Kopie von `Global Footprint Network `
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Kategorie: Umwelt > ökologischen Grenzen
Datum & Land: 30/04/2011, De.
Wörter: 44
Acre
Die nordamerikanische Maßeinheit acre entspricht 0.405 Hektar. Für Leser in den Vereinigten Staaten von Amerika werden Berechnungsergebnisse des Footprint oft in global acres (ga) angegeben. Siehe auch globaler Hektar, Hektar, lokaler Hektar. In der Schweiz verwendet man die Flächeneinheit Hektar.
Biologisch produktive Land- und Wasserflächen
Land- und Wasserflächen werden als biologisch produktive Land- und Wasserflächen bezeichnet, wenn sie durch erhebliche Photosyntheseaktivitäten und Produktion von Biomasse für den Menschen nutzbar sind. Unproduktive und unbedeutende Flächen mit lückenhafter Vegetation sind nicht inbegriffen. Biomasse, die für den Menschen nicht nutzbar ist, ist ebenfalls ausgeschlossen. Die Gesamtfläche biologisch produktiver Land- und Wasserflächen summierte sich 2003 auf zirka 11,2 Milliarden Hektar.
Biologische Kapazität oder Biokapazität
Die Fähigkeit von Ökosystemen, biologisch nutzbringendes Material zu produzieren und von Menschen produzierten Abfall unter heutigen Bedingungen aufzunehmen. Nutzbringend biologisch ist ein Material dann, wenn es in wirtschaftliche Prozesse eingebunden wird. Was als nutzbringend angesehen wird, kann sich von Jahr zu Jahr ändern (z.B. würde die Verwendung von Maisstengeln und -blättern zur Herstellung von Ethanol die biologische Kapazität von Maisfeldern erhöhen, denn neben dem Maiskolben würden auch Maisstengel und -blätter zu "nutzbringendem Material"). Die Biokapazität einer Fläche wird berechnet, indem man die tatsächlich vorhandene Fläche mit dem Ertragsfaktor und dem adäquaten Äquivalenzfaktor multipliziert. Biokapazität wird normalerweise in globalen Hektar dargestellt.
CO2-Footprint
Dieser Ausdruck ist ein Synonym für die CO2-Fläche, die in Studien zum Ecological Footprint verwendet wird. ANMERKUNG
CO2-Fläche
Die Menge an Biokapazität, die zur Verfügung steht, um CO2-Emissionen, die beim Verbrennen fossiler Energieträger abgegeben wird, über Photosynthesereaktionen aufzunehmen. Die Ozeane nehmen bereits einen erheblichen Teil des Klimagases auf. Die verbleibende Menge rechnet der Ecological Footprint in die Biokapazität um, die notwendig ist, um ohne menschliches Zutun, das exzessive CO2 der Fossilenergie zu absorbieren. Diese Biokapazität wird so berechnet
Doppelte Verrechnung
Die Bilanzierungsmethode des Ecological Footprint vermeidet doppelte Verrechnungen aller Art. Beispielsweise darf in der Summe der Ecological Footprints einer Produktionskette (z.B. Getreideanbau, Getreidemühle, Bäckerei) das Ackerland für den Getreideanbau nur einmal erfasst werden. Kleinere Fehler entstehen bei der Analyse von Produktionsketten, wenn das Endprodukt wiederum zur Gewinnung von Rohmaterialen eingesetzt wird (z.B. Stahl wird für LKW und Bagger verwendet, die bei der Gewinnung von Eisen eingesetzt werden, das dann wiederum zu Stahl wird). Eine dritte Fehlerquelle ist die mehrfache Nutzung von Landflächen für unterschiedliche Zwecke (z.B. erntet ein Bauer Winterweizen und säht dann Mais für die Ernte im Herbst aus). Statt die Landfläche nun doppelt zu berechnen, wird der Ertragsfaktor der höheren biologischen Leistungsfähigkeit dieses zweifach geernteten Feldes entsprechend angepasst.
