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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Geschichtswissenschaften
Datum & Land: 24/02/2009, De.
Wörter: 367
Rampendahl, Maria
(Angeklagte im Hexenprozeß) Beilagen Quellen StadtA Lemgo, A 3672, Hexenprozeß Maria Rampendahl; StA Detmold, L 28 Lemgo B.IX.4, Appellationsprozeß; StA Detmold, L 82 Nr. 290, Reichskammergerichtsprozeß. Literatur Karl Meier: Maria Rampend...
Ranft, Michael
Kurzbiografie Aus einer Pfarrerfamilie in Güldengossa stammend, absolvierte Michael Ranft eine theologische Ausbildung an der Universität Leipzig und schloss diese 1724 mit der Erlangung des Magistergrads ab. Nach einem kurzen Intermezzo als Hofmeister in Gröditz, trat er 1727 ei...
Präambel
Friedensverträge der Vormoderne - (lat. Praeambulum bzw. praeambulare = vorangehen) Vorspruch meist in Form einer feierlichen Erklärung am Anfang von Vertragsurkunden, insbesondere völkerrechtlichen Verträgen, Verfassungsurkunden und wichtigen Gesetzen. Sie begründet selbst keine Rechte und Pflichten, enthält aber Hinweise zu Absichten, Motiven und historischem Hintergrund. Ursprünglich geht die...
Priesterschaft
aller Durch die Taufe und das Geschenk des Heiligen Geistes sind die Christgläubigen selbst zum priesterlichen Dienst berufen und somit Geistliche. Ihr geistiges Priestertum erfüllen sie durch Verkündigung des Evangeliums in der Fürbitte, in geistiger Ermahnung und Stärkung und in Werken der Liebe. Solcherart bringen sie ihr Opfer dar. Weder Kult noch Amt begründet die Gemeinde Christi, sonder sein Wort sind Gaben, die gleichermaßen allen Christen zugesprochen werden. Martin Luther legt dies in seiner reformatorischen Hauptschriften von 1520 dar. Er entwickelt hierbei zwei Richtungen, einerseits Kirchenkritik, andererseits Kirchenreform. Die Priesterschaft aller Gl
Promulgatio
Friedensverträge der Vormoderne - (Publicatio, Verkündigungsformel, Bekanntmachung) Ist die Absichtserklärung, Recht setzen zu wollen. Der Aussteller wendet sich an all diejenigen, welche die Urkunde zu Gesicht bekommen, meist an die Allgemeinheit, die im Falle von Unterhändlerverträgen zugleich Adressat ist. Benutzt werden gängige Formeln wie 'Noverint omnes Christi fideles', 'Kund u...
Praetorius, Antonius
Digitalisierte Werke (Schlüsselseiten)Von Zauberey und Zauberern Gründlicher Bericht Heidelberg 1613 BSB Mor. 756 Quellen ARCHIV DER STADT KAMEN (NRW): Perg.-Urk. 300a; Archiv Haus Reck Urk. 303 Antonius PRAETORIUS, Von Zauberey und Zauberern Gründlicher Bericht. Darin...
Procureur général de Lorraine
Literatur Jean Nicolas BEAUPRÉ: Essai historique sur la rédaction officielle des Principales coustumes et sur les assemblées d'États de la Lorraine ducale et du Barrois, accompagné de documents inédits et d'une bibliographie de ces coustumes. Nancy 1845. Elisa...
Prodigienliteratur in der Frühen Neuzeit
1. Zur Geschichte der Prodigienliteratur Wunderzeichenberichte traten zwar in großer Zahl in Flugblättern und Flugschriften der Frühen Neuzeit auf, doch sind die Themen nicht neu. Blutregen, Kometen, Himmelszeichen und Missgeburten wurden schon in der Antike beobachtet und als Ze...
Pierre Bourdieu
( 1930-2002 )'Eine soziale Klasse läßt sich niemals allein aus ihrer Lage und Stellung innerhalb einer gesellschaftlichen Struktur, d.h. aus den Beziehungen bestimmen, die sie objektiv zu anderen Klassen der Gesellschaft unterhält; eine Reihe ihrer Eigenschaften verdankt sie nämlich dem Umstand, daß die Individuen, die diese Klass...
Percy Ernst Schramm
( 1894-1970 )'Aber am eindringlichsten sprechen doch die Abzeichen, die einmal die Herrscher als die Verkörperung des mittelalterlichen ,Staates' angelegt haben, um ihre Herrschaft sichtbar zu machen. Diese Herrschaftszeichen können wir sehen; aber sie sprechen damit noch nicht zu uns, und es besteht die Gefahr, daß wir - wenn wir meinen, i...
Paracelsus
(Theophrastus Bombast von Hohenheim) 1. Leben Über die Kindheit des Paracelsus ist nichts bekannt. Um 1502 folgte er seinem Vater nach Villach, der dort die Stelle des Stadtarztes angenommen hatte. Weder gibt es Hinweise über Dauer und Orte seines Studiums, noch las...
Panecius, Nikolaus
Kurzbiografie Der Sohn eines böhmischen Exulanten absolvierte in Zittau seine Schulbildung und schrieb sich anschließend für das Theologiestudium an der Universität Wittenberg ein. 1690 erlangte er den Magistertitel und wurde 1695 Adjunktus der philosophischen Fakultät....
Paul Vidal de La Blache
( 1845-1918 ) 'L'histoire d'un peuple est inséparable de la contrée qu'il habite. On ne peut se représenter le peuple grec ailleurs qu'autour des mers helléniques, l'Anglais ailleurs que dans son île, l'Américain ailleurs que dans les vastes espaces des Etats-Unis. Comment en est-il de même du peuple dont l'histoire s'est ...
Pasquier, Jean du
Literatur Jean-Paul AUBE: Le livre des enquéreurs de Toul. In: Études touloises 41, 1986, S. 17-40. Elisabeth BIESEL: Hexerei und andere Verbrechen. Gerichtspraxis in Toul. In: Hexenprozesse und Gerichtspraxis. (Trierer Hexenprozesse - Quellen und Darstellungen 5) Trier 1999, (im...
