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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Geschichtswissenschaften
Datum & Land: 24/02/2009, De.
Wörter: 367
Hexen-Sonderauftrag; Hexenkartothek
Literatur Himmlers Hexenkartothek. Das Interesse des Nationalsozialismus an der Hexenverfolgung, hrsg. von Sönke Lorenz, Dieter R. Bauer, Wolfgang Behringer und Jürgen Michael Schmidt, (Hexenforschung, Bd. 4), Bielefeld 1999; Gerhard Schormann, Hexenprozesse in Deutschland, G...
Hexenbürgermeisterhaus Lippe, Grafschaft
(Lemgo) Quellen StadtA Le, A 5828 Sonntagspost Nr. 10 vom 7. März 1869 Primärliteratur Karl Baedeker, Westfalen. Bremen, Hannover, der Rhein von Koblenz bis Wesel, Kassel. Handbuch für Reisende, Leipzig 1921 Joseph Kürschner (Hg.), Das ...
Hexenglauben im 19. Jahrhundert
Formen Nach jetzigem Forschungsstand lassen sich drei Formen von Hexenglauben im 19. Jahrhundert unterscheiden. Nach wie vor war dieser im ländlich-dörflichen Lebensbereich bedeutend. Auf der Suche nach den tieferliegenden Ursachen von Erkrankungen oder individuellen Schicksalsschl...
Hexenregister des Claudius Musiel
(1586-1594) Edition Rita Voltmer / Karl Weisenstein (Bearb).: Das Hexenregister des Claudius Musiel. Ein Verzeichnis von hingerichteten und besagten Personen aus dem Trierer Land (1586-1594) (Trierer Hexenprozesse. Quellen und Darstellung 2). Trier 1996 Literatur Ri...
Hexenverfolgung und Psychoanalyse
Sigmund Freud Das Interesse, das Freud dem historischen Phänomen der Hexerei und der Hexenverfolgung entgegenbrachte, reicht bis zu den Anfängen der Psychoanalyse zurück. Ausgelöst wurde das Interesse durch seinen Studienaufenthalt in Frankreich bei dem berühmten Arzt C...
Hexenverfolgungen Hintere Grafschaft Sponheim
Territoriale Verhältnisse: Die Hintere Grafschaft Sponheim (HGS) erstreckte sich mit ihren Ämtern Birkenfeld, Allenbach, Dill, Herstein, Winterburg, Kastellaun und Trarbach über den mittleren und nördlichen Hunsrück. Mit dem Oberamt Trarbach berührte sie das Moselt...
Hexenverfolgungen Holstein, Herzogtum
Raum Zum Gebiet des heutigen Holsteins gehörte in der Zeit der Hexenverfolgung das Herzogtum Holstein, das Herzogtum Sachsen-Lauenburg, die nur zeitweise unabhängig regierte Herrschaft Pinneberg wie die Reichsgrafschaft Rantzau und die reichsunmittelbare Stadt Lübeck mitsamt ihre...
Hexenverfolgungen im Kurfürstentum Sachsen
Die Landesherrschaft im Verfolgungszeitraum Ursprünglich war die sächsische Kurwürde mit dem kleinen um Wittenberg gelegenen askanischen Herzogtum verbunden. Nach dem Aussterben der Kurfürsten wird 1423 Markgraf Friedrich IV. (der Streitbare) von Meißen für seine U...
Hexenverfolgungen Kurtrier
Hexenverfolgungen im Kurfürstentum Trier Das politische Herrschaftsgebiet des Erzbischofs von Trier zog sich im Westen von lothringischen, nassau-saarbrückischen und spanisch-luxemburgischen Gebieten entlang Saar und Mosel mit unterschiedlich weiten Ausläufern durch Eifel und Hun...
Hexenverfolgungen Liechtenstein, Fürstentum
Literatur Seger, Otto: Der letzte Akt im Drama der Hexenprozesse in der Grafschaft Vaduz und der Herrschaft Schellenberg. In: Otto Seger, Peter Putzer: Hexenprozesse in Liechtenstein und das Salzburger Rechtsgutachten von 1682. St. Johann i. P.- Wien 1987 (= Schriften des Instituts für His...
Hexenverfolgungen Lippe, Grafschaft
(Lemgo) Ältere Literatur: Günter Kleinwegener: Die Hexenprozessse von Lemgo, masch. Diss. jur., Bonn 1954 Karl Meier: Geschichte der Stadt Lemgo, Lemgo 1952, 1981 (3. Auflage) Sekundärliteratur (ab 1980): Ursula Bender-Wittmann: Schadenzauber und...
Hexenverfolgungen Lothringen, Herzogtum
Literatur Jean Nicolas BEAUPRÉ: Essai historique sur la rédaction officielle des Principales coustumes et sur les assemblées d'États de la Lorraine ducale et du Barrois, accompagné de documents inédits et d'une bibliographie de ces coustumes. Nancy 1845. Elisa...
Hexenverfolgung in Luzern
Voraussetzungen und Verlauf der HexenverfolgungenObwohl es bis 1648 rechtlich ein Teil des Heiligen Römischen Reiches war, hatte Luzern das Joch der habsburgischen Herrschaft bereits im 14. Jahrhundert abgeworfen. Durch eine zeitweilig umstrittene Kooperation mit Schweizer Verbündeten gela...
Hexenverfolgungen Mecklenburg, Herzogtum
Territoriale Verhältnisse Das protestantische Mecklenburg zählte zu den Kernzonen der Hexenverfolgung. Ungefähr 4000 Prozesse gegen 3700 Personen lassen sich zwischen dem ersten nachweisbaren Prozeß 1336 und der letzten bekannten Anklage 1777 im einzelnen nachweisen. Bedenkt...
Hexenverfolgung in Minden
1. Politische und jurisdiktionelle Rahmenbedingungen 1.1. Magistrat und Landesherr: Herrschaftsrechte und Konflikte Die Stadt Minden, die mit 4000 bis 5000 Einwohnern zu den kleineren Mittelstädten des Reiches zählte, gehörte politisch und verfassungsrechtlich zum Fürstbistu...
Hexenprozesse in Nördlingen
Erste Fälle von Hexereibeschuldigungen vor 1589 Der erste Nördlinger Hexenprozess von 1478 ist zugleich der erste belegte im ganzen südostdeutschen Raum: Eine Hebamme, die von zwei 'Hexen' aus Schlettstadt im Elsaß benannt worden war, konnte das Gericht aber offenb...