Ecological Footprint
Eine Messgrösse die aufzeigt, wie viel biologisch produktive Land- und Wasserflächen ein Individuum, eine Bevölkerung oder eine Aktivität benötigt, um alle konsumierten Ressourcen zu produzieren und die anfallenden Abfälle zu absorbieren. Die Methode orientiert sich an vorhandenen Technologien und Rohstoffmanagementverfahren. Der Ecological Footprint wird normalerweise in globalen Hektar ausgedrückt. Der Footprint eines Landes kann als Folge des globalen Handels aus Landflächen an verschiedenen Orten des Planeten zusammengesetzt sein. Der Ecological Footprint wird häufig auch in Kurzform als Footprint verwendet.
Ecological Footprint Standards
Beinhalten Kriterien, die die Methodologie, Datenquellen und Auswertung von Footprint-Untersuchungen betreffen. Die Standards werden vom Global Footprint Network Standards Committee entwickelt. Das Gremium setzt sich aus Wissenschaftlern und Praktikern aus der ganzen Welt zusammen. Die Standards ermöglichen transparente, verlässliche und vergleichbare Ergebnisse für Footprint-Untersuchungen. In den Fällen, in denen die Standards nicht weiterhelfen, sollten Footprint-Richtlinien befolgt werden. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Seite www.footprintstandards.org.
Neutraler oder negativer Footprint
Menschliche Aktivitäten oder Dienstleistungen, die den Ecological Footprint nicht vergrößern, werden als neutral bezeichnet. Sollten sie den Ecological Footprint sogar reduzieren, spricht man von einem negativen Footprint. Wenn ein Haus beispielsweise energetisch saniert wird, vergrößern die Umbaumaßnahmen den Footprint des Anwesens durch die Produktion der Isolierung und deren Installation. Auf der anderen Seite reduziert die Isolierung Heiz- und Kühlenergie. Es kommt also immer auf die gesamte Kette an, von der `Wiege bis zu Bahre†œ. Der Bau eines neuen, energieeffizienten Hauses führt möglicherweise zu einem neutralen Footprint für die Nutzungsphase. Dem gegenüber stehen die Aufwendungen für den Bau. Entscheidend ist die Summe über den gesamten Lebenszyklus, also Bau, Nutzung und Entsorgung.
Energie-Footprint
Die Summe aller Flächen zur Energiegewinnung, die nicht zur Nahrungs- oder Futtermittelproduktion eingesetzt werden. Sie setzt sich zusammen aus CO2-Flächen, Flächen zur Gewinnung von Energie aus Wasserkraft, Waldflächen für Brennholz, Anbauflächen für Energiepflanzen etc.
Entnahmerate
Ist eine Prozessgröße. Sie setzt die Menge eines eingesetzten Vorprodukts mit der Menge des Verarbeitungsergebnisses (Tochterprodukt) in Beziehung. Wenn ein Vorprodukt weiterverarbeitet wird, ändert sich auch seine Masse. Beispielsweise werden bei der Verarbeitung von Weizen zu Mehl Weizenkleie und Weizenkeime abgetrennt. Die Masse wird geringer. Deshalb muss für die Footprintberechnung einer bestimmten Menge Mehl eine Entnahmerate berücksichtigt werden. Dabei wird das Mehl (in Tonnen) mit der erforderlichen Menge an Weizen (in Tonnen) in Beziehung gesetzt.
National Footprint Accounts
Das Daten-Set enthält die ökologische Buchhaltung für Nationen. Es umfasst die Footprints und die biologischen Kapazitäten der Welt und über 150 Staaten von 1961 bis heute (aufgrund der Verfügbarkeit der Daten ist eine Zeitdifferenz von drei Jahren normal). Auf nationaler Ebene liegen vollständige und global kohärente Daten vor als auf Stadt oder Haushaltebene. Deshalb sind die National Footprint Accounts die `Mutter des Geschäfts†œ. Sie werden von Global Footprint Network und seinen mehr als 90 Partnern beständig weiterentwickelt und verbessert.