Otto Friedrich von Gierke
(1841-1921) [...] so erhebt sich in ununterbrochen aufsteigender Wölbung der erhabene Bau jener organischen Verbände, welche in immer größeren und umfassenderen Kreisen den Zusammenhang alles menschlichen Seins, die Einheit in seiner bunten Mannichfaltigkeit, zur äußeren Erscheinung und Wirksamkeit bringen. Aus der höchsten ...
Otto Hintze
( 1861-1940 ) 'Die allgemeinen Formeln, in die sich zur Not das geschichtliche Leben der Menschen und Völker bannen läßt, werden ja umso leerer an anschaulichem Inhalt, je weiter der Horizont der Betrachtung gespannt ist, und verflüchtigen sich schließlich wohl gar zu selbstverständlichen Trivialitäten.'Gesammelte Ab...
Osmanisches Reich
Das Haus der Osmanen ist ursprünglich im nordwestlichen Kleinasien mit der Residenz in Brussa (Bursa) ansässig. Langsam können sich die Osmanen gegen die Rum- Seldschuken durchsetzen, ihr Hauptaugenmerk liegt aber auf den Grenzkämpfen mit den Byzantinern. Thema: Reformation politikgeschichtlich, 1a Osmanische Expansion
Oldekop, Justus
Literatur Ernst Landsberg, Art. Oldekop, in: ADB 24, Berlin 1970 (ND), S. 240-241. Werner Tschacher, Der Formicariusdes Johannes Nider von 1437/38.Studien zu den Anfängen der europäischen Hexenverfolgungen im Spätmittelalter, Aachen 2000 Empfohlene Zitierw...
Norbert Elias
( 1897-1990 )'Wenn man versucht, sich von der Aufgabe des Geschichtsforschers ein klares Bild zu verschaffen, so gelangt man etwa zu dem folgenden Ergebnis: Vor ihm liegt gleichsam als Stoff, der seiner Bearbeitung harrt, die unabsehbare Fülle dessen, was Menschen geleistet haben. Wohl erwogene Grundsätze müssen ihn lehren, diesen Stoff zu ...
Nider, Johannes
1. Kurzbiografie Johannes Nider wurde in der oberschwäbischen Reichsstadt Isny als Sohn eines Flickschusters geboren. Über die ersten vier Jahrzehnte seines Lebens liegen nur wenige und kaum gesicherte Angaben vor: Kurz nach dem 8. April 1402 trat er in den durch Konrad von Preuß...
Neuwalt, Hermann
Literatur Neuwalt, Hermann, Exegesis Purgationis sive examinis sagarum super aquam frigidam proiectarum: In qua Refutata opinione Guilhelmi Adolphi Scribonii, de hujus purgationis & aliarum similium origine, natura, & veritate agitur: Omnibus ad rerum gubernacula sedentibus maxime neces...
Narratio
Friedensverträge der Vormoderne - (Begründung) ist eine Darlegung der tatsächlichen oder vorgeblichen Einzelumstände, welche die Ausfertigung der Urkunde veranlasst haben und deren Kenntnis für das Verständnis des Rechtsinhalts erforderlich ist. Sie bildet die Rechtsgrundlage für die beurkundeten Vorgänge. Bei den Friedensverträgen verschmelzen h...
Musiel, Claudius
Beilagen Literatur Rita Voltmer: Claudius Musiel oder die Karriere eines Hexenrichters. Auch ein Beitrag zur Trierer Sozialgeschichte des späten 16. Jahrhunderts, in: Gunther Franz, Franz Irsigler (Hgg.): Methoden und Konzepte der historischen Hexenforschung (Trierer Hexenprozesse - Q...
Molitor, Ulrich
Von Hexen und Unholden Der Text ist in Form einer akademischen Disputation abgefasst, wobei sich der Dialog zwischen dem Stadtrichter Conrad Schatz als Praktiker und Befürworter, Konrad Stürzel (Rektor der Universität Freiburg/Kanzler Kaiser Maximilians I.) als Gelehrten und Herz...
Morus, Thomasca
1477-1535, Sprecher des Unterhauses, Mitglied des königlichen Rates und Vertrauter des Kgs, der in engem Kontakt zu den wichtigsten Vertretern des Humanismus nördlich der Alpen steht und selbst schriftstellerisch tätig ist (1518 erscheint sein berühmtestes Werk, die 'Utopia' in Basel), stellt sich in dieser Schrift erstmals gegen die neuen theologischen Lehren. 1529 erscheint seine Schrift 'Dialogues concernung Heresies'. Morus fällt 1534 in Ungnade und wird 1535 hingerichtet.
Michel Foucault
(1926-1984) 'Man wird also jedesmal vom Mord der Geschichte tönen, wenn man in einer historischen Analyse - und vor allem, wenn es sich um das Denken, die Ideen oder die Kenntnisse handelt - sieht, wie auf zu manifeste Weise die Kategorien der Diskontinuität und des Unterschiedes, die Begriffe der Schwelle, des Bruchs und der Transformation, di...
Michael Freude
Kurzbiografie Um 1620 wurde Freude als Sohn einer kleinen Handwerkerfamilie in der mecklenburgischen Kleinstadt Plau geboren, unweit seiner späteren Wirkungsstätte Kuppentin, wo er zwischen 1645 bis 1678 als Pastor tätig war. Freude lies sich intensiv von der umfassenden Konfessi...
Michel Eyquem de Montaigne
( 1533-1592 ) 'Ils sont sauvages de mesmes, que nous appellons sauvages les fruicts, que nature de soy et de son progrez ordinaire a produicts: là où à la verité ce sont ceux que nous avons alterez par nostre artifice, et destournez de l'ordre commun, que nous devrions appeller plustost sauvages. En ceux là sont vives et vigoureuse...
Meder, David
1. Leben und Tätigkeiten David Meder wurde 1545 in Osterfeld im Stift Naumburg geboren, besuchte Schulen in Osterfeld, Zeitz und Naumburg und studierte danach Theologie an der Universität Leipzig. Im Anschluss an eine Reise durch Franken berief man ihn als Diakon nach Ansbach. 1577 zo...
