Kopie von `1000Fragen - Das Lexikon zur Bioethik`

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Kategorie: Mensch und Gesellschaft > Bioethik
Datum & Land: 16/12/2008, De.
Wörter: 268


Herztod
Der Eintritt des Todes wird häufig mit dem Aussetzen von Atmung und Kreislauf (Herzschlag) gleichgesetzt. Hier spricht man vom Herztod. Diese Sichtweise wird heute in Frage gestellt, da es aufgrund verbesserter Medizintechnik möglich ist, Atmung und Kreislauf künstlich aufrechtzuerhalten. Daher hat sich weitgehend die Definition des Gehirntodes (vg...

Hirntod
Die Definition des Hirntodes als maßgeblich für den Todeseintritt hat sich heute weitgehend durchgesetzt. Danach gilt ein Mensch als tot, wenn die Gehirntätigkeit unwiderruflich zum Stillstand gekommen ist. Aber auch die Definition des Hirntodes wurde in den vergangenen Jahren zunehmend unsicher, denn ein Mensch kann die höheren Gehirnfunktionen vö...

Homunkulus
Künstlich erzeugter Mensch. Schon in der Antike findet sich der Glaube, durch Verschmelzung von Metallen ließe sich ein Homunkulus (griechisch anthroparion) gewinnen. 1773 soll der Österreicher Johann Ferdinand Graf v. Kufstein zusammen mit einem Abbé Geloni in einem alchimistischen Laboratorium Homunkuli erzeugt haben, und der Philosoph J.J. Wagne...

Hospiz
Hospiz ist eine Einrichtung der Sterbebegleitung. Die Hospizbewegung steht für einen respektvollen Umgang mit dem Sterben, geprägt von der Achtung der menschlichen Würde und des Lebens. Der Gedanke von der Selbstbestimmung des Sterbenden an seinem Lebensende spielt dabei eine große Rolle. Im Sinne eines würdevollen Sterbens geht es nicht um eine me...

HUGO
Human Genom Project. HUGO hat das Ziel, das gesamte menschliche Genom zu entschlüsseln (vgl. Humangenomprojekt). HUGO ist ein gigantisches wissenschaftliches Unterfangen, das bisher mit keinem anderen Forschungsprojekt zu vergleichen ist. Seit mehr als zehn Jahren arbeiten weltweit Hunderte von Forschungslaboratorien, international koordiniert und ...

Humangenetik
Humangenetik ist die Wissenschaft von den Vererbungsvorgängen beim Menschen

Humangenetische Beratung
Ein ärztliches Angebot an alle, die eine genetisch bedingte Erkrankung oder Behinderung oder ein genetisch bedingtes Risiko für sich selbst oder ihre Nachkommen befürchten. Wendet sich insbesondere an Frauen über 35 Jahren, die aufgrund des sog. Altersrisikos eine Behinderung eines künftigen Kindes befürchten. H.B. ist wegen ihrer eugenischen (vgl....

Humangenomprojekt
Ziel des Humangenomprojekts ist die vollständige Sequenzierung des menschlichen Erbgutes. Während die Sequenzierung und Identifizierung des Genoms im April 2003 für abgeschlossen erklärt wurde, steckt die Interpretation der Gensequenzen derzeit noch in den Kinderschuhen

Humanismus
Humanismus ist das Ideal eines Denkens und Handelns, das an der Würde des Menschen und dem Wohl der Menschheit orientiert ist. Der Mensch oder das Menschliche gelten humanistischen Lehren als Ausgangspunkt oder Ziel. Darin enthalten ist das Ideal der humanistischen Bildung. Im historischen Humanismus, der Bildungsbewegung der Renaissance, ging man ...

Hybris
Der aus dem Griechischen stammende Begriff bezeichnet die Selbstüberschätzung des Menschen, gottgleich sein zu wollen. In der griechischen Mythologie wird die menschliche Hybris durch Nemesis, die Göttin der ausgleichenden Gerechtigkeit, bestraft. Die Bibel schildert mit dem Turmbau zu Babel ein weiteres Beispiel für den menschlichen Hochmut, den G...