Ertrag
Die Menge eines Primärprodukts, die Menschen pro Jahr aus einer bestimmten biologisch produktiven Land- und Wasserfläche gewinnen können. Sie wird meist in Tonnen angegeben.
Ertragsfaktor
Mit Hilfe des Ertragsfaktors lassen sich Unterschiede in der Produktivität innerhalb einer bestimmten Landnutzungskategorie verschiedener Länder berücksichtigen. Jedes Land und jedes Jahr weist einen spezifischen Ertragsfaktor für Acker- und Weideland, Wald und Fischgründe auf. Beispielsweise hatte Ackerland in Deutschland 2002 eine Produktivität, die 2,5 Mal höher lag als der Durchschnittsertrag des weltweit vorhandenen Ackerlandes. Der Ertragsfaktor für deutsches Ackerland von 2,5 multipliziert mit dem Äquivalenzfaktor für Ackerland von 2,2 überträgt die deutsche Ackerfläche in globale Hektar. Somit entspricht ein Hektar deutsches Ackerland 5,5 gha Ackerland.
Flächenkategorie
Siehe Landschaftskategorie.
Footprint des Konsums
Dies ist die am weitesten verbreitete Form des Ecological Footprint. Er beschreibt die Fläche, die notwendig ist, um einen bestimmten Konsum einer Bevölkerung sicherzustellen. Der Footprint des Konsums (in globalen Hektar) steht für die Fläche, die benötigt wird, um konsumierte Güter herzustellen und dabei entstandene Abfälle aufzunehmen. Der Footprint eines Landes wird mit Hilfe des Footprint primärer Produktion aus den National Footprint Accounts abzüglich des Footprint der Exporte und zuzüglich des Footprint aller Importe berechnet. Das Ergebnis ist der Footprint des landesweiten Konsums. Um den durchschnittlichen Footprint oder den Footprint pro Kopf zu berechnen, wird der landesweite Footprint durch die Bevölkerungszahl des entsprechenden Landes dividiert.
Footprint primärer Produktion
Im Unterschied zum Footprint des Konsums besteht der Footprint der primären Produktion eines Landes aus der Summe aller genutzten Rohstoffe und der entstandenen Abfälle in einer geografisch eingegrenzten Region. Dies umfasst die Ernteflächen von Primärprodukten (Acker- und Weideland, Wald und Fischgründe), das bebaute Gebiet eines Landes (Straßen, Fabriken, Städte) und die Fläche, die notwendig ist, um die CO2-Emissionen des Landes, die aus der Verbrennung fossiler Energiequellen stammen, aufzunehmen. Beispielsweise beschreibt der Footprint des Waldes die für das Nachwachsen der geschlagenen Bäume notwendige Fläche (je nach Erntequote kann diese Fläche größer oder kleiner als die reale Waldfläche des jeweiligen Landes sein). Wenn ein Land Baumwolle für den Export anbaut, werden die zur Produktion notwendigen ökologischen Ressourcen nicht in den Footprint des Kosums des Landes eingerechnet. Vielmehr werden sie dem Footprint des Landes zugeschlagen, das die aus der Baumwolle produzierten T-Shirts letztendlich importiert und konsumiert.
Footprintintensität
Die Anzahl globaler Hektar, die benötigt wird, um eine bestimmte Menge einer Ressource herzustellen oder ein Quantum Abfälle aufzunehmen. Dieser Zusammenhang wird mit Hilfe der Maßeinheit globale Hektar pro Tonne hergestellt. Die Daten der National Footprint Accounts ermöglichen die Berechnung der Intensität des Footprint für einzelne Länder. Diese Aufstellung enthält die Landfläche in globalen Hektar, die für die Bereitstellung von Ressourcen und zur Abfallaufnahme pro Tonne eines Produkts benötigt werden (beispielsweise die Anzahl globale Hektar an Ackerland pro Tonne produziertem Weizen, globale Hektar Wald , die für den Abbau einer Tonne CO2 benötigt werden).
