Kopie von `Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung`
Die Wörterliste gibt es nicht mehr oder die Website ist nicht (mehr) online.
Nachstehend finden Sie eine Kopie der Informationen. Eventuell ist die Information nicht mehr aktuell.
Wir weisen Sie darauf hin, bei der Beurteilung der Ergebnisse kritisch zu sein.
Kategorie: Mensch und Gesellschaft > Psychologie
Datum & Land: 25/07/2010, De.
Wörter: 26
Absichtsüberlegenheitseffekt
Die Reaktionszeitersparnis (in msec) beim Wiedererkennen von Wörtern, die sich auf unerledigte Absichten beziehen, im Vergleich zu neutralen Wörtern.
Ampelanalogie
Die rote Frabe im STAR-Modell symbolisiert die Handlungshemmung ("Halten vor der roten Ampel"), die grüne Farbe symbolisiert Handlungsbahnung, die gelbe Farbe steht für die vigilante Aufmerksamkeit für "absichtskongruente" Informationen (z.B. Dinge auf die man wartet wie der Farbwechsel der Ampel, der durch gelb angekündigt wird); die blaue Farbe steht (außerhalb der Ampelanalogie) für traurige oder andere negative Affekte (Eselsbrücke: "feeling BLUE"; die Tiefe des Meeres etc.)
Anhedonie
Die Unfähigkeit, positive Emotionen zu erleben
Baseline
Ein Vergleichswert aus einer Standardbedingung, der das Ausmaß der Auswirkung einer experimentellen Bedingung, einer Intervention (Training, Therapie) abzuschätzen gestattet (Beispiel: Die Anzahl der Blickkontakte pro Minute mit dem Gesprächspartner zu einem Zeitpunkt vor Beginn eines Trainings zur Verbesserung der sozialen Fähigkeiten)
Big Five
Fünf Persönlichkeitsfaktoren, die sich ergeben, wenn man korrelierende Selbstbeurteilungen diverser Persönlichkeitsmerkmale (z.B. unternehmungslustig, besorgt, ordentlich u.v.a.) zusammenfaßt (Extraversion, Neurotizismus, Freundlichkeit, Gewissenhaftigkeit, Offenheit für Erfahrung)
DSM-IV
Diagnostisches Statistisches Manual (Die vierte Version der von der Amerikanischen Psychiatrischen Gesellschaft herausgegebene Liste aller anerkannten psychischen Störungen)
Explikation
(1) Erklärung eines Sachverhalts (im Unterschied zur bloßen Beschreibung) oder (2) Formulierung (z.B. Verbalisierung) eines Erlebnisses oder eines Wissens (im Unterschied zu einem lediglich "impliziten", d.h. intuitiven und unbewußten Erleben oder Wissen)
Falsche Selbstzuschreibungen
Gedächtnisfehler, der darin besteht, daß man Dinge, die einem von anderen aufgetragen oder empfohlen wurden, für selbstgewählt hält ("Verwechslung fremder mit eigenen Wünschen")
Fehlinformierte Introjektion
Interpretation der falschen Selbstzuschreibungen im Sinne einer Tendenz, fremde Erwartungen, die nicht ins Selbst integriert sind, für selbstkongruent zu halten
HAKEMP
Fragebogen zur Messung dreier Komponenten der Handlungs- versus Lageorientierung
Handlungsorientierung nach Mißerfolg
Die Neigung oder Fähigkeit, sich von unangenehmen ("aversiven") Erlebnissen zumindest vorübergehend soweit zu lösen, daß man sich auf eine anstehende Aufgabe, die man bearbeiten möchte, "konzentrieren" kann (Gegensatz: Lageorientierung nach Mißerfolg in Form von nicht kontrollierbarem Grübeln und Perseverieren negativer Affekte). Unterschied zwischen Lageorientierung und Ängstlichkeit oder Neurotizismus: Lageorientierung betrifft die Fähigkeit, negative Affekte "herunterzuregulieren", wenn sie einmal entstanden sind, während Neurotizismus und Ängstlichkeit als erhöhte SENSIBILITÄT für das Entstehen von negativen Affekten interpretiert wird (Handlungsorientierte können sehr sensibel und sogar ängstlich sein, können negative Affekte aber rasch ohne Hilfe von außen, d.h. "selbstgesteuert" herunterregulieren, wenn dies die Situation erfordert).
