Kopie von `Bundesverband Orientalischer Tanz e.v.`

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Kategorie: Kunst, Musik und Kultur > Orientalischer Tanz
Datum & Land: 04/03/2011, De.
Wörter: 512


Orient
(dtsch./fanz.), `Osten, `Morgenland.

Oressi
Tanz in Algerien, beduinischen Ursprungs

Off Beat
englisch für, zwischen zwei => Down Beats, Begriff aus der Rhythmuskunde.

Okzident
lat. occidens `untergehende Sonne), Abendland, Sammelbegriff für die Länder Europas.

Omaijaden
(661 - 750), in Damaskus herrschende, aus Mekka stammende Kalifendynastie, deren Macht sich zeitweise von Ostasien bis Südfrankreich erstreckte. Von den Abbasiden gestürzt, regierte sie 756 - 1081 das Emirat (seit 929 Kalifat) von Cordoba.

Odaliske
(von türk., `oda, `Zimmer), Haremsdame mit dem Status einer Dienerin, auch im Sinne einer professionellen Unterhalterin; türkisches Pendant zu den ägyptischen Ghawazeetänzerinnen.

Nubien
Region in Südägypten und dem nördlichen Sudan, das in pharaonischer Zeit als Königreich Nubien Gold und Soldaten nach Ägypten exportierte.

Nuqqara
auch Tabla sami, ägyptische kleine Pauke.

Now-Ruz-Fest
(pers., `neuer Tag), persisches Neujahrsfest (Sonne in das Sternbild Widder) am 21. April.

Notenschrift
dient der Festlegung musikalischer Vorstellungen zum Zweck der Reproduzierbarkeit und der theoretischen Durchdringung des Tonmaterials.

Nizzawi
choreographierter Stocktanz für zwei Tänzer (gehört zu den Tänzen der Ghawazi)

Notation
Tanznotationen halten in abstrakten Zeichen, Wort- oder graphischen Kürzeln Bewegungsfolgen fest. Es gibt unterschiedliche Systeme, z.B. für Folklore und Meditativen Tanz oder für Ballett. => Kapitel Choreographie

Negev
nördliches Sinai, Halbwüste.

Neksch
arabisches Färbemittel für feinste Bemalung der Hände und Arme.

Near East
(engl., `Naher Osten) bezeichnet als Stilrichtung die amerikanische Art türkischen Tanz und Musik umzusetzen.

Neues Reich
Bezeichnung für die altägyptische Periode von 1559 bis 1085 v. Ch.

Nazla al Adl
(verstarb Ende 1996), eine der letzten Tänzerinnen der alten Tradition, sie tanzte noch mit 70 Jahren ihren unvergleichlichen Leuchtertanz und ging dabei ins Spagat.

Nay
Pl. Nayat, Schnabellose Längsflöte aus Bambus, Metall oder Plastik, bei der der Spieler in verschiedenen Winkeln gegen die scharfe, obere Kante bläst. Die Nay hat sechs Grifflöcher, die gewöhnlich zylindrisch gebohrt sind. Sie findet Verwendung in der klassischen arabischen Musik, insbesondere in Form eines Taksims. Türkische Bezeichnung, `Ney, im Maghreb `Gasba.

Nawar
Volksstamm in Ägypten, der von den Romanis abstammt, die im 11. Jh. Indien verließen.

Nailiyat
=> Ouled Nail

Nauba
auch Nuba, wörtlich `Rundgang, bezeichnet eine Konzertform arabisch-andalusischer Musik => Andalusi nuba

Nas
(persisch), Ausdruck, Mimik.

Naqqarat
auch Tabla al-gimal, ein Paar große Kesselpauken aus Metall, die zu Volksumzüge in Ägypten gespielt wird. 20cm Durchmesser und Höhe, mit Kamelhaut bespannt, geschlagen werden sie mit Schlegeln

Na`ashat
die Bezeichnung für junge, unverheiratete Frauen aus den Golfstaaten, die den Khaligi - vorwiegend als Gruppentanz - zu Hochzeiten aufführen. Er ist eine Zurschaustellung des Reichtums der Familie (Schmuck, verschwenderische Kleidung) und der persönlichen Attraktivität/Gesundheit (schöne Haare) der Tänzerin und oft die einzige Möglichkeit zukünftiger Bewerber zur Brautschau.