Footprintintensitätstabelle
Eine Erfassung der Intensitäten der Footprints aus Primär- und Sekundärprodukten aus den National Footprint Accounts. Die Intensität des Footprint wird normalerweise in globalen Hektar (gha) pro Tonne des Produkts oder Abfalls (z.B. CO2) gemessen. Das Schema für die Intensität des Footprint wird von Global Footprint Network erstellt und dabei durch das National Accounts Committee des Netzwerks unterstützt.
Globaler Hektar
(gha) Die Messgröße globaler Hektar beschreibt die durchschnittliche Produktivität von biologisch produktive Land- und Wasserflächen pro Hektar in einem Jahr. Diese Messgröße quantifiziert die biologische Kapazität des Planeten sowie den Bedarf an biologischer Kapazität durch die Menschen (der Ecological Footprint). Landschaftstypen sind unterschiedlich produktiv. Deshalb beansprucht ein globaler Hektar Ackerland real weniger Fläche als Weideland. Ackerland verfügt nämlich über eine höhere biologische Produktivität. Da sich die weltweite biologische Kapazität von Jahr zu Jahr leicht ändert, verschieben sich entsprechend auch die Werte für einen globalen Hektar.
Graue Energie
Die Energiemenge, die über den gesamten Lebenszyklus eines Produkts angefallen ist
Hektar
Ein Hundertstel eines Quadratkilometers, 10†™000 Quadratmeter oder 2,471 Morgen (amerikanisches Flächenmass). Ein Hektar hat ungefähr die Größe eines Fußballfeldes. Siehe auch globaler Hektar und lokaler Hektar.
Input-Output-Analyse
(IO) Eine IO basiert auf Input-Output-Tabellen. Die Methode wird vorwiegend für volkswirtschaftliche Berechnungen verwendet, um Güter und Dienstleistungsströme zwischen einzelnen Branchen analysieren zu können. Einer IO liegt die Annahme zu Grunde, daß alle produzierten Dinge einer Branche entweder von anderen Branchen oder von Endverbrauchern konsumiert werden, nicht zuletzt, daß sich diese Konsumströme auch erfassen lassen. Mit Hilfe des entsprechenden Datenmaterials kann man nicht nur Güter- Dienstleistungen, sondern auch Finanzströme beschreiben. Modelle, die Ökonomie und Ökologie kombinieren, nutzen Input-Output-Analysen, um direkte und indirekte Umwelteinflüsse industrieller Aktivitäten entlang der Produktionskette nachzuzeichnen. Diese Einflüsse können auch in verschiedenen Konsumbereichen erfahrbar gemacht werden. In Footprint-Untersuchungen können Input-Output-Analysen genutzt werden, um den Footprint gemäß der Produktionsaktivitäten oder Konsumbereiche aufschlüsseln zu können. Ein weiteres Anwendungsfeld von Input-Output-Analysen ist die Entwicklung von Konsum- und Flächennutzungsmatrizen.
Input-Output-Tabellen
(IO-Tabellen) IO-Tabellen enthalten Daten für Input-Output-Analysen. Sie liefern umfassende Informationen über die Güter und Dienstleistungsströme einer Volkswirtschaft in einem bestimmten Jahr. Die allgemeine Form einer IO-Tabelle zeigt Nutzung und Verbrauchsstoffe. Die Nutzung beinhaltet alle Käufe inklusive der Importe, die nach Branchen aufgeteilt, getätigt wurden, um die entsprechende Arbeitsleistung zu erbringen. Verbrauchsstoffe sind Güter und Dienstleistungen, die entweder im Produktionsprozess verwendet, im eigenen Land konsumiert, oder exportiert werden. IO-Tabellen sind oft die Grundlage für die volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen durch Statistikbehörden. Sie werden auch für die jährliche Berechnung des Bruttoinlandsprodukts eingesetzt.
