Kopie von `Route-Industriekultur`
Die Wörterliste gibt es nicht mehr oder die Website ist nicht (mehr) online.
Nachstehend finden Sie eine Kopie der Informationen. Eventuell ist die Information nicht mehr aktuell.
Wir weisen Sie darauf hin, bei der Beurteilung der Ergebnisse kritisch zu sein.
Kategorie: Geschichte und Ethnologie > 400 Kilometer langer Rundkurs durchs Ruhrgebiet
Datum & Land: 04/05/2011, De.
Wörter: 175
Hangendes
Bergmännische Bezeichnung für die über dem Flöz liegenden Gebirgsschichten.
Hammerwerk
Über Fremdenergie, z.B. Wasserkraft, angetriebenes System von Fallhämmern, die z.B. der Zerkleinerung von Erz dienen
Grut
Würzmittel bei der Bierherstellung aus Kräutern, Harzen und bis heute unbekannten Zutaten, das erst durch die Verwendung des Hopfens seit dem 15. Jahrhundert verdrängt wurde
Grubenbau
/ -gebäude Untertägiger Hohlraum/ Gesamtheit der Grubenbaue
Grafschaft
Mark Ehem. Grafschaft in Westfalen. 1160 spaltete sich von den Grafen von Berg eine Linie im westlichen Sauerland ab, welche sich nach der Burg an der Lenne Grafen von Altena nannten. Seit 1202 wurde die Burg Mark bei Hamm namengebend. Die Grafen von der Mark schufen aus verschiedenen Bestandteilen und in Auseinandersetzung mit dem Erzstift Köln ein zusammenhängendes Herrschaftsgebiet von Lippe und Emscher bis zum Ebbegebirge, wobei sich das 1226 gegründete Hamm allmählich zur Residenz entwickelte. 1368 kam es durch Heirat zur Vereinigung mit der Grafschaft Kleve, seit 1461 wurden die beiden Grafschaften gemeinsam verwaltet. Im Jülich-Klever Erbfolgestreit fiel die Mark 1614 an Brandenburg-Preußen. Nach der Napoleonischen Zeit zog Preußen 1815 die Mark in die Provinz Westfalen ein.
Grubenwasser
Zufließendes Wasser im Grubengebäude, das ständig reguliert und abgepumpt wird. Das unter Tage zulaufende Wasser ist kein Grundwasser, sondern Tiefenwasser.
GHH
Gutehoffnungshütte in Oberhausen
Grubenfeld
An der Tagesoberfläche begrenzte Fläche unterhalb der ein Bergbauberechtigter Abbau betreiben darf.
Grubengas
Im Steinkohlengebirge auftretendes Gas, das zum überwiegenden Teil aus Methan (95%) und Kohlendioxid (< 5%) besteht und bei der Gewinnung von Steinkohle zwangsläufig freigesetzt wird.
Geologische Störungen
Veränderungen des ursprünglichen Zusammenhangs eines Gesteinsverbandes durch tektonische Kräfte
Gefäßförderung
Schachtförderung, bei der die Kohle in Gefäße (Skips) gestürzt und mit diesen zu Tage gezogen wird
Gefrierschachtabteufen
Dem wasserführenden Gestein wird Wärme entzogen, so dass ein Frostkörper entsteht; in ihm wird der Schacht wie im standfesten Gebirge abgeteuft
Gesims
Horizontales, aus der Wand vorspringendes Bauglied, das die Außenwand eines Gebäudes in mehrere Abschnitte teilt oder sie nach oben abschließt
Gestellförderung
Die vollen Förderwagen werden auf Förderkörbe geschoben und zu Tage gezogen
Gasflammkohle
Kohlesorte mit einem Anteil von 35 bis 40% an flüchtigen Bestandteilen
Gaube
stehendes Dachfenster
Gewerkschaft
Im Gegensatz zum heutigen Sprachgebrauch, der einen Zusammenschluss, einen Interessenverband, von Arbeiterinnen und Angestellten einer Branche so bezeichnet, ist im hier der Zusammenschluss von mehreren Werken, also Unternehmensbereichen, zu einem Konzern gemeint.
