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Kategorie: Wirtschaft und Finanzen > Lexikon zur Existenzgründung und Selbstaendigkeit
Datum & Land: 24/05/2011, De.
Wörter: 953


Ausbilder-Eignungsverordnung
Diese Verordnung soll dem Ausbilder eine persönliche, fachliche, berufs- aber auch arbeitspädagogische Richtlinie sein. Sie wurde und wird von den zuständigen Kammern (IHK, HWK) kontrolliert und umgesetzt. Die Ausbilder-Eignungsverordnung (äVO) wurde jedoch mit der neuen Fassung im Februar 1999 wesentlich flexibler gestaltet und letztlich im Mai 2003 für 5 Jahre vollständig ausgesetzt. So soll der Schaffung neuer Ausbildungsplätze nichts mehr im Wege stehen.

Auseinandersetzungsvertrag
Dieser Vertrag wird zwischen den einzelnen Gesamthändern geschlossen. Die genaue Vorgehensweise und die Modalitäten der Aufhebung eine Gesamthandsgemeinschaft sind dort festgelegt. ( Gesamthandsgemeinschaft = Rechte und Verbindlichkeiten stehen den Gesamthändern in vollem Umfang gemeinsam zu.) Vor allem wird in einem Auseinandersetzungsvertrag die Aufteilung des Gesamthandvermögens festgeschrieben.

Ausgangsrechnung
Rechnungen die der Unternehmer schreibt werden als Ausgangsrechnungen bezeichnet. Sie verlassen also das Unternehmen auf dem Postweg und werden bei bilanzierenden Unternehmern als Forderungen in der Buchführung erfasst. Beispiel: Unternehmer B schreibt am 12.4. eine Rechnung für die Lieferung von Material an Unternhemer C. Die geschriebene Rechnung stellt demzufolge für Unternehmer B eine Ausgangsrechnung dar. Unternehmer C betrachtet die gleiche Rechnung als Eingangsrechnung.

Ausgangsfrachten
Unter Ausgangsfracht ist die Lieferung von Waren, Gütern oder Frachtgut vom Unternehmen zum Kunden zu verstehen. Bei den Ausgangsfrachten entstehen dem Unternehmen Frachtkosten aber auch nicht finanzielle logistische Aufwendungen.

Ausfuhrlieferung
Der Begriff Ausfuhrlieferung hat überwiegend eine umsatzsteuerliche Bedeutung. Unter einer Ausfuhrlieferung versteht man die Lieferung einer Ware in ein Drittlandsgebiet. Von Ausfuhrlieferung spricht man aber auch, wenn ein ausländischer Abnehmer eine Ware in das Drittlandsgebiet befördert. Dabei ist unter Drittlandsgebiet das Ausland außerhalb der Europäischen Union zu verstehen.

Ausschreibung
Unter einer Ausschreibung ist der Prozess der Vergabe von Aufträgen zu verstehen. Dabei wird ein Auftrag, ein Projekt oder eine Tätigkeit veröffentlicht und damit angeboten.'  Anschließend werden die Kostenvoranschläge der sich bewerbenden Unternehmen erwartet und ausgewertet. Die Ausschreibung wird meist in der regionalen Tagespresse, überregionalen Zeitungen, Fachzeitungen oder Zeitschriften inseriert. Ähnlich einer Auktion, gewinnt bei der Ausschreibung das Unternehmen, welches für den Ausschreibenden das beste Angebot abgibt. Die Form der Ausschreibung wird in der Regel von öffentlich rechtlichen Einrichtungen wie Städten oder Kommunen gewählt. Meist wird bei er Ausschreibung nur auf den Leistungspreis geachtet, so dass eine qualitative Bewertung der leistenden Firma zu kurz kommen kann.

Außenfinanzierung
Die Finanzierung des Unternehmens durch Finanzmittel, welche nicht aus dem Unternehmen selbst, z.B. aus dem operativen Geschäft oder dem Umsatzprozess stammen, sondern von Dritten stammen, werden der Außenfinanzierung zugerechnet. Zur Außenfinanzierung zählt insbesondere die Finanzierung durch Fremdkapital, also durch ein Darlehen und einen Kredit. Aber auch die Finanzierung durch Eigenkapitalgeber, z.B. Beteiligungen (typische oder atypische Beteiligungen) zählen zur Außenfinanzierung. Es ist auch möglich, mehrere dieser Möglichkeiten miteinander zu kombinieren und beispielsweise je einen Teil des Finanzierungsbedarfs durch einen Kredit und durch Eigenkapitalgeber zu decken. Wichtig ist, alle infrage kommenden Optionen im Vorfeld sorgfältig zu kalkulieren, um das Risiko für das Unternehmen so gering wie möglich zu halten. Bei der Fremdfinanzierung empfiehlt es sich außerdem, diverse Angebote einzuholen und miteinander zu vergleichen, da die Vertragskonditionen sehr unterschiedlich ausfallen können.