Hydrocephalus
Auch Wasserkopf. Kinder mit Spina bifida haben häufig auch einen Hydrocephalus. Das bedeutet, dass sich zu viel Hirnflüssigkeit in der Gehirnkammer staut. Dadurch kann Hirngewebe geschädigt werden und in schweren Fällen eine geistige Behinderung entstehen. Um dies zu vermeiden wird beim Neugeborenen möglichst bald ein Shunt, ein Schlauch-Ventil-Sys...

in Vitro
Wörtlich: im (Reagenz-)Glas bzw. der Petrischale; außerhalb des Körpers. Beispiel: In-Vitro-Fertilisation bezeichnet die künstliche Befruchtung im Labor

In Vivo
Wörtlich: am lebenden Körper

Indikation, embryopathische
Auch eugenische oder kindliche Indikation, die nach dem Paragraphen 218 einen Schwangerschaftsabbruch bis zur 24. Schwangerschaftswoche (nach der letzten Regelblutung) erlaubt. Seit 1.7.1995 ist die eugenische Indikation abgeschafft; sie fällt unter die medizinische Indikation. Danach ist ein Schwangerschaftsabbruch ohne Fristbegrenzung (vgl. Späta...

Indikation, medizinische
Die medizinische Indikation bedeutet, dass eine Schwangerschaft Gefahr für Leib und Leben der Mutter bedeutet und daher einen Schwangerschaftsabbruch ohne Fristbegrenzung erlaubt. Mit dieser Begründung werden häufig auch Schwangerschaften abgebrochen, die zur Geburt eines Kindes mit Behinderungen führen würden

Individuum
Das Einzelwesen, der Einzelmensch. Das Individuum wird einerseits als ein unteilbares Ganzes mit den verschiedensten Bestimmungen begriffen als etwas ganz Besonderes und Einmaliges, das sich von allen anderen Individuen unterscheidet. Als Teil der Gesellschaft ist es andererseits jedoch ein Partikulares, eines unter vielen. Aus dieser Diskrepanz zw...

Informed consent
(engl. wörtlich: Einwilligung nach Information) Erforderliche Zustimmung eines Patienten zu einer diagnostischen oder therapeutischen Maßnahme des Arztes. Die Idee ist, den Patienten möglichst umfassend über die Chancen und Risiken einer Behandlung zu informieren, um ihm die Möglichkeit einer freien und aufgeklärten Entscheidung zu ermöglichen. Das...

Institut für Mensch, Ethik und Wissenschaft gGmbH
(IMEW) Das IMEW in Berlin beschäftigt sich mit den Auswirkungen der modernen Biomedizin auf die Gesellschaft, insbesondere auf behinderte und chronisch kranke Menschen. Das Institut entwirft ethische Konzepte, die die jeweilige Perspektive der Betroffenen berücksichtigen und entwickelt Positionen, die auf den grundlegenden ...

Institute for Genetic Research
Das US-amerikanische Genforschungsinstitut hat 1995 die erste komplette Gensequenz eines Bakteriums veröffentlicht

Insulin
Hormon, das in den Langerhans'schen Inseln der Bauchspeicheldrüse produziert wird und den Kohlenhydratstoffwechsel reguliert. Normalerweise nimmt man es mit der Nahrung oral (durch den Mund) ein. Wenn man es medizinisch, zum Beispiel zur Behandlung von Diabetes-Patienten, anwenden will, muss es subkutan (unter die Haut) injiziert werden. Dies i...

Integration
Verbindung von Personen oder Gruppen zu einer gesellschaftlichen Einheit bzw. Eingliederung einer Minderheit oder einzelner Personen als gleichberechtigte Mitglieder in eine Gesellschaft oder einen Staat. Das betrifft zum Beispiel Menschen mit Behinderungen, denen es ermöglicht werden soll, die gleichen Schulen zu besuchen wie Nichtbehinderte, akti...

Journalisten
Journalisten sollten sich bei ihrer Arbeit von einigen Prinzipien leiten lassen. Dazu gehören die Trennung von Nachricht und Meinung, Ausgewogenheit der Meinungen, Sorgfalt bei der Recherche und beim Schreiben, Fairness und die Achtung vor sittlichem und religiösem Empfinden

Jungbrunnen
Im Volksglauben ein Brunnen, der alternde Menschen verjüngt und Kranke heilt. Der mittelalterliche Maler Lucas Cranach hat das Thema in seinem berühmten Gemälde 'Jungbrunnen' (1546; staatl. Museum Berlin) dargestellt

Kantische Ethik
Eine autonome Pflicht-Ethik, die Kant in seiner Schrift 'Kritik der praktischen Vernunft' (1788) vertritt. Kant geht von der Autonomie des Menschen aus, seiner Fähigkeit, sich selber seines Verstandes zu bedienen, ohne Anleitung durch andere. Deswegen stellt Kant keine konkreten Handlungsnormen oder Werte auf, sondern formuliert nur ein m...