Märchen aus 1001 Nacht
entstanden aus losen Sammlungen arabischer und persischer `Trivialliteratur, erhielten sie die heutige Form im 16. Jh. in Ägypten; in Europa wurden sie erstmals von A.Galland 1704 in Frankreich und Mitte des 19.Jh. von Sir R. Burton in England veröffentlicht. Sie prägten im Okzident entscheidend das Bild des grausamen und erotischen Orient.

Mu`alema
auch M`alima (arab., `Chefin), respektvoller Titel der Nachbarn für eine Frau, die erfolgreich arbeitet und `ihre Straße kontrolliert.

Musâlimûn
Muwalladûn, so wurden die Neumuslime in Andalusien genannt

Muallim
religiöser Lehrer oder Meister, ist Gruppenleiter der Gnawa

Mustaribûn
(arabisierte), die christliche Minderheit in Andalusien, die sich den muslimischen Sitten anpasste. In Europa wurde hieraus `Mozaraber

Musikverbot
verschiedene islamische Sekten gestatten Musik nur als `Lesung des Koran oder als Ruf zum Gebet. Andere wiederum (z.B. Sufis) nutzen die Musik für ihre Rituale und Zeremonien.

Mutrib
arab.), Musiker

Muu
(wahrscheinlich) die altägyptische `Urmutter; als ritueller Muu-Tanz von Muu-TänzerInnen zu Begräbnis- und Totenfeiern aufgeführt.

Motivation
Beweggrund

Motorik
bedeutet 1. Lehre von den Bewegungsfunktionen, 2. Gesamtheit der willkürlich gesteuerten Bewegungsvorgänge.

Modj-Pa
oder `Fußwellentanz klassisch iranischer Tanzschritt

Motrube
(pers.), freiberufliche, persische Unterhaltungskünstlerin. Aufgrund des niederen sozialen Status als abwertende Bezeichnung gebraucht.

Moussem
in Algerien und Marokko nennt man das Maraboutfest `moussem, in Tunesien `ziara (=Besuch). Es ist ein Pilgerfest mit der Anbetung von Heiligen, wobei Gesang und Tänze einen wichtigen Platz einnehmen.

Mihrâb
hufeisenförmige Gebetsnische in der Moschee, nach Mekka hin ausgerichtet

Misr
arabisch für `Ägypten.

Mimik
lat.-griech.) Gebärden- und Mienenspiel des Gesichts, um seelisches Empfinden auszudrücken.

Mezzoued
dudelsackähnliches Musikinstrument Tunesiens

Mendil
türkisches Taschentuch, oft reichbestickt, mit dem u.a. eine Kappe auf dem Haar befestigt wurde.

Metrum
gleichmäßiger Grundschlag in der Musik ohne Betonung.

Mehndi
(hindu, `Henna), Hennakörperbemalung.

Melaya Laf
Pl. Leff, auch Milajeh, schwarzes Umschlagtuch (Überschleier zum Ausgehen) der Frauen aus Ägypten => Kapitel Tanzstile

Mazud
auch Mezwid, maghrebinische Art des Dudelsacks.

Mazifina
omanischer Beduinenpaartanz aus Sharqiyya, bei dem Mann und Frau eng nebeneinander synchron tanzen.

Ma alabiya
(arab., `Milchreispudding), bewundernder Zuruf an die Tänzerin, Kompliment.

Mazhar
große, arabische Einfellrahmentrommel; wie bei dem persischen => Daf sind Metallketten auf der Innenseite der Bespannung angebracht, um ein nachvibrieren zu erzeugen. Sie wird mit beiden Händen bespielt.

Maghreb
auch Magrib (arab., `Ort des Sonnenuntergangs), Sammelname für die Länder, Marokko, Algerien, Tunesien und Libyen; im Gegensatz zu Masriq, das den Osten meint.

Mahanaim-Tanz
syrischer Säbeltanz, der früher zu Hochzeiten getanzt wurde.

Mahali
(pers.) Folkloremusik der Hirten, => Daschti.