Förderkorb
Das am Förderseil hängende Gestell zur Beförderung von Personen; Gefäß zur Kohlenförderung
Fördermaschine
Einrichtung zur Bewegung der Förderseile und -körbe in Schächten
Füllort
Übergang zwischen Sohle und Schacht
Gaskohle
Kohlesorte mit einem Anteil 28 bis 35% an flüchtigen Bestandteilen
Fahren
Jede Fortbewegung von Menschen unter Tage (Befahrung, Grubenfahrt, Seilfahrt), z.B. auch zu Fuß.
Fettkohle
Steinkohlensorte mit einem Anteil von 19 bis 28% an flüchtigen Bestandteilen wird als Kokskohle verwendet
Flöz
Kohleschicht; die Stärke wird als Mächtigkeit bezeichnet
Flammkohle
Kohlesorte mit einem Anteil über 40% an flüchtigen Bestandteilen, wird in Kraftwerken und als Beimischung zur Kokskohle in Kokereien verwendet
Fossile Energieträger
Begriff für Kohle, Erdgas und Erdöl
Fahrkunst
Vorrichtung zur Fortbewegung der Bergleute in Schächten; durch die Seilfahrt mit dem Förderkorb abgelöst
Esskohle
Steinkohlensorte mit einem Anteil von14 bis 19% an flüchtigen Bestandteilen, wird als Hausbrand und in Kraftwerken verwendet
Drubbel
Kleine, sehr lockere Gruppensiedlung von wenigen Höfen
Dreifachexpansions-Dampfmaschine
Dampfmaschine, bei der die abnehmende Dampfkraft zunächst im Hochdruck-, dann im Mitteldruck- und zuletzt im Niederdruckzylinder ausgenutzt wurde, um einen höheren Wirkungsgrad zu erzielen
Dachreiter
auf das Dach aufgesetzter kleiner Turm
Deckgebirge
Dem Grundgebirge auflagernde jüngere Gesteinsschichten oft über nutzbaren Lagerstätten
Bärwindmühle
Am Niederrhein Bezeichnung für Windmühlen, die auf Stadtmauern oder Festungen errichtet wurden. Meist waren sie durch den Umbau von Wehrtürmen entstanden.
Braunkohle
Kohle, die schwächer inkohlt ist als Steinkohle. Der Heizwert deutscher Braunkohle, liegt zwischen 6490 und 13000 kJ/kg.
Coil
(englisch für Spule) oder Bund ist die Bezeichnung für ein aufgewickeltes Metallband, meistens Bandstahlrollen, aber auch für Stahldraht als Rohprodukt. Es ist eine häufige Form zum Transportieren von Breitflacherzeugnissen aus Metallen und Legierungen zwischen Herstellern und der verarbeitenden Industrie (z. B. Automobilindustrie). Die im Walzwerk hergestellten Coils können ein Gewicht bis 40 t erreichen. Abhängig vom Bestellmaß können aus einem Coil durch Längsteilen schmalere Bänder, sogenannte Ringe oder Spaltbänder, oder durch Querteilen Fein- und Mittelbleche hergestellt werden. Hochproduktive Umformanlagen verarbeiten unzerteilte Bänder, um Zeit für die Handhabung einzelner Bleche zu sparen.
Buhne
Wasserbauwerk zur Flussregulierung; engt durch Steinaufschüttungen quer im Fluss das Flussbett ein, wodurch der Wasserstand in der Fahrrinne steigt
Bunkern
Vorrat aufnehmen oder halten
Brikett
In Form gepresste Feinkohle, die vorwiegend in Kleinfeuerungsanlagen verwendet wird.
Bruchbau
Planmäßiges Zubruchgehen der Dachschichten in Folge eines Abbaus ohne Verfüllung.
Bockwindmühle
Der gesamte Mühlenaufbau mit Haus, Flügeln und Mahlwerk ruht bei der Bockwindmühle auf einem hölzernen Gerüst, dem Bock. Leichte Holzbauweise ist Voraussetzung, um den Aufbau beim Mahlen mit Hilfe des Sterzes, eines langen Balkens, gegen den Wind drehen zu können.
Beamter
Frühere Bezeichnung der Angestellten im Bergbau
Bootsdavit
kleines schwenk- oder kippbares Hebezeug zum Einsetzen von Booten mittels Flaschenzug oder Winde
Berechtsame
Nutzungsrecht an Grubenfeldern (Bergwerkseigentum).
