Kopie von `Förderkreis für intensivpflegebedürftige Kinder Ulm e.V.`

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Kategorie: Medizinisch > Ulmer Kinderklinik
Datum & Land: 23/08/2010, De.
Wörter: 29


Apgar-Test
Von der australischen Ärztin Virginia Apgar entwickeltes Schema zur Beurteilung des Zustandes von Neugeborenen. Beim Apgar-Test werden fünf Lebensfunktionen (Herzschlag, Atmung, Muskeltonus, Reflexe, Hautfarbe) mit null oder eins oder zwei Punkten bewertet. Null bedeutet: Nicht vorhanden. Ein Punkt: So lala. Zwei Punkte: Ganz prima! Diese Bewertung wird dreimal durchgeführt: Eine Minute, fünf Minuten und zehn Minuten nach der Geburt. So kommt dann z.B. ein Apgar-Wert von 4, 7, 10 zustande.

Apnoe
Atempause. Tritt häufig auf bei Frühchen vor der 36. Woche. Ursache: Unreife des Atemzentrums im Gehirn.

Atelektase
Ein begrenzter Bezirk der Lunge ist nicht entfaltet.

Atemnotsyndrom
Alle Erscheinungen, die die Atmung beim Frühchen erschweren.

Beatmungslunge
siehe BPD, Bronchopulmonale Dysplasie.

Bilirubin
Verursacht die Verfärbung der Haut bei Neugeborenen-Gelbsucht. Phototherapie kann den Biliburin-Spiegel im Blut senken.

BPD
Bronchopulminale Dysplasie. Einer der häufigsten Langzeitschäden bei beatmeten Frühchen. Durch die Beatmung können Bereiche der unreifen Lunge auf Dauer geschädigt werden.

Bradykardie
Rasches Abfallen der Herzfrequenz. Oft als Folge einer Apnoe (Atempause).

CPAP
Continous Positive Airway Preassure. Atemhilfe. Wenn das Baby selbst atmen kann (also nicht mehr intubiert ist), wird es zunächst noch durch einen konstanten leichten Überdruck in den Atemwegen unterstützt.

CRP
C-Reaktives Protein. Indikator für eine Infektion. Ein CRP-Wert kleiner als vier bedeutet, dass keine Infektion vorliegt.

CTG
Cardiotokogramm. Beim CTG werden der Herzschlag des Kindes und die Wehentätigkeit der Mutter aufgezeichnet. Daraus kann man auf den Zustand des Kindes im Mutterleib schließen.

Ductus
Blutgefäß, das beim ungeborenen Baby Körperschlagader und Lungenarterie miteinander verbindet. Schließt sich normalerweise kurz nach der Geburt von selbst. Bei Frühchen schließt sich der Ductus manchmal erst nach Wochen, wodurch die Gefahr besteht, dass Blut in die Lunge fließen kann. Ggf. ist eine medikamentöse Behandlung oder eine Operation notwendig.

EPH-Gestose
Krankheit der Mutter, die nur in der Schwangerschaft auftritt. Symptome: Oedeme, Eiweißausscheidungen im Urin, hoher Blutdruck. Eine Schwangerschaft mit EPH-Gestose ist immer eine Risiko-Schwangerschaft.

Extubation
Entfernen des Tubus. Jetzt muss das Baby allein atmen, bekommt als Atemhilfe aber oft noch einen CPAP.

Fontanelle
Knochenlücke zwischen den Schädelknochen des Neugeborenen.

Hochfrequenzbeatmung
Im Vergleich zur konventionellen Beatmung wird bei der Hochfrequenzbeatmung mit kleinerem Druck und wesentlich höherer Frequenz (10-15Hz) beatmet. Der Luftaustausch erfolgt also quasi über viele kleine Atemzüge, so dass der Brustkorb nicht mehr sichtbar ein- und ausatmet, sondern nur noch vibriert.

Inkubator
Brutkasten.

Intubation
Einführen eines Kunststoffschlauches in die Luftröhre zur Beatmung.

Magensonde
Dünner Kunststoffschlauch, der über Nase und Speiseröhre in den Magen führt, um Nahrung zuführen zu können.

NEC
Nekrotisierende Enterokolitis. Schwere Darmerkrankung, die besonders häufig sehr unreife Babys befällt. Die Darmwand wird durchlässig für Keime, die dann eine Entzündung auslösen können.

Oedem
Wasseransammlung im Gewebe. Tritt bei vielen Frühchen während der ersten Lebenswochen auf.

Phototherapie
Therapie zur Behandlung der Neugeborenen-Gelbsucht. Das Baby wird unter eine Lampe gelegt, die lila leuchtet.

Pneumothorax
Luft zwischen Lunge und Rippenfell. Entsteht durch das Platzen von Lungenbläschen, z.B. bei Beatmung mit relativ hohem Druck. Die Luftansammlung im Brustkorb kann Atmung und Kreislauf behindern.

Pulsoxy
Gerät zur Messung der Sauerstoffsättigung im Blut. Durch die Pulsoxymetrie ist es möglich, dem Kind genau so viel Sauerstoff zuzuführen, wie es wirklich braucht. Die Einführung der Pulsoxymetrie war ein großer Fortschritt bei der Behandlung von Frühchen. Früher wurde oft zu viel Sauerstoff verabreicht, was schwere Schädigungen der Augen und des Gehirns zur Folge hatte.

Schädelsono
Ultraschalluntersuchung des Gehirns.

Surfactant
Oberflächenbeschichtung der Lungenbläschen, die verhindert, dass die Lungenbläschen in sich zusammenfallen. Unreife Frühchen haben oft noch nicht genug eigenes Surfactant. Dann kann (z.B. vom Rind gewonnenes) Surfactant über den Tubus in die Lunge gegeben werden. Die Möglichkeit, Surfactant gewinnen und verabreichen zu können, war ein großer Fortschritt in der Frühgeborenen- Medizin.

Tubus
Dünner weicher Kunststoffschlauch, der zur Beatmung in die Luftröhre eingeführt wird (siehe Intubation, Extubation).

Ventrikel
Kammern, z.B. im Herz oder im Gehirn.

ZVK
Zentraler Venenkatheter. Sehr dünner Schlauch, der über eine Vene bis kurz vors Herz führt. Der ZVK dient der künstlichen Ernährung. Der wesentliche Vorteil gegenüber der Infusion besteht darin, dass er mehrere Wochen lang nicht ausgetauscht werden muss. Außerdem kann über den ZVK einfach Blut entnommen werden. Das Baby mit ZVK muss also nicht so oft gepiekst werden.