Magruda
3. Teil des Hagallah, wird von einem Solisten und der Gruppe gesungen †“ der 3. Teil ist ähnlich dem ersten Teil, allerding poetisch

Makloub
(arab., `umgekippt) auch Saidi, Rhythmus im 4/4 Takt, der die Betonungen des => Masmoudi saghier `umkehrt.

Malfuf
(arab., `umwickelt), Rhythmus im 2/4 Takt; häufig gespielt am Anfang und Ende einer => Tanzroutine, zu der `Begrüßungs-, bzw. der `Verabschiedungsrunde der Tänzerin.

Maksoum
Rhythmus im lebhaften 4/4 Takt.

Mamluken
arab., `Besitz von, `unfrei), (1250 - 1517), aus Kaukasien stammende Sklaven in Ägypten, die 1257 die Macht ergriffen und das Land sowie Syrien bis zur türkischen Eroberung 1517 beherrschten.

Mandil bi Uiya
Kopftuch mit bunten Wollbommeln aus Ägypten.

Maqam
(arab.), im türk., makam, pers., dastgah), Pl. Maqamat, eine Art `Tonleiter, in dem `Gefühlgehalt indem eine Komposition angelegt ist (z.B., rast für Männlichkeit, Macht und Stolz, saba für Traurigkeit, hidschaz für Weite der Wüste, Ferne, bayati für Lebenskraft, Weiblichkeit und Freude, sigah für Empfindungen der Liebe,); ein modales Tonreihenkonzept mit heptatonischen Leitern als Grundlage für die Melodiebildung. => dastgah

Manipuri
einer der vier bedeutendsten Tanzstile Indiens aus Manipur; mit einer engen Beziehung zu dem gesungenen Text soll er die Wirkung der Worte erhöhen.

Maria-Theresia-Taler
ab 1780 begehrtes Zahlungsmittel für Kaffee, Weihrauch und Gewürze; mit seinem Silberanteil von 84 % war er geschmolzen das geeignete Ausgangsmaterial für die Schmuckproduktion der arabischen Silberschmiede.

Mashta
tunesische Berufstänzerin, vergleichbar mit der => Azriya aus Algerien und der => Almeh aus Ägypten.

Maschlah
knielanges Hemdkleid, das in Syrien über langen Hosen getragen wird.

Masmoudi kabier
Rhythmus im 8/4 Takt, der oft in arabisch-andalusischen Werken zu finden ist. Spielt der Trommler am Anfang anstatt zwei, drei betonte Schläge, nennt man ihn auch Masmoudi kabier Takiel (arab., Takiel = `schwer).

Mat
altägyptische Flöte mit 3 -4 Grifflöcher, die nur von Männern gespielt wurde.

Masmoudi saghier
Rhythmus im 4/4 Takt, wird allgemein auch als Baladi bezeichnet.

Lithma
dünner Gesichtsschleier der südarabischen Frauen.

Lyra
altägyptisches Saiteninstrument, das gezupft wurde.

Mawwal
Vokalform der arabischen Musik, Strophenformen in umgangssprachlichem Arabisch, Liebesthematik im basit-Versmaß ohne Takteinteilung, mit Instrumentalbegleitung.

Liwa
1. Oasengebiet südwestlich von Abu Dhabi 2. weitverbreiteter Volkstanz der arabischen Halbinsel, den sowohl Männer, als auch Frauen zu Trommel- und Hornmusik tanzen.

Litham
Gesichtsschleier der Tuareg.

Little Egypt
(wahrscheinlich war ihr richtiger Name Fahreda Mahzar),1893 war sie eine der ersten Tänzerinnen, die anlässlich der Weltausstellung in Chicago orientalischen Tanz in Amerika zeigte. Sie fand darauf hin viele Nachahmerinnen, die auch unter ihrem Namen auftraten. (Siehe auch unter `Hoochie Koochie)

Lerntyp
unterschiedliche Lernvoraussetzungen bei den einzelnen Menschen, optisch, akustisch, taktil (sensitiv).

Lawwih
Vortänzer und Anführer einer => Dabke-tanzreihe.

Layali
solistisch ausgeführte Vokalform der arabischen Musik, Instrumentalbegleitung, keine Takteinteilung

Körpersprache
neben der verbalen Sprache zeigt die Mimik und die Gestik, die Bewegung und die Haltung, die innere Intension.

