Kopie von `1000Fragen - Das Lexikon zur Bioethik`
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Kategorie: Mensch und Gesellschaft > Bioethik
Datum & Land: 16/12/2008, De.
Wörter: 268
Reproduktion
Der Begriff, der in seiner üblichen Verwendung Vervielfältigung (z. B. von Drucksachen), d. h. identische Nachbildung bedeutet, wird in der Medizin für die Fortpflanzung verwendet
Reproduktionstechnologien
Fortpflanzungstechnologien. Damit ist in erster Linie die In-vitro-Fertilisation, die künstliche Befruchtung im Labor, gemeint ('Retortenbaby')
Reproduktives Klonen
Von reproduktivem Klonen wird gesprochen, wenn die Klon-Technologie mit dem Ziel eingesetzt wird, ein Kind zu zeugen. Von therapeutischem Klonen wird gesprochen, wenn aus dem geklonten Embryo eine embryonale Stammzelllinie gezüchtet werden soll
Roslin-Institut
Das biotechnologische Forschungsinstitut in Schottland wurde durch seinen Wissenschaftler Ian Wilmut und das von ihm geschaffene Klonschaf 'Dolly' bekannt (vgl. Dolly)
Rote Gentechnik
Bezeichnung für die Anwendung der Gentechnik in der Medizin und in der Pharmazie zu diagnostischen und therapeutischen Zwecken sowie zur Herstellung von Medikamenten
Schicksal
Die Gesamtheit aller Lebensumstände und Lebensbedingungen, die der Mensch nicht selber ändern oder beeinflussen kann. Dazu gehören z. B. auch die Lebensbedingungen, in die der Mensch hineingeboren wird, ein bestimmtes Elternhaus, persönliche Fähigkeiten und Mängel, aber auch Faktoren wie der Zeitpunkt der Geburt und die davon abhängige historische ...
Schöne neue Welt
Titel eines Romans von Aldous Huxley aus dem Jahr 1932. Die schöne neue Welt ist eine Gesellschaft der Zukunft, die aus gentechnisch differenzierten Kasten besteht. In diesem Staat gibt es verschiedene 'Gütekategorien' von Menschen, von der herrschenden Oberschicht bis hin zu weitgehend bedürfnislosen Arbeiterklassen. In manchen Hinsichte...
Schöpfung
Religionsgeschichtlicher Begriff für die in verschiedenen Glaubensrichtungen vorhandenden (mythischen) Vorstellungen über den Anfang der Welt, die 'Geburt' der Götter und die Entstehung der Menschen
Schutzanspruch
Der Schutzanspruch eines menschlichen Lebewesens leitet sich aus dem Begriff der Menschenwürde ab. Umstritten ist jedoch der Zeitpunkt, an dem der Schutzanspruch menschlichen Lebens beginnt: Während manche Diskussionsteilnehmer den Schutzanspruch bereits unmittelbar mit der Befruchtung einer Eizelle als gegeben sehen, billigen andere Stimmen erst m...
Scid-Babies
Scid heißt 'severe combined immune deficiency' und steht für eine genetisch bedingte Immunschwäche, die das Leben der Patienten selbst bei kleinsten Infektionen bedroht. Diese Krankheit wurde für die ersten klinischen Versuche der somatischen Gentherapie ausgewählt, weil das betreffende Gen einen simplen Regulationsmechanismus aufweist un...
Screening
Das Screening ist eine medizinische Methode, mit der in der konventionellen Medizin entweder durch regelmäßig stattfindende Untersuchungen einzelner oder durch Reihenuntersuchungen symptomfreier Patienten ein frühzeitiges Auffinden von Krankheiten ermöglicht werden soll. In der Gentechnik wird das Screening vor allem für die prädiktive genetische D...
Seele
In der abendländischen Tradition ist die Seele das, was ein Lebewesen von toten Gegenständen unterscheidet. Was beseelt ist, lebt. Als Sitz der Seele wurde in früheren Zeiten Herz, Haare, Leber, Nieren oder Blut angesehen. Eine verbreitete Vorstellung war, daß Seele und Atem verwandt seien. Der griechische Philosoph Aristoteles nahm an, dass alle L...