Hexenverfolgung Paderborn, Hochstift
1. Überblick: Die kriminalrechtliche Situation in Paderborn und geschätzte Opferzahlen Das Hochstift Paderborn, ein Fürstbistum im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, lag im Südosten Westfalens. Es grenzte an zwei verfolgungsintensive Gebiete: an die protestantis...
Hexenverfolgungen in der Grafschaft Rechberg
Literatur Oliver Auge: Rechberger Hexenprozesse im 16. und 17. Jahrhundert, in: Einhorn Jahrbuch Schwäbisch Gmünd 1997, S. 125-140 (aktualisierter Wiederabdruck in: Rechberg. Ein Heimatbuch, Schwäbisch Gmünd 2004, S. 101-114). Ders.: Hexenverfolgung und territorienü...
Hexenverfolgungen Reutlingen
(Reichsstadt) Das Territorium - Allgemeine politische, soziale und wirtschaftliche Rahmenbedingungen Die Stadt Reutlingen gehörte seit ihrer Gründung im hohen Mittelalter zum Reichsgut. Die Bürgerschaft meinte im 13. und 14. Jahrhundert ein Patriziat, welches s...
Hexenverfolgungen Rottweil
(Reichsstadt) Literatur Gedruckte Quellen Crusius, M., Schwäbische Chronik, übers. von J.J. Moser, Frankfurt/Leipzig 1738. Sekundärliteratur Hecht, W., Der Hexenprozeß gegen das Pumpel-Annele im Jahre 1701, in: Rottweiler Heimatblätter ...
Hexenverfolgungen Schlesien, Herzogtum
(Breslau) Literatur Lambrecht, Karen: Hexenverfolgung und Zaubereiprozesse in den schlesischen Territorien. Köln/Weimar/Wien 1995. (= Neue Forschungen zur Schlesischen Geschichte, Bd. 4). Lambrecht, Karen: 'Jagdhunde des Teufels'. Die Verfolgung von Toteng...
Hexenverfolgungen in Sachsen-Coburg(-Eisenach)
Das Herzogtum Sachsen-Coburg(-Eisenach) Der Besitz der wettinischen Linie der Ernestiner (bis 1547 Kurfürsten, danach Herzöge von Sachsen) erstreckte sich über weite Teile Thüringens und umfasste auch den in Franken gelegenen Coburger Raum. Mit der Teilung des ernestinischen...
Hexenverfolgungen Schwäbisch-Österreich
Literatur Dillinger, Johannes: 'Böse Leute'. Hexenverfolgungen in Schwäbisch-Österreich und Kurtrier im Vergleich, Trier 1999 ders. Grafschaft Hohenberg, in: Lorenz, Sönke (Hg.) Hexen und Hexenverfolgung im deutschen Südwesten, Aufsatzband, Volkskundlich...
Hexenverfolgung - Schweiz
1. Einleitung Die Schweiz liegt im Zentrum einer Zone zwischen Oberdeutschland und Südostfrankreich, in dem Hexenprozesse zuerst in größerem Ausmaß einsetzten, das kumulative Hexenkonzept maßgeblich formuliert wurde und die Hexenverfolgung am intensivsten war. Gemä...
Hexenverfolgungen St. Maximin bei Trier
(Reichsabtei) 1. Politische und territoriale Verhältnisse im 16. und 17. Jahrhundert Das Gebiet der alten Benediktinerabtei St. Maximin vor Trier umfaßte im 16. Jahrhundert das Amt St. Maximin mit den Hochgerichten St. Maximin, Detzem, Fell und Oberemmel sowie seit ...
Hexenverfolgungen im Thüringer Raum
Die rechtliche Grundlage Da die territorial nur begrenzt geltenden Gesetzeswerke im Thüringer Raum - wie die 1539 erlassene Hennebergische Landesordnung und die Ernestinische Landesordnung von 1556 - weder Hexerei noch Zauberei kannten, muss ab 1532 besonders der Artikel 109 ...
Hexenverfolgungen Toul, Bistum
(Toul) Literatur Jean-Paul AUBE: Le livre des enquéreurs de Toul. In: Études touloises 41, 1986, S. 17-40. Elisabeth BIESEL: Hexerei und andere Verbrechen. Gerichtspraxis in Toul. In: Hexenprozesse und Gerichtspraxis. (Trierer Hexenprozesse - Quellen und Darste...
Hexenverfolgungen Vorarlberg
Literatur Manfred Tschaikner, 'Damit das Böse ausgerottet werde' - Hexenverfolgungen in Vorarlberg im 16. und 17. Jahrhundert. Bregenz 1992 (= Studien zur Geschichte und Gesellschaft Vorarlbergs 11). Ders., Magie und Hexerei im südlichen Vorarlberg zu Beginn der Neuzeit...
Hexenverfolgungen im Waadtland
Literatur Kamber, Peter: Die Hexenverfolgung im Waadtland (1581-1620). Unveröffentlichte Lizentiatsarbeit, Universität Zürich 1980. Ders.: La chasse aux sorciers et aux sorcières dans le Pays de Vaud: Aspects quantitatifs (1581-1620). In: Revue historique vaudoise 90 (1...
Hexenverfolgungen Württemberg, Herzogtum
Verfolgungszeitraum Im Herzogtum Württemberg sind zwischen 1497 und 1750 ca. 350 Untersuchungen und Gerichtsverfahren gegen Hexen belegt. Von Ermittlungen, Verhaftungen und Anklagen waren über 450 Personen betroffen. Im genannten Zeitraum sind mindestens 116 Hinrichtungen aus den Akte...
Herbert Baxter Adams
( 1850-1901 )'History should not be content with describing effects when it can explain causes. It is just as improbable that free local institutions should bring up without a germ along American shores as that English wheat should have grown here without planting.'Germanic Origin of New England Towns 1882, in: John Hopkins University Studies in Hist...
Hermann Heimpel
( 1901-1988 ) 'Wir gehen nicht von den Problemen zu den Quellen, sondern von den Quellen zu den Problemen. Da wir nun einmal einen in solcher Reichlichkeit wohl einmaligen Quellenstoff aufgedeckt haben, war die Absicht keine andere als die: das uns Überlieferte auszupressen.' Die Vener von Gmünd und Strassburg 1162 - 1447. Studien und Te...