Außenprüfung
Eine Außenprüfung kann bspw. vom Finanzamt durchgeführt werden. Geprüft werden dabei Steuerpflichtige, die einen gewerblichen Betrieb unterhalten, freiberuflich tätig sind bzw. einen Land- oder Forstbetrieb führen. Bei einer Außenprüfung werden die steuerlichen Verhältnisse des Steuerpflichtigen ermittelt. Dabei können sowohl einzelne Sachverhalte geprüft werden wie auch mehrere Steuerarten. Eine Außenprüfung kann sich auf einen Zeitraum beziehen oder auch mehrere Zeiträume umfassen. Die Finanzbehörde kündigt eine Außenprüfung schriftlich mit einer Prüfungsanordnung an. Diese Prüfungsanordnung ist ein Verwaltungsakt und muss daher auch eine Rechtsbehelfsbelehrung beinhalten. Der Beginn der Außenprüfung kann durch den Steuerpflichtigen nur auf Antrag und unter Angabe von wichtigen Gründen verschoben werden, die er der Finanzbehörde nachweisen muss.

Außenstände
Außenstände sind als Synonym für Forderungen eines Unternehmens zu verstehen. Je höher die Außenstände, desto mehr Ausgangsrechungen sind von den Kunden noch nicht bezahlt worden. Hohe Außenstände führen auf Dauer zu einem Liquiditätsproblem und somit zur Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens. Unternehmen sollten mit einem internen Mahnwesen gegen das Ansteigen von Außenständen vorgehen.

Auszahlung
Sofern liquide Zahlungsmittel wie Bargeld fließen, wird von einer Auszahlung gesprochen. Die Bezahlung per Banküberweisung wird nur solange als Auszahlung bezeichnet, bis das positive Guthaben des Kontos verbraucht ist. Sobald Schulden bzw. Verbindlichkeiten entstehen, wird diese Geldbewegung Ausgabe bezeichnet.

Außenverhältnis
Das Außenverhältnis ist ein Begriff aus dem Gesellschaftsrecht und beschreibt die Rechtsbeziehungen der Gesellschaft bzw. der einzelnen Gesellschafter zu außenstehenden Dritten, welche nicht Teil der Gesellschaft sind. Abzugrenzen ist das Außenverhältnis vom Innenverhältnis.

Autoversicherung
Die Autoversicherung ist für alle angemeldeten Fahrzeuge verpflichtend, allerdings kann der Halter selbst entscheiden, wie umfangreich und bei welchem Unternehmen er sich absichern möchte. Neben Anbietern, die mit Versicherungsvertretern arbeiten, gibt es auch Direktversicherer wie die Allsecur Autoversicherung, bei denen die Kunden weitgehend über das Internet oder das Telefon betreut werden. Die dadurch erzielte Kostenersparnis wird in der Regel in Form von günstigen Tarifen an den Kunden weitergegeben, es lohnt sich aber auf jeden Fall, mehrere Anbieter miteinander zu vergleichen. Sowohl bei der Haftpflicht- als auch bei der Teil- oder Vollkaskoversicherung können die Prämien sehr unterschiedlich ausfallen.

Atypische stille Gesellschaft
Im Gegensatz zum echten oder typischen stillen Gesellschafter ist der unechte oder atypische stille Gesellschafter nicht nur am Gewinn und Verlust beteiligt, sondern auch am Betriebsvermögen sowie an den stillen Reserven der Gesellschaft. Der atypische stille Gesellschafter hat Einkünfte aus dem Gewerbebetrieb.

Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung
Der Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung ist eine Abgabe, den der Unternehmer für seine Angestellten an die Krankenkasse des Angestellten überweist. Die Höhe entspricht dem Betrag, den der Arbeitnehmer selbst tragen muss. Der Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung beinhaltete je 50% der Versicherungsbeiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung, Unfallversicherung, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung und Pflegeversicherung. Die anderen 50% des Beitrags werden dem Arbeitnehmer vom Lohn oder Gehalt abgezogen und zusammen mit dem Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung überwiesen.

Arbeitnehmerähnliche Selbständige
Sofern ein Selbständiger mit der Ausnahme von Familienangehörigen keine Arbeitnehmer beschäftigt und gleichzeitig im Wesentlichen regelmäßig für einen Auftraggeber tätig ist, wird bei dieser Selbständigkeit von einer so genannten Scheinselbständigkeit geredet. Kann der `Selbständige†œ seine Nichtselbständigkeit widerlegen, so wird er als Arbeitnehmerähnlich Selbständiger geführt, da er in den beiden genannten Punkten keine Selbständigkeit ausübt, wie sie bei gewöhnlichen Unternehmern praktiziert wird. Die arbeitnehmerähnliche Selbständigkeit ist also eine Spezialform der Scheinselbständigkeit.

Arbeitslosengeld
Als Arbeitslosengeld wird die Lohnersatzzahlung an von Arbeitslosigkeit betroffene Arbeitnehmer bezeichnet. Das Arbeitslosengeld ist eine Versicherungsleistung der Sozialversicherung und wird auch als Arbeitslosengeld I bezeichnet. Voraussetzung für die Entstehung eines Anspruchs auf Arbeitslosengeld ist dementsprechend das Vorliegen eines beitragspflichtigen Beschäftigungsverhältnisses. Der Anspruch auf Zahlung von Arbeitslosengeld besteht dann, wenn folgende drei Voraussetzungen vorliegen:

Arbeitsamt
Vor der Umbenennung der Arbeitsämter in Arbeitsagenturen war dies die Bezeichnung der untersten Verwaltungseinheiten, welche für die Betreuung und Vermittlung der Arbeitslosen und Arbeitssuchenden zuständig waren.

Arbeitslosenversicherung
Eine Arbeitslosenversicherung für Selbständige gab es bisher nicht. Ab dem 01.02.2006 können Existenzgründer einen freiwilligen Beitrag zur Arbeitslosenversicherung zahlen. Somit besteht die Möglichkeit, im Falle der Aufgabe des Unternehmens einen Anspruch auf Arbeitslosengeld zu erhalten oder aufzubauen. Voraussetzungen für die Antragstellung: - Eine selbstständige Tätigkeit mit mindestens 15 Wochenstunden - Der Selbständige hat während der letzten zwei Jahre mindestens 12 Monate - Arbeitslosenbeiträge gezahlt oder - Lohnersatzleistungen wie Arbeitslosengeld I, Krankengeld, Mutterschaftsgeld erhalten Antragstellung: Der Antrag muss bei der zuständigen Bundesagentur für Arbeit gestellt werden. Die Arbeitslosenversicherung wird also nicht über die gesetzlichen Krankenkassen abgewickelt. Für alle Personen, die sich in Zukunft selbständig machen wollen gilt die 1 Monats Frist, d.h. innerhalb eines Monats nach dem Beginn der unternehmerischen Tätigkeit muss der Antrag gestellt sein. Für bereits selbständige Unternehmer existiert eine Übergangsfrist bis zum 31.12.2006. Bis dahin können Unternehmer ihren Antrag noch abgeben. Wann erlischt die freiwillige Arbeitslosenversicherung? Dafür kann es mehrere Gründe geben. Das Versicherungsverhältnis ist längstens bis zum 31.12.2010 gültig, wird jedoch vorzeitig durch folgende Gründe beendet:

Arbeitsvertrag
Folgende Angaben sind für einen Arbeitsvertrag zwingend: Die Namen des Arbeitgebers und des Arbeitnehmers einschließlich deren Anschriften, der Beginn des Beschäftigungsverhältnisses, die Bezeichnung der Arbeitstätigkeit, der Arbeitsort, die Entgelthöhe und -regelung, Angaben zur regelmäßigen Arbeitszeit, zum Urlaubsanspruch, zu Kündigungsfristen sowie Hinweise auf Tarifverträge oder Betriebsvereinbarungen, sofern diese für das Arbeitsverhältnis relevant sind. Darüber hinaus können im Arbeitsvertrag natürlich weitere Aspekte behandelt werden. Die oben aufgeführten Angaben gelten als Minimum.