Kernenergie-Footprint
Kernenergie ist seit der 2008 Ausgabe der nationalen Footprint Rechnung nicht mehr im Footprint einbezogen (2008 edition of National Footprint Accounts). Umrechnung von Nuklearenergie in Fläche ist methodologisch fragwürdig. Kernenergie hat andere Umweltrisiken, die der Footprint nicht abdeckt
Konsum- und Flächennutzungsmatrix
Die Matrix speist sich aus Daten der National Footprint Accounts. Dabei werden alle sechs für die Footprint-Berechnungen wesentlichen Landschaftsformen (die Spaltenüberschriften stehen für die Landschaftsformen und CO2-Fläche) und fünf Konsumkategorien (Zeilen) erfasst. Jede Konsumkategorie kann weiter unterteilt und somit detaillierter erfasst werden. Die Matrizen dienen auch dazu, um Berechnungen auf regionaler und lokaler Ebene durchzuführen. In diesen Fällen werden die nationalen Daten mit den Verbrauchsmustern einer Region oder einer Stadt angepasst.
Konsum
( Konsumption) Nutzung von Gütern oder Dienstleistungen. Der Begriff Konsumption hat je nach Kontext zwei unterschiedliche Bedeutungen. In Bezug auf den Ecological Footprint bezieht sich der Ausdruck auf die Nutzung von Gütern oder Dienstleistungen. Ein verbrauchtes Gut oder eine verbrauchte Dienstleistung beinhaltet alle Rohstoffe und Energie, die notwendig waren, um sie dem Verbraucher zur Verfügung zu stellen.
Konsumkategorien
(auch Konsumbestandteile) Mit Hilfe des Ecological Footprint kann man den Gesamtwert des Footprint auf einzelne Konsumkategorien umlegen
Landschaftskategorien
Die Erde verfügt etwa über 11,2 Mrd. Hektar biologisch produktive Land- und Wasserflächen. Sie werden in fünf Kategorien unterteilt
Liste der Umrechnungsfaktoren
Siehe Footprintintensitätstabelle.
Lokaler Hektar
Eine nach ihrer Produktivität gewichtete Fläche. Ein lokaler Hektar erfasst die biologische Kapazität einer Region und die Nachfrage nach biologischer Kapazität (der Ecological Footprint). Der lokale Hektar wird mit Hilfe der gewichteten Produktivität der regionsspezifischen biologisch produktiven Land- und Wasserflächen beschrieben. So kann man †“ ähnlich wie bei Wechselkursen zwischen verschiedenen Währungen †“ den Ecological Footprint von globalen Hektar in lokale Hektar umrechnen (z.B. Hektar Land in Dänemark, Hektar Land in Indonesien). Die Summe der Hektar Land in Dänemark entspricht der biologisch produktiven Fläche Dänemarks †“ jeder dänische Hektar steht für einen gleichen Anteil an Dänemarks kompletter biologischer Kapazität.
Naturkapital
Wird definiert als alle Rohstoffe und ihre natürlichen Kreisläufe auf der Erde. Footprint-Analysen fokussieren auf die Schlüsselkomponente des lebenserhaltenden natürlichen Kapitals, kurz
Overshoot
(Raubbau) Findet statt, wenn die Nachfrage der Menschheit nach natürlichen Ressourcen die tatsächlichen Bestände übersteigt. Die regenerativen Möglichkeiten des Planeten werden überstrapaziert. Das Ergebnis ist ein globales ökologisches Defizit bei anhaltendem Raubbau. Dieser wiederum erschöpft das natürliche Kapital, letztlich sind alle natürlichen Prozesse der Biosphäre des Planeten dadurch gefährdet.
Produktivität
Die Menge des für den Menschen nutzbaren biologischen Materials, das auf einer bestimmten Fläche zur Verfügung steht. Im Agrarbereich wird Produkivität auch als Ertrag bezeichnet.