Henri Pirenne
( 1862-1935 ) '1. Die germanische Völkerwanderung hat weder die Einheit der vom Mittelmeer getragenen Kulturwelt zerstört noch das vernichtet, was an wesentlichen Elementen der römischen Kultur, wie sie noch im 5. Jahrhundert bestand, als es im Westen keinen Kaiser gibt, festzustellen ist. [...]2. Das Abbrechen der antiken Tradition ist durch...
Heinrich von Treitschke
( 1834-1896 ) 'Der darstellende Historiker muß, sobald er seinen Rohstoff gesammelt hat, von dem späteren auf das Früherer zurückschließen und sich in aller Stille fragen: welche dieser ungezählten Ereignisse, von denen er doch nur einen Ausschnitt geben kann, wahrhaft fördernd oder hemmend auf die neuen Gestaltungen des ...
Handelsvertrag
Friedensverträge der Vormoderne - Als Handelsvertrag (oft auch Handels- und Schifffahrtsvertrag) gilt eine langfristige, bi- oder multilaterale Vereinbarung über den Austausch von Wirtschaftsgütern zwischen Staaten bzw. Herrschaftsträgern mit dem Ziel, Handelshemmnisse abzubauen. Häufig regeln die Verträge wechselseitige Handelsfreiheit, den Zugang zu...
Grave, Gerhard
Von der WasserProb oder vermeintem Hexenbaden' Abb. 1: In seiner Vorrede schilderte Grave bewegt den tumultarischen Prozessverlauf und die wachsende kritische Haltung gegen die Hexenprozesse von Seiten der Osnabrücker Geistlichkeit, für die er sich immer wieder rechtfertigt....
Grafschaft Katzenelnbogen
Der vom Haus Hessen-Brabant erhobene und schließlich realisierte Anspruch auf das ökonomisch, politisch wie strategisch bedeutsame sog. 'Katzenelnbogener Erbe' bestimmte die hessische Politik im Reformationszeitalter maßgeblich. Literatur: Georg Schmidt, Landgraf Philipp der Großmütige und das Katzenelnbogener Erbe. Voraussetzungen der hessischen Reichspolitik (1500-1547), in: AHG 41 (1983), 9-54. Thema: Reformation politikgeschichtlich, 1f Kommunikationsräume des Hochadels: Erbeinungen
Goldast v. Haiminsfeld, Melchior
Literatur Gonzenbach, Art. Goldast, in: ADB 9, Berlin 1968 (ND), S. 327-330; Rainer A. Müller, Art. Goldast, in: LThK 4, Freiburg u.a. 1995, Sp. 820-821; R. Hoke, Art. Goldast, in: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte 1, Berlin 1971, Sp. 1735-1737. Empfohlen...
Generalstaaten
Der 'Achtzigjährige Krieg' - Der Begriff (Staten-Generaal) bezeichnete die in Brüssel tagende Versammlung der von den Ständen der Provinzen dorthin entsandten Vertreter - das provinziale Gegenstück waren die Provinzialstaaten (Staten-Provinciaal), zum Teil auch 'Landdag' genannt. Der Tagungsort der Generalstaaten der Vereinigten Provinzen war seit 1588 Den Haag. Da diese den eigentlichen 'Souv...
Generalitätslande
Der 'Achtzigjährige Krieg' - So bezeichnete man die seit den 1590er Jahren, teils erst nach dem Zwölfjährigen Waffenstillstand von den Vereinigten Provinzen 'zurückeroberten' Gebiete. Sie wurden unmittelbar von den Generalstaaten regiert, hatten keinen echten Provinzstatus und keine Provinzialstaaten. Seit 1648 umfassten sie Staats-Flandern, Staats-Brabant, Staats-Limburg und, mit einigen B...
Generalstände Niederlande
Der 'Achtzigjährige Krieg' - Synonymer Begriff für 'Generalstaaten'. Ursprünglich hatte der Begriff eine rein geographische Bedeutung im Sinne von 'niederen', am Meer gelegenen Gebieten - im Unterschied zum eigentlichen Herzogtum Burgund (heute die französische Bourgogne). Im offiziellen Sprachgebrauch der Vereinigten Provinzen wurde der Begriff als Selbstbezeichnung vermieden, da m...
Geiler von Kaysersberg, Johannes
Digitalisierte Werke (Schlüsselseiten)Die Emis: nebst 'Herr der Kunig, ich diente gern'. Straßburg 1517BSB 2 P.lat. 1135#Beibd.1 Empfohlene Zitierweise Geiler von Kaysersberg, Johannes. Aus: Lexikon zur Geschichte der Hexenverfolgung, hrsg. v. Gudrun Gersmann, Katrin ...
Gerichtspraxis Lothringen, Herzogtum
Beilagen Interrogatoria von 1614 (Recueil du Style von Claude Bourgeois (fol. 43r - 43v)) Literatur Jean Nicolas BEAUPRÉ: Essai historique sur la rédaction officielle des Principales coustumes et sur les assemblées d'États de la Lorraine ducale et du Barrois, accompagn&...
Gerichtspraxis Toul, Bistum
(Toul) Beilagen Strafregister Toul - Urteilsspruch im Hexereiverfahren gegen Jeanne, die Frau von Thomas Nicolas, einem Hirten aus Toul (1619) Literatur Jean-Paul AUBE: Le livre des enquéreurs de Toul. In: Études touloises 41, 1986, S. 17-40. Elisabeth BIE...
George Bancroft
( 1800-1891 ) 'History carries forward the study of ethics by following the footsteps of states from the earliest times of which there is a record. The individual who undertakes to capture truth by solitary thought loses his way in the mazes of speculation, or involves himself in mystic visions, so that the arms which he extends to embrace what are but for...
Gandinus, Albertus
Leben und WirkenGandinus war kein Rechtslehrer, sondern Zeit seines Lebens einflussreicher Justizpraktiker. Im Spruchalltag befasste er sich mit Rechtskontroversen, die zwischen dem Statutarrecht und dem gelehrten Recht aufgetreten waren. Sein Hauptziel war dabei, die im materiellen wie im formellen...