Arge
Arge steht als Abkürzung für Arbeitsgemeinschaft. Die Arge bezeichnet die Gemeinschaften aus Arbeitsagentur und Kommunen, die im Zuge der Hartz IV Reformen nach dem SGB II seit dem 01. 01. 2005 für die Betreuung von Langzeitarbeitslosen, also den Arbeitslosengeld II-Beziehern, sowie für die Betreuung von Bewerbern mit besonderen Vermittlungshindernissen zuständig sind. Die Aufgaben der ARGE bestehen in der Beratung, der Vermittlung und der Auszahlung von Leistungen, wie z. B. ALG II oder Mietkosten.

Anlagenverzeichnis
Das Anlagenverzeichnis zeigt in einer tabellarische Darstellung einen Überblick zum Anlagevermögen eines Unternehmens. Dabei sind die Buchwerte per Eröffnungsbilanz sowie per Schlussbilanz, die Abschreibung des aktuellen Wirtschaftsjahres, der Nettobuchwert per'  Schlussbilanz, das Anschaffungsdatum, die historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten, den Abschreibungszeitraum und die Abschreibungsmethode aufzuzeichnen. Durch das Anlageverzeichnis werden die derzeitigen Vermögenswerte, eine Investitionstätigkeit sowie das Abschreibungspotenzial eines Unternehmens ersichtlich.

Anlagenintensität
Die Anlagenintensität beschreibt das Verhältnis des Anlagevermögens zum Gesamtvermögen in der Bilanz des Unternehmens. Die Anlagenintensität st einer Kennzahl bei der Bilanzanalyse. Sie zeigt, wie hoch der technische Standart einer Firma ist. Ebenfalls kann durch die Anlagenintensität ein Schluss auf die Personalkosten des Unternehmens gezogen werden.

Anlageinvestition
Die Anlageinvestition stellt die Anschaffung von Wirtschaftsgütern des Anlagevermögens eines Unternehmens dar. Zu der Anlageinvestition gehören z. B. der Kauf von Grundstücken, Gebäuden, Maschinen oder Betriebs- und Geschäftsausstattung oder auch Finanzanlagen, wie die Beteiligung an anderen Unternehmen.

Anlagevermögen
Das Anlagevermögen gehört zum Vermögen einer Unternehmung. Dieser Teil des Vermögens wird allerdings nicht verbraucht sondern dient der Nutzung über einen längeren Zeitraum.

Annuität
Siehe Kapitaldienst.

Annuitätendarlehen
Als Annuitätendarlehen bezeichnet man ein Darlehen, bei dem die Summe aus Zins und Tilgung über die gesamte Rückzahlungsdauer immer gleich bleibt. (Annuitätendarlehen mit gleicher Annuität.) Bei einer gleich bleibenden Annuität verändert sich nur das Verhältnis zwischen Zinsen und Tilgung. Dies resultiert aus dem festen Zinssatz, welcher stets auf die Restschuld berechnet wird. Durch die fallende Restschuld verringert sich der Zinsanteil. Sofern die Belastung gleich bleiben soll, muss sich daher der Tilgungsanteil erhöhen. Bei einem Darlehen mit fallenden oder sinkender Annuität wird der Tilgungsanteil in gleicher Höhe festgesetzt, so dass der Zinsanteil durch die sinkende Restschuld fällt. Daher sinkt die Gesamtbelastung aus Zinsen und Tilgung bei einem Darlehen mit fallender Annuität.

Anschaffungskosten
Zu den Anschaffungskosten eines Wirtschaftsgutes zählt insbesondere der Kaufpreis abzüglich des gewährten Rabatt, Skonto oder Bonus. Anschaffungskosten entstehen also, wenn der Unternehmer das Wirtschaftsgut käuflich erwirbt. Steuerlich gesehen ist zwischen einem umsatzsteuerpflichtigen und einem umsatzsteuerbefreitem Unternehmer zu unterscheiden. Die Anschaffungskosten setzen sich bei dem umsatzsteuerpflichtigen Unternehmer aus den reinen Nettokosten des Wirtschaftsgutes zusammen. Der befreite Unternehmer hingegen bezeichnet als Anschaffungskosten sowohl den Nettobetrag als auch die Umsatzsteuer. Für ihn ist also der Bruttobetrag als Anschaffungskosten zu behandeln, da er die enthaltene Vorsteuer vom Finanzamt nicht erstattet bekommt. Daneben existieren noch die Herstellungskosten. Beispiel: Ein umsatzsteuerpflichtiger Unternehmer erwirbt gegen Rechnung eine Maschine in Höhe von 1.000 EUR netto. Nachträglich werden ihm 10% Rabatt gewährt, so dass sich die Anschaffungskosten der Maschine mit 900 EUR ermitteln. Er zahlt allerdings 1.044 EUR (900 EUR + 16% Umsatzsteuer 144 EUR) an den Lieferanten. Vom Finanzamt erhält er die gezahlten 144 EUR Umsatzsteuer in Form von Vorsteuer erstattet.

