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Kategorie: Religion und Philosophie > Theologie
Datum & Land: 17/02/2011, De.
Wörter: 962


Theophanie
Theophanie (griech.): Gotteserscheinung.

theozentrisch
theozentrisch (griech.-nlat): Gott in den Mittelpunkt stellend.

Thomismus
Thomismus: die an die Gedanken von Thomas von Aquin angelehnte philosophische und theologische Lehre des 14.-19. Jh.

Tiefenpsychologie
Tiefenpsychologie (griech.): die Tiefenpsychologie wendet sich seelischen Vorgängen und Strukturen zu, die das Erleben und Verhalten des Menschen mitbestimmen, ohne selbst bewusst erlebt zu werden.

Todsünde
Todsünde: eine Sünde, die bei voller Erkenntnis und freiem Willen in einer wichtigen Sache geschieht (z. B. Mord, Folter); zu ihrer Vergebung ist die Lossprechung im Bußsakrament notwendig, da sie zum Verlust der Taufgnade führt.

Tohuwabohu
Tohuwabohu (hebr. "wüst und wirr / leer"): Ausdruck in Gen 1,2, der sprichwörtlich wurde für: Chaos; Durcheinander.

Tora
Tora (hebr. "Weisung", "Unterweisung"): die "Fünf Bücher Mose" (d.h. die ersten fünf Bücher der Heiligen Schrift); auch: das Gesetz, das Gott durch Mose seinem Volk überbringen ließ.

Totalitarismus
Totalitarismus (lat.): eine politische Herrschaftsform, die alle Lebensbereiche unter weitreichender Einschränkung der Grund- und Freiheitsrechte des Einzelnen und der kleineren gesellschaftlichen Einheiten eine Gleichschaltung aller Gesellschaftsbereiche verwirklichen will. Nationalsozialismus, Faschismus und Kommunismus (v.a. der Stalinismus) wer...

Tradition
Tradition (lat. traditio "Weitergabe"): 1. Überlieferung, Herkommen; Brauch, Gewohnheit; 2. von der katholischen Kirche als verbindlich anerkannte Überlieferung der Glaubenslehre seit der Apostelzeit.

Traktat
Traktat (lat.): (wissenschaftliche) Abhandlung; religiöse Flugschrift, meist erbaulichen Charakters.

Transponierung
Transponierung (lat.): Übertragung; z.B. einer biblischen Vorstellung in germanisches Denken.

Transsubstantiation
Transsubstantiation (lat. "Wesensverwandlung"): durch die Konsekration im Messopfer (Wandlung) sich vollziehende Verwandlung der Substanz von Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi; dauerhafte Realpräsenz Christi in der Eucharistie.

Transzendentalien
Transzendentalien: scholastisch gesehen die allgemeinste Bestimmung des Seins (Einheit, Wahrheit, Gutheit, Schönheit).

Transzendentaltheologie
Transzendentaltheologie: Versuch (Karl Rahners) in der Theologie die Verstehensbedingungen im menschlichen Subjekt mitzudenken und so die Grundthemen der Theologie (auch) als theologische Anthropologie durchzuführen.

Transzendenz
Transzendenz (lat. transzendere "überschreiten"): das Überschreiten der Grenzen, der Erfahrung, des Bewusstseins, des Diesseits; Jenseitigkeit.

Trinität
Trinität (lat. trinitas "Dreiheit"; adj. trinitarisch): Dreieinigkeit, Dreifaltigkeit Gottes; die Dreiheit der Personen Gottes, die sich in der Unterscheidung von Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist erweist. Gemäß der Trinitätslehre ist die Einheit und Einzigartigkeit Gottes zu differenzieren: Gott als Schöpfer der Welt (Vater), als die I...

Tritheismus
Tritheismus: Glaube an drei Gottheiten als Auflösung der Dreifaltigkeit (Gottes als Vater, Sohn und Hl. Geist).

Tropologischer Sinn
Tropologischer Sinn (lat. tropologia, sensus moralis): einer der vier Schriftsinne nach den Kirchenvätern: Auslegung der Bibel auf die Liebe bzw. Moral hin.

Tunika
Tunika (lat.): im alten Rom Untergewand für Männer und Frauen; sie wurde später von christlichen Mönchen übernommen.

Unfehlbarkeit
Unfehlbarkeit: gnadenhafte Bewahrung des kirchlichen Lehramts vor Irrtum bei letztverbindlichen Glauben- und Sittenlehren.

Unierte Kirchen
Unierte Kirchen: sind jene, die den Ritus nach orthodoxer Art feiern, aber den römischen Papst als Oberhaupt anerkennen (deswegen oft auch Rom-unierte Kirchen oder ost/griech.-katholische Kirchen genannt). Von fast allen orthodoxen Landeskirchen und Ritusgemeinschaften gibt es unierte Zweige, die aber praktisch überall gegenüber den orthodoxen Zwei...