Französisch-osmanische Annäherung, erste
Chaireddin (Chair Ad Din) Barbarossa (Rotbart) (1467-1546), ein islamischer Grieche aus Lesbos und seit 1518 auch osmanischer Herrscher von Algier, wurde 1533 zu einem bedeutenden osmanischen Flottenadmiral, als er von Süleyman I. zum Oberbefehlshaber der türkischen Seestreitkräfte ernannt wurde. Ziel war es, die Kontrolle über die Seeverbindungen im Mittelmeer zu erreichen, allen voran die Kontrolle über die Straße von Sizilien (zwischen Sizilien und Tunesien). Um 1534 kam es zu einer Annäherung zwischen Chaireddin und Franz I., der in der inzwischen zu einer bedeutenden Seemacht im Mittelmeer ausgebauten osmanischen Flotte ein Äquivalent zu der zur kaiserlichen Seite gewechselten genuesischen Flotte sah. Im gleichen Jahr gelang der osmanischen Flotte und Chaireddin Barbarossa mit der Eroberung Tunis†˜ ein strategisch bedeutsamer Erfolg. Von Tunis und Algier aus sorgte Chaireddin durch Plünderungszüge für Unsicherheit an den spanischen und italienischen Küsten. Karl V. gelang es jedoch 1535 durch eine Flottenexpedition unter dem Genuesen Andrea Doria Tunis zurückzuerobern. Ein endgültiger Sieg gegen Chaireddin Barbarossa gelang jedoch nicht. Er war in den folgenden Jahren der wichtigster Gegenspieler Karl V. im Mittelmeerraum. Franz I. hatte bereits über Chaireddin Barbarossa vor allem Handelskontakte zu den Osmanen geknüpft, ab 1536 wurde die Annäherung zwischen Franz I. und dem osmanischen Sultan Süleyman I. sogar noch vertieft. Ob es jedoch auch zu einem Bündnis zwischen den beiden Konkurrenten Karls V. kam, wird heute in der Geschichtswissenschaft bezweifelt. Dennoch sicherten sich der französische König und der osmanische Sultan nicht nur lebenslange Freundschaft zu, sondern auch gegenseitige Freizügigkeit in Handel und Schifffahrt, womit Frankreich zum bedeutendsten Handelspartner des Osmanischen Reiches wurde, einer islamischen Macht gegen die Kaiser Karl V. bereit war einen Kreuzzug zu führen. Die osmanisch-französische Freundschaft sollte noch bis in 17.Jahrhundert die europäische Politik bestimmen. Thema: Reformation politikgeschichtlich, 1b habsburgisch-valoischer Machtgegensatz
Friede von Cateau-Cambrésis
Der Friede von Cateau-Cambrésis kann als ein Wendepunkt in der Geschichte des offenen Kampfes um die Vormachtstellung Habsburgs und Valois†˜ angesehen werden, weil es für die nächsten drei Jahrzehnte zwischen den beiden Mächten zu keiner militärisch ausgetragenen Auseinandersetzung mehr kam. Bedingt wurde dieser Friede sicher auch durch die finanzielle Misere - sowohl der Franzosen als auch der Spanier. Die lange Friedensphase erklärt sich auch daraus, dass sowohl Frankreich als auch Habsburg in den folgenden Jahren durch andere Konflikte gebunden waren. In dem Friedensvertrag verzichtet der französische König Heinrich II. endgültig auf sämtliche Ansprüche in Italien, womit Spanien zur bestimmenden Macht in Italien wurde. Frankreich verzichtete damit auf Mailand und Neapel, Korsika wurde wieder zurückgegeben und das Herzogtum Savoyen-Piemont wurde wieder errichtet. Neben sämtlichen Rechten auf Flandern und Artois verzichtet Heinrich II. auch auf seine Rechte auf die Franche Comté. Die Bistümer Toul, Metz und Verdun bleiben weiterhin in französischen Besitz, darüber hinaus erhält Frankreich das strategisch wichtige Pinerolo und Saluzzo. Entgegen den Ansprüchen Englands, das auch an dem Friedensvertrag beteiligt war, konnte Frankreich gegen eine an England zu leistende Abfindung Calais behalten. Der Friedensvertrag wurde von den Zeitgenossen in Frankreich als eine diplomatische Niederlage empfunden. Rückblickend wurde jedoch in der durch die Heirat Philipps II. mit Elisabeth von Valois, der Tochter Heinrich II., hergestellten dynastischen Verbindung ein wichtiger Erfolg gesehen, da dadurch die für Frankreich gefährliche Verbindung zwischen Spanien und England unterbunden wurde. Thema: Reformation politikgeschichtlich, 1b habsburgisch-valoischer Machtgegensatz
Franz I.
geboren am 12. September 1494 in Cognac, gehörte der Valois-Nebenlinie Angoulême an und wurde 1515 nach dem Tod Ludwig XII. König Frankreichs. 1515 eroberte Franz I. das italienische Herzogtum Mailand, unterlag jedoch 1519 dem spanischen König Karl I. (aus ihm wurde Kaiser Karl V.) bei der Wahl zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Der französische König führte bis zu seinem Tod vier eher erfolglose jedoch kostspielige Kriege gegen Karl V., um dessen Hegemonieanspruch in Europa und Vorherrschaft in Italien zu brechen. Dabei schrak der allerkatholischste König auch nicht davor zurück mit dem Feind der Christen, dem osmanischen Sultan Süleyman II. zu kooperieren. Franz I. starb am 31. März 1547 in Rambouillet. Thema: Reformation politikgeschichtlich, 1b habsburgisch-valoischer Machtgegensatz
Friedrich I.
König von Dänemark und NorwegenFriedrich (1471 - 1533) stürzte 1523 mit Hilfe des dänischen Hochadels seinen Neffen Christian II. vom Thron und wurde von 1523 bis 1533 König von Dänemark, ein Jahr danach auch von Norwegen. In seiner Regierungszeit begann die Wittenberger Bewegung in Dänemark Fuß zu fassen. Thema: Reformation politikgeschichtlich, 4b Dänemark-Norwegen
François Mignet
( 1796-1884 ) 'Je vais tracer rapidement l' histoire de la révolution française, qui commence en Europe l' ère des sociétés nouvelles, comme la révolution d' Angleterre a commencé l' ère des gouvernements nouveaux. Cette révolution n' a pas seulement modifié le pouvoir politique, elle a changé toute l' ...
Friedrich Meinecke
( 1862-1954 ) 'Große Geschichtsschreibung entspringt immer aus der werdenden Geschichte selbst, das heißt aus dem Leben, und erhält ihre erste Grundrichtung durch die Lebenskämpfe und Lebensziele, in deren Mitte der Erzähler steht.'Zur Entstehung des Historismus und des Schleiermacherschen Individualitätsgedanken, in: Ebe...
Friedrich Carl von Savigny
( 1779-1861 ) 'So ist jeder Mensch zugleich zu denken als Glied einer Familie, eines Volkes, eines Staates, jedes Zeitalter eines Volkes als die Fortsetzung und Entwicklung aller vergangenen Zeiten. [...] Ist aber Dieses, so bringt nicht jedes Zeitalter für sich und willkürlich seine Welt hervor, sondern es thut Dieses in unauflöslicher Geme...