ICD 10
International Classification of Diseases (von der Weltgesundheitsorganisation herausgegebenes Manual aller anerkannter Krankheiten)
Informierte Introjektion
Übernahme von Zielen oder Erwartungen anderer, obwohl man weiß, daß sie nicht zu den eigenen Präferenzen passen.
Internalisierung
Der Prozeß der Übernahme fremder Wünsche, Erwartungen, Ziele u.ä.
Lageorientierung nach Mißerfolg
s. Handlungsorientierung
Lewins Persistenz-Hypothese
(1926) Bedürfnisse und Quasi-Bedürfnisse (z.B. Absichten) werden solange aufrechterhalten (in sog. "Spannungssystemen"), bis sie umgesetzt worden sind oder Tätigkeiten mit einem hinreichend hohen Ersatzwert ausgeführt worden sind.
Modulationsannahmen
Kernannahmen der PSI-Theorie (Theorie der Persönlichkeits-System-Interaktionen)
negative Shifter
Personen, die nach Konfrontation mit Belastungen oder Wörtern, die an belastende oder schmerzhafte Lebensereignisse erinnern, ein Veränderung langsamer EEG-Potentiale in Richtung auf eine höhere Negativität zeigen (= DC-Shifts bei Handlungsorientierten).
positives Reframing
Die Bereitschaft und Fähigkeit, negative Ereignisse positiv umzudeuten
postive Shifter
Personen, die nach Konfrontation mit Belastungen oder Wörtern, die an belastende oder schmerzhafte Lebensereignisse erinnern, ein Veränderung langsamer EEG-Potentiale in Richtung auf eine höhere Positivität zeigen (= DC-Shifts bei Lageorientierten)
prä-attentionale Verarbeitungsstufe
ein Begriff aus der klassischen Kognitionspsychologie, der Informationsverarbeitungsprozesse wie selektive Aufmerksamkeit und unbewußte Wahrnehmung auf einer sehr frühen Verarbeitungsstufe beschreibt, auf der noch keine Bewußtheit vorliegt (z.B. in dem Zeitintervall von 0 bis 600 Millisekunden nach Vorgabe eines Reizes).
Präokkupation
das Grübeln lageorientierter Personen, daß auch dann nicht abgestellt werden kann, wenn die Person sich eigentlich auf eine Aufgabe konzentrieren will.
prospektive Handlungsorientierung
Die Fähigkeit, gerade bei schwierigen Absichten die notwendige handlungsbahnende Energie selbstgesteuert zu rekrutieren, d.h. ohne auf positive Unterstützung von außen angewiesen zu sein. (Gegensatz: prospektive Lageorientierung = Zögern: Energieverlust bei Konfrontation mit Frustrationen oder schwierigen Zielen oder Absichten)
PSI-Theorie
Theorie der Persönlichkeits-System-Interaktionen: Theorie, die die antagonistischen Beziehungen zwischen vier kognitiven Makrosystemen (analytisches Denken, ganzheitliches Fühlen, intuitive Verhaltenssteuerung, Objekterkennung) untereinander und deren Modulation durch positive und negative Affekte beschreibt.
selbstäußerungskontingente Affektregulation
Die Bereitschaft und Fähigkeit der Bezugspersonen, negative und positive Selbstäußerungen des Kleinkindes prompt und inhaltlich angemessen so zu beantworten, daß es zu einer bei negativen Erlebnissen zu einer Beruhigung und bei positiven Erlebnissen zu einer Steigerung des Interesses kommt; die wiederholte Erfahrung dieser Kontingenz von affektgetönter Selbstäußerung und external kontrollierter Affektregulation führt gemäß der PSI-Theorie zu der Konditionierung der ursprünglich external ausgelösten Affektänderungen auf die Aktivierung des Selbstsystems, die jedesmal stattfindet, wenn eine Selbstäußerung erfolgt (Systemkonditionierungsmodell)
Systemkonditionierung
Die lerntheoretische Explikation des Prozesses der "Widerspiegelung von Selbstäußerungen", der zum Erwerb der selbstgesteuerten Affektregulation führt (s. selbstäußerungskontingente Affektregulation).