Karyotyp
Der Chromosomensatz eines Individuums, beschrieben nach Zahl und Gestalt der Chromosomen

Kasuistik
Die Kasuistik beschäftigt sich mit dem Verhältnis zwischen allgemeinen Normen und konkreten Einzelfällen. Dabei geht es zum einen darum, wie Gesetze oder Handlungsanweisungen im besonderen Fall anzuwenden sind, zum anderen umgekehrt darum, wie das für eine konkrete Handlungssituation geltende bzw. anzuwendende Gesetz gefunden werden kann. Die Kasui...

Kategorischer Imperativ
Der Kategorische Imperativ ist ein von dem Philosophen Immanuel Kant formuliertes moralisches Gesetz, das für jeden Menschen jederzeit gültig sein und ihn in die Lage versetzen soll, in jeder Situation eine sittliche Entscheidung zu treffen. Kant hat sein allgemeines Sittengesetz verschieden formuliert. Der Kern des kategorischen Imperativs ist, da...

Keimbahntherapie
Gentherapie, bei der eines oder mehrere Gene in einer Ei- oder Samenzelle verändert werden. Das bei einer Keimbahntherapie veränderte Erbgut wird auch an die Nachkommen weiter gegeben, die so vor Erbkrankheiten geschützt werden sollen. Wegen der Unumkehrbarkeit des Eingriffs in das Erbgut auch kommender Generationen ist die Keimbahntherapie sehr um...

Keimzelle
Keimzellen sind die weibliche Eizelle und die männliche Samenzelle. Sie enthalten im Gegensatz zu Körperzellen jeweils nur einen einfachen Chromsomensatz (beim Menschen 1 mal 23 Chromosomen). Bei der Befruchtung verschmelzen die Kerne beider Zellen, so dass eine diploide Zelle entsteht, in der beide Erbanlagen vorhanden sind

Kennedy Institute of Ethics
Das Kennedy Institute of Ethics an der Georgetown University (Washington DC) gehört zu den renommiertesten Ethik-Insituten der Welt. Es beschäftigt sich in Forschung und Lehre mit ethischen Fragen aller wichtigen Politikbereiche, insbesondere was die Biotechnologie in der Medizin und angrenzende Forschungsbereiche betrifft

Klinefelter Syndrom
Die Auswirkungen einer Fehlverteilung der Chromosomen, bei der zusätzlich zum normalen männlichen Chromosomensatz ein weiteres X-Chromosom in allen oder vielen der Körperzellen vorhanden ist. Das K. S. betrifft nur Jungen. Die Symptome bestehen vor allem in einer Unterentwicklung der Hoden, einer sehr geringen Testosteron-Produktion (männliches Ges...

Klonen
Beim Klonen gehen Wissenschaftler folgendermaßen vor: 1. Einem Organismus wird eine Zelle entnommen. 2. Der Eizelle eines weiblichen Tieres wird der Zellkern entnommen. 3. Dieser Eizelle wird der Zellkern aus der Zelle des Spenderorganismus eingesetzt. 4. Zur Anregung des natürlichen Programmes der weiteren Entwicklung wird die Eizelle entweder ein...

Kosmologie
Die Lehre vom Zustand und der Entwicklung des Kosmos

Kosmos
Die ganze Welt; das Universum

Krankheit
Zustand, in dem die normalen Vorgänge des menschlichen Organismus beeinträchtigt sind. Alle Krankheiten gehen mit einem Zusammenbruch des natürlichen Abwehrsystems oder der Regelungsmechanismen des Körpers einher. Fast immer zeigt sich eine Krankheit durch eine Beeinträchtigung bestimmter physiologischer oder psychischer Prozesse. Charakteristisch ...

Kultur
Als allgemeiner Begriff ist Kultur im Gegensatz zur Natur die Gesamtheit aller Lebensbekundungen des Menschen. Sie betrifft jede Art menschlicher Hervorbringung, von der Sicherung des Überlebens (Herstellung von Werkzeug und Kleidung, Landwirtschaft) über Kunst und Religion, Sitten und Gebräuche bis zu Wissenschaft und Technik (Zivilisation). Kultu...

Lebendspende
Ein Mensch spendet einem anderen noch zu seinen Lebzeiten ein Organ. Meist geht es dabei um eine Niere oder Teile der Leber. Früher durften nur nahe Verwandte oder Ehe- bzw. Lebenspartner Lebendspender sei. Mit dem Transplantationsgesetz von 1997 wurde der Kreis auf andere Personen, die dem Erkrankten besonders nahe stehen, ausgeweitet. Seitdem ist...