Selbstbestimmung
Der Anspruch, über alle Bereiche der eigenen Lebensführung frei und ohne Zwang durch andere entscheiden zu können. Das Selbstbestimmungsrecht eines jeden Menschen ist in Deutschland ein durch die Verfassung garantiertes Recht (Artikel 2 Grundgesetz). Im völkerrechtlichen Sinne beinhaltet das Selbstbestimmungsrecht der Staaten, dass alle Völker und ...
Selbstbewusstsein
Selbstbewusstsein ist das Erlebnis der Eigenheit und Einheit der eigenen Person, das Bewusstsein des eigenen Daseins im Gegensatz zur Außenwelt, zur Welt der Erkenntnis- und Erfahrungsobjekte. In der Psychologie wird das Selbstbewusstsein vor allem als Selbstwertgefühl verstanden, als Bewusstsein von Bedeutung und Wert der eigenen Persönlichkeit
Selektion
Auslese bzw. Auswahl von Leben. Nach deutschem Recht kann ein Embryo im Mutterleib straffrei ausselektiert (das heißt: abgetrieben) werden, wenn eine vermutete Behinderung des Embryos zu 'unzumutbaren' seelischen Beeintächtigungen der Mutter führt (medizinische Indikation). Im Zuge der Präimplantationsdiagnostik wird dieser Selektionsproz...
Serono
Serono ist eines der drei größten Biotechnologie-Unternehmen der Welt. Das amerikanische Unternehmen konzentriert sich vor allem auf Reproduktionsmedizin, die Behandlung von Multipler Sklerose, Wachstums- und Stoffwechselstörung
Somatische Gentherapie
Die Behandlung zielt nur auf solche Zellen im Körper des Patienten, die für eine spezifische Krankheit verantwortlich gemacht werden (z.B. bei Immunschwächekrankheiten die weißen Blutkörperchen, bei Muskelkrankheiten Muskelfaserzellen) oder mit denen eine Krankheit bekämpft werden kann (z.B. bei Krebs genetische Veränderung von Abwehrzellen). Die g...
Sonografie
Vgl. Ultraschalluntersuchung
Sozial
Die menschliche Gemeinschaft oder das Gemeinwohl betreffend, der Allgemeinheit nutzend. Als sozialethischer Begriff heißt sozial wohltätig, menschenfreundlich, am Mitmenschen interessiert, solidarisch
Sozialethik
Die Sozialethik beschäftigt sich mit den sittlichen Normen und Werten, die für das menschliche Zusammenleben von Bedeutung sind. Sie ist die notwendige Ergänzung der Individualethik, in der es um die Pflichten und das moralische Handeln des Einzelnen geht. Bereiche, in denen Fragen der Sozialethik eine Rolle spielen, sind z. B. Staat (u. a. Recht, ...
Spätabbruch
Das heutige Abtreibungsrecht erlaubt in bestimmten Fällen (vgl. Paragraph 218) einen Schwangerschaftsabbruch bis fast zum Zeitpunkt der Geburt. Weil eine Reihe von vorgeburtlichen Tests frühestens in der 18. Schwangerschaftswoche vorgenommen werden können (vgl. Fruchtwasseruntersuchung), entscheiden sich manche werdenden Eltern erst danach zur Abtr...
Spekulation
Spekulation ist der Versuch, alleine durch Nachdenken zu einer Erkenntnis von Dingen zu gelangen, die jenseits der Wahrnehmung oder in der Zukunft liegen. Auch die Technikfolgenabschätzung ist in gewisser Weise immer Spekulation, weil die ökologischen, sozialen, politischen und ökonomischen Veränderungen, die eine neue Technologie mit sich bringt, ...