Franz Leopold von Ranke
( 1795-1886 ) 'Man hat der Historie das Amt, die Vergangenheit zu richten, die Mitwelt zum Nutzen zukünftiger Jahre zu belehren, beigemessen: so hoher Aemter unterwindet sich gegenwärtiger Versuch nicht: er will blos zeigen, wie es eigentlich gewesen.' Sämtliche Werke Bd. 33/34, Leipzig 1885, S. 7. Stimmen der Fors...
Friedrich Nietzsche
( 1844-1900 ) 'Nur soweit die Historie dem Leben dient, wollen wir ihr dienen: aber es gibt einen Grad, Historie zu treiben, und eine Schätzung derselben, bei der das Leben verkümmert und entartet.'Aus: Zweite Unzeitgemäße Betrachtung, Vom Nutzen und Nachtheil der Historie für das Leben, Leipzig 1874, Neudruck Zürich, S. ...
François Rabelais
( 1483/1494-1553 ) 'Toute leur vie estoit employée, non par lois, statutz ou reigles, mais selon leur vouloir et franc arbitre. Se levoient du lict quand bon leur sembloit, beuvoient, mangeoient, travailloient, dormoient quand le desir leur venoit. Nul ne les esveilloit, nul ne les parfor ç oit ny à boire, ny à manger, ni à faire chose ...
Friedrich II.
war von 1559 - 1588 König von Dänemark und Norwegen. Er ließ sich in Kopenhagen krönen und trat zur evangelischen Kirche über. Er war ein Förderer der Schifffahrt und der Wissenschaften. Thema: Reformation politikgeschichtlich, 4b Dänemark-Norwegen
Folter
1. Geschichte Bereits in der Antike wurde gefoltert. Nach römischem Recht war die Anwendung der Folter ursprünglich nur gegen Sklaven zulässig, in der Kaiserzeit dann zunehmend auch gegen freie Bürger, besonders wenn es um Majestätsverbrechen ging. Bei den germanischen ...
Fox, George
Kurzbiografie George Fox gilt als der Gründer der Quäkerbewegung. Vermutlich am 1. Juli 1624 wurde er in Drayton-in-the-Clay (heute Fenny Drayton) in der Grafschaft Leicester geboren. Er erlernte das Schuhmacherhandwerk und arbeitete als Schaf- und Viehhüter. Während des eng...
Fludd, Robert
Kurzbiografie Robert Fludd wurde 1574 in Bearsted, Kent, als Sohn wohlhabender Eltern geboren (Craven 1902). 1591 schrieb er sich am St. John's College in Oxford ein, wo er 1597 seinen Bachelor und ein Jahr später den Magister erlangte. Interessant in Bezug auf Fludd scheint zu sein...
Fischart, Johann Baptist Friedrich
Literatur Dieter Breuer, Art. Fischart, in: LThK 3, Freiburg u.a. 1995, Sp. 1307-1308. Empfohlene Zitierweise Fischart, Johann Baptist Friedrich. Aus: Lexikon zur Geschichte der Hexenverfolgung, hrsg. v. Gudrun Gersmann, Katrin Moeller u. Jürgen-Michael Schmidt, in: historicum...
Feststellung der Übereinkunft
Friedensverträge der Vormoderne - Friedensverträge sind bi- oder multilaterale Übereinkünfte. Entsprechend gibt es, anders als beispielsweise bei Erlässen, Gesetzten oder Privilegien, stets mehrere Vertragspartner. Durch Formeln wie 'on soit convenu et tombé d´accord de deux cotés' (Friedensvertrag von Celle, 1679, II 5), wird ...
Fernand Braudel
( 1902-1985 ) 'Innerhalb der verschiedenen Zeiten der Geschichte zeigen sich die langen Zeitabläufe als eine störende, schwierige, oft unbekannte Größe. Sie als Kern unseres Faches anzunehmen, wird kein einfaches Spiel sein, keine übliche Erweiterung der Untersuchungen und der historischen Neugier. [...] Jedenfalls mit Bezug auf di...
Familienpakt
Friedensverträge der Vormoderne - Allgemein: Abkommen zwischen zwei (oder mehreren) dynastisch verbundenen Ländern bzw. Herrschaften mit unterschiedlichen Beistandsvereinbarungen. Im Besonderen werden die drei geheimen Abkommen der französischen und spanischen Bourbonen von 1733 IX 7, 1743 X 25 und 1761 VIII 15 als Familienpakte bezeichnet.Der erste Familienpa...
Farnworth, RichardClaus Bernet
Ausgaben vor 1800 Richard Farnworth, Gods covenanting with his people, wherewith they are reconciled, and at peace with their maker, who is the light of his people, and causeth them to rejoyce in him with exceeding joy (...). Written from the spirit of the Lord, by one whom the people of the wo...
Eynatten, Maximilian von
1. Kurzbiografie Maximilian von Eynatten gehörte der Linie Eynatten-Schoonhoven an. Er hinterließ ein Werk, mit dem es sich zu beschäftigen lohnt. Allerdings fanden seine Person und sein Werk in der Wissenschaft bisher keine Aufmerksamkeit. So sind wir zunächst auf die Anga...
Ewich, Johannes
Digitalisierte Werke (Schlüsselseiten)De Sagarum ... natura, arte, viribus et factis, item de notis indicisque quibus agnoscantur et poena ... censura. Brema - Gluichstein - 1584BSB Mor. 130Beibd.2 Empfohlene Zitierweise Ewich, Johannes. Aus: Lexikon zur Geschichte der Hexenverfolg...
