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Kategorie: Medizinisch
Datum & Land: 08/05/2009, De.
Wörter: 43831


Gonadoblastom
Gonado/blastom En: gonadoblastoma der den Aufbau einer undifferenzierten Geschlechtsdrüse nachahmende hormonaktive (Androgene, Östrogene absondernde) 'Morris-Scully-Tumor' im anlagegestörten Hoden von Intersextypen; faserreich u. Spermatogonien-ähnliche Leydig-Zellen enthaltend. Progn. im Allg. gut (trotz gelegentlicher Seminom-ähnlicher Herde).

Gonadenschutz
Gonaden/schutz En: gonadal shield Vorrichtung aus strahlenabsorbierendem Material (meist Blei) zur Herabsetzung der Gonadendosis bei medizinischer Anw. ionisierender Strahlen; z.B. als Hodenschutzkapsel, Ovarialschutzplatte.

Gonadengeschlecht
Gonaden/geschlecht En: gonadal sex gonadales Geschlecht.

Gonadeninsuffizienz
Gonaden/insuffizienz En: gonadal insufficiency Hypogonadismus.

Gonadendysgenesie
Gonaden/dysgenesie En: gonadal dysgenesis die Fehlentwicklungen (einschließlich Gonadenagenesie) der Keimdrüsen. Als G. ohne weitere Symptome (Swyer-Syndrom), mit Kleinwuchs (Rössle-Syndrom) oder Fehlbildungen (z.B. Pterygium-Syndrom) bzw....

Gonadendosis
Gonaden/dosis En: gonadal dose die von den Geschlechtsdrüsen absorbierte integrale Dosis ionisierender Strahlen (z.B. als Kriterium für die höchste zugelassene Strahlenexposition); in neueren DIN-Normen nicht mehr genannt; s.a. Strahlen...

Gonadektomie
Gonad/ektomie En: gonadectomy die operative Entfernung der Geschlechtsdrüsen; s.a. Kastration.

Gonadenagenesie
Gonaden/agenesie Form der Gonadendysgenesie mit fehlender Anlage der Keimdrüsen.

Gonadarche
Gonad/arche En: gonadarche der der Menarche um 1†“1,5 J. vorausgehende Beginn der Keimdrüsenfunktion, also Einsetzen von Follikelwachstum und Östrogenbildung. Bei ♆š analog Beginn der Androgensekretion u. Spermiogenese.

Gonade
Gonade En: gonad die ausgebildete Geschlechtsdrüse (Ovarium, Testis), zusammengefasst als Keimdrüsen.

gonadal
gonadal En: gonadal die Gonaden betreffend.

Gomphosis
Gomphosis Einkeilung, Einstauchung.

Gomori-Silberimprägnation
Gomori-Silberimprägnation En: Gomori's stain Schwärzung von Retikulumfasern im Formalin-fixierten Schnittpräparat mit ammoniakalischer Silbernitrat-Lösung nach (evtl.) Oxidation mit Kaliumpermanganat u. Sensibilisierung mit 2%igem Eisenammoniumalaun.

Gombault
Gombault Biogr.: François A. A. G., 1844†“1904, Neuropathologe, Paris G.-Degeneration der Typ Déjerine-Sottas der neuralen Muskelatrophie... (mehr) G.(-Philippe)-Triangel von absteigenden Ästchen der hinteren Spinalwurzelfasern gebildetes dreieckiges... (Goltz-Klopfversuch
Goltz-Klopfversuch En: Goltz experiment Biogr.: Friedrich L. G., 1834†“1902, Physiologe, Königsberg, Straßburg beim Frosch durch Beklopfen des Bauches bewirktes Aufhören der Herzfüllung infolge Versackens des Blutes in die reflektorisch erschlafften Gefäße des Splanchnikusbereichs; i.w.S. (beim Menschen) die so durch Vagusreizung ausgelöste Bradykardie.