Meier, Karl - Lehrer und Heimatforscher
Literatur Jürgen Scheffler, 'Lemgo, das Hexennest'. Folkloristik, NS-Vermarktung und lokale Geschichtsdarstellung, in: Jahrbuch für Volkskunde. N.F., Bd. 12, 1989, S. 113-132 Jürgen Scheffler, Gerd Schwerhoff, Gisela Wilbertz: Umrisse und Themen der Hexenforschung ...
Meinders, Hermann Adolph
Kurzbiografie Meinders begann 1683 ein juristisches Studium in Marburg, ging anschließend nach Straßburg, Tübingen und Leiden. 1686 wechselte er zum protestantischen Glauben. Nach dem Abschluss seines Studiums arbeitete er als Jurist und als Historiker. 1694 fand er eine Anstellu...
Melander, Otto
(Holzapfel, Otto; Schwarzmann, Otho) Kurzbiografie Otto Melander studierte in Wittenberg und wurde später an verschiedenen Orten als Advokat und Jurist tätig, unter anderem wird er als Professor für Recht und Philosophie in Herborn genannt. Nach seinem Übe...
Menghi, Girolamo
1. Kurzbiografie Girolamo Menghi wurde 1529 in Viadana in der Provinz Mantua in Italien geboren. Mit 20 Jahren trat er bei den Franziskanerminoriten ein. Er wirkte in verschiedenen Ordensniederlassungen und wurde 1598 Provinzial. Er betätigte sich als Exorzist und gab in der zweiten Lebens...
Merbitz, Johann Valentin
Kurzbiografie Merbitz studierte 1668 in Leipzig und erlangte dort den Magisterabschluss bevor er 1676 zum Vizerektor der Kreuz-Schule in Dresden und später zum Lehrer des Prinzen ernannt wurde. Sein hinterlassenes Werk ist vielfältiger Natur und umfasst Darstellungen zu historischen P...
Meyfart, Johann Matthäus
Literatur Bertheau, Art. Meyfart, in: ADB 21, Berlin 1970 (ND), S. 646-648; Erich Trunz, Johann Matthäus Meyfart. Theologe und Schriftsteller in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, München 1987.(B.H.) Empfohlene Zitierweise Meyfart, Johann Matthäus. Aus: ...
Markgräfler Krieg
Albrecht Alcibiades (1522-1557), Mkgf von Brandenburg-Kulmbach nutzte die undurchsichtige politische Lage des Reiches, um eigene territorialpolitische Ambitionen, einmal an der Seite, einmal in Opposition zu Karl V., durchzusetzen (militärische Aktionen gegen die Reichsstadt Nürnberg, Fürstbistümer Würzburg und Bamberg). Nach Kriegszügen Albrecht Alcibiades in Franken und Niedersachsen, in denen er umfängliche Verheerungen anrichtete, unterlag er im Juli und Dezember 1533 zweifach gegen die Verbündeten Ferdinand I., Heinrich von Braunschweig-Wolfenbüttel und den im Juli getöteten Moritz von Sachsen. Im Dezember 1553 in die Reichsacht erklärt, floh er nach Frankreich und ging seiner Besitzungen, die 1557 an Mkgf Georg Friedrich von Brandenburg-Ansbach (1539-1603) fielen, verlustig. Er starb in Pforzheim. Thema: Reformation politikgeschichtlich, 2c Interim und Fürstenaufstand
Magie und Impotenz
1. Einleitung Wenn ein Paar Probleme hatte, die Eheschließung zu vollziehen, bot Magie eine plausible Erklärung. Für gewöhnlich glaubte man, Magie habe den Mann impotent gemacht. Gelegentlich finden sich allerdings auch Vorstellungen von einer zauberisch verengten Vagina der...
Marburger Religionsgespräch
Das Scheitern der in Marburg auf Betreiben Landgraf Philipps von Hessen zustande gekommenen innerprotestantischen Diskussionsprozesses (1. - 3.Oktober 1529) zwischen Huldrych Zwingli und Martin Luther und ihren jeweiligen Anhängern, legt die Differenz der Reformation Schweizer und Wittenbergischer Prägung ebenso offen wie sie diese weiter befördert. Kernpunkt der Kontroverse war der Abendmahlsverständnis (Transsubstantiationsstreit). Im Kern kreist die Kontroverse um das Problem, ob Brot und Wein der Leib und das Blut Christi sind, so Luther, oder ob sie Leib und Blut nur symbolisieren, so Zwingli. Thema: Reformation politikgeschichtlich, 3a Schweizer Eidgenossenschaft - Bündnissystem und 2. Kappeler Krieg
Martini, Jakob
Kurzbiografie Der Sohn eines Pfarrers studierte in Helmstedt und wurde dort als Adjunktus der Philosophischen Fakultät tätig. 1597 nahm er eine Anstellung als Gymnasialrektor und Hofprediger in Norden (Ostfriesland) an. Intensive konfessionelle Spannungen führten jedoch zu einer ...
Malleus Maleficarum
(Hexenhammer) 1. Verfasser und Entstehungsgeschichte Dass Kramer zumindest der Hauptautor dieses Werkes gewesen ist, haben bereits Hartmann Ammann und Josef Hansen nahe gelegt. Hans-Christian Klose, Jürgen Petersohn, Peter Segl, vor allem aber Günter Jerouschek und...
Max Weber
( 1864-1920 ) 'Das Schicksal einer Kulturepoche, die vom Baum der Erkenntnis gegessen hat, ist es, wissen zu müssen, dass wir den Sinn des Weltgeschehens nicht aus dem noch so vervollkommnendem Ergebnis einer Durchforstung ablesen können, sondern ihn selbst zu schaffen imstande sein müssen, da ,Weltanschauungen' niemals Produkt fortschreiten...
Marc Bloch
( 1886-1944 ) 'Mit einem Wort: hören wir auf, in alle Ewigkeit von Nationalgeschichte zu Nationalgeschichte zu plaudern, ohne uns zu verstehen. Ein Dialog unter Schwerhörigen, von denen jeder völlig verkehrt auf die Fragen des anderen antwortet, ist ein alter Kunstgriff der Komödie, dazu angetan, ein aufgeschlossenes Publikum zu erheite...