Unio mystica
Unio mystica (griech.-lat.): Gotteserkenntnis durch geheimnisvolle seelische Vereinigung mit Gott. Sie ist Ziel der Mystik.

Union
Union (lat.): im Kirchenrecht der Zusammenschluss von Kirchen verschiedener Riten, auch protestantische oder evangelische Union.

Unitarier
Unitarier (lat.): Vertreter der Lehre, die die Dreifaltigkeit strikt ablehnen und nur Gott Vater als einzigen wahren Gott anerkennen; älteste Kirche ist die 1568 in Ungarn gegründete unitarische Kirche. Gegensatz: Trinitarier.

Unitarismus
Unitarismus (lat.): 1. Bestrebungen innerhalb eines Staatenverbandes nach Stärkung der Zentralgewalt, bzw. nach einem Einheitsstaat; 2. theologische Lehre der Unitarier.

Unitatis Redintegratio
Unitatis Redintegratio: (lat. "Die Einheit aller Christen wiederherstellen") Anfangsworte des "Dekretes über den Ökumenismus" des Zweiten Vatikanischen Konzils; verkündet am 21. November 1964.

Universalismus
Universalismus (lat.): 1. Vorrang des Allgemeinen und Ganzen gegenüber dem Besonderen und Einzelnen; 2. die ganze Menschheit umfassender Heilswille Gottes

Universalsakrament
Universalsakrament (lat.): Die Kirche als Universalsakrament ist den sieben Einzelsakramenten vorgeordnet bzw. entfaltet sich in ihnen.

UR
UR --> Unitatis Redintegratio

Utopismus
Utopismus (von Utopie, griech. "Nirgendland"): Lebenshaltung, die in Unzufriedenheit mit der Gegenwart auf eine ideal ausgemalte Zukunft der Gesellschaft wartet bzw. sie herbeizuführen sucht.

Utopie
Utopie (griech. "Nirgendland"): 1. ein philosophischer Entwurf (oft in Romanform), der den Idealzustand der menschlichen Gesellschaft in einer fernen Zukunft und an einem entrückten Ort (Insel) als verwirklicht darstellt und somit Kritik an der jeweiligen Gegenwart übt; 2. ein als unausführbar geltender Plan, Hirngespinst.

vaticinia ex eventu
vaticinia ex eventu (lat.): aufgrund der eingetroffenen Ereignisse formulierte Prophezeiungen.

Verbalinspiration
Verbalinspiration: theologische Lehre, wonach die Bibeltexte den Verfassern wörtlich vom Heiligen Geist diktiert worden seien.

Vereinigungskirche
Vereinigungskirche: endzeitlich orientierte Polit-Religion, die ihren Führer als "Herrn der Wiederkunft Christi" bzw. als zweiten erfolgreichen Messias versteht; 1954 in Korea durch den Koreaner San Myung Mun (Moon) gegründet, als "Mun-Sekte" bekannt.

Verhaltenspsychologie
Verhaltenspsychologie: Richtung der Psychologie, die nur die rein äußerlich nachweisbaren Verhaltensweisen des Menschen untersucht (z.B. seine Reaktion auf Reize).

Vision
Vision (lat. visio "Schau"): 1. übernatürlicher Erscheinung bzw. Schauung oft empfangen als Botschaft Gottes; inneres Gesicht; 2. ein in der Vorstellung entworfenes Bild der Zukunft.

Vulgata
Vulgata (lat. "die allgemein Verbreitete"): lat. Bibeltext, der um 400 im Auftrag von Papst Damasus hauptsächlich von Hieronymus anhand lat., griech., hebr. Vorlagen zusammengefasst wurde. Seit Gregor dem Großen gültiger, nach dem Tridentiner Konzil (1546) in Glaubens- und Sittenlehren für die röm.-kath. Kirche verbindlicher Schrifttext.

V
V: Vers(e)

Väterzeit
Väterzeit: Epoche der Patriarchen, der Erzväter Israels, also der Vor- und Frühgeschichte Israels, etwa bis 1300 v.Chr.

Weihesakrament
Weihesakrament: Sakrament, durch das die Amtsträger der Kirche (Bischöfe, Priester, Diakone) zu ihrem bevollmächtigten Dienst bestellt werden.

Weisheitliche Theologie
Weisheitliche Theologie: eine von Lehr- und Lebensweisheit geprägte Theologie, die viele jüngere Bücher im AT durchzieht und sich besonders in dessen "Weisheitsliteratur" (Ijob, Ps, Spr, Koh, Hld, Weish, Sir) findet.

Weisheitsliteratur
Weisheitsliteratur: Bücher atl. Lehrweisheit, in denen die Weisheit als rechte Lebensgestaltung, in der Furcht des Herrn begründet, gepriesen wird; dazu gehören Ijob, Ps, Spr, Koh, Hld, Wish und Sir.