Goltz-Gorlin(-Peterson-Ravits)-Syndrom
Goltz-Gorlin(-Peterson-Ravits)-Syndrom En: Goltz-Gorlin syndrome angeborener, v.a. bei Frauen auftretender ekto- u. mesodermaler Fehlbildungskomplex mit X-chromosomal-dominantem Erbgang. Umschriebene Hautatrophie mit Pigmentvermehrung, Poly- bzw. Syndaktylie, spärlicher Nagel- u. Haarwuchs, papilläre Schleimhautwucherungen, v.a. im Bereich des Lippenrots. Nicht zu verwechseln mit
Goll
Goll Biogr.: Friedrich G., 1829†“1903, Anatom, Zürich G.-Fasern
zu den Fibrae arcuatae externae dorsales gehörende Neuriten des Nucleus... (mehr) G.-Strang Fasciculus gracilis... (mehr)

Golgi
Golgi Biogr.: Camillo G., 1843†“1926, Pathologe, Pavia; 1906 Nobelpreis für Medizin G.-Apparat Organell jeder kernhaltigen Zelle, das mikroskopisch †“ nach Schwärzung... (mehr) G.-Färbung Stückimprägnation zur Darstellung von Ganglienzellen, Neurofibrillen... (Goldtherapie
Goldtherapie Syn.: Aurotherapie; Chrysotherapie En: chrysotherapy Behandlung mit Gold (seit dem Altertum v.a. bei Tuberkulose, Syphilis u. Lepra geübt) u. mit organischen Goldverbindungen (Wirkst.: z.B. Aurothiomalatnatrium, Auranofin) als Basistherapie der chron. Polyarthritis (seit ca. 1927). Der pharmakologische Wirkungsmechanismus beruht wahrscheinlich auf einer Hemmung der Phagozyten, der Produktion Matrix-abbauender Enzyme u. Immunreaktionen; z.T. erh...

Goldstein
Goldstein En: conduction aphasia Biogr.: Kurt G., 1878†“1954, Psychiater, Frankfurt/M., New York G.-Aphasie
Leitungsaphasie... (mehr) G.-Reichmann-Krankheit nicht mehr gebräuchl... (mehr)

Goldrutenkraut
Goldrutenkraut Solidago gigantea.

Goldsolreaktion
Gold/sol/reaktion En: colloidal gold test mit kolloidalem Gold ausgeführte Kolloidreaktion im Liquor. Bei Neurosyphilis Verfärbung in den ersten 5, bei eitriger Meningitis in den höchsten Verdünnungen, bei tuberkulöser im Mittelbereich.

Goldpurpura
Gold/purpura En: gold purpura s.u. Goldtherapie.

Goldner-Färbung
Goldner-Färbung Trichromfärbung für Bindegewebe: Färben der Kerne mit Eisenhämatoxylin, des Bindegewebes mit Ponceau-Säurefuchsin-Azophloxin, Differenzieren in Phosphormolybdänsäure-Orange G u. Gegenfärbung mit Lichtgrün (s. Abb.).

Goldmann-Favre-Syndrom
Goldmann-Favre-Syndrom autosomal-rezessiv erbliche vitreoretinale Degeneration mit atypischer Retinopathia pigmentosa, Netzhautspalte, Glaskörperverflüssigung.

Goldnephropathie
Goldnephropathie En: gold nephropathy gelegentliche Begleiterscheinung einer Behandlung mit Goldpräparaten bei Patienten mit chronischer Polyarthritis. Es kommt zu schweren glomerulären sowie milden tubulointerstitiellen Veränderungen der Niere, die zu Hämaturie, Proteinurie u. nephrotischem Syndrom führen. In seltenen Fällen tritt ein Nierenversagen ein.

Goldman-Gleichung
Goldman-Gleichung En: Goldman (constant field) equation Biogr.: David E. G., geb. 1911, Physiologe, New York Fach: Physiologie Gleichung, die unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Permeabilitätskonstanten für Kalium-, Natrium- u. Chlorionen (K+, Na+, Cl†“) den Zusammenhang zwischen Membranpotential (EM) u. Ionenkonzentration inner- (i) u. außerhalb (a) der Zellmembran besc...

Goldkette
Gold/kette Fach: Histochemie
das sich goldbraun anfärbende argyrophile Stratum basale der Zervixschleimhaut. Die Argyrophilie geht bei beginnender krebsiger Entartung des Gebärmutterhalses verloren.

Golddermatitis
Gold/dermatitis En: gold dermatitis s.u. Goldtherapie.