Ewiger Bund
1291 schlossen sich die 'drei Waldstätten'(Uri, Schwyz und Unterwalden) zum 'Ewigen Bund' zusammen. In den darauf folgenden Jahrhunderten entwickelt sich die Eidgenossenschaft zu einem in sich nicht einheitlich gegliederten Bündnissystem: Von 1513 bis 1798 besteht es aus 13 'Orten' (1332 Luzern; 1351 Glarus; 1351 Zürich; 1352 Glarus, Zug; 1353 Bern, 1481 Solothurn, Freiburg; 1501 Basel, Schaffhausen; 1513 Appenzell). Daneben gehören der Eidgenossenschaft die sog. 'gemeinen Herrschaften', die von zwei oder mehr Orten gemeinsam verwaltet werden, an (z. B. Blenio, Riviera, Bellinzona und Locarno, Valle Maggia, Lugano, Mendrisio seit 1500 bzw. 1512). Als 'zugewandte Orte' nicht vollberechtigte Mitglieder der Eidgenossenschaft sind u.a. Biel (1352), Fürstabtei St. Gallen (1451), Stadt St. Gallen (1454), Graubünden (1497), Mühlhausen (1515), Rottweil (1519) und das Fürstbistum Basel (1572/80). Genf war seit 1526 zugewandter Ort, stand seit 1530 gegen potentielle savoyische Übergriffe unter dem Schutz der Eidgenossenschaft, vor allem Berns, errang 1536 innerhalb der Stadtmauern Autonomie und verlängerte 1558 den Burgrechtsvertrag auf 'ewig'. Die Funktion der Bünde bestand in der Landfriedenssicherung und im gegenseitigen Beistand im Kriegsfall. Eine zentralistisch orientierte Staatlichkeit wurde - dazu waren die Orte in politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Hinsicht zu vielgestaltig - nicht angestrebt, sondern die einzelnen Kantone strebten nach einem möglichst hohem Maß an Autonomie innerhalb eines kollektiven Sicherheitsbündnisses. Alle Kantone betreffenden Angelegenheiten wurden in der Tagsatzung, in die jeder Ort je zwei Gesandte abordnete, diskutiert. 1499 wurde die Eidgenossenschaft durch den Frieden von Basel von allen Pflichten gegenüber dem Reich befreit. Thema: Reformation politikgeschichtlich, 3a Schweizer Eidgenossenschaft - Bündnissystem und 2. Kappeler Krieg
Ethnologie und Hexenverfolgung
Einleitung Die Erforschung der europäischen Hexenverfolgungen hat vielleicht erst durch die Rezeption der ethnologischen Forschung eine gewisse Tiefendimension gewonnen, wenn auch deren erste Anwendung durch Alan Macfarlane und Keith Thomas von den konkreten Ergebnissen her nicht sehr gl...
Eschatokoll
Friedensverträge der Vormoderne - (Schluss, Schlussprotokoll) Bei dem Eschatokoll handelt es sich um den Schlussteil einer Urkunde. Sie besteht aus => Corroboratio, => Datierung, Unterschriften und ggf. Gegenzeichnungen und Kanzleivermerken. Diese Formeln dienen nicht der Darstellung des Vertragsgegenstandes, sondern wie auch viele Formeln in der => Präambel der Darstellung der => Beurk...
Espen, Zeger-Bernard van
1. Kurzbiographie Abb. 1: Van Espen studierte die Humaniora im Kollegium der Oratorianer in Temse und darauf in Löwen Jura. Im Jahr 1673 wurde er zum Priester geweiht, ein Jahr später Professor für kanonisches Recht in Löwen. Sein Hauptwerk, das Jus Ecclesiasticum Universum...
Erik, Herzog von Pommern
Erik von Pommern (1382 - 1459) war der Großneffe der dänisch-norwegischen Königin Margarete und wurde von ihr als Nachfolger bestimmt, um sich deutsche Unterstützung im Konflikt mit Mecklenburg um Schweden zu sichern. Die Regierungsgeschäfte führte allerdings bis zu ihrem Tod 1412 Margarete. Nominell war er ab 1397 König der Kalmarer Union, als Erik VII. von Dänemark, Erik III. von Norwegen und Erik XIII. von Schweden. Nach dem Tod Margaretes war er alleiniger Herrscher. 1439 wird er nach Streitigkeiten als Unionskönig abgesetzt. Thema: Reformation politikgeschichtlich, 4b Dänemark-Norwegen
Erast
(Lieber/Lüber) Kurzbiografie Der Sohn einer Handwerkerfamilie begann sein Studium in Basel, zunächst an der Artistenfakultät, dann 1542-1544 an der theologischen Fakultät. Anschließend wandte er sich nach Italien (möglicherweise Padua, sicher Bol...
Ernst Troeltsch
( 1865-1923 ) ' Es ist klar, daß meine Lehre ein doppeltes Gesicht tragen trägt und tragen muß. Sie arbeitet von Gegebenem, von der historisch-psychologischen Wirklichkeit her durch begriffliche Arbeit auf eine ideelle Gestaltung hin, deren Grundausrichtung nicht selbst rationell bewiesen, sondern nur auf Grund ernster vergleichender Besinnu...
Ernst Hartwig Kantorowicz
( 1895-1963 )'Mysticism, when transposed from the warm twilight of myth and fiction to the cold searhlight of fact and reason, has usually little left to recommend itself. Its language, unless resounding within its own magic or mystic circle, will often appear poor and even slightly foolish, and its most baffling metaphors and highflown images, when depriv...
England, Kirchenregiment
Die nur sehr langsam voranschreitende Umgestaltung der kirchlichen Verhältnisse wurde (u. a.) sowohl durch das Aufbrechen gesellschaftlicher Konflikte (Pilgrimage of Grace, 1536/37) als auch durch Machtkämpfe der Adelsfaktionen am Hof (Hinrichtung Cromwells 1540) verursacht. Nach dem Tod Cromwells übt Heinrich selbst den maßgeblichen Einfluß in der Kirchenpolitik, die ein hohes Maß an konfessioneller Offenheit aufweist. Thema: Reformation politikgeschichtlich, 4a England
England, Klosteraufhebungen
Der Zugriff auf die materiellen Ressourcen der Kirche führt zu einer entscheidenden Stärkung seiner Position, da er das dadurch gewonnene Land zu günstigen Konditionen weitergibt und sich damit aus den Nutznießern, insbesondere der gentry, eine loyale Anhängerschaft entwickelt. Thema: Reformation politikgeschichtlich, 4a England
England, Rezeption reformatorischen Ideengutes
Eine erste Verbreitung der Ideen Luthers in England findet sich u.a. in Cambridge. Der Vorsteher des Augustinerordens in Cambridge, Robert Barnes, und William Tyndale (Übersetzung des NT ins Englische) veranstalteten öffentl. Diskussionsrunden zu den neuen reformatorischen Gedanken, bei denen wahrscheinlich auch Thomas Cranmer, der spätere Erzbischof von Canterbury, anwesend war. Bis Mitte der 1520er Jahre weitere Ausbreitung wittenbergischen Gedankenguts, insb. an der Universität Oxford. Thema: Reformation politikgeschichtlich, 4a England
Ehre - Leumund
Ehrkonzepte Was lässt sich unter 'Ehre' verstehen? Der Sprachwissenschaftler Hans Wellman hat vorgeschlagen, Ehre mit dem modernen Begriff 'Identität' gleichzusetzen (Wellmann 1998, S. 38). In der Tat geht es in Ehrdiskursen immer um eine Zuschreibung von I...