Anschaffungswertprinzip
Dieses Prinzip umschreibt die Bewertung von käuflich erworbenen Vermögensgegenständen mit den Anschaffungskosten, vermindert um eventuelle planmäßige Abschreibungen bei beweglichen Vermögensgegenständen. Der Unternehmer darf somit keine Gewinne oder Kurssteigerungen geltend machen. Somit kommt der bilanzierende Unternehmer dem Vorsichtsprinzip und dem Realisationsprinzip laut HGB nach. Beispiel: Der Unternehmer erwirbt ein Fahrzeug für sein Unternehmen. Aufgrund unvorhergesehener Umstände steigt der Wert des Fahrzeugs durch eine große Sammlernachfrage. Der Unternehmer darf dieses Fahrzeug jedoch maximal mit den Anschaffungskosten in seiner Bilanz erfassen, auch wenn der tatsächliche Wert wesentlich höher liegt.

Ansparabschreibung
Unternehmer können für künftige Anschaffungen von neuen und beweglichen Wirtschaftsgütern vor deren Anschaffung, eine gewinnmindernde Rücklage in Höhe von maximal 40% der Anschaffungskosten der Wirtschaftsgüter bilden. Daraus ergeben sich in dem Jahr der Herstellung oder Anschaffung und den folgenden 4 Jahren zu der Normalabschreibung des Wirtschaftsgutes zusätzliche Sonderabschreibungen. Die Ansparabschreibung ist zur wirtschaftlichen Förderung der kleinen und mittelständischen Unternehmen gedacht, insbesondere der Existenzgründer. Beispiel: Ein berechtigter Unternehmer möchte im nächsten Jahr eine Maschine für ca. 100.000 EUR erwerben, wofür er bereits einen Kostenvoranschlag besitzt. Für diese Anschaffung darf er im Jahr vor der Anschaffung eine Rücklage (Ansparabschreibung) in Höhe von 40% also 40.000 EUR bilden, welche bereits vor der Investition seinen Gewinn mindert. Die Rücklage ist nicht zu verwechseln mit einer Rückstellung.

Anzahlung
Eine Anzahlung ist eine vor dem Empfang der Leistung oder der Lieferung geleistete Zahlung. Die Höhe der Anzahlung ist nur ein Teil des fällig werdenden Gesamtpreises. Dabei ist es unerheblich in welcher Art und Weise die Zahlung geleistet wird. Entscheidend für den Begriff der Anzahlung ist, dass sie vor Leistungserstellung ausgeführt wird. Sie stellt in der Regel die erste Rate dar. Mit einer Anzahlung ist auch gleichzeitig ein Vertragsversprechen verbunden. Erstreckt sich die Anzahlung über den gesamten Kaufpreis, so spricht man von der Vorkasse. Anzahlungen werden insbesondere bei kleinen und mittelständischen Unternehmen erhoben, um das Risiko des Kaufvertrags zu minimieren. Hat ein Kunde beispielsweise Interesse an einem Produkt, so fordert der Unternehmer eine Anzahlung. Dies geschieht also, um das Kaufversprechen des Kunden abzusichern, so dass dieser nicht zu einem späteren Zeitpunkt vom Vertrag zurücktritt. Die Anzahlung hat dabei eine Absicherungsfunktion, aber auch eine Finanzierungsfunktion.