Goldenhar-Syndrom
Goldenhar-Syndrom En: Goldenhar's syndrome okuloaurikuläres Syndrom.

Goldblatt-Effekt
Goldblatt-Effekt En: Goldblatt's phenomenon Biogr.: Harry G., 1891†“1977, amerikan. Physiologe im Tierversuch Bluthochdruckauslösung durch Drosselung einer Nierenarterie ('Drosselniere'); erfolgt über das Renin-Angiotensin-System (G.-Mechanismus ). S.a. Drosselu...

Goldberg-Maxwell-Morris-Syndrom
Goldberg-Maxwell-Morris-Syndrom En: Goldberg-Maxwell-Morris syndrome Biogr.: Minni Berelson G., geb. 1900, amerikan. Ärztin komplette testikuläre
Feminisierung.

Goldberger-Ableitung
Goldberger-Ableitung En: Goldberger's traits Biogr.: Emanuel G., geb. 1913, Kardiologe, New York verstärkte unipolare Extremitätenableitung zur ergänzenden Diagnostik von Lagetyp, Hinterwandschaden etc. im EKG.

Goldberg-Enzym
Goldberg-Enzym Ferrochelatase.

Goldallergie
Gold/allergie En: gold allergy s.u. Goldtherapie.

Gold
Gold Syn.: Aurum; Au (Abk.) En: gold Fach: Chemie 3- u. †“ seltener †“ 1-wertiges ('Auri-' bzw. 'Auro-') Edelmetall; Atomgew. 196,967, OZ 79. Seine Isotope (186Au bis 203Au) sind außer 197Au radioaktiv. Besitzt gute elektrische u. Wärmeleitfähigkeit, einen hohen Schmelzpunkt (1063 °C), ist chemisch widerstandsfähig (löslich in Königswasser), gut legierbar ('Feinheit' in g/kg, früher Karat; z...

Goiter
Goiter Syn.: Kropf Etymol.: engl. Struma.

Goetze
Goetze Biogr.: Otto G., 1886†“1955, Chirurg, Frankfurt/M., Erlangen G.-After Anus praeternaturalis peniformis... (mehr) G.-Draht Kurzbezeichnung für die geschlossene Drahtumschlingung (Cerclage) von... (mehr) G.-Drainage durch Duoden...

Goethe-Knochen
Goethe-Knochen En: Goethe's bone Biogr.: Johann Wolfgang von G. (1784) Os incisivum.

Goeminne-Syndrom
Goeminne-Syndrom En: Goeminne's syndrome zervikodermorenogenitale Dysplasie.

Godtfredsen-Syndrom
Godtfredsen-Syndrom En: Godtfredsen's syndrome bei bösartigen Tumoren des Nasen-Rachen-Raums (mit Penetration in die Augenhöhle) vorkommende u. einseitige Trigeminusneuralgie, Abduzens-, später auch Okulomotoriuslähmung, Sehschwäche, Horner-Syndrom.

Godfried-Prick-Carol-Prakken-Syndrom
Godfried-Prick-Carol-Prakken-Syndrom En: Godfried-Prick-Carol-Prakken syndrome Fach: Neurologie familiär erbliche Ektodermaldysplasie; Kombination der v.-Recklinghausen-Neurofibromatose mit Atrophodermia vermiculata (grübchenartige Einsenkungen der Wangenhaut), verschiedenen Herzfehlern, leichter Oligophrenie u. mongoloider Fazies; evtl. auch Wirbel- u. Gehirnfehlbildungen, Ovarialtumoren.

Godal-Test
Godal-Test En: Godal's test qualitativer Test auf das Vorhandensein von Fibrin-Monomeren bei Verbrauchskoagulopathie.

GOD
GOD Fach: Labormedizin Abk. für Glucose-oxidase.

Gocht
Gocht Biogr.: Hermann G., 1869†“1938, Orthopäde, Berlin G.-Geßner-Methode ûbungen zur Haltungskorrektur v.a... (mehr) G.-Linie Ménard-Shenton-Linie... (mehr) G.-Operation Korrektur von Hammerzehen (2... (
GOÄ
GOÄ Syn.: Abk. für Gebührenordnung für Ärzte Verordnung, die die Vergütung der ärztlichen Berufstätigkeit regelt. Aktuelle Fassung vom 9.2.1996 (BGBl. I, S. 210), geändert durch Gesetz vom 22.12.1999 (BGBl. I, S. 2626).

