Kopie von `Visier - Waffen Fachbegriffe`

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Kategorie: Verteidigung > Waffen
Datum & Land: 01/12/2008, De.
Wörter: 540


Doppelbüchse
Jagdwaffe mit zwei nebeneinander liegenden, gezogenen Läufen.

Doppeln
Ungewolltes Abfeuern eines zweiten Schusses, oft verursacht durch abgenützte Rasten oder zu fein eingestellte Abzüge bei Selbstladern oder kombinierten Waffen.

Double-Action
(DA) Spannabzug. Schloßkonstruktion, bei der der Abzug zunächst das Schloß spannt, (beim Revolver die Trommel weiterdreht) und dann den Schuß auslöst. DA-Revolver gelten daher nach deutschem Waffenrecht auch als Selbstladewaffen.

Double-Action-Only
(DAO) DAO-Waffen, lassen sich nicht von Hand vorspannen.

Doublette
1)zwei unmittelbar nacheinander abgefeuerte Schüsse aus einer Waffe; 2) beim Wurftaubenschießen: zwei gleichzeitig geworfene Tontauben.

Drall
(twist) Drehbewegung des Geschosses um die Längsachse der Laufseele. Sorgt für eine stabile Flugbahn. Entsteht durch spiralförmige Einschnitte (Züge) und Erhöhungen (Felder) im Lauf, die das Geschoß zum Rotieren bringen.

Drall-Länge
(length of twist) das Maß der Lauflänge, in der sich das Geschoß einmal um seine Längsachse dreht. Beispiel: Dreht sich das Geschoß bei einem Lauf von 60 cm Länge zweieinhalb mal bis zur Mündung, hat dieser eine Drall-Länge von 24 cm.

Drall-Länge
Die Strecke, die das Geschoß zurücklegt, innerhalb der es sich einmal um seine Längsachse dreht.

Drehblockverschluß
Verschlußart, die beim Öffnen eine leichte Drehbewegung um die eigene Achse ausführt.

Dreyse, Nikolaus
(1787-1867) deutsche Waffenkonstrukteure. Ersterer erfand das nach ihm benannte Zündnadelgewehr, letzterer Repetier- und Jagdgewehre.

Drilling
jagdliche Kombinationswaffe mit zwei nebeneinander liegenden glatten und einem darunter liegenden gezogenen Lauf

Druck
(pressure) Antrieb der Geschosse, verursacht durch die Verbrennungsgase des abbrennenden Nitro- oder Schwarzpulvers. Überschreitet eine Patrone den gesetzlich festgelegten Druck, besteht die Gefahr einer Beschädigung der Waffe.

Druckpunkt, Druckpunktabzug
beim Abziehen zu überwindender Widerstand (Druckpunkt) vor der Schußauslösung.

Dum-Dum-Geschosse
Geschosse mit abgeschnittenem Mantel an der Spitze, um ein Zersplittern und Aufpilzen zu bewirken, nach der indischen Munitionsfabrik Dumdum bei Kalkutta benannt.

Duplex


Einabzug
(single trigger) einzelner Abzug an Doppelflinten, der nach dem ersten Schuß automatisch auf den zweiten Lauf umschaltet. Einige Systeme (single selective trigger) erlauben die Vorwahl, welcher Lauf zuerst feuern soll.

Einbasige Pulver
(single-base powder) Nitrozellulose-Pulver ohne beigemengte chemische Zusätze.

Einheitspatrone
Bezeichnung für Patrone, die Geschoß, Treibladung und Zünder vereint, wie erstmals in Deutschland beim Dreyse-Zündnadelgewehr.

Einschießen
militärisch auch 'Anschießen', erfolgt zur Visier-Justierung.

Einstecklauf
herausnehmbarer Futterlauf.

Einzellader
(einschüssige) Waffe ohne Mehrladeeinrichtung.

Ejektor
siehe Auswerfer.

Elektrische Zündung
1) elektrische Schußauslösung bei Waffen; 2) elektrische Zünder in Patronen/Geschützladungen.

Enfield
staatliche englische Waffenfabrik.

Entlastungsrillen
im Patronenlager angebrachte Rillen, die das Ausziehen der Hülse erleichtern sollen.

Entspannhebel
Vorrichtung zum Entspannen des Schlagstücks, ohne daß der Abzug betätigt werden muß.

Erosion
(erosion) Materialabtragung an der Laufwand durch die Reibung der Geschosse, heiße Pulvergase und chemische Reaktionen.

Exerzierpatronen
unscharfe Patronen zu Ausbildungs- und Übungszwecken.

Expansions-, Expansivgeschoß
Projektil, das sich beim Abschuß ausweitet und dadurch in die Züge gepreßt wird.

Express-Patronen


Fallblock-Verschluß
Blockverschluß, der beim Entriegeln nach unten gleitet.