Amortisation
Von Amortisation spricht man im Zusammenhang mit den Anschaffungskosten eines Anlagegutes. Die Amortisationsdauer (auch Amortisationszeit genannt) bezeichnet dabei den Zeitraum, in welchem sich die Anschaffungskosten durch die erwirtschafteten Erträge ausgeglichen haben. Allgemein drückt die Amortisation die Tilgung einer Schuld aus. Beispiel: Eine Maschine kostet 10.000 € (= Anschaffungskosten). Pro Monat erzielt die Maschine nach Abzug der laufenden Kosten (= Energie, Wartung etc.) einen Ertrag von 500,00 € So ergibt sich Folgendes: 10.000 € / 500 € je Monat = 20 Monate. Die Maschine amortisiert sich innerhalb von 20 Monaten. Nach Ablauf der 20 Monate stellt der erwirtschaftete Ertrag einen Gewinn dar.

Allgemeine Geschäftsbedingungen
Siehe AGB.

Amway
Amway ist ein MLM System. Der Name setzt sich aus den Anfangsbuchstaben von American Way (Association) zusammen. Das Geschäftsmodell von Amway beruht auf dem Multi-Level-Marketing, einer Sonderform des Direktvertriebs von über 450 Produkten in den Bereichen Kosmetik, Körperpflege und Accessoires.

Altgesellenregelung
Unternehmer gmbh

Altersvorsorge
Zur Altersvorsorge zählenden sämtliche Maßnahmen, die der Unternehmer oder die private Personen trifft, um nach seinem Arbeitsleben im Rentenalter finanziell abgesichert zu sein. Dazu zählen für Unternehmer und Existenzgründer die Rürup Rente und für Privatpersonen die Riesterrente, welches beide Formen der Rentenversicherung sind. Im weiteren Sinne kann auch die Unfallversicherung und Berufsunfähigkeitsversicherung als Altersvorsorge verstanden werden. Die spätere Anrechnung einer Riester-Rente bei Personen mit einem geringen Einkommen wurde von verschiedenen Interessenvertretungen immer wieder kritisiert.

Aktiengesellschaft
Siehe AG.

Aktiva
Siehe Aktivseite.

Aktivierung
Die Aktivierung ist ein Vorgang aus dem Rechnungswesen. Er beschreibt den wertmäßigen Zugang eines Wirtschaftsgutes auf der Aktivseite der Bilanz. Beispiel: Ein Unternehmer erwirbt ein neuen Lkw für sein Unternehmer zur betrieblichen Nutzung. Dieser Lkw muss mit dem Anschaffungswert (dem Kaufpreis) in das Anlagevermögen der Bilanz aufgenommen werden. Dieser Vorgang oder dieser buchhalterische Arbeitsgang wird mit Aktivierung bezeichnet.

Aktivseite
Die Aktivseite beschreibt die linke Seite der Bilanz eines Unternehmens. Auf der Aktivseite oder in der Aktiva werden sämtliche Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sowie das Umlaufvermögen dargestellt. Zum Beispiel: Grundstücke, Gebäude, Fahrzeuge, Forderungen, Kassen- und Bankbestände oder aber auch Maschinen u.v.m. Die Aktivseite stellt allgemein die Mittelverwendung eines Unternehmens dar. Dagegen beschreibt die Passivseite die Mittelherkunft.

AIDA Prinzip
Das AIDA Prinzip beschreibt die grundlegenden Aufgaben, die eine Werbung erfüllen muss, um erfolgreich zu sein. Die Anfangsbuchstaben des AIDA Prinzips stehen dabei für die vier verschiedenen Phasen einer erfolgreichen Werbestrategie: Attention, Interest, Desire und Action. Attention steht dabei für Aufmerksamkeit und bedeutet, dass zunächst Aufmerksamkeit des potentiellen Kunden durch bestimmte optische oder akustische Mittel geweckt werden soll. Interest steht für das Interesse, welches durch die Werbung beim Kunden hervorgerufen werden soll. Desire steht für das Verlangen, welches beim Kunden an dem beworbenen Produkt hervorgerufen wird und Action steht letztendlich für die Kaufhandlung, die eine erfolgreiche Werbestrategie beim Kunden auslösen soll.