Liebeszauber
Funktionen und Kontexte Die Liebeszauberpraktiken verfolgten unterschiedliche Intentionen und wurden in unterschiedlichen sozialen Konstellationen angewandt. Betrachtet man das umfangreiche Magierepertoire vormoderner Gesellschaften unter dem Aspekt seiner Zielsetzung, dann lassen sich die Lieb...
Leipziger Disputation
27. Juni - 15. Juli 1519 auf der Pleißenburg zu LeipzigUrsprünglich sollten nur Eck und Karlstadt gegeneinander antreten. Eck war jedoch an einer direkten Konfrontation mit Luther gelegen. So wurde auch Luther in die Disputation einbezogen. Zunächst disputierten Eck und Karlstadt über die Gnadenwahl. Am 4. Juli begann die Disputation zwischen Eck und Luther. Luther stritt das göttliche Recht des Papsttums ab und behauptete die Irrtumsfähigkeit der Konzilien, da sie in einigen Fragen auch bei Jan Hus geirrt hätten. Bei der Disputation waren Eck zwar sein gutes Gedächtnis und seine dialektische Gewandtheit zustatten gekommen, aber die auf die Disputation folgenden Flugschriften trugen zur Intensivierung der reformatorischen Öffentlichkeit bei. [vgl. Heribert Smolinsky: Karlstadt. In: Lexikon für Theologie und Kirche. Hrsg. von Walter Kasper [u.a.]. Bd. 6. Freiburg [u.a.] 1997. S. 798.vgl. Ulrich Köpf: Eck, Johannes. In: Theologische Realenzyklopädie. Hrsg. von Gerhard Müller [u.a.] Bd. 9. Berlin [u.a.] 1982. S. 248-258. Martin Brecht: Luther I. In: Theologische Realenzyklopädie. Hrsg. von Gerhard Müller [u.a.] Bd. 21. Berlin [u.a.] 1982. S. 514-530.] Thema: Reformation kommunikationsgeschichtlich, 3b Exemplarische Inhalte: Martin Luther
Lavater, Ludwig
Kurzbiografie Der Sohn des Zürcher Landvogts, Hans Rudolf Lavater, studierte nach dem Besuch der ehemaligen Klosterschule Kappel in Zürich, Straßburg, Paris und Lausanne Theologie. Schon während seines Aufenthalts am Carolinum in Zürich (1543) traf er auf seinen spä...
Laurentsen, Peder
agierte vorerst in Malmö, wo er die Reformation gemeinsam mit Vormordsen vorantrieb, bis er vom König nach Kopenhagen gerufen wurde. Dort arbeitete er gemeinsam mit anderen ein protestantisches Glaubensbekenntnis aus. Später stieg er zum Lektor an der Domschule in Lund auf und war für die Ausbildung der Priesterschaft verantwortlich. Thema: Reformation politikgeschichtlich, 4b Dänemark-Norwegen
Laymann, Paul
Literatur Heinrich Bacht, Art. Paul Laymann, in: NDB 14 (1985), S. 6 Bernhard Duhr, Paul Laymann und Hexenprozesse: in Zeitschrift für kath. Theologie 23 (1899), S. 733-43; 24 (1900), S. 585-592; 25 (1901), S. 166-168; Friedrich Zoepfl, Hexenwahn und Hexenverfolgung in Dillingen...
Krieg Karl V. gegen Franz I., zweiter
Dem Zustandekommen der 'Heiligen Liga' folgte kurz darauf der Ausbruch des zweiten Krieges zwischen Karl V. und Franz I., doch sollte auch dieser Krieg für den französischen König nicht erfolgreich verlaufen. Zwar war die Schlagkraft der kaiserlichen Truppen in Oberitalien durch ausbleibende Zahlungen stark geschwächt, doch sollte dies durch die nicht wirkungsvolle Kriegsführung der 'Heiligen Liga' ausgeglichen werden. Die Not der kaiserlichen Armee und die Verbitterung über das Bündnis von Franz I. mit Papst Clemens VII., führte dazu, dass die deutsch-spanischen Soldaten eigenmächtig nach Rom vorrückten, wo es am 6. Mai 1527 zur Sacco di Roma, der Plünderung Roms, kam. Nach der Plünderung Roms zog das kaiserlichen Truppen Richtung Neapel, wo sie von dem ihm folgenden Heer aus französischen, mailändischen und venezianischen Soldaten Anfang 1528 eingekreist wurden. Unterstützt wurden die Truppen bei der Belagerung durch eine genuesische Flotte, die den Hafen blockierte. Doch im Sommer 1528 wechselten die Genuesen unter Andrea Doria überraschend auf die Seite Karl V., der Andrea Doria die Freiheit Genuas zu erhalten und zu respektieren zugesichert hatte. Dieser Bündniswechsel sollt die Niederlage der Franzosen im zweiten Krieg gegen Karl V. einläuten, der mit der Schlacht bei Landriano (21. Juni 1529) endgültig entschieden wurde. Thema: Reformation politikgeschichtlich, 1b habsburgisch-valoischer Machtgegensatz
Krieg Karl V. gegen Franz I., dritter
Der Tod des mailändischen Herzogs Francesco Sforza (1. November 1535) und das Fehlen eines legitimen Nachfolgers veranlasste den französischen König Franz I. abermals dazu, Ansprüche auf das Herzogtum Mailand zu erheben. Doch Kaiser Karl V. war nach den Kriegen gegen Franz I. selbst an dem Herzogtum interessiert. 1536 eroberten die Truppen Franz I. das Herzogtum Savoyen-Piemont. Auf Savoyen erhob der französische König aufgrund seiner 1531 verstorbenen Mutter Louise von Savoyen Ansprüche. Kaiser Karl V. ersuchte Papst Paul III. um die Unterstützung gegen Franz I., doch der Papst lies sich nicht von seiner Neutralität abbringen. Vor allem in dem von Franz I. befestigten Piemont kam es zu Kämpfen, doch konnte sich keiner der beiden Kontrahenten entscheidend durchsetzen. Die französisch-osmanische Kooperation im Mittelmeer war nicht so wirkungsvoll wie von Franz I. erhofft, dennoch versetzte der osmanische Admiral Chaireddin Barbarossa mit seinen Überfällen auf die italienischen Küstengebiete die dortige Bevölkerung in Angst. Im Juni 1538 kam es auf eine Initiative des Papstes Paul III. zu Verhandlungen zwischen Franz I. und Karl V., die in dem Waffenstillstandsabkommen von Nizza ihren Abschluss fanden. Thema: Reformation politikgeschichtlich, 1b habsburgisch-valoischer Machtgegensatz
Krieg Philipp II. gegen Heinrich II.