Lebensqualität
Qualität der Lebensbedingungen. Ursprünglich wurde Lebensqualität nur in wirtschaftlicher Hinsicht verstanden. Heute bezieht sich der Begriff aber auf die Qualität der allgemeinen Lebensumstände in ökologischer (natürliche Umwelt) und sozialpolitischer Hinsicht (Gesundheit, Bildung, Arbeitsbedingungen, Freizeit). Die Höhe der Lebensqualität richtet...

Lebenswert
Die Unterscheidung zwischen 'lebenswertem' und 'lebensunwertem' Leben ist hochproblematisch und eines der zentralen Themen der Medizinischen Ethik. Die Frage nach dem Wert eines Lebens stellt sich in der Medizin im Zusammenhang mit der Frage, ob ein Leben vorzeitig beendet werden darf (Euthanasie) oder ob ein Embryo aufgrund bes...

Lebenswissenschaften
Sammelbegriff für alle modernen Fachgebiete der Biologie und Medizin. Gleichbedeutende Wörter: Biowissenschaften, Life Sciences

Lehrstuhl für Ethik in der Medizin, Universität Tübingen
Der Lehrstuhl für Ehtik in der Medizin der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen wird von Prof. Urban Wiesing geleitet und gehört zu den wichtigsten medizin-ethischen Institutionen in Deutschland

Leid
Subjektives Erleben eines als schmerzlich empfundenen Zustands, z. B. der Krankheit, Armut oder Einsamkeit. Es resultiert daraus, dass bestimmte Lebensvorstellungen oder -erwartungen des Menschen eingeschränkt oder ganz versagt werden. Das kann den Wunsch nach Gesundheit, nach Anerkennung, Freiheit usw. betreffen. Sigmund Freud zufolge kann die Erf...

Leihmutter
Eine Frau, die stellvertretend für eine andere Frau ein Kind austrägt und es ihr nach der Geburt überlässt. Eine Leihmutterschaft besteht medizinisch genau genommen nur dann, wenn die austragende Frau mit dem Kind genetisch nicht verwandt ist. Der häufigere Fall ist jedoch, dass die Frau das Kind stellvertretend auch empfängt. In diesem Fall trägt ...

Liberalismus
Denkrichtung und Lebensform, die ein hohes Maß individueller Freiheit in Politik und Moral vertritt und für Autonomie, Verantwortung und freie Entfaltung der Persönlichkeit eintritt. Als politischer Begriff stammt der Liberalismus aus der Zeit der Französischen Revolution und ist in seiner ursprünglichen Bedeutung zu verstehen als Befreiung der Ein...

Max Dellbrück Center
(MDC) Das Max Dellbrück Center für Molekulare Medizin in Berlin gehört zu den wichtigsten Forschungsinstituten im Bereich Bio- und Genforschung. MDC kombiniert Grundlagenforschung in der Molekularbiologie und Genetik mit klinischer Forschung. Für diesen Zweck kooperiert das Institut mit zwei Kliniken, einem Herzzentrum und ...

Medien
Medien sind Kommunikationsmittel der Menschen. Umgangs sprachlich sind meist Zeitung, Zeitschrift, Hörfunk und Fernsehen gemeint. Aufgabe der Medien ist es, Leser und Zuschauer zu informieren und ihnen bei der Meinungsbildung zu helfen

Medizinethik
Ethische Fragen beschäftigen die Medizin seit jeher. Ihre ursprüngliche Form ist die ärztliche Ethik. Schon in der Frühzeit haben Mediziner durch feierliche Selbstverpflichtungen erklärt, ihr Wissen nur zum Wohle des Patienten und nicht missbräuchlich einzusetzen. Im 20. Jahrhundert ist die Medizin jedoch durch die neu entwickelten Möglichkeiten de...

Mensch
Lebewesen der Art Homo sapiens und einiger weiterer Spezies, die in der Evolution vor dem Homo sapiens auftraten. Alle heutigen Menschen gehören derselben Art, aber verschiedenen Rassen an. Die menschliche Spezies hat eine besondere Fähigkeit zur Kultur entwickelt. Der Mensch vermag bewusst zu denken und zu planen, Fertigkeiten und Systeme sozialer...

Menschenrechte
Unter Menschenrechten versteht man die für alle Zeit geltenden und unveräußerliche Rechte der Menschen, die als über allen anderen Rechtssetzungen stehend verstanden werden. Dazu gehören das Recht auf Gleichheit, Eigentum, Meinungs- und Glaubensfreiheit, Unversehrtheit und Widerstand gegen Unterdrückung. Seit dem 19. Jahrhundert werden die Menschen...