AG
Die Aktiengesellschaft ist eine Kapitalgesellschaft, deren Grundkapital von mindestens EUR 50.000 von den Aktionären aufgebracht wird. Als Kapitalgesellschaft haftet nur die AG für ihre Verbindlichkeiten. Eine Gründung kann durch eine oder mehrere Personen erfolgen. In einem notariell zu beurkundenen Gesellschaftsvertrag (Satzung) werden z. B. Geschäftszweck, Grundkapital und Geschäftsordnung geregelt. Die Haftung der Aktionäre ist auf den eigenen Anteil am Grundkapital begrenzt. Der vorgeschriebene Aufsichtsrat wird durch die Aktionäre gewählt. Für die Geschäftsführung der Gesellschaft ist der Vorstand verantwortlich, der wiederum durch den Aufsichtsrat bestellt wird. Im Rahmen der regelmäßig abzuhaltenden Hauptversammlung hat jeder Aktionär die Möglichkeit, im Rahmen seiner vorhandenen stimmberechtigten Aktien, Einfluß auf die Geschäftspolitik zu nehmen. Dazu gehört u. a. die Beschlußfsung über die Ausgabe neuer Aktien. Der Vorteil von Aktiengesellschaften liegt in der Möglichkeit, der Beschaffung größerer Kapitalmengen am Kapitalmarkt. Hierzu kann die AG ein Listing an einer Wertpapierbörse anstreben und durch die Ausgabe neuer Aktien ihr Eigenkapital stärken. Eine besondere Form der AG ist die Europäische Gesellschaft (Societas Europäa, kurz: SE). Diese Rechtsform erlaubt es Unternehmen europaweit, grenzüberschreitend tätig zu werden, ohne kostenintensiv und aufwändig Tochtergesellschaften im Ausland gründen zu müssen. Auch Sitzverlegungen sind, über Landesgrenzen hinweg, möglich.

AfA
Siehe Abschreibung.

Agio
Das Agio als Gegenteil zum Disagio wird als Aufgeld bezeichnet und ist in der Bankenwelt eher unüblich. Dem Agio begegnet man in der Regel beim Wertpapierhandel. So ist dort ein Agio beim Kauf von Aktien oder anderen Anteilen und Wertpapieren zu zahlen. Der künftige Aktienbesitzer zahlt also mehr als die Aktie wert ist. Siehe auch Damnum. Beispiel: Eine Aktie wird mit einem Agio von 3% durch die Bank verkauft. Der Käufer zahlt also nicht den Nominalwert von bspw. 100 EUR (was 100% entspricht) sondern er zahlt 103% also 103 EUR, um die Aktie in seinem Portfolio zu sehen.

Abfindung
Abfindung ist ein Begriff, der sowohl im Privatrecht wie im Arbeitsrecht eine Rolle spielt. Von Abfindung spricht man dann, wenn eine regelmäßige Leistung durch eine einmalige Leistung ersetzt werden soll. Meist ändert sich damit auch das Rechtsverhä...

Abgrenzung
Eine Abgrenzung erfolgt in der betriebsinternen Kosten- und Leistungsrechnung. Ausgehend von den in der Buchführung erfassten Daten werden sämtlichen Kosten und sämtliche Leistungen herausgerechnet, die nichts mit dem eigentlichen Betriebszweck eines Unternehmens zu tun haben. Auf diese Weise wird festgestellt, aus welchen betrieblichen Aktivitäten der erwirtschaftete Gewinn resultiert. Die Abgrenzung findet ebenso ihre Anwendung in der erfolgswirksamen Aufteilung einzelner Rechnungsperioden im Rahmen des Jahresabschlusses. Beispiel: Eine Maschinenfabrik vermietet ein nicht mehr selbst genutztes Gebäude. Die daraus resultierenden Mieteinnahmen haben nichts mit dem eigentlichen Betriebszeck (Maschinenbau) zu tun und müssen auf der Leistungsseite abgegrenzt werden. Ebenso verhält es sich mit den für dieses Gebäude anfallenden Kosten.

Abgabe
Unter einer Abgabe ist im wirtschaftlichen Sinn eine Zahlung an eine öffentlich rechtliche Stelle zu verstehen. So zum Beispiel an den Staat oder eine Kommune in Form von Steuern, Gebühren oder Beiträgen. Weitere Beispiele für Abgaben sind die Beiträge an die'  Sozialversicherungsträger in Form der Sozialversicherungsbeiträge, welche vom Lohn oder Gehalt einbehalten und abgeführt werden.'  Oder auch die Abwassergebühren oder Bearbeitungsgebühren der öffentlichen Verwaltung. Allgemein wird zwischen der Gebühr, dem Beitrag und der Steuer unterschieden.