Spermien
Männliche Keimzellen mit einfachem Chromosomensatz
Spina bifida
Spina bifida heißt gespaltener Rücken. Neuralrohrdefekt des Rückenmarks; tritt in sehr unterschiedlicher Ausprägung auf, je nachdem, wie viele Rückenwirbel betroffen sind; kann durch Hydrocephalus (s.o.) begleitet sein. Weil die betroffenen Kinder an der Wirbelsäule eine Öffnung haben, spricht man auch vom 'offenen Rücken'. Das Rückenmark...
Stammzellen
Stammzellen sind Körperzellen, die noch nicht ausdifferenziert sind. Das heißt, sie sind noch nicht für eine bestimmte Verwendung im Organismus spezialisiert (zum Beispiel als Hautzelle oder Leberzelle). Man hofft daher, dass es gelingen könnte, Ersatzgewebe für krankes oder zerstörtes Gewebe aus Stammzellen zu züchten (siehe auch therapeutisches K...
Stammzellgesetz
Das Stammzellgesetz vom 25. April 2002 verbietet zwar grundsätzlich den Import embryonaler Stammzellen, enthält aber Ausnahmeregelungen für 'hochrangige Forschungsziele'. Importiert werden dürfen nur Stammzellen, die vor dem 1. Januar 2002 gewonnen wurden und die ursprünglich für eine Schwangerschaft gezeugt, aber nicht verwendet wurden
Sterbehilfe
Man unterscheidet zwischen aktiver und passiver sowie direkter und indirekter Sterbehilfe: Aktive Sterbehilfe (Euthanasie) ist die vorsätzliche Tötung von Menschen, um einen Sterbevorgang zu beschleunigen. Dies kann auf Verlangen oder ohne Verlangen der Betroffenen geschehen. Passive Sterbehilfe liegt dann vor, wenn meistens in Absprache mit den An...
Stigmatisierung
Stigmatisierung bedeutet, dass tatsächliche oder vermutete Eigenschaften einer Person oder Personengruppe negativ bewertet werden. Dieses Stigma führt zur Ausgrenzung oder sozialen Abwertung dieser Personengruppe
Subjektivität
Im Gegensatz zur Objektivität ist Subjektivität das an ein Subjekt, ein Individuum gebundene Denken und Urteilen. Es gilt als nicht allgemeingültig, weil es von anderen nicht nachvollzogen werden kann und wird oft als irrational oder willkürlich verstanden. Subjektive Erkenntnis wird traditionell geringer bewertet als objektive Erkenntnis. Die krit...
Symptom
Anzeichen, Merkmal, Kennzeichen einer körperlichen, seelischen oder sozialen Veränderung, im engeren Sinn Anzeichen einer Krankheit
Tabu
Das Wort Tabu stammt aus dem Polynesischen und bezeichnet Gegenstände, Handlungen oder Personen, die als unberührbar und verboten gelten und daher zu meiden sind. Ihnen wird entweder eine positive übermächtige Kraft, Heiligkeit zugesprochen oder eine negative Macht, Gefährlichkeit. Während das Tabu ursprünglich religiöser Herkunft war, spricht man ...
Technik
Technik ist die Art und Weise, in der Vorgefundenes menschlichen Bedürfnissen entsprechend verändert wird. Sie bestand den größten Teil der Menschheitsgeschichte in handwerklichen Verfahrensweisen. Im 19. Jahrhundert wurde sie durch die Erfindung der Kraftmaschinen mehr und mehr zur Maschinentechnik. Die damit verbundene Industrialisierung und Mögl...
Thalassämie
Diese Erbkrankheit tritt häufig im Mittelmeerraum und in Vorderasien auf. Die Bildung des roten Blutfarbstoffes ist gestört und damit auch der Transport des Sauerstoffs von der Lunge zum Gewebe. Die Krankheit führt ohne Behandlung binnen weniger Monate zum Tod
Therapeutisches Klonen
Herstellung von Gewebe, das das körpereigene Erbgut des Patienten enthält. Stammzelllinien können aus adulten Stammzellen, primordialen Keimzellen oder aus embryonalen Zellen (Embryoblast der Blastozyste) hergestellt werden. Die Eigenschaften dieser Stammzelllinien unterscheiden sich u.a. was das Differenzierungspotenzial betrifft. Welche davon the...