Droit d'aubaine
Friedensverträge der Vormoderne - (lat. jus albinagii, it.: albinaggio; dt.: Fremdlingsrecht) Ursprünglich das Recht vor allem des frz. Königs Güter eines verstorbenen Fremden einzuziehen, der keine legitimen oder testamentarischen Erben im Gastland hinterlassen hatte. Das droit d'aubaine beschränkte sich jedoch nicht auf Frankreich, sondern wurde auch in anderen europäischen Ländern ausgeübt....
Drage, William
Kurzbiografie William Drage genoss eine gute Ausbildung an einer Lateinschule, bevor er zu einem Apotheker in die Lehre ging. 1658 eröffnete er seine eigene Apotheke in Hitchin, wo er auch als Arzt praktizierte. Während seines kurzen Lebens las er eine Vielzahl englischer und kontinen...
Dispositio
Friedensverträge der Vormoderne - (Sache, Vertragsgegenstand) Darlegung des Willens des Ausstellers bzw. der Aussteller. Es handelt sich folglich um die rechtlichen Verfügungen, welche dieser bzw. diese getroffen haben. Damit entspricht die Dispositio dem materiellen Inhalt der Rechtshandlung. Dieser Teil ist bei => Unterhändlerinstrumenten meist in fortlaufend gezählte Artikel bz...
Del Rio, Martin Antoine
Literatur Bursian, Art. Delrio, in: ADB 5, Berlin 1968 (ND), S. 44; Wolfgang Behringer, Art. Delrio, in: LThK 3, Freiburg u.a. 1995, Sp. 78. Edda Fischer, Die 'Disquisitionum Magicarum Libri Sex' von Martin Delrio als gegenreformatorische Exempel-Quelle, Hannover 1975. ...
Datierung
Friedensverträge der Vormoderne - Die Datierung steht in der Regel am Ende der Vertragsurkunde und benennt neben dem Ort den Zeitpunkt der Rechtshandlung oder den Zeitpunkt der Urkundenausstellung. Der Zeitpunkt der Rechtshandlung, erkennbar an Formeln wie 'Actum', 'Fait' oder 'Geschehen', kann vom Zeitpunkt der Urkundenausfertigung &...
Damenfriede von Cambrai
Der zweite Krieg zwischen Karl V. und Franz I. wurde am 5. August 1529 mit dem Damenfrieden von Cambrai, nachdem bereits im Juni 1529 Papst Clemens VII. durch den Frieden von Barcelona aus dem Krieg ausgeschieden war, beendet. Als Damenfriede wurde dieses Abkommen deswegen bekannt, weil die Tante Karls V., Margarete von Österreich, und die Mutter Franz I., Louise von Savoyen, als Bevollmächtigte beider Majestäten den Friedensvertrag ausgehandelt hatten. Frankreich verzichtete in dem Frieden abermals auf die Lehnshoheit über Flandern und Artois, sowie auf sämtliche Ansprüche in Italien. Im Unterschied zum Vertrag von Madrid akzeptierte aber Karl V. den Verbleib der Bourgogne bei Frankreich, womit die Teilung des burgundischen Erbes bestätigt wurde. Außerdem ließ Karl V. die beiden seit 1526 festgehaltenen Söhne Franz I. gegen die Zahlung von zwei Millionen Golddukaten frei. Darüber hinaus versprach Franz I. die Heirat von Karls Schwester Eleonore, die am 7. August 1530 auch stattfand. Thema: Reformation politikgeschichtlich, 1b habsburgisch-valoischer Machtgegensatz
Damhouder, Joos de
Damhouder: Leben und Werk Jeder, der sich für die Strafrechtsgeschichte des 16. Jahrhunderts interessiert, kennt die Arbeiten des Juristen Joos de Damhouder (1507-1581). Seine Praxis rerum criminalium (1554 und ff.), die er noch im gleichen Jahr in einer französischen und niederl...
Confessio Augustana
(Augsburger Bekenntnis) Der Augsburger Reichstag 1530 stand unter dem Zeichen der Verständigungsbereitschaft zwischen den Konfessionen; der Kaiser hatte in Aussicht gestellt, jeden um der Beilegung des Glaubenskonfliktes willen zu hören. Aus diesem Grunde arbeitete Melanchthon mit Hilfe von Jonas, Agricola und Spalatin binnen weniger Tage die sog. Confessio Augustana (in deutscher und lateinischer Sprache) aus. Als Grundlage dafür dienten ältere Artikelsammlungen, vor allem die Schwabacher Artikel vom Sommer 1529. Darüber hinaus verfasste der kursächsische Altkanzler Brück eine Vorrede. Am 25. Juni 1530 wurden Vorrede und Confessio öffentlich verlesen und dem Kaiser durch fünf Reichsfürsten (Kf Johann von Sachsen, Mkgf Georg von Brandenburg, Hzg Ernst (und Franz) von Braunschweig-Lüneburg, Ldgf Philipp von Hessen, Ft Wolfgang von Anhalt) und sechs Reichsstädte (Nürnberg, Reutlingen, Kempten, Heilbronn, Windsheim und Weißenburg) überreicht. Die Verfasser der Confessio Augustana nahmen das Verständigungsangebot des kaiserlichen Ausschreibens ernst, indem sie bewusst die Übereinstimmungen mit der kirchlichen Tradition herausstrichen und Täufertum wie jegliche Form des reformatorischen Radikalismus verwarfen. Gleichwohl beharrten sie auf der sola-Theologie Luthers. Als Verständigungsversuch scheiterte die Confessio Augustana jedoch. Die im Auftrag der altgläubigen Stände und des Kaisers arbeitende Theologenkommission verwarf die Confessio in schroffen Worten. Im Namen des Kaisers wurde am 3. August vor den Reichsständen die sog. Confutatio (Widerlegung) verlesen. Als Antwort darauf verfasste Melanchthon wiederum eine Apologie des Augsburger Bekenntnisses, deren Annahme jedoch am 22. September vom Kaiser verweigert wurde. Im November 1530 wurden die Religionsverhandlungen abgebrochen, der Reichsabschied setzte das Wormser Edikt mit all seinen Konsequenzen wieder in Kraft. Neben der Confessio Augustana gab es noch weitere Bekenntnisschriften: Aufgrund von Differenzen in der Abendmahlsfrage überreichten die vier oberdeutschen Reichsstädte Lindau, Konstanz, Memmingen und Straßburg dem Kaiser zwei Wochen nach der Verlesung der Confessio eine eigene Bekenntnisschrift, die sog. Confessio Tetrapolitana. Auch Ulrich Zwingli legte mit seiner Fidei ratio eine eigene, an den Kaiser gerichtete Denkschrift vor, in der er sich entschieden von altgläubigen Positionen, aber auch von solchen wie sie in der CA artikuliert waren, abgrenzte. Zwinglis Schrift wie auch die Tetrapolitana fanden aber in den Reichstagsverhandlungen kaum Berücksichtigung. Thema: Reformation politigeschichtlich, 1d Reichstag und Reformation
Corroboratio
Friedensverträge der Vormoderne - / Bekräftigung. Beurkundungsbefehl und Aufzählung der => Beglaubigungsmittel (=> Siegel, Unterschriften, Zeugenreihe) durch die Aussteller der Vertragsurkunde. Als Beispiele seien folgende angeführt: 'In quarum rerum robur fidem et testimonium has praesentes litteras scribi et sigillis nostris solitis communiri fecimus. Et pro ma...