Go
Go Abk. für
Gonorrhö.

GnRH-Antagonisten
GnRH-Antagonisten Syn.: Gonadotropin-Releasing-Hormon-Antagonisten; Gonadorelin-Antagonisten; Gonadorelin-Inhibitoren GnRH-ähnliche Substanzen, die an GnRH-Rezeptoren gebunden werden u. zu einer sofortigen Hemmung der GnRH-Sekretion führen. Wirkst.: z.B. Cetrorelix, Ganirelix. Anw. zur Zyklusstimulation im Rahmen der assistierten Konzeption.

GnRH-Agonisten
GnRH-Agonisten Syn.: GnRH-Analoga; Gonadotropin-Releasing-Hormon-Analoga; LH-RH-Analoga; Gonadorelin-Analoga Substanzen, die eine höhere Rezeptoraffinität besitzen als natürliches GnRH. Wirkst.: z.B. Buserelin, Goserelin, Leuprorelin, Triptorelin. Anw. als Hormonpräparate in der Tumortherapie (v.a. Prostatakarzinom, Mammakarzinom).

Gnotobiose
Gnoto/biose En: gnotobiotics (gnotobiota) das Leben keimfrei geborener (z.B. durch Schnittentbindung) und aufgezogener Versuchstiere ('Gnotobio[n]ten').

GNRH
GNRH Syn.: GnRH Etymol.: engl. Abk. für gonadotropin releasing hormone.

Gnitzen
Gnitzen En: gnats kleine Mücken, i.e.S. die 'Stechgnitzen' Ceratopogon, Culicoides u. Phlebotomus.

Gneis
Gneis En: milk crust Dermatitis seborrhoides capitis.

Gnatophym
Gnatophym diffuse Gewebehyperplasie am Kinn bei Rosacea.

Gnathostoma
Gnatho/stoma s.u. Gnathostomiasis.

Gnathostomiasis
Gnatho/stomiasis En: gnathostomiasis durch Nematoden der Gattung Gnathostoma [Gnathostomatidae, Spiruridae] verursachte Wurmerkrankung verschiedener Tiere (Feliden, Kaniden, Schweine); Zwischenwirte sind Krebse, Süßwasserfische, Frösche. Der Mensch ist gelegentlich Fehlwirt (erkrankt an Larva migrans; evtl. auch Augenbefall mit Uveitis, Optikusneuritis).

Gnathospasmus
Gnatho/spasmus En: trismus 'Kieferkrampf', Kieferklemme, Trismus.

Gnathoschisis
Gnatho/schisis En: gnathoschisis Kieferspalte.

Gnathologie
Gnatho/logie En: gnathology die Lehre vom Zahnreihenschluss.

Gnathopalatoschisis
Gnatho/palato/schisis En: gnathopalatoschisis Kiefer-Gaumen-Spalte.

gnathogen
gna/thogen En: gnathic vom Kiefer ausgehend.

Gnathankylose
Gnath/ankylose Syn.: Kiefergelenkankylose En: ankylosis of the jaws knöcherne oder narbige Versteifung des Kiefergelenks.

Gnathion
Gna/thion En: gnathion Fach: Anthropologie der in der Mediansagittalebene am weitesten vorstehende Punkt des Unterkiefer-Unterrandes (d.h. des Kinns).

GN
GN Abk. für Glomerulonephritis.

Gm-System
Gm-System Syn.: Abk. für Gamma-System En: Gm Fach: Serologie antigene Serumgruppenfaktoren des Menschen, die in verschiedenen autosomal-dominant bzw. kombinant erblichen Varianten (G1m, G2m u. G3m) u. Kombinationen ('Gm-Gruppe') in den H-Ketten des 7-S-Immunglobulin...

GMP
GMP 1)
Abk... (mehr) 2) Abk... (mehr) 3) Abk... (mehr)

GM-CSF
GM-CSF s.u. CSF.

Gmelin-Probe
Gmelin-Probe En: Gmelin's test (1826) Bilirubinnachweis im Harn durch ûberschichten von G.-Reagens (aus Salpetersäure) mit Harn (Farbreaktionen).