Tod
Das unwiderrufliche Lebensende. Der Tod tritt in mehreren Stufen ein. Der biologische Tod ist der Tod des gesamten Organismus. Bevor er eintritt, sterben in der Regel einzelne Organe und Zellen ab. Mit dem biologischen Tod enden Herzschlag, Atmung, Bewegung, Reflexe und Gehirntätigkeit. Der genaue Zeitpunkt des Todes lässt sich nur schwer eingrenze...
Toleranz
Politisch ist Toleranz die Fähigkeit, solche Anschauungen und Verhaltensweisen dulden zu können, die den eigenen Werten widersprechen. Sie beruht auf den Grundsätzen der Glaubens-, Bekenntnis- und Kulturfreiheit. In anderen Zusammenhängen, z. B. in der Medizin, bezeichnet Toleranz das zulässige Maß der Abweichung von einem vorgeschriebenen Maß, sch...
Totipotenz
Totipotente Zellen können sich in alle möglichen Zellarten ausdifferenzieren. Die ersten entstehenden Zellen nach der Befruchtung der Eizelle sind totipotent, jedoch geht diese Eigenschaft beim Übergang in das Blastozysten-Stadium verloren
Transgene Lebewesen
Transgene Lebewesen entstehen durch den Gentransfer über Artgrenzen hinweg, zum Beispiel Pflanzen, denen tierische Gene eingesetzt werden
Transplantation
vgl. Organtransplantation
Triple-Test
Ein Instrument der Pränatadiagnostik: Bluttest ab der 16. Schwangerschaftswoche; dabei wird aus drei verschiedenen Werten die statistische Wahrscheinlich einer Behinderung, insbesondere des Down-Syndroms, errechnet. Ob das Kind tatsächlich behindert sein wird, kann der Test nicht vorhersagen. Wegen seiner Ungenauigkeit und mangelnden Aussagekraft i...
Trisomie 21
bzw. Down-Syndrom (volkstümlich auch Mongoloismus): Dieser Befund macht 50 bis 70 Prozent aller pränatal diagnostizierten Gen-Defekte aus. Das Chromosom 21 liegt dreimal und nicht, wie normalerweise, zweimal vor. Mit zunehmendem Alter der Eltern steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind ein Down-Syndrom hat. Im allgemeinen gelten die Kinder als ...
Tugendethik
In der Ethikkonzeption der Tugendethik stehen nicht die Handlungen im Vordergrund, die in einer bestimmten Weise zu bewerten wären, sondern die Person des Handelnden. Danach sind Handlungen dann gut, wenn sie die Handlungen einer tugendhaften Person sind. Die Tugendethik galt lange Zeit als veraltet, weil es als unmöglich angesehen wurde, ein allge...
Turner Syndrom
Das (Ullrich-)Turner-Syndrom ist eine Chromosomenerkrankung, die nur Mädchen betrifft. Hauptsymptom ist der Kleinwuchs. Infolge einer Unterentwicklung der Eierstöcke bleibt meist die Pubertät aus und die Betroffenen sind fast immer unfruchtbar. Zur Behandlung werden weibliche Sexualhormone eingesetzt. Manche Mädchen mit T. S. werden mit gentechnisc...
Ultraschall
Ein Instrument der Pränataldiagnostik: der Arzt macht den Embryo per Ultraschallwellen auf dem Bildschirm sichtbar und untersucht ihn dabei ab der 10. Schwangerschaftswoche unter anderem auf verschiedene Fehlbildungen. Hat der Kopf die richtige Größe? Erscheinen Herz und Niere intakt? Ist eine Verschlussstörung des Schädels oder der Wirbelsäule (Sp...