Faustfeuerwaffe
jede Kurzwaffe, also Pistolen und Revolver

Federführungsstange
länglicher Dorn, der die aufgesteckte Schließfeder in Pistolen vor Verwindungen schützt.

Feld, Felder
Erhöhungen im gezogenen Lauf.

Feldmaß
die Entfernung zweier gegenüberliegender Felder.

Fettrillen
(grease grooves) mit Fett gefüllte Rillen an Bleigeschossen, die verhindern, daß der Lauf verbleit.

Feuerformen
(fireforming) siehe Fireforming

Feuergeschwindigkeit
auch Kadenz, theoretische Anzahl der Schüsse, die aus einer Waffe innerhalb eines bestimmten Zeitraums abgegeben werden können, meist bei Selbstladern in Schuß pro Minute angegeben (sch/min).

Feuerwaffen
alle Waffen, bei denen ein Geschoß mittels der bei explosionsartiger Verbrennung des Treibmittels freigesetzten Gase durch einen Lauf getrieben wird.

Finish
Oberflächenbehandlung.

Fireforming
(englisch 'Formen durch Feuer'), das Ausnutzen des beim Schuß entstehenden Gasdrucks zum Vergrößern oder optimalen Anpassen der Hülse an das Patronenlager. Wird eingesetzt bei der Herstellung von 'Wildcat'-Patronen oder beim Benchrest-Schießen

Fischhaut
(checkering) in das Holz des Schaftes eingeschnittene oder gepreßte Linien als Aufrauhung zur Verbesserung der Grifflage.

Fischhaut
eingeschnitztes oder geprägtes Muster an Griff oder Schaft.

Fixzeit-Wertung:
Beim IPSC-Schiessen die Gesamtsumme der Treffer bei festgelegter Schußzahl innerhalb einer bestimmten Zeit.

Flachkopfgeschoß
(FK) Projektil mit abgeflachter Spitze (englisch Flat Point FP).

Flankenverschluß
Verschlußform bei Kipplaufwaffen.

Flechette
Sondermunition, die anstatt des herkömmlichen Geschosses einen oder mehrere kleine Pfeile enthält. Nach Ansicht von Ballistikern kommen pfeilstabilisierte Körper auf eine höhere Geschwindigkeit als herkömmliche Geschosse. Flechette-Geschosse haben eine gestrecktere Flugbahn und eine höhere Durchschlagskraft. Der im Geg...

Flimmern
wird durch die erhitzte Luft über dem Lauf verursacht und läßt die Visierung oder das Visierbild verschwimmen. Das Flimmerband lenkt die beim Zielen störenden Schwaden seitlich aus der Visierlinie ab.

Flinte
Langwaffe mit glattem Lauf für den Schrotschuß, früher auch für Muskete.

Flintenlaufgeschoß
schweres Einzelgeschoß für Schrotgewehre.

Flobert, Louis Nicolas
(1819-1894) Büchsenmacher aus Paris, entwickelte das nach ihm benannte leichte Gewehr für die ebenfalls von ihm erfundene Randfeuerpatrone.

Flugbahn
Bewegung, die das Geschoß in horizontaler und vertikaler Richtung zusammengesetzt ausführt. Die Form der Flugbahn ähnelt einer Parabel und hängt von sechs Faktoren ab: Geschoßgeschwindigkeit, Luftwiderstand, Erhöhung des Laufes, Erdanziehung, cw-Wert des Geschosses und Drall.

Flügelsicherung
Sicherungssystem mit schwenkbarem Hebel.

FN
Abkürzung für Fabrique Nationale d'Armes de Guerre, belgische Waffenfabrik mit Sitz in Herstal bei Lüttich

Freie Pistole
einschüssige KK-Pistole, meist mit Fallblock-Verschluß, zum sportlichen Scheibenschießen auf 50 m.

Freiflug
(freebore) der Weg, den das Geschoß nach Austritt aus der Hülse bis zu den Feldern/Zügen des Laufes zurücklegt. Je nach Art der Waffe und Munition kann der führungslose Weg die Präzision und die Gasdruckentwicklung positiv oder negativ beeinträchtigen.

Freigewehr
schwere Matchbüchse für den Einzelschuß auf 300 m Entfernung.

Freischwingender Lauf
Form der Einschäftung, bei der zwischen Lauf und Vorderschaft ein Spielraum vorhanden ist.

Full Choke
Vollchoke. Siehe Choke.

Futterlauf


Gallery-Rifle, -Patrone
Randfeuer-Kleinkalibergewehr für Schießbuden.

Gas Check
ein napfartiger Nickel- oder Tombakschuh am Boden des Bleigeschosses. Er verhindert, daß die Pulvergase das Blei anschmelzen und deformieren.

Gasdruck
der Druck der durch die explosionsartigen Verbrennung der Treibladung freigesetzten Gase.

Gasdrucklader
Selbstladesystem, das den Gasdruck zum Repetieren nutzt.