Menschenwürde
Menschenwürde ist das oberste Prinzip, das Moral und Recht verbindet und die Menschen- oder Grundrechte begründet. Die Idee der Menschenwürde geht von der Gleichheit aller Menschen unabhängig von individuellen Eigenschaften oder Leistungen aus. Sie zeichnet den Menschen dadurch aus, nicht auf einen 'Wert' für etwas anderes reduzierbar zu ...

Mitleid
Miterleiden und Bedauern von Leid, Schmerz oder Schaden eines anderen Menschen, das auf der Fähigkeit, sich in andere einzufühlen, begründet ist. Das Mitleid ist in der Geschichte verschieden bewertet worden. Im Christentum ist das Mitleid in die Forderung nach Nächstenliebe eingeschlossen. Schopenhauer versteht es als Quelle jedes ethischen Handel...

Molekulargenetik
Wissenschaft und Technik der Analyse genetischer Vorgänge auf der molekulare Ebene, der DNS

Monotheismus
Die Verehrung nur eines von der Welt getrennt existierenden Gottes (Gegensatz Polytheismus) unter Leugnung der Existenz anderer Götter. Monotheistische Religionen sind das Judentum, das Christentum und der Islam

Moral
Die Gesamtheit der in einer Gemeinschaft praktizierten und als verbindlich anerkannten Handlungsregeln und Wertvorstellungen. Während früher der Begriff Moral gleichbedeutet mit Ethik (Moralphilosophie) verwendet wurde, versteht man unter Moral heute Normen, die nicht Ergebnis philosophischer Reflexion, sondern durch Sitte und Überlieferung legitim...

Moralphilosophie
Meist gleichbedeutend mit dem Begriff Ethik verwendet. Ethik (Sittenlehre) untersucht sittliche Normen, Werte und Anschauungen und versucht diese zu begründen. Dabei geht es sowohl um die Beschreibung bestehender Normen und Werte wie auch um die Bewertung ethischen Handelns

Mukoviszidose
Mukoviszidose ist eine der häufigsten angeborenen Stoffwechselkrankheiten der weißen Bevölkerung. In Deutschland sind rund 8000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene betroffen. Bei ihnen wird, ausgelöst durch einen Gendefekt, ein zähflüssiger Schleim gebildet, der unter anderem die Lunge und die Bronchien verklebt. Die Symptome der Krankheit sin...

Mutation
Unter Mutation versteht man die Veränderung des genetischen Erbgutes auf dem Niveau eines einzelnen Gens (Genmutation) oder eines einzelnen Chromosoms (Chromosomenmutation). Mutationen entstehen entweder durch äußere Einwirkungen (z.B. Umweltbelastungen) oder spontan. Spontane Mutationen bilden die Grundlage der Evolution

Mythos
1. Überlieferte Sage oder Dichtung eines Volkes oder einer Epoche von der Entstehung und der Geschichte der Welt, der Götter und der Menschheit; 2. Zur Legende gewordenes bedeutendes Geschehen oder Person; 3. Glorifizierende oder verfälschende Darstellung eines Geschehens, eines Sachverhaltes oder der Eigenschaften von Personen

Nabelschnurblut-Untersuchung
Um Chromosomenabweichungen festzustellen, kann auch Blut vom Fötus selbst aus der Nabelschnur entnommen werden. Das Verfahren ähnelt dem der Fruchtwasseruntersuchung

Nachrichtenagenturen
Presse- und Nachrichtenagenturen liefern Nachrichten, die Informationen über aktuelle Ereignisse enthalten, als vorgefertigte Meldungen für Medien zur Verwendung in Zeitungen und Nachrichtensendungen (www.dpa.de, www.ddp.de, www.epd.de )

Nachrichtenfaktoren
Worüber und wie umfangreich Medien berichten, ob sie positiv oder negativ berichten, hängt von einer Reihe von Faktoren ab. So ist zum Beispiel entscheidend, ob eine Nachricht neu und überraschend ist, ob viele Menschen davon betroffen sind oder ob sie von Erfolg und Fortschritt handelt

National Center for Biotechnology Information
(NCBI) Das amerikanische Informationszentrum bietet umfangreiches Datenmaterial im Bereich Biotechnologie und Medizin. NCBI wendet sich an Forscher, Dozenten und interessierte Laien

Nationaler Ethikrat
Von Bundeskanzler Gerhard Schröder im Mai 2001 eingesetzes Gremium mit der Aufgabe, die Bundesregierung zu bioethischen Fragen zu beraten. Der nationale Ethikrat tritt damit in Konkurrenz zu der früher eingesetzen Enquete-Kommission 'Recht und Ethik der modernen Medizin' und zum Ethik-Beirat des Gesundheitsministeriums. Die Zusammensetzun...