Unsterblichkeit
Das unendliche Weiterleben der Seele nach dem physischen Tod. Die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele, die in zahlreichen Religionen zu finden ist, nahm jedoch in verschiedenen Kulturen unterschiedliche Formen an. Diese reichen von der endgültigen Auslöschung der Seele bis hin zum ewigen Überleben und der Wiedergeburt des Körpers. Der Hinduismu...
Utilitarismus
Ethische Richtung, für die das Wohl des Einzelnen oder der Gesellschaft Zweck und Ziel des Handelns ist. Für den Begründer des systematischen Utilitarismus, Jeremias Bentham, geht es dabei um 'das größtmögliche Glück der größtmöglichen Anzahl'. Nützlichkeit wird zum Prinzip der Ethik: was nützlich für die Maximierung der Glückseligkeit is...
Utopie
Wörtlich aus dem Griechischen übersetzt heißt Utopie Nirgendland bzw. Nirgendort. Utopien sind die von Wunschdenken geprägten Vorstellungen eines idealen Gesellschaftzustandes. Während die klassische Utopie wie z. B. Thomas Morus' 'Utopia' (1516) oder Francis Bacons 'Neues Atlantis' (1627) diese Gesellschaft in ferne Erdteil...
Vaterschaftstests
Vaterschaftstests werden zwar häufig mit Gentests in Verbindung gebracht, doch genau genommen sind sie DNA-Tests. Der Grund: Es werden nur solche Abschnitte des Erbguts (DNA-Abschnitte) untersucht, die im Allgemeinen keine Rückschlüsse auf Krankheitsveranlagungen eines Menschen zulassen. Prinzipiell kann aber an ein und derselben Probe ebenso ein G...
Verfügungswissen
Im Gegensatz zum Orientierungswissen zielt das Verfügungswissen nicht auf Naturerkenntnis, sondern auf Naturbeherrschung. Orientierungswissen kann Verfügungswissen einschließen, aber nicht umkehrt. Der Philosoph Jürgen Mittelstraß, von dem die Unterscheidung stammt, hat 1989 auf die mit dem Auseinanderklaffen der beiden Wissensformen verbundenen Fo...
Vier-Prinzipien-Modell
Die amerikanischen Medizinethiker T. L. Beauchamp und J. F.Childress haben in der Bioethik-Debatte vier grundlegende Prinzipien vorgeschlagen, nach denen ethische Urteile gefällt werden sollen: Autonomie, Wohltätigkeit, Nichtschädigung und Gerechtigkeit. Als Gründe für die Auswahl dieser Wertvorgaben werden ihre Konsensfähigkeit und ihre Vereinbark...
Wachkoma
Schlafähnlicher Zustand mit offenen Augen, bei dem der Patient wach ist, jedoch in der Regel keine Reaktionen, Blickfixierung oder spontane Äußerungen zeigt; verschiedene Reflexe, etwa der Greifreflex, sind vorhanden. Diese Form der Bewusstseinsstörung geht auf einen Funktionsausfall der Großhirnrinde nach Schädelhirntrauma, Vergiftung, Schock oder...
Wasserkopf
Hydrocephalus (s.o.)
Wertethik
Eine besonders von dem Philosophen Max Scheler vertretene Ethikkonzeption, die sich auf ein System von festgelegten Werten beruft. Im Gegensatz zur Kantischen Ethik formuliert sie konkrete Werte, an denen sich der Handelnde orientieren kann. Diese Werte sind Scheler zufolge keine willkürlich aufgestellten Gesetze, sondern beruhen auf einem natürlic...
Wertfreie Wissenschaft
Das auf dem philosophischen Rationalismus beruhende Ideal einer nur von der Vernunft abhängigen Wissenschaft, die sich nicht um die ethische Bedeutung der Gegenstände oder Ergebnisse ihres Forschens zu kümmern braucht. Das bedeutet zum einen, dass sie sich auf die Beschreibung und Erklärung ihrer Untersuchungsgegenstände beschränkt und sich der mor...