Der in Vaucelles geschlossene Waffenstillstand sollte nur von kurzer Dauer sein. Bereits 1555 war es zwischen dem neuen Papst Paul IV. (1555-1559), der ein Ende des spanischen Einflusses in Italien anstrebte, und Heinrich II. zu einer Offensivallianz gekommen. Der Krieg flammte in Italien von neuem auf, wo die französisch-päpstlichen Truppen jedoch nur vereinzelte Erfolge erzielen konnten. Es folgte eine empfindliche Niederlage der französischen Armee bei Saint-Quentin (10. August 1557), dennoch gelang ihnen ein Erfolg gegen die mit Spanien verbündeten Engländer bei Calis. Der Krieg sollte für Heinrich II. danach auch weiterhin nicht Erfolg versprechend verlaufen, sodass am 2. April 1559 der Friede von Cateau-Cambrésis geschlossen wurde, der den Feindseligkeiten zwischen den Häusern Habsburg und Valois für mehrere Jahrzehnte ein Ende setzte. Thema: Reformation politikgeschichtlich, 1b habsburgisch-valoischer Machtgegensatz
Krieg Karl V. gegen Franz I., vierter
Die Ermordung zweier französischer Diplomaten in dem von Franz I. beanspruchten Herzogtum Mailand, wo jedoch seit 1540 Karls Sohn Philipp als Herzog eingesetzt war, nahm der französische König als Anlass, um ab Juli 1542 abermals einen Krieg gegen den habsburgischen Kaiser zu führen und um dessen Einfluss in Oberitalien einzuschränken. Vor allem in den Niederlanden konnten die französischen Truppen Erfolge erzielen, bei den Kämpfen in Piemont gab es jedoch keinen eindeutigen Sieger. Im Sommer 1543 eroberte eine 30.000 Mann starke französisch-osmanische Flotte Nizza und überwinterte anschließend im geräumten Toulon. Zu weiteren gemeinsamen Aktionen von Osmanen und Franzosen sollte es jedoch nicht kommen. Papst Paul III. beharrte trotz der französisch-osmanischen Kooperation auch weiterhin auf seiner Neutralität. Darum wandte sich der Kaiser 1544 auf dem Reichstag zu Speyer an die Stände und erreichte die geforderte Unterstützung gegen Frankreich und die Osmanen. Im Juli 1544 startete Karl V., abgesichert durch ein Bündnis mit England, seinen erfolgreichen Marnefeldzug gegen Frankreich. Bereits im September 1544 brach in Paris Panik aus, als kaiserliche Truppen sich der Stadt näherten. Noch im selben Monat wurden die Verhandlungen zum Frieden von Cépry abgeschlossen. Thema: Reformation politikgeschichtlich, 1b habsburgisch-valoischer Machtgegensatz
Kramer, Heinrich
(Henricus Institoris) 1. Kurzbiographie Heinrich Kramer, in der lateinischen (genitivierten) Namensversion Henricus Institoris, wurde um 1430 in der elsässischen Reichsstadt Schlettstadt geboren. Über die ersten vier Lebensjahrzehnte Kramers können nur Vermutun...
Koch, Andreas
(Prozeßopfer) Quellen StadtA Le, A 3660 und A 3664; StA Dt, L 28 Lemgo B IX 2, B IX 3 B.2 und B X 2; FürstlA Lippe-Biesterfeld, Schloß Detmold, Akte Nr. 61. Literatur Karl Meier: Lemgo, eine Hochburg der Hexeninquisition, in: Lippische Mitteilungen, B...
Kontext
Friedensverträge der Vormoderne - (Hauptteil) In der mittelalterlichen Urkundenlehre wird der Hauptteil einer Urkunde, der den eigentlichen rechtlichen Inhalt wiedergibt, als Kontext bezeichnet. Ihm werden im allgemeinen (=> Arenga), => Promulgatio, => Narratio und => Dispositio zugerechnet. Eingebettet wird er vom Protokoll und => Eschatokoll, welche Formeln enthalten, di...
Klagspiegel - Crimen magiae
1. Allgemeine Bedeutung des Klagspiegels Der Klagspiegel gilt als das 'älteste und umfassendste Compendium des Römischen Rechts in deutscher Sprache' (Stintzing 1867, S. 405). Auf allgemeinverständliche Weise erläuterte das Rechtsbuch vor allem den gar nicht od...
Kerkmann, Heinrich, Lippe, Grafschaft
(Lemgo) Quellen Bürgerbuch der Stadt Lemgo von 1506 bis 1886, bearb. v. Hans Hoppe, Detmold 1981 Kerckmannus, Henricus, Decades tres quaestionum ex illustrioribus iuris civilis, canonici ac feudalis, captibus depromptae, Gießen 1616 Ludovici, Daniel, Milit...
Ketzer und Ketzerverfolgung
I. Ketzer - die Anhänger des Bösen Vor einem sich sozial und religiös verschärfenden Hintergrund verwundert es nicht, wenn alle, die nicht zur christianitas gehörten, so wie die westliche Kirche es verstand, zu Anhängern des Bösen wurden. Dabei wurde au...