Natur
Natur im weitesten Sinne ist die Gesamtheit der unmittelbaren Wirklichkeit. 'Sie ist alles' (Goethe), das Dasein überhaupt. Das schließt auch den Menschen als Naturwesen ein. Im engeren Sinne gilt Natur als Gegenbegriff zum Geist bzw. zur Kultur als Gesamtheit aller menschlichen Hervorbringungen. In dieser Bedeutung hat der Mensch jeweils...

Neuralrohrdefekt
Verschlussstörung des knöchernen Schädels, des Gehirns bzw. der Wirbelsäule; siehe auch Spina bifida

Nicht einwilligungsfähige Person
Eine Person kann aus unterschiedlichen Gründen nicht-einwilligungsfähig sein: Kinder, weil sie noch nicht geschäftsfähig sind; Menschen mit Bewusstseinsstörungen oder bewusstlose Menschen. Die medizinische Forschung (z.B. Medikamentenversuche) mit diesen Menschen ist sehr umstritten. Die Zentrale Ethikkommission der Bundesärztekammer erlaubt diese ...

Normalität
Angemessenheit an die Norm. Unter Norm versteht man einen Richtwert, einen Maßstab, der Geltung beansprucht. In der Moralphilosophie ist die Norm ein Wert, ein moralisches Gebot, nach dem sich jeder zu richten hat. Als Norm werden auch willkürlich festgesetzte Werte bezeichnet (z. B. DIN-Normen). In empirischen Wissenschaften ist die Norm ein aus d...

Novartis
Die Novartis AG gehört zu den größten Pharma-Unternehmen der Welt und ist 1996 aus den Pharma-Firmen Sandoz und Ciba hervorgegangen. Das Unternehmen setzt in vielen Bereichen auf bio- und gentechnologische Forschung, zum Beispiel im Bereich Organtransplantation, bei der Behandlung von Krebs, Blutkrankheiten oder Leiden des zentralen Nervensystems w...

Nukleinsäure
Kernsäure. Langes, fadenförmiges Molekül aus einzelnen Nukleotidbausteinen (DNA, RNA); anhand des Zuckeranteils unterscheidet man DNA (Desoxyribose; vgl. DNA) undf RNA (Ribose). N. befinden sich in allen lebenden Zellen und Viren. Sie haben u. a. die Funktion, die Erbinformationen zu codieren und durch Keimzellen an die nächste Generation weiterzug...

Objektivität
Sachlichkeit, Allgemeingültigkeit, Neutralität. Als objektiv gilt, was für jeden Menschen nachvollziehbar ist, weil es frei von subjektiven Empfindungen von Einzelpersonen ist. In den Naturwissenschaften gilt als objektiv, was intersubjektiv überprüfbar ist. Dass diese Auffassung problematisch ist, wird deutlich, wenn es um Phänomene geht, die ihre...

Organhandel
Organhandel heißt, dass Menschen für Geld ein Organ abgeben bzw. annehmen. In Deutschland existiert ein striktes Verbot des Organhandels (§17 Transplantationsgesetz). Verstöße dagegen können mit Freiheitsstrafen bis zu fünf Jahren geahndet werden. Dennoch versuchen einige Transplantationsmediziner auch in Deutschland, dieses Verbot zu unterlaufen b...

Organspendeausweis
Im Organspendeausweis kann jeder für den Fall, dass er stirbt, eine Erklärung zur Organspende abgeben. Darin kann man einer Spende von Organen und Geweben uneingeschränkt zustimmen oder die Spende beschränken: entweder bestimmte Organe und Gewebe von der Spende ausschließen oder nur bestimmte Organe und Gewebe spenden. Außerdem ist es möglich, eine...

Organtransplantation
Verpflanzung von Organen von einem Lebewesen zum anderen. Man hat bereits die Organe Herz, Leber, Niere, Knochenmark, Augenhornhaut, Bauchspeicheldrüse und Haut transplantiert. Eine Herz- oder Lungentransplantation nimmt man vor, wenn das Organ der betroffenen Person irreparabel geschädigt ist, z.B. durch Herzinfakt oder Leberzirrhose. Medizinische...