Wissenschaftsgläubigkeit
Als Wissenschaftsgläubigkeit bezeichnet man eine unkritische Einstellung zur Wissenschaft, einen uneingeschränkten Glauben an die Möglichkeiten der Wissenschaften, das Leben der Menschen zu verbessern und Leid zu mindern. Sie sieht nur die positiven Ergebnisse der Forschung und blendet sowohl alle negativen Folgen, Misserfolge und Rückschritte aus ...
Woche für das Leben
Eine Initiative der evangelischen und katholischen Kirche Deutschlands. In jedem Jahr widmet sich die 'Woche des Lebens' einem anderen Thema. 2001 war es z.B. das Motto 'Menschen würdig pflegen'. Das Leitthema für 2002 lautete 'Von Anfang an das Leben wählen statt auswählen' und stellt damit Fragen der Bioethik in den ...
Xenotransplantation
Unter Xenotransplantation versteht man die Übertragung tierischer Organe auf den Menschen. Indem die Gene der tierischen Zellen verändert werden, versucht man zudem, die starken Abstoßungsreaktionen des menschlichen Immunsystems zu verhindern. Die Xenotransplantation wird derzeit im Tierversuch erprobt
Zelle
Die kleinste lebens- und vermehrungsfähige Einheit bei Pflanzen, Tieren und Menschen und damit Grundbaustein alles Lebens. Höhere Organismen besitzen einen Zellkern, in dem sich die Erbinformationen (Chromosomen) befinden
Zellhaufen
Begriff aus der Stammzellen-Diskussion zur Definition des menschlichen Lebens. Die umstrittene Frage lautet: Handelt es sich bei Stammzellen lediglich um einen 'Zellhaufen' und damit nicht um einen schutzwürdigen Menschen, oder sind befruchtete Eizellen bereits als menschliche Wesen anzusehen?
Zellkerntransfer
Die Übertragung eines Kerns einer Körper- oder Keimzelle in eine andere (zuvor entkernte) Zelle. Die Erbanlagen des Zellkerns bestimmen die weitere Entwicklung
Zeugung
Die Hervorbringung eines Lebewesens durch Befruchtung, der meist eine Begattung (Geschlechtsverkehr) vorausgeht. Im Augenblick der Z., also wenn die Eizelle mit der Samenzelle verschmilzt, wird festgelegt, ob das sich entwickelnde Lebenwesen weiblich oder männlich wird
Zivilisation
(lateinisch civilis: den Bürger betreffend) aus dem Frankreich des 18. Jahrhunderts stammender Begriff, der bürgerliche Tugenden bzw. Errungenschaften wie Kultur, Bildung und Gemeinsinn und die Ergebnisse des wissenschaftlich-technischen Fortschritts zum Phänomen einer Hochkultur zusammenfasst. Vor dem Hintergrund der in diesem Zeitraum beginnenden...
Zygote
Eine befruchtete Eizelle; markiert das erste Stadium der embryonalen Entwicklung
Zytogenetik
Wissenschaft und Technik der Chromosomenanalyse
Fötus/Fetus
heranwachsende Leibesfrucht ab der zwölften Schwangerschaftswoche (vorher Embryo; s.o.)
Körperzelle
Alle Zellen eines Organismus, die keine Keimzellen sind, werden als Körperzellen bezeichnet. In jeder Körperzelle ist ein Chromosomensatz in doppelter Ausführung (beim Menschen 23 Chromosomenpaare) vorhanden
Künstliche Befruchtung
Befruchtung außerhalb des Körpers (In-Vitro-Fertilisation): Eine Eizelle wird im Reagenzglas befruchtet und anschließend in die Gebärmutter eingesetzt. Das erste so genannte 'Retorten-Baby' war Louise Brown, die im Jahr 1978 geboren wurde
Mäeutik
Eine auf den griechischen Philosophen Sokrates zurückgehende Fragetechnik. Sie besteht darin, einen Gesprächspartner durch methodisches Fragen dazu zu bringen, eine festgefügte Meinung kritisch zu überdenken und seinen Standpunkt unter verschiedenen Fragestellungen zu überprüfen, um damit zu fundierteren Erkenntnissen und Urteilen zu kommen