Kappeler Krieg, erster
Der 'Krieg' wird nicht ausgefochten, da Ferdinand sich nicht beteiligt, sondern schiedlich im Ersten Kappeler Landfrieden beigelegt (26.6.1529). Die christliche Vereinigung löst sich auf. Thema: Reformation politikgeschichtlich, 3a Schweizer Eidgenossenschaft - Bündnissystem und 2. Kappeler Krieg
Karlstadt
(eigentl. Bodenstein), Andreas v., *1486 Karlstadt a. Main, †
Kalmarer Union
Die Kalmarer Union stellt die Vereinigung der drei skandinavischen Königreiche Schweden, Dänemark und Norwegen unter einer Krone dar. Diese Union hatte, mit wenigen Unterbrechungen seit 1389, formal ab 1397 bis in das Jahr 1523 Bestand. Vorbereitet wurde diese Union durch Kronprinzessin Margarete von Dänemark, die 1387, nach dem Tod ihres Sohnes die Regierung von Norwegen und Dänemark übernahm. 1389 ließ sie Schweden erobern und regierte dann in Personalunion alle drei Reiche. Der Name der Union geht auf ein Treffen der drei Reichsräte in Kalmar im Jahre 1397 zurück, bei dem Margarete einen einheitlichen Staat schaffen wollte, allerdings scheiterte. 1523 zerfiel die Union nachdem die Schweden, wie schon viele Male zuvor, den Aufstand geprobt hatten. Thema: Reformation politikgeschichtlich, 4b Dänemark-Norwegen
Karl Lamprecht
( 1856-1915 ) 'Denn was nützt dem Historiker für ein volles Verständnis des Vergangenen seine angebliche Beherrschung der Zeit, gebietet er nicht zugleich über die Herrschaft des Raumes?'Geschichte, Ergänzungsband 2.1, Berlin 1912, S. 132. Stimmen der Forschung'Karl Lamprecht zählt zu den Außens...
Kapitulation
Friedensverträge der Vormoderne - 1. Allgemein: vom mittelalterlichen Diminutiv capitulum des altlateinischen caput bedeutete K. ursprünglich eine in Kapitel eingeteilte Urkunde und wurde mit der Zeit als Synonym für einen privat-, öffentlichrechtlichen oder zwischenstaatlichen Vertrag gebraucht, wodurch eine private oder öffentliche Person oder ein Staats...
Karl Marx
( 1818 - 1883 ) 'Die Menschen sind die Produzenten ihrer Vorstellungen, Ideen pp., aber die wirklichen, wirkenden Menschen, wie sie bedingt sind durch eine bestimmte Entwicklung ihrer Produktivkräfte und des denselben entsprechenden Verkehrs bis zu seinen weitesten Formationen hinauf. Das Bewußtsein kann nie etwas anderes sein, als das bewußte...
Jungmichel, Johann Kaspar
(Imander) Kurzbiografie Über Jungmichel alias Imander ist wenig bekannt. Gewirkt hat er als Advokat zu Wittenberg und wird im späten 17. Jahrhundert als Betreuer mehrerer juristischer Dissertationen genannt, von denen eine auch die Problematik der Hexerei streifte. ...
John William Burgess
( 1844-1931 ) 'Through [history] we seek to find the origin, follow the growth and learn the meaning of our legal, political, and economic principles and institutions. We class it therefore no longer with fiction or rhetoric or belles-lettres, but with logic, philosophy, ethics. We value it, therefore, not by its brilliance, but by its productiveness.'...
Johann Gustav Droysen
( 1808-1884 ) 'Das Gegebene für die historische Forschung sind nicht die Vergangenheiten, denn diese sind vergangen, sondern das von ihnen in dem Jetzt und Hier noch Unvergangene, mögen es Erinnerungen von dem, was war und geschah, oder Überreste des Gewesenen und Geschehenen sein.'Grundriß der Historik, hg. von Peter Leyh, Stuttga...
Jean-Jacques Rousseau
( 1712-1778 ) 'Der erste, der, nachdem er ein Stück Land eingezäunt hatte, kühn behauptete: ,Das ist mein!', und der Leute fand, die so einfältig waren, ihm dies zu glauben, wurde zum wahren Gründer der bürgerlichen Gesellschaft' Über den Ursprung der Ungleichheit unter den Menschen, Hamburg 1955, S. 190 (zuerst ...
Janitscharen
Die Janitscharen bildeten jahrhundertelang die Elitetruppen der osmanischen Streitmacht, vor allem der Infanterie. Sie wurden durch die sogenannte Knabenlese rekrutiert, d. h., man zog sie aus griechischen - später auch slawischen - Familien heran und mittels eiserner Disziplin wurden sie zu Kämpfern und gläubigen Moslems ausgebildet. Ihre Truppen erreichten eine Stärke von bis zu 100 000 Mann. Oftmals wurden sie auch als 'Staat im Staate' bezeichnet. Thema: Reformation politikgeschichtlich, 1a Osmanische Expansion
Jacques de Gheyn II.
Biografie/Gesellschaftliches und geistiges Umfeld Sein Handwerk erlernte de Gheyn in der zweiten Hälfte der 80er Jahre bei dem Haarlemer Kupferstecher Hendrick Goltzius. Als Mitglied der Rederijker und Künstlerfreund Karel van Manders erhielt er schon früh wichtige Aufträge....
Jacques-Bénigne Bossuet
( 1627-1704 ) '[La] vraie science de l'histoire est de remarquer dans chaque temps ces secrètes dispositions qui ont préparé les grands changements, et les conjonctures importantes qui les ont fait arriver.'Discours sur l'Histoire universelle jusqu'Ã l'empire de Charlemagne, Paris 1681, Buch III, Kap. 2 (Ausgabe Paris 1966, S...
Jauer bzw. Magni de Jawor, Nikolaus
(Nikolaus Jauer, Nikolaus Groß) Tractatus de superstitionibus Der Traktat beschäftigt sich umfassend mit dem Problem, ob der Teufel die Menschen durch Täuschungen verführen könne und ob es den Menschen erlaubt sei, für nützliche Werke die Hi...
Jacob Burckhardt
( 1818-1897 ) 'Man sollte bei Abfassung einer Monographie jedes Mal Tacitus' Agricola neben sich haben und sich sagen: je weitläufiger, desto vergänglicher.'Weltgeschichtliche Betrachtungen, Leipzig 1955, S. 17. Stimmen der Forschung'Jacob Burckhardt schien unter den deutschen Historikern isoliert zu sein, als er das Vo...