Organzüchtung
Züchtung von Ersatzorganen aus körpereigenen Zellen zur späteren Implantation. Das therapeutische Klonen befasst sich mit der Organzüchtung. Die Forschungen befinden sich hier aber noch im Anfangsstadium. Erste Erfolge gibt es mit Haut-, Knochen-, Herzmuskel- oder Nervenzellen. Teile von Haut und Knorpel können die Wissenschaftler mittlerweile züch...

Palliativmedizin
Schmerzmedizin. Sie lindert die Beschwerden einer Krankheit, ohne die Ursachen zu bekämpfen

Paragraf 218
Gemeinsam mit dem Schwangeren- und Familienhilfeänderungsgesetz regelt der Paragraf 218 des deutschen Strafgesetzbuches die Bedingungen für Schwangerschaftsabbrüche. So ist seit 1995 Abtreibung unter anderem in den ersten zwölf Wochen nach der Empfängnis straffrei, sofern die schwangere Frau die Bescheinigung über eine Konfliktberatung vorweisen ka...

Partizipation
Teilnahme, Beteiligung. Politisch ist Partizipation die Teilnahme der Bürger an politischen Prozessen der Entscheidung und Willensbildung. Die grundlegende Partizipationsmöglichkeit der Bürger in einer parlamentarischen Demokratie ist die Wahl ihrer Repräsentanten im Parlament. Daneben gibt es Mitwirkungsmöglichkeiten über die Mitgliedschaft in pol...

Patente
Patente dienen dem Schutz von Erfindungen durch den Staat. Grundsätzlich sind sowohl Erzeugnisse als auch Herstellungsverfahren patentierbar. In der Bioethik wird insbesondere die Frage diskutiert, ob 'Patente auf Leben' gewährt werden dürfen: Darunter fällt die Patentierung sowohl menschlicher wie auch tierischer und pflanzlicher Gene. D...

Patiententestament
Verfügung, die regelt, welche Behandlungen (z.B. lebenserhaltende; ausschließlich Schmerztherapie) bei Eintritt einer schweren Krankheit oder Behinderung vorgenommen werden dürfen. Ein P. ist für den Fall vorgesehen, dass der Betreffende aufgrund einer starken körperlichen und geistigen Einschränkung keine eigene bewusste Entscheidung mehr treffen ...

Perfektionismus
Perfektionismus ist die seit der Aufklärung verbreitete Auffassung der Vervollkommnungsfähigkeit (Perfektibilität) des Menschen. Die Geschichte wird danach als stetiger Fortschritt mit dem Endzweck der Vervollkommnung des Menschen verstanden. Dabei geht der naive Fortschrittsoptimismus davon aus, dass die technische Perfektionierung automatisch ein...

Person
(von lateinisch persona: Maske, Rolle des Schauspielers). In der Philosophie und im allgemeinen Sprachgebrauch bezeichnet der Begriff Person den Einzelnen in seiner menschlichen Eigenart. Der römische Staatsmann und Philosoph Boethius definiert Person als 'unteilbare Substanz des vernünftigen Wesens'. Entscheidende Bedeutung kommt dem Beg...

Persönlichkeit
Alltagssprachlich: Mensch, der eine besonders überzeugende Identität besitzt bzw. eine besondere Rolle im öffentlichen Leben spielt. Als psychologischer Begriff meint Persönlichkeit die Summe der Denk-, Fühl- und Verhaltensmuster einer Person (s.o.), also das, was die einzelne Person ausmacht und sie von anderen Menschen unterscheidet. Mit dem Begr...

Phänotyp
Die beobachtbaren Eigenschaften eines Organismus als Resultat des Zusammenwirkens von Erbe und Umwelt

Pharmakogenetik
Die Lehre vom Zusammenwirken von Medikamenten und erblichen Veranlagungen

Placenta
Mutterkuchen; Organ, das sich an der Innenwand der Gebärmutter entwickelt. Es verbindet den mütterlichen und den kindlichen Blutkreislauf und versorgt den Fötus (s.o.) mit lebenswichtigen Stoffen und entsorgt ihn von Stoffwechselprodukten

Pluralismus
Als politischer Begriff bezeichnet Pluralismus das Nebeneinander verschiedener gleichberechtigt geltender Standpunkte und Normen, die in der pluralistischen Gesellschaft von politischen, ethnischen, sozialen, wirtschaftlichen und religiösen Interessenverbänden vertreten werden. In der pluralistischen Demokratie ergibt sich der politische Wille idea...