Abnutzbare Wirtschaftsgüter
Alle Wirtschaftsgüter, welche buchhalterisch abgeschrieben werden können, werden als abnutzbare Wirtschaftsgüter bezeichnet. Ein abnutzbares Wirtschaftsgut dient dauernd dem Geschäftsbetrieb des Unternehmens, wobei jedoch diese Dauer begrenzt ist. Die Begrenzung wird in der Regel mit dem Verlust, der Zerstörung, der Überalterung oder dem Verkauf des Wirtschaftsgutes einhergehen. Zu den abnutzbaren Wirtschaftsgütern zählen zum Beispiel bewegliche Wirtschaftsgüter, immaterielle Wirtschaftsgüter (bspw.: Geschäftswerte, Firmenwerte, Lizenzen, Patente) oder Gebäude und Gebäudebestandteile. Nicht abnutzbare Wirtschaftsgüter sind insbesondere Grundstücke.

Abmahnung
Wer eine Abmahnung erhält, wird über die Tatsache in Kenntnis gesetzt, eine Pflichtverletzung begangen zu haben. Auch wer selbständig und somit sein eigener Chef ist, kann abgemahnt werden. Zum Beispiel wegen unlauterem Wettbewerb. Durch die Abmahnung wird dem Abgemahnten Gelegenheit gegeben, den wettbewerbsrechtlichen Streitfall gütig beizulegen, ohne die Angelegenheit vor Gericht klären zu müssen.

Abschreibung
Im Steuerrecht wird für das Wort `Abschreibung†œ der Wortlaut `Absetzung für Abnutzung†œ, kurz AfA, verwendet. Die Abschreibung ist die Verteilung der Anschaffungskosten oder Herstellungskosten eines Wirtschaftsgutes in einem Unternehmen über die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer. Alle abnutzbaren Gegenstände des Anlagevermögens können abgeschrieben werden. Der jährliche Abschreibungsbetrag wird von den ehemaligen Anschaffungs- oder Herstellungskosten abgezogen. Es verbleibt der Restwert des Wirtschaftsgutes. Es gibt mehrere steuerlich zugelassene, aber auch nicht zugelassene Abschreibungsmethode. Die einfachste ist die lineare Abschreibung. Daneben existieren noch die degressive Abschreibung sowie die zeitanteilige Abschreibung. Auch die Leistungsabschreibung ist steuerlich zugelassen. Bei der degressiven Abschreibung wird zu einem festen Prozentsatz vom jeweiligen Restbuchwert abgeschrieben.

Absetzung für Abnutzung
Siehe Abschreibung.

Abruffrist
Wer ein Darlehen beantragt hat, muss das bereitgestellte Geld innerhalb einer bestimmten Frist abrufen und verwerten. Wenn dieser Abruf wegen Verzögerungen, bspw. Aufgrund von Lieferschwierigkeiten, nicht möglich ist, kann ein Antrag auf Verlängerung eingereicht werden. Nach der Abruffrist können Bereitstellungszinsen anfallen.

Absetzen
Unter dem Begriff absetzen wird umgangssprachlich das in Ansatzbringen von Betriebsausgaben oder auch Werbungskosten bezeichnet. Synonym zum Absetzen von Aufwendungen kann ansetzen, geltend machen oder zum Ansatz bringen verwendet werden. Es wird immer die selbe Situation beschrieben, nämlich Betriebsausgaben von den Betriebseinnahmen und somit vom Gewinn abziehen. Beispiel: Ein Unternehmer kauft für seine betriebliche Tätigkeit Büromaterial, wie Ordner oder Stifte. Er kann nun dieses Büromaterial von seinen Betriebseinnahmen und somit von seinem Gewinn absetzen. Die Ausgabe mindert daher seinen Gewinn.

Abtretungserklärung
Die Übertragung einer Forderung von einem Gläubiger auf einen anderen wird auch als Abtretungserklärung bezeichnet. Die rechtlichen Grundlagen hierzu sind in den §§ 398 ff. BGB geregelt. Die Abtretungserklärung kann grundsätzlich formfrei erfolgen - nur in bestimmten Fällen ist eine Schriftform erforderlich. In der Abtretungserklärung werden alle abgetretenen Forderungen genau bezeichnet. In der Regel können alle, auch künftige und bedingte, Forderungen abgetreten werden. Häufig werden für die Abtretungserklärung auch die Begriffe Zession oder Abtretung verwendet.