GM
GM Abk. für Ganglioside mit einem Sialinsäurerest. Vertreter: GM1, GM2, GM3.

Glyoxylatzyklus
Gly/oxylat/zyklus En: glyoxalate cycle bei Mikroorganismen eine Variante des Citratzyklus, durch die Fettsäuren oder Essigsäure in Kohlenhydrate überführt werden können.

Glyoxylsäure
Glyoxylsäure Syn.: OHC-COOH; Acidum glyoxylicum; Glyoxalsäure En: glyoxylic acid einfachste Aldehydcarbonsäure; entsteht beim Abbau von Glycin u. l-Hydroxyprolin; s.a. Hyperoxalurie, Oxalose. †“ Salze: Glyoxalat, Glyoxylat. toxik Zwisc...

Glyoxylat
Gly/oxylat En: glyoxalate Salz der Glyoxylsäure.

Glyoxalsäure
Gly/oxal/säure Glyoxylsäure.

Glyoxalin
Gly/oxalin Imidazol.

Glyoxalase
Gly/oxalase En: glyoxalase (I or II) als G. I die Lactoyl-glutathion-lyase (s.a. GLO-System); als G. II die Hydroxyacylglutathion-hydrolase.

Glyoxal
Glyoxal En: glyoxal Antiseptikum (Aldehyd); Desinfektionsmittel.

Glykurie
Glyk/urie En: glycuresis Glucosurie.

Glykosyltransferasen
Glyko/syl/transferasen En: glycosyltransferase Enzyme, die Zuckerreste übertragen; z.B. bei der Biosynthese der Glykoproteine.

Glykosylalbumin
Glyko/syl/albumin En: glycosylated albumin durch nichtenzymatische Bindung von Glucose bei erhöhtem Blutzucker entstandenes Albumin-Derivat, das zur Therapiekontrolle bei Diabetikern nachgewiesen werden kann. S.a. glykosyliertes Hämoglobin.

Glykosurie
Glykos/urie En: glycosuria Glucosurie.

Glykosidhydrolase
Glykosid/hy/dro/lase Glykosidase.

Glykosphingolipide
Glyko/sphingo/lipide En: glycosphingolipids Sphingoglykolipide.

Glykoside
Glykoside En: glycosides v.a. pflanzliche Verbindungen, entstanden durch Reaktion der acetalischen Hydroxylgruppe am C1 eines Zuckers (je nach Zuckerrest: Gluco-, Galakto-, Manno-, Fructosid usw.) mit OH-Gruppen von Alkoholen u. Phenolen oder anderen Zuckern (= Hetero- bzw. Holoside), NH-Gruppen von Aminen (= N-Glykoside, z.B. Nucleoside) oder SH-Gruppen von Senfölen (= Thio-Glucoside, z.B. Sinigrin) unter Wasseraustritt. Sind enzy...

Glykosidasen
Glykosid/asen En: glycosidases Fach: Enzymologie Hydrolasen (meist gruppenspezifisch), die Glykoside, v.a. Disaccharide, spalten, z.B. a- u. β-Galaktosidase, a- u. β-Glucosidase, β-d-Fucosidase, Trehalase. S.a. Dextrin-1,6-glucosidase.

Glykose
Glykose Glucose.

Glykosaminoglykane
Glykos/amino/glykane Syn.: Mucopolysaccharide; GAG (Abk.); MPS (Abk.) En: glycosaminoglycans v.a. im Stütz- u. Bindegewebe in Proteoglykanen (als deren Seitenketten) vorkommende nicht verzweigte Polysaccharid-Ketten (Hyaluron-, Chondroitinschwefelsäure [Ch.sulfat], Dermatan-, Keratansulfat sowie Heparin u. Heparansulfat). Die Bausteine sind †“ ...

Glykopyrronium
Glykopyrronium Glycopyrronium(bromid).