Pluripotenz
Pluripotente Zellen können sich nicht mehr in alle, aber in sehr viele verschiedene Zellarten ausdifferenzieren. Selbst beim Erwachsenen gibt es im Gehirn und im Knochenmark noch Stammzellen, die sehr wandlungsfähig sind und daher als pluripotent gelten

Polytheismus
Die Verehrung mehrerer oder einer Vielzahl von Göttern

Postnatale Diagnostik
Analyse des Erbguts nach der Geburt, wenn der Verdacht auf eine Erbkrankheit besteht, zum Beispiel durch Chromosomenanalyse aus dem Blut

Präimplantationsdiagnostik
(PID) Vor der künstlichen Befruchtung wird eine Eizelle auf bestimmte genetisch bedingte Krank heiten und Chromosomen besonderheiten untersucht, um danach zu entscheiden, ob sie nach der Befruchtung in die Gebärmutter eingepflanzt werden soll oder nicht

Pränatal
Vorgeburtlich, der Geburt vorausgehend

Pränataldiagnostik
(PND) Untersuchung von Embryos und Föten bis zur Geburt: Ziel ist die Erkennung von Fehlbildungen und genetisch bedingten Krankheiten oder Behinderungen während der Schwangerschaft. Üblich sind Ultraschalluntersuchungen, Fruchtwasserspiegelungen und Blutanalysen, zunehmend auch unter Verwendung gendiagnostischer Verfahren

Progerie
(griechisch: vorzeitiges Altern) Auch Greisenkinder genannt, da die Kinder an zwergenhafte Greise erinnern. Menschen mit Progerie altern im Zeitraffertempo. Spätestens im 3. Lebensjahr ist die Haut bereits dünn und schuppig, die Haare ausgefallen, das Wachstum stagniert. Da die meisten Organe extrem schnell altern, werden die Betroffenen selten ält...

Prometheus
(griechisch: der Vorausdenkende) In der griechischen Mythologie ein mythischer Rebell gegen die Götter und ein Wohltäter der Menschheit. Prometheus bekam von den Göttern die Aufgabe, die Menschen zu schaffen; diese sollten allen anderen Lebewesen überlegen sein. So schuf er die Menschen aus Lehm und ließ ihnen von Athene Leben einhauchen. Entgegen ...

Rassenhygiene
Deutsche Form der Eugenik (1890 bis 1945). Den Nationalsozialisten diente die Rassenhygiene als Begründung für die Verfolgung und Ermordung kranker und behinderter Menschen

Recht
Unter Rechten versteht man zum einen die Ansprüche des Einzelnen, die von der Gemeinschaft erfüllt oder nur gewährt werden sollen (z. B. Menschenrechte, Grundrechte). Zum anderen ist Recht der Inbegriff der Werte und Gesetze einer Gemeinschaft. Sie sind an der Idee der Gerechtigkeit ausgerichtet und dienen dazu, das Zusammenleben zu ordnen und Konf...

Recht auf Nichtwissen
Unter 'Recht auf Wissen und Recht auf Nichtwissen' bezeichnet man informationelle Selbstbestimmung eines Individuums. Darunter fällt zum Beispiel die freie Entscheidung von Eltern, pränatale Gentests ihres Kindes zur Erkennung von Erbkrankheiten auch ablehnen zu können

Rechtsstaat
Ein Staat, dessen Tätigkeit auf die Verwirklichung von Recht ausgerichtet ist, dessen Tätigkeit selber durch Gesetze geregelt ist (Bindung der Staatsgewalt an Recht und Gesetz) und der dem Einzelnen die Wahrung seiner Rechte garantiert. Die Gesetze des Rechtsstaats müssen schriftlich fixiert sein, klar, widerspruchsfrei, berechenbar und einklagbar ...

Regeln für den Menschenpark
Mit seiner Rede über die 'Regeln für den Menschenpark' löste der Philosoph Peter Sloterdijk 1999 eine heftige Mediendebatte über Auswirkungen der Genforschung auf den Menschen und das dahinter stehende Menschenbild aus. Vor allem mit Vokabeln wie 'Menschenzucht' und 'Antropotechniken' forderte er die Kritik namhafter I...

Rehabilitation
(Wieder)eingliederung körperlich, sensorisch, emotional oder anders behinderter Personen in den Arbeitsprozess und die Gesellschaft. Rehabilitationsmaßnahmen zielen zu allererst auf die Fähigkeit zur Bewältigung des Alltags. Ziel ist eine möglichst selbständige Lebensführung. Der erste Schritt zur Rehabilitation ist eine angemessene medizinische Ve...