Weltkirchenrat
Weltkirchenrat: offizielle dt. Bezeichnung: "Ökumenischer Rat der Kirchen"; engl. "World Council of Churches"; 1938 vorläufig, dann endgültig 1948 in Amsterdam gegründet, 1961 mit dem Internationalen Missionsrat vereinigt; der "WCC" ist zentrale Dachorganisation der Ökumenischen Bewegung in Genf.

Weltreligion
Weltreligion: die großen Religionen der Welt, u.a. Christentum, Judentum, Islam, Buddhismus

wesensähnlich
wesensähnlich (griech. homoiousios): Begriff für die Lehre, dass Gott Vater und Gott Sohn in der göttlichen Dreifaltigkeit nicht gleichen Wesens, sondern nur ähnlich sind.

wesensgleich
wesensgleich (griech. homoousios): ab dem 3. Jh. Fachausdruck dafür, dass Gott Vater und Gott Sohn in der göttlichen Dreifaltigkeit gleichen Wesens sind.

Wiedergeburt
Wiedergeburt: --> Seelenwanderung.

Wiedertäufer
Wiedertäufer (lat. Anabaptisten): In den Jahren 1523- 1525 in Zürich entstandenes Täufertum, das die Kindertaufe ablehnt, dafür aber Erwachsene "wiedertauft".

Wormser Konkordat
Wormser Konkordat: Das Wormser Konkordat von 1122 zwischen Kaiser Heinrich V. und Papst Calixtus II. beendete den Investiturstreit. Es bestimmte, dass zuerst die Belehnung mit dem weltlichen Besitz, dann die Bischofsweihe erfolgt.

Wortgottesdienst
Wortgottesdienst: in der kath. Liturgie der erste Hauptteil der Messe; daneben auch eine eigenständige Gottesdienstform, deren Grundelemente Lesung und Auslegung der Hl. Schrift, Gebet und Gesang sind.

Yoga
Yoga (sanskrit): 1. indisches philosophisches System der Lösung aus der Umwelt durch völlige Beherrschung des Körpers und Befreiung des Geistes; 2. im Anschluss an dieses System entwickeltes Verfahren der körperlichen Übung und geistigen Konzentration.

Zelot
Zelot (griech. zeloein "eifern"; Plur. Zeloten): Angehöriger einer jüdischen Religionspartei, welcher der Herrschaft Gottes mit bewaffnetem Widerstand gegen die römischen Besatzer zum Durchbruch verhelfen wollten.

Zen-Buddhismus
Zen-Buddhismus: Buddhismus der Versenkung und Betrachtung, eine v.a. in Japan vertretene buddhistische Schulrichtung. In der Religion des Zen geht es um die Methode der Körper-Geist-Schulung mit dem Ziel der Selbst-Wesensschau.

Zen-Meditation
Zen-Meditation: Japanische Richtung des Buddhismus, die durch Meditation tätige Lebenskraft und größte Selbstbeherrschung und damit das Einswerden mit Buddha zu erreichen sucht.

Zentralismus
Zentralismus (griech.-lat.-nlat.): Bestreben, eine zentrale staatliche bzw. kirchliche Entscheidungsstelle mit der Verwaltung zu beauftragen. Gegensatz: Föderalismus.

Zeremonie
Zeremonie: (lat.): feierliche Handlung, besonders im Gottesdienst.

Zion
Zion (auch: Sion; hebr. "trockener Platz"); ursprünglicher Name der Festung auf dem südöstlichen Hügel von Jerusalem; später der Tempelbezirk von Jerusalem; schließlich Bezeichnung für Jerusalem selbst als Kennzeichnung ihrer endzeitlichen Heilsbedeutung (vgl. 2 Sam 5,7; Ps 48,3; Ps 51,20).

Zionismus
Zionismus (nlat.; nach dem Tempelberg Zion in Jerusalem): 1. (Ende des 19. Jh. entstandene) jüdische Bewegung mit dem Ziel, einen nationalen Staat für Juden in Palästina zu schaffen; 2. politische Strömung im heutigen Israel und innerhalb des Judentums in aller Welt, die eine Stärkung des Staates Israel befürwortet und zu erreichen sucht.

Zweites Vatikanisches Konzil
--> Konzil Vatikanum II.

Zwinglianer
Zwinglianer: helvetische (schweizerische) Richtung der Reformation, die sich auf Zwingli (gest. 1531., Zürichs Reformator, zurückführte; später in der reformierten Kirche aufging.

Zölibat
Zölibat (lat.): (lat. coelebs, "ehelos") auch in vor- und außerchristlichen Kulturen geforderte, religiös begründete Ehelosigkeit.

Zöllner
Zöllner: Privatpersonen, die von Rom das Recht zur Einnahme von Zöllen gepachtet hatten.