Kurka
Augenmaske aus Papier oder Plastik, die von den Beduinenfrauen der Golfstaaten getragen wird.

Köschek oyunu
türkische Männer in Frauenkleidern.

Kunstmusik
bedeutet vorwiegend vokale Traditionen, die auf der klassischen islamischen Koranrezitation beruht.

Kritik
1. xxx; 2. am orientalischen Tanz fördert die Eigendefinition, die Wertigkeit, die Identifikation und die Weiterentwicklung; 3. an der einzelnen Tänzerin sollte jede als konstruktive Anteilnahme meinen, bzw. so verstehen.

Kopten
(`Ägypter), sind die christlichen Einwohner Ägyptens, die sich selbst als einzige direkte Nachkommen der altägyptischen Pharaonen bezeichnen.

Kondition
körperliche Leistungsfähigkeit.

Konstitution
Körperbau.

Koordination
(hier auf den Körper bezogen) das vom Zentralnervensystem gesteuerte und den jeweiligen Gegebenheiten angepaßte, geordnete, harmonische Zusammenspiel der Skelettmuskulatur.

Kojak
auch Kochek, türkische Zigeunertänze.

Kohol
(Antimon), auch Koul (arab., `Zartes), als Pulver ab dem späten Mittelalter gebräuchlich für Augen-Make-up und wegen seiner heilenden Wirkung. Im alten Ägypten wurde grünes Malachid-Koul bevorzugt, erst ab dem Neuen Reich das schwarze Augenpulver aus Bleiglanz.

Kodia
(arab.) Titel der `Heilerin, die ein Zaar-Ritual leitet. Sie trägt einen weißen Schleier über den Kopf, singt und begleitet sich mit einer Rahmentrommel (Mazhar). => Scheicha

Koffia
auch Keffijeh, arabisches Kopftuch der Männer.

Klassische türkische Musik
leitet sich von der frühen arabischen und persischen => Kunstmusik ab, integrierte aber ab dem 18.Jh. zunehmend Elemente der türkischen Volksmusik. Sie wurde am Sultanshof des => Osmanischen Reiches gepflegt. Im Gegensatz zur klassischen arabischen Musik ist die Kompositions- und Aufführungsart wenig reglementiert und bietet lediglich ein theoretisches `Gerüst. Das hauptsächliche Thema ist die Liebe.

Klassische arabische Musik
bezeichnet die Mischung aus vorislamischer, arabischer und asiatischer Musik mit persischen und türkischen Elementen, die sie im Zuge der Ausbreitung des Islam integrierte.

Klassischer Tanzstil
bezeichnet meist die ägyptische Variante des => Raks Sharki, die sich im 20.Jh. entwickelte und als Bühnentanz durchsetzte.

Kleopatrasitz
Bodentanzteil †“ die Tänzerin sitzt seitlich, z.B. auf dem rechten Bein auf dem Boden (beide Beine sind gerade seitlich abgelegt), sie stützt sich mit einer Hand ab und hebt dann das Becken an. Dabei können Shimmies, Beckenwellen oder Pendel vollführt werden.

Kinästhetischer Sinn
der Muskel-Fühl-Lagesinn.

Kitsch
wahrscheinlich von `kitschen, das im süddeutschen Dialekt `streichen oder `schmieren bedeutet. Ab ca. 1870 Bezeichnung für geschmacklose Erzeugnisse.

Khamsa auch Hamsa
(arab., Fünf), bekannt als die `Hand der Fatima sollen Amulette, die eine stilisierte Hand oder jede Art von fünf Verzierungen miteinander verknüpfen, den => bösen Blick abwehren.

Khammari la`buni
Hochzeitstanz in den Golfstaaten; bei Männern als Ausdruck der Lebensfreude und des Kunstverständnisses.

Khalkhal
Fußreifen der Berberfrauen des Maghreb.

Khaligi
arab., `mein Golf) auch `Saudi oder `Samri, Folkloretanz der Beduinenfrauen der Golfstaaten. => Kapitel Tanzstile

Khatim
Fingerring, meist aus Silber.

Khomissar
auch Khamsa, stilisierte Fünf als Talisman der Tuareg, meist aus Muschelschalen.