Gasdruck-Meßgerät
Mit ihm ermitteln Ballistiker den Gasdruck bei Patronen. Über eine Bohrung im Patronenlager setzt der Prüfer einen Stahlkolben, darauf kommt der Stauchzylinder aus Kupfer, sein Durchmesser ist auf das jeweilige Kaliber genormt. Mit einer Schraube wird der Zylinder von oben festgeklemmt und die Schraube fest angezogen. Nach dem Schuß...

GEE
Abkürzung für 'Günstigste Einschuß-Entfernung', in Munitionstabellen oder auf manchen Patronenschachteln angegeben. Sie wird für Jagdpatronen so ermittelt: Die Waffe wird auf eine Entfernung von 100 Metern mit vier Zentimeter Hochschuß eingeschossen. Die GEE ist jener Punkt, bei dem das Geschoß die Visierlinie ...

Gelenkabzug
Doppelabzug bei Kombinationswaffen, bei der der vordere Züngel mit einem Gelenk ausgestattet ist.

Gelenkschaft-Gewehr
(try gun) dient dem Büchsenmacher zur individuellen Anpassung eines Maßschaftes.

Geradezugverschluß
Kammerverschluß bei Repetierern, der sich ohne Drehung gradlinig zurückbewegt. Erlaubt schnellere Repetierzyklen.

Geschoß
auch Projektil: feste Körper oder gasförmige, flüssige oder feste Stoffe in einer Umhüllung, die zum Verschuß aus Schußwaffen bestimmt sind.

Geschossimpuls
Man unterscheidet zwischen dem Waffenrückstoß, der sich aus dem Geschoßimpuls und dem Schwadenimpuls (siehe unten) zusammensetzt, und der Auftreffenergie, die das Geschoß an das Ziel abgibt. Der Geschoßimpuls ergibt sich aus Geschoßmasse und Mündungs- beziehungsweise Zielgeschwindigkeit. Kennt man den Wert f&...

Geschoßraum
1) vorderer Teil des Patronenlagers; 2) vorderer Teil des Hülseninneren, in dem das Geschoß eingesetzt wird.

Geschoßsetzer
auch Kugelsetzer. Gerät zum Einsetzen von Geschossen in Hülsen.

Gesteck
komplette Zielfernrohrmontage.

Gezogener Lauf
auch Kugel- oder Büchsenlauf, mit Zügen und Feldern versehen.

Zündhütchen
napfartige Kapsel mit Zündsatz, der die Treibladung zündet.

Zündnadel-Gewehr
Hinterlader mit Kammerverschluß und nadelartigem Zündstift, bekannt sind die Modelle von Dreyse und Chassepot.

Würgebohrung
(choke)

Y


Z


Zündglocke
Vertiefung im Patronenboden, die das Zündhütchen aufnimmt.

v
(velocitas) Geschwindigkeit, v0 Anfangsgeschwindigkeit des Geschosses; v100 Geschwindigkeit nach 100 m Flugweite; vZ Geschwindigkeit im Ziel (Achtung: kleines 'v', im Unterschied meint 'V' Volumen!)

Rückstoßlader
Selbstlader, der den Rückstoß/Rückdruck für das Nachladen nutzt.

S
Abkürzung für 1) Spannabzug; 2) Spitz(geschoß).

S & W
Smith & Wesson, amerikanischer Waffenhersteller.

Rückstoß
Rückwärtsbewegung der Waffe beim Schuß.

Rückstoßbremse
s. Mündungsbremse.

Röhrenmagazin
unter dem Lauf, im Vorderschaft oder im Kolben angebrachter röhrenförmiger Patronen-Behälter.

Rückbläser
(gas leak) Austritt von Treibgasen durch das Hülsenzündloch. Dabei durchschlägt ein defekter Schlagbolzen das Zündhütchen, oder es wird durch zu starke Druckentwicklung während des Abbrennens herausgedrückt.

O-Presse
(o-press) Ladepresse mit geschlossenem Rahmen, der an ein O erinnert.

Röhrchenpulver
(extruded tubular powder) Nitropulver in Röhrchenform.

Mündungsgeschwindigkeit
siehe 'Anfangsgeschwindigkeit', gemessen in Meter pro Sekunde und als v0 angegeben.

Mündungsschoner
Kappe zum Abdecken als Schutz der Laufmündung.

Mündungsfeuer
verursacht durch brennende Pulvergase beim Schuß vor der Mündung.

Mündungsfeuerdämpfer
reduziert bei Militärwaffen das sichtbare Mündungsfeuer durch seitliche Ableitung.

Mündung
vorderes Rohrende.

Mündungsbremse
auch Compensator, Kompensator oder Rückstoßbremse. Aufsatz am Rohrende, reduziert Rückstoß und Mündungsspringen durch Gasableitung nach oben.

Hülsenkopf


I


J