Berge
Felsgestein, das beim Tunnelvertrieb und Kohlenabbau anfällt
Bebunkerung
Versorgung eines Schiffes mit Treib- und Betriebsstoffen sowie Lebensmitteln durch eine landgebundene Bunkerstation oder ein Bunkerboot
Bergehalde
Aufschüttung von Bergen. Bergehalden werden als Landschaftsbauwerke gestaltet.
Bergschaden
Beeinflussung der Tagesoberfläche durch Absenkung, Schiefstellung, Zerrung oder Pressung infolge bergbaulicher Tätigkeit.
Ballastkohle
Bezeichnung für eine Kohle, die einen Anteil an nichtbrennbaren Bestandteilen (Wasser und Aschegehalt) von 20% und mehr enthält. Sie wird überwiegend in der Kraftwirtschaft und Zementindustrie eingesetzt.
Bergsenkung
Senkungen entstanden, weil Stollen oder Abbaubereiche, die nicht weiter genutzt wurden, nicht etwa verfüllt wurden, sondern als Hohlräume verblieben, bis sie in sich zusammenfielen
Bewetterung
Versorgung der Grube mit frischer Luft
Aussolung
Heraufspülen des Salzes mit Wasser aus einer Lagerstätte
Aufschließen
Herstellung eines Zugangs zur Lagerstätte
Balustrade
Geländer aus Balustern (profilierten Stützen)
Barbara
Heilige Schutzheilige der Bergleute. Barbaratag ist der 4. Dezember.
Ausbau
Stützelemente zum Offenhalten bergmännischer Hohlräume.
Arbeitsbeschaffungsprogramm
staatliche Maßnahmen gegen Ende der Weimarer Republik, mit den Brüning'schen Notverordnungen eingeführt, um die Massenarbeitslosigkeit zu bekämpfen
Auffahren
Herstellung von Hohlräumen unter Tage.
Aufbereitung
Mechanische oder chemische Behandlung bergbaulicher Rohstoffe zu einem marktfähigen Produkt. Im Steinkohlenbergbau erfolgt die Aufbereitung der Rohkohle u. a. durch Nutzung der Schwerkraft bei unterschiedlicher Dichte der zu trennenden Bestandteile.
Armierter Beton
Beton mit Eiseneinlagen; Stahlbeton
Anthrazit
Steinkohlensorte mit einem Anteil unter 10% an flüchtigen Bestandteilen
Anfahren
sich zur Arbeitsstätte unter Tage begeben
Arkade
Bogenstellung auf Stützen
Ardeygebirge
Das Ardeygebirge liegt nördlich der Ruhr zwischen Witten und Schwerte. Es bildet den westlichen Ausläufer des Haarstrangs, eines Höhenzuges mit Erhebungen bis zu 390 m, der Westfalen von West nach Ost durchzieht
Alter Mann
Bergmännische Bezeichnung für den Lagerstättenteil oder den Grubenbau, der nach der Gewinnung des Rohstoffes verbleibt.
Allegorie
figürliche Verkörperung einer Eigenschaft oder Tätigkeit
Altan
unterbauter Austritt der oberen Geschosse
Anschlussbergwerk
Anschluss neuer Grubenfelder an ein produzierendes Bergwerk. Das Anschlussbergwerk erhält eigene Seilfahrteinrichtungen, Materialförderung, Wetterführung und Energieverteilung. Die Kohleförderung und die Aufbereitung verbleiben am alten Standort.
Annex
größerer Anbau
Aktivkohle
Kohle, die durch Spezialbehandlung ein fein verteiltes Porensystem mit hoher innerer Oberfläche erhält. Aufgrund der damit verbundenen Erhöhung des Absorbtionsvermögens wird Aktivkohle insbesondere zur Reinigung von Gasen eingesetzt.
Akanthusfries
Fries aus stehenden Akanthusblättern
Akroter
bekrönendes Element an Spitzen und Ecken von Gesimsen
Abteufen
Niederbringen eines Schachtes
Abstiegsbauwerk
Sammelbegriff für Wasserbauwerke, die das Überwinden von Höhendifferenzen an Kanälen und Flüssen ermöglichen. Die wichtigsten modernen Bauformen sind Schleusen und Schiffshebewerke
Abladetiefe
der einem bestimmten Beladungszustand entsprechende Tiefgang eines Schiffes in Ruhelage
Abbau
1. Bergmännische Tätigkeit zur planmäßigen Hereingewinnung von Rohstoffen. 2. Bezeichnung für den Teil des Grubengebäudes, in dem der Rohstoff gewonnen wird.