Isidor von Sevilla
Literatur Marco Frenschkowski, Magie, in: Reallexikon für Antike und Christentum (in Vorbereitung).Dieter Harmening, Superstitio. Überlieferungs- und theoriegeschichtliche Untersuchungen zur kirchlich-theologischen Aberglaubensliteratur des Mittelalters, Berlin 1979.Jocelyn N. Hillgar...
Inscriptio
Friedensverträge der Vormoderne - (Adressat) Nennung des Empfängers der Urkunde mit dessen Namen und Titeln. In Friedensverträgen gibt es jedoch die Inscriptio im klassischen Sinne nicht, da kein konkreter Adressat genannt wird. Vielmehr finden sich innerhalb der => Narratio Formeln wie 'A tous presents et à venir soit notoire' (Friedensvertrag von Celle,...
Intitulatio
Friedensverträge der Vormoderne - (Titel) Die Intitulatio ist die 'Selbstaussage' der Aussteller von Urkunden im Eingangsprotokoll bzw. in der => Präambel. Neben Name und Funktionstiteln kann sie Herkunfts-, Verwandtschafts-, Rang-, Triumphal-, Hoheits-, Pietäts- und Demutstitel enthalten. Zudem findet sich bei Herrschern meist auch eine Devotionsform...
Invocatio
Friedensverträge der Vormoderne - (Anrufung) Anrufung Gottes, entweder durch ein Symbol (Bsp.: Chrismon) und/oder durch eine verbale Formel wie 'In nomine sancte et individue trinitates' (Im Namen der heiligen und unteilbaren Dreifaltigkeit; Friedensvertrag von Krakau, 1525 IV 8) oder 'Au nom et à l'onneur et louange de la tres sainte et indivisée trinit...
Injurienprozess
Abwehr des Zaubereiverdachts über den Verbalinjurienprozess Sowohl zivilrechtliche als auch kriminalrechtliche Injurienprozesse sind als Reaktionen auf Hexereibeschimpfungen oder -beschuldigungen nachweisbar (Fuchs 1995, S. 8ff). Vor allem konkrete Beschuldigungen, Vorwürfe von...
Hunger, Albert
(Albrecht) Kurzbiografie Geboren 1545 in Kehlheim, als Sohn des Rechtsgelehrten Wolfgang Hunger, studierte der Jesuit Hunger in Ingolstadt Philosophie (1562 Magister artium) und anschließend am Collegium germanicum in Rom Theologie. Er erwarb in Padu das Baccalaureat. Se...
Holstein, Herzogtum
Holstein ist ein Herzogtum im heutigen Norddeutschland. Es lag im Laufe der Geschichte mehrmals im Interessensgebiet verschiedener Mächte, weshalb es mehrfach geteilt war. 1386 wurde Holstein mit Schleswig vereinigt. 1459 fielen dann beide an des Haus Oldenburg. 1474 wurde Holstein zum Herzogtum erhoben. Thema: Reformation politikgeschichtlich, 4b Dänemark-Norwegen
Hocker, Jodokus
Kurzbiografie Über die frühen Lebensjahre des manchmal auch fälschlich Hieronymus Hocker genannten Theologen ist bisher kaum etwas bekannt. Erst mit der Aufnahme seiner Lehrtätigkeit an der Osnabrücker Domschule (1552-1555) und später als Vizerektor in Goslar (1556...
Historismus
Historismus [...] ist [...] [1] sowohl eine Methode verwissenschaftlichter Erkenntnis der Vergangenheit, die der durchgehenden Historisierung der Wirklichkeit gerecht werden will, als auch [2] eine Methode, die Voraussetzungen für praktisches gesellschaftlich-politisches Handeln zu klären und insofern auch zu dessen Orientierung beizutragen.' (Hardtwig, Wolfgang, Geschichtsstudium, Geschichtswissenschaft und Geschichtstheorie in Deutschland von der Aufklärung bis zur Gegenwart, in: ders., Geschichtskultur und Wissenschaft, München 1990, 13-57, hier: S. 34) Thema: Mythos Reformation, 1b) Luther in der deutschen Geschichtsschreibung 1870- 1960
Hippolyte Taine
( 1828-1893 )'Dans l'organisation que la France s'est faite au commencement du siècle, toutes les lignes générales de son histoire contemporaine étaient tracées, révolutions politiques, utopies sociales, divisions des classes, rôle de l'Église, conduite de la noblesse, de la bourgeoisie et du peuple, développeme...
Helvetisches Bekenntnis, zweites
Confessio helvetica posterior, mit Bullingers Darlegung reformierten Bekennens in 30 Kapiteln sollte Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz auf dem Augsburger Reichstag 1566 die reformierte Glaubensposition verteidigen und deren Kompatibilität mit dem Augsburger Religionsfrieden nachweisen. Die (nicht zustande gekommenen) Unterschriften beider reformierten Kirchen sollte deren Einigkeit nachweisen. Das Bekenntnis wurde breit rezipiert und zu einer der wichtigsten Bekenntnisschriften der reformierten Kirche. Thema: Reformation politikgeschichtlich, 3a Schweizer Eidgenossenschaft - Bündnissystem und 2. Kappeler Krieg
Helvetisches Bekenntnis, erstes
Das Erste Helvetische Bekenntnis, Confessio helvetica prior, unter maßgeblicher Beteiligung Heinrich Bullingers entstanden, wird 1536von Zürich, Bern, Basel, Schaffhausen, St. Gallen, Biel und Mühlhausen unterzeichnet. Dies bildete den ersten Versuch, für die reformierten Kirchen in der Schweiz eine einheitliche Glaubensgrundlage zu formulieren. Thema: Reformation politikgeschichtlich, 3a Schweizer Eidgenossenschaft - Bündnissystem und 2. Kappeler Krieg
Heinrich VIII,
ScheidungDer Erzbischof von Canterbury führte, nun kirchenrechtlich nicht mehr an Rom gebunden, die Scheidung des Königs in kürzester Zeit durch. Die Ehe mit Katharina von Aragon wurde vorher für ungültig erklärt und er heiratete eiligst die mittlerweile schwanger gewordene Anne Boleyn. 7. September: Geburt Elisabeth Tudors, der späteren Kgin Elisabeth I. Thema: Reformation politikgeschichtlich, 4a England
Heinrich VIII.