Primärprodukt
Biologisches Material, das minimal verarbeitet ist. Rohstoffe dagegen umfassen die gesamte Biomasse , die auf einer bestimmten Fläche vorhanden ist. Entscheidend für die Definition ist die Nutzung durch den Menschen. Ein umgefallener Baum beispielsweise stellt einen Rohstoff dar. Wenn nun alle Blätter, Äste und Rinde entfernt werden, entsteht das Primärprodukt Stammholz. Primärprodukte werden zu Holzstoff, Papier, etc. weiterverarbeitet. Primärprodukte sind zudem Kartoffeln, Getreide, Baumwolle oder Grünfutter. Beispiele für Verarbeitungsergebnisse sind kWh Elektrizität, Brot, Kleidung, Rindfleisch oder Gerätschaften.
Puffer
(für die biologische Vielfalt) Die Menge geschützter biologischer Biokapazität, beispielsweise in Naturschutzgebieten, die unterschiedliche Ökosysteme und lebensfähige Bestände von Tierarten erhält. Wie groß der geschützte Bestand sein soll, ist abhängig vom gewünschten Ergebnis und der vorgesehenen Artenvielfalt.
Resultat in Planeten
Würden alle Menschen so leben wie Europäer, bräuchte es etwa drei Planeten, mit amerikanischen Konsumstandards sogar fünf. Der Gegenwert in Planeten setzt den individuellen Footprint (oder des Footprint pro Einwohner) ins Verhältnis zur verfügbaren biologischen Kapazität der Erde pro Kopf (1,8 gha in 2003). Der weltweite Durchschnitt des Ecological Footprint belief sich 2003 auf 2,2 gha. Das heißt, die Menschheit nutzt 1,3 Planeten.
Richtlinien
(für Footprint-Untersuchungen) Enthalten Vorschläge bezüglich Methodologie, Datenquellen und Auswertung der Untersuchung, falls Footprint-Standards für diese Untersuchung nicht adäquat oder noch nicht entwickelt sind.
Sekundärprodukt
Alle Produkte, die aus mindestens einem Weiterverarbeitungsschritt eines Primärproduktes oder eines anderen Sekundärprodukts hervorgegangen sind.
Tonne
Mengen werden in den National Footprint Accounts typischerweise in Tonnen ausgedrückt. Eine Tonne entspricht 1000 kg oder 2205 lbs.
Tochterprodukt
Das Produkt, das durch Verarbeitung eines Vorprodukts entsteht. Beispielsweise sind Holzfasern ein Verarbeitungsergebnis des Vorprodukts Rundholz. Papier wiederum ist das Verarbeitungsergebnis des Vorprodukts Holzfaser.
Umrechungsfaktor
Ein allgemeiner Begriff für Faktorwerte, um Daten über Materialflüsse von einem Messsystem in ein anderes übertragen zu können. Beispielsweise ermöglicht die Kombination von Ertragsfaktoren und Äquivalenzfaktoren die Umrechnung von Hektar in globale Hektar. Der Umrechnungsfaktor der Entnahmerate ermöglicht es, die Daten eines fertigen Produkts in seine unverarbeiteten Bestandteile (Vorprodukte) zu übersetzen.
Verfügbare biologische Leistungsfähigkeit pro Kopf
(or per capita) Im Jahr 2003 standen global 11,2 Milliarden Hektar an biologisch produktiven Land- und Wasserflächen zur Verfügung. Bei einer Weltbevölkerung von 6,3 Milliarden Menschen im Jahr 2003 sind das durchschnittlich 1,8 globale Hektar pro Person. Diese Berechnung basiert auf der Annahme, daß die gesamten Erträge der biologisch produktiven Landflächen für Menschen und ihre Nutztiere zur Verfügung stehen.
Vorprodukt
Ein Vorprodukt ist der Input für ein Tochterprodukt. Weizen beispielsweise ist ein Primärprodukt und als solches ein Vorprodukt für Mehl, das wiederum ein Tochterprodukt ist. Mehl ist ein Vorprodukt vom Tochterprodukt Brot.