufgesetzt werden

Stopperstek
= Knoten, dient zum rutschfesten Befestigen, z.B. Vorleine an einer Schlepptrosse

Store
= An Bord ein Raum, in dem bestimmte Vorräte, Werkzeuge usw. aufbewahrt werden.

Storekeeper
= Lagerhalter; auf Handelsschiffen früher der dem Bootsmann des Deckdienstes entsprechende Unteroffizier im Maschinendienst

Strand
= Flachküste, Ufer; flacher Rand, Saum eines Meeres, ein Boot auf den Strand ziehen

Strandamt
= Behörde, die an der Küste für Rettung und Bergung bei einer Strandung und für die Sicherstellung von Strandgut zuständig ist.

stranden
= auf Grund geraten, an einer Insel stranden, das Schiff ist gestrandet

Strandgut
= an den Strand geschwemmte Gegenstände. Die Verwaltung des Strandgutes obliegt den Strandbehörden (Strandamt)

Strandhauptmann
= der Leiter eines Strandamtes

Strandrecht
= Gesamtheit aller Vorschriften über Strandgut und gestrandete Schiffe

Strandsee
= Lagune; durch einen Landstreifen vom offenen Meer getrennter flacher Meeresteil

Strandung
= das Auflaufen auf Grund

Strandvogt
= früher, der vom Strandamt eingesetzte Strandbeamte zur Aufsicht über den Strand. Der Strandvogt hatte Polizeigewalt und nahm gleichzeitig die Zollinteressen wahr. Er leitete insbesondere die Rettung von Menschenleben oder die Bergung von Gegenständen bei Seenot.

Straße von Malakka
= Ist eine Meeresstraße in Südostasien, die die Andamanensee mit dem Südchinesischen Meer und der Javasee verbindet. Sie hat eine Länge von etwa 800 km und ist zwischen 50 und 300 km breit. Die wichtigsten Häfen sind Malakka (Melaka) in Malaysia und Singapur. Die Straße von Malakka ist von sehr großer Bedeutun...

Streckbug
= Beim Kreuzen der Bug, über dem man die längeren Schläge machen kann, weil der Wind nicht genau vom Ziel her weht.

Strecktaue
= auf Deck gespannte Taue bei schwerem Wetter, um die Besatzung Halt gegen überkommende See zu geben

streichen
= 1. Ruderart, mit der man dem Boot Fahrt nach achteraus verleihen bzw. die Fahrt aus dem Boot herausnehmen kann; 2. Mit dem Pinsel Farbe auftragen; 3. Segel, Rahen oder Stengen wegnehmen ( niederholen); 4. Flagge streichen, sich ergeben

Strich, Kompaßstrich
= Winkeleinheit am Kompaß. Früher war die Kompaßrose in 32 Striche eingeteilt ( 1 Strich = 11,25°, 8 Strich = 90° . Heute kennt man nur noch die Gradeinteilung (360°)

Stringer
= die längsschiffs gerichteten Stahlträger des Schiffes; Versteifung des Bootsrumpfs in Längsrichtung.

Stritschen
= auf Kraft stehende Leine oder Talje ( nochmals ) steifholen.

Strom
= 1. großes Tidegewässer, das unmittelbar in die Nordsee mündet, (z.B. Ems, Weser, Elbe, Eider); 2. Bezeichnung des strömenden Wassers (Tideströmungen)

Strömung
= Bewegung von Wasser in einer Richtung; gegen die Strömung rudern, schwimmen

Stropp
= kurzes Tau mit Ring oder Schlinge oder Stahltrosse zum Hieven von Lasten; auch Steert

Stückgiesser
= Kanonengießer