defensor fideiHeinrichs Werk gegen Luthers Schriften hatte den Titel 'Verteidigung der sieben Sakramente'. Es war in lateinischer Sprache verfaßt. Vom Papst erhielt er für das Bekenntnis zur röm. Kirche und ihrer Lehre den Titel 'Verteidiger des Glaubens' (defensor fidei). Thema: Reformation politikgeschichtlich, 4a England
Heiratsvertrag
Friedensverträge der Vormoderne - Fürstliche Vermählungen, schreibt Julius Bernhard von Rohr 1729, sind mitunter nicht Angelegenheiten des Herzens, sondern der Staatsabsichten. In der Frühen Neuzeit werden dynastische Ehen im Rahmen von Friedensverhandlungen vereinbart und vorbereitet. Eines der berühmtesten Beispiele ist der Pyrenäenfrieden (1659 XI ...
Hexenverfolgungen in Düsseldorf
Düsseldorf - der letzte Hexenprozess am Niederrhein Für die heutige Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens, Düsseldorf, ist nur ein einziger und zudem später Hexenprozess überliefert, der in den Jahren 1737/38 stattfand. Zwei aus dem Städtchen Gerresheim vor ...
Hexenverfolgungen Baden, Markgrafschaften
1. Das Territorium im Verfolgungszeitraum Seit dem 12. Jahrhundert regierten die Markgrafen von Baden Gebiete zwischen Rhein und Schwarzwald. 1515 kam es zu einer Aufteilung des badischen Territoriums zwischen den Söhnen Christophs I. von Baden. Nach dem kinderlosen Tod des dritten Sohnes ...
Hexenverfolgungen Ellwangen, Fürstpropstei
Literatur Midelfort, H.C. Erik: Witch Hunting in Southwestern Germany 1562-1684, the Social and Intellectual Foundations, Stanford 1972. Mährle, Wolfgang: 'O wehe der armen seelen', Hexenverfolgungen in der Fürstpropstei Ellwangen (1588-1694), in: Johannes Dillinger/Tho...
Hexenverfolgungen Flandern, Grafschaft
1. Das Territorium und die Gerichtsorganisation im Zeitraum der Hexenverfolgungen Die Grafschaft Flandern (im frühen 17. Jahrhundert etwa 7000 km² und 600.000 bis 700.000 Einwohner) bestand aus mehreren Städten und Kastellaneien. Sie war bis 1526 größtenteils franzö...
Hexenverfolgungen Esslingen
(Reichsstadt) Quellen: Akten des Stadtarchivs Esslingen a.N. Literatur: G. Jerouschek, Die Hexen und ihr Prozeß, Esslingen/Sigmaringen 1992. G. Jerouschek, Der Hexenprozeß als politisches Machtinstrument, in: S. Lorenz; D.R. Bauer (Hg.): Das Ende der Hexen...
Hexenverfolgungen in der Residenzstadt Detmold
Die Stadt Detmold Detmold, zu Beginn des 17. Jahrhunderts die kleinste und unbedeutendste lippische Stadt, erreichte in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts als Residenz eine erhebliche Aufwertung und zugleich einen rasanten Bevölkerungsanstieg. Ackerbürger und Leinewe...
Hexenverfolgung in der Grafschaft
(Fürstentum) 1. Quellenlage Die Akten aller Behörden und fürstenbergischen Ämter sind im fürstlich-fürstenbergischen Archiv in Donaueschingen gelagert. Der größte Teil der Quellen zu den Kriminalsachen in der Abteilung 'Criminali...
Hexenverfolgungen im Henneberger Land
Die Grafschaft vor 1583 Die Grafschaft Henneberg wurde bis 1583 vom gleichnamigen Grafengeschlecht regiert und umfasste ein großes Gebiet im Westen des Thüringer Waldes sowie den größten Teil der thüringischen Rhön. Unter der Regierung der gefürsteten Grafen v...
Heerbrand, Jacob
Literatur Heinrich Fausel, Art. Jacob Heerbrand, in: NDB 8 (1969), S. 194 f. Deutsches Biographisches Archiv, Neue Folge 1989 Siegfried Raeder, Art. Heerbrand, in: TRE 14 (1985), S. 524-26 Empfohlene Zitierweise Heerbrand, Jacob. Aus: Lexikon zur Geschichte der Hexen...
Hexenverfolgungen in Hamburg
Hamburg zur Zeit der Hexenverfolgung Hamburg war im 16. und 17. Jahrhundert eine wirtschaftlich aufstrebende Stadt. Der Niedergang des hansischen Handels auf der Ostsee und der Aufschwung des Atlantikhandels begünstigten den Aufstieg der Elbstadt zu einem europäischen Fernhandelszentr...
Henot, Katharina
Beilagen Aussage der Katharina Henot vom 16. März 1627 Siehe auch folgende Artikel Köln (Reichsstadt) - Hexenverfolgungen von Gerd Schwerhoff Empfohlene Zitierweise Becker, Thomas: Henot, Katharina. Aus: Lexikon zur Geschichte der Hexenverfolgung, hrsg. v. Gudru...
Hexenverfolgung in Hessen
Der Raum 'Hessen' Diese Übersicht muss mit einer geografischen Abgrenzung beginnen. Das heutige Bundesland Hessen wurde 1945 von der amerikanischen Militärregierung aus verschiedenen, bis dahin selbständigen Landesteilen zusammengefügt: Den ehemals preußis...
Hexenverfolgungen in Ingolstadt.
1. Die historische Stadt Ingolstadt Ingolstadt war aus dem Mittelalter als eine der bedeutenden Städte des wittelsbachischen Bayern hervorgegangen. Zeitweise übte es Residenzstadtfunktionen für eine der vier herzoglichen Teillinien aus. Nachdem 1447 die Ingolstädter Regenten...