Glykoprotein-IIb/IIIa-Inhibitoren
Glykoprotein-IIb/IIIa-Inhibitoren En: glycoprotein IIb/IIIa inhibitors Thrombozytenaggregationshemmer; Wirkung: Durch Bindung der G. an den Glykoprotein-IIb/IIIa-Rezeptor auf den Thrombozyten wird die Bindung von Fibrinogen oder von-Willebrand-Faktor an dieses aktivierte Membranprotein verhindert, dadurch keine Fibrinogen-bedingte Quervernetzung der Thrombozyten. Wirkst.: z.B. Abciximab, Eptifibatid, Tirofiban; Anw. imm...

glykopriv
glyko/priv En: glycoprival; glycoprivous durch Mangel an verfügbarer Glucose hervorgerufen.

Glykoproteine
Glyko/proteine Syn.: Glyko/proteide; GP (Abk.) En: glycoproteins Eiweiße mit Kohlenhydrat(= KH)-Anteil (i.e.S. nur die G. mit > 5% KH), der aus kurzen, Galaktose, Mannose, Fucose, Galaktos- u. Glucosamin oder Sialinsäure enthaltenden Seitenketten besteht (entsprechend die kurzkettigeren Glykopeptide; s.a.
Glykopeptide
Glyko/peptide En: glycopeptides s.u.
Glykoproteine.

Glykophorin
Glyko/phorin En: glycophorin ein integrales Protein der Erythrozytenmembran, biochemisch heterogen (z.B. G. A = Mn-Glykoprotein, G. B = Ss-Glykoprotein) u. mit verschiedenen Blutgruppenantigenen verbunden; s.a. Glykoproteine.

Glykoneogenese
Glyko/neogenese En: glyconeogenesis Gluconeogenese.

Glykopeptid-Antibiotica
Glyko/peptid-Anti/bioti/ca Syn.: -ka gegen multiresistente Staphylococcus- u. Enterococcus-Stämme häufig noch wirksame sog. Reserve-Antibiotika mit einer Peptidoglykan-Teilstruktur, die früher in einem nebenwirkungsreichen Glykopeptid-Gemisch verabreicht wurden. Als gereinigte nephro- u. ototoxische Substanzen werden Vancomycin u. Teicoplanin angeboten.

Glykolyse
Glyko/lyse En: glycolysis der Abbau von Glucose im Zytoplasma nach dem Embden-Meyerhof-Schema. Beginnt mit der Phosphorylierung (Bildung von Glucose-6-phosphat durch Hexokinase) u. führt a) unter anaeroben Bedingungen (v.a. im Muskel; aber auch unter Sauerstoffangebot in Tumorzellen [= aerobe G.]) zu Bildung von 2 Molekülen Milchsäure (Schema; Energiegewinn: 2 Mo...

Glykolsäure
Glykol/säure Syn.: Hydroxyessigsäure; Acidum glycolicum; CH2(OH) ·COOH En: glycolic acid pflanzliche Säure, wird durch die Glykolsäureoxidase zu Glyoxylsäure (u. weiter zu Glycin) umgesetzt.

Glykolip(o)ide
Glyko/lip(o)ide En: glycolipids kohlenhydrathaltige Lipide (mit ↰¥ 50% KH-Anteil; meist als Glucose, z.T. Galaktose, Oligosaccharide; an Ceramid gebunden); z.B. Oligohexoside, Sphingoglykolipide u. G. der Erythrozytenmembran. Vork. in Bakterien (z.B. Mykoside der Tbk-Bakterien), Pflanzen u. Tieren (v.a. Gehirn), als Blutgruppensubstanzen (ABH) u....

Glykole
Glykole En: glycols 2-wertige Alkohole; z.B. Ethylen- = Äthylenglykol (Gefrierschutzmittel) u. Diäthylenglykol (farb- u. geruchlose Flüssigkeit von süßem Geschmack; Verwendung als techn. Lösungsmittel. Wirkt im menschlichen Körper als Gift; kleinste tödl. Dosis 14 g, mittlere tödl. Dosis 40†“50 g; Vergiftungssymptome: Trunkenheit, Krämpfe, Nierenversagen, Koma, Tod im Schock; Ther.: Äthanol zur Hemmung des Glykola...

Glykolaldehyd
Glykol/aldehyd Syn.: HOCH2-CHO En: glycolaldehyde einfachster Aldehydalkohol (Aldol).

Glykolat
Glyko/lat En: glycolate Salz oder Ester der Glykolsäure.