Consensus Tigurinus
Der Consensus Tigurinus kam 1549 zwischen Zürich (Heinrich Bullinger) und Genf (Jean Calvin) zustande. Dadurch wurde Einigkeit in der Abendmahlsfrage erzielt und die zwinglianische und calvinistische Spielart reformatorischen Bekennens wurden harmonisiert. Die Ausdifferenzierung eines eigenständigen, später als 'reformiert', bezeichneten Typus evangelischen Bekennens schreitet weiter voran. Bern unterzeichnet den CT nicht.
Cothmann, Ernst
Literatur Lorenz, Sönke: Aktenversendung und Hexenprozess. Dargestellt am Beispiel der Juristenfakultäten Rostock und Greifswald (1570/82-1630), 3 Bde, Frankfurt a. M./ Bern 1982. Lorenz, Sönke: Ernst Cothmann (1577-1624) aus Lemgo in Westfalen. Ein Iurisconsultus Rostochien...
Cothmann, Hermann - Bürgermeister
Beilagen Quellen Bürgerbuch der Stadt Lemgo von 1506 bis 1886, bearb. v. Hans Hoppe, Detmold 1981 Weland, Johann, Hn. Hermann Cothmann / Hochgräfl. Lipp. ansehnlichen Land=Raths und wolverdienten älteren Bürgermeistern und Scholarchen hieselbst ... [Leichenpredigt]...
Clasen, Daniel
(Classenius) Kurzbiografie Wurde am 1. Mai 1622 in Lübeck als Sohn des Kaufmannes Peter Clasen geboren und erhielt dort sowie in Braunschweig seine Schulbildung. Clasen studierte von 1640 bis 1645 in Helmstedt Philosophie und Recht, erlangte 1646 den Magistergrad und wu...
Clauss, David d. Ä., Scharfrichter
Beilagen Quellen StadtA Le, A 10185; StadtA Le, Nachlaß Clausen; StadtA Le, Ratsprotokolle; StA Dt, L 28 Lemgo, F XIV. Literatur Gisela Wilbertz: Der Nachlaß der Scharfrichterfamilie Clauss/Clausen in Lemgo, in: Recht und Alltag im Hanseraum. Festschrift für Gerhar...
Christian, Graf von Oldenburg
Christian von Oldenburg (1426 - 1481) war als Christian I. König von Dänemark (1448 - 1481), Norwegen (1450 - 1481) und Schweden (1457 - 1464), sowie Herzog von Schleswig und Graf von Holstein. Er wurde zum König gewählt, als mit Christoph III. die direkte Linie ausgestorben war. Thema: Reformation politikgeschichtlich, 4b Dänemark-Norwegen
Christoph III., Herzog von Bayern
Christoph III. (1416 - 1448) war von 1439 bis 1448 König der Kalmarer Union und Nachfolger von Erik von Pommern. Nachdem es mit diesem Streitigkeiten gegeben hatte wandte sich der Reichsrat im Jahre 1439 an Christoph. Christoph wandte sich von der Politik seiner Vorgänger ab und regierte jedes einzelne Land der Kalmarer Union nach eigenem Recht. Unter ihm wurde Kopenhagen zur dänischen Hauptstadt. Er starb 1448 im Alter von 31 Jahren überraschend. Thema: Reformation politikgeschichtlich, 4b Dänemark-Norwegen
Change, der, bzw. Schöffen, die, von Nancy
Literatur Jean Nicolas BEAUPRÉ: Essai historique sur la rédaction officielle des Principales coustumes et sur les assemblées d'États de la Lorraine ducale et du Barrois, accompagné de documents inédits et d'une bibliographie de ces coustumes. Nancy 1845. Elisa...
Christian Matthias Theodor Mommsen
( 1817-1903 ) '... und es ist eine gefährliche und schädliche Illusion, wenn der Professor der Geschichte meint, in der Weise Historiker bilden zu können, wie Philologen oder Mathematiker allerdings auf der Universität ausgebildet werden können. Mit mehr Recht als von diesen kann man es von dem Historiker sagen, daß er nicht g...
Charles Austin Beard
( 1874-1948 )'Different degrees and kinds of property inevitably exist in modern society; party doctrines and ,principles' originate in the sentiments and views which the possession of various kinds of property creates in the minds of the possessors; class and group divisions based on property lie at the basis of modern government; and politics and consti...
Charles de Secondat Montesquieu
( 1689-1755 ) 'L'histoire moderne nous fournit un exemple de ce qui arriva pour lors à Rome, et ceci est bien remarquable: car, comme les hommes ont eu dans tous les temps les mêmes passions, les occasions qui produisent les grands changements sont différentes, mais les causes sont toujours les mêmes.'Considérations sur les ca...
Christliches Burgrecht
Dem Bündnissystem des Christlichen Burgrechts gehören an: Zürich, Konstanz (1527), Bern und St. Gallen (1528), Basel, Biel, Mühlhausen und Schaffhausen (1529). Das Bündnis soll vorrangig das Voranschreiten des reformatorischen Prozesses in den einzelnen Orten durch die Zusage gegenseitigen Schutzes absichern. Thema: Reforma...