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Kategorie: Kunst, Musik und Kultur > Jazz
Datum & Land: 24/01/2009, De.
Wörter: 287
Feature
(engl.: to feature - herausstellen, in den Vordergrund stellen); die Bezeichnung stammt aus der Filmbranche, wo sie auf die Hauptrolle(n) bezogen ist. Bei Konzertankündigungen oder auf Schallplattencovers verweist der Begriff gewöhnlich auf einen in den Vordergrund des musikalischen Geschehens geste...
False Fingering
(engl.: falscher Fingersatz, falsche Griffweise); in der Spielpraxis von Holzblasinstrumenten (Klarinette, Flöte, Saxofon) bezieht sich der Terminus auf Griffweisen, die falsch lediglich aus der Perspektive der traditionellen europäischen Kunstmusik genannt werden können, im Kontext des Jazz (und de...
Faken
Im Musikerjargon eingedeutscht für engl.: to fake (täuschen, fälschen). Der stets abwertend gemeinte Begriff kann sich auf alles Mögliche beziehen: auf eine Improvisation, in der sich der Spieler durch die Harmonien mogelt, ohne sie genau zu kennen; auf extrem schnell und dabei unkontrolliert gespie...
Fake Book
(engl.: fake - fälschen, täuschen); ein Fake Book ist eine gebundene Sammlung von Themen. Sie treten in sehr unterschiedlicher Form auf: von der persönlichen, handschriftlich und den individuellen Bedürfnissen eines einzelnen Musikers entsprechend zusammengestellten, einmaligen Repertoiresammlung üb...
Evergreen
Steht wörtlich für 'immergrün' und bezeichnet einen Song, der immer wieder gespielt wird.
Expatriate
(von lat.: patria - Vaterland); bezogen auf die Jazzszene die Bezeichnung für amerikanische Musiker, die sich für längere Zeit oder für immer in Europa niederließen. Zu den bekanntesten expatriates gehörten und gehören Sidney Bechet, Benny Bailey, Kenny Clarke, Kenny Drew und Dexter Gordon.
Europäische Jazz-Föderation
(kurz: EJF). Eine Mitte der 60er Jahre gegründete Vereinigung, die eine europaweite Koordination jazzmusikalischer Aktivitäten gewährleisten sollte. 1977 wurde die EJF zwecks Ausweitung ihres Aktionsradius in 'Internationale Jazz-Föderation' umbenannt.
Ethno-Jazz
Ein in den 80er Jahren von den Medien aufgebrachter und in seinem Bedeutungsgehalt recht unscharfer Begriff zur Bezeichnung von Stilbereichen des Jazz, die entweder Elemente volksmusikalischer Kulturen (sog. ethnischer Musiken) verarbeiten oder aber durch die Zusammenarbeit von Jazzmusikern mit Vert...
EP
EP ist die Abkürzung von Extended Play (engl.: ausgedehnte Spieldauer). Es ist die Bezeichnung für ein zu Anfang der 50er Jahre eingeführtes Schallplattenformat, das mit einem Durchmesser von 17 cm und einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 45 upm eine Spieldauer von bis zu sieben Minuten pro Seite (do...
Endlose Melodie
Ein von der Jazzforschung im Zusammenhang mit der Musik von Don Cherry geprägter Begriff zur Bezeichnung von Kompositionen, in denen die Wiederholung das zentrale Gestaltungsprinzip bildet. Ihre melodische Anlage ist zyklisch, es findet keine harmonische Entwicklung statt und es besteht keine nennen...
Electric Jazz
Ein Synonym für den Jazzrock. Die Bezeichnung gründet sich auf die Tatsache, dass mit dem Aufkommen dieser Musik ein großer Teil des herkömmlichen Instrumentariums elektrifiziert wurde und eine Vielzahl neuer elektronischer Instrumente hinzutrat.
Einsteigen
(engl.: sit in); bezeichnet im Musikerjargon die informelle, nicht geplante oder geprobte Mitwirkung eines Musikers beim Club-Auftritt einer anderen Band oder bei einer Jamsession. Da diese Form des spontanen musikalischen Gedankenaustauschs ein gemeinsames Repertoire aller Beteiligten voraussetzt, ...
Earthy
Eine im Musikerjargon der 50er Jahre gebräuchliche Bezeichnung für eine Spielweise des Hardbop, die an die Wurzeln der afro-amerikanischen Musik anknüpfte. Auf Personen bezogen bedeutete earthy so viel wie unverfälscht oder ungekünstelt .
East Coast Jazz
Ein während der 50er Jahre von der Jazzkritik und der Schallplattenindustrie zur Abgrenzung gegenüber dem West Coast Jazz propagierter Stilbegriff zur Bezeichnung des vorwiegend an der amerikanischen Ostküste praktizierten Hardbop. Der Begriff konnte sich langfristig nicht durchsetzen.
Dschungel-Stil
(engl.: jungle style); eine durch Duke Ellington und sein Orchester ab Ende der 20er Jahre während eines mehrjährigen Gastspiels im Harlemer Cotton Club entwickelte Orchestrations- und Instrumentalspielweise, der die Aufgabe zukam, die dort inszenierten Afrika-Shows musikalisch zu illustrieren.
Down Beat
Die erste Zählzeit oder der erste Schlag eines Taktes.
Drive
(engl.: Antrieb, Triebkraft); bezeichnet in der afro-amerikanischen Musik den aus der rhythmischen Spannung des Swing sowie aus Nuancen der Dynamik, Artikulation und Akzentuierung erwachsende subjektive Eindruck des Schnellerwerdens bei objektiv konstantem Tempo. Die Wahrnehmung von Drive ist eine d...
Double Time
Im traditionellen (harmonisch und metrisch gebundenen) Jazz die (scheinbare) Verdopplung des Tempos, wobei die Akkordprogressionen im Ausgangstempo voranschreiten, die harmonische Dichte eines Stückes also konstant und seine effektive Spieldauer erhalten bleibt. Insofern handelt es sich nicht um ein...
Double Stops
Bezeichnung für einen Doppelgriff: beim Spiel von Streichinstrumenten das gleichzeitige Ergreifen zweier Saiten.
Dixieland Jazz
Der Dixieland Jazz, kurz Dixie, ist die Nachahmung des New Orleans Jazz durch weiße Musiker. Er wurde in den USA Ende der 1930er Jahre populär, als man anfing, sich mit den Ursprüngen des Jazz zu beschäftigen. Nach Europa kam dieser Stil erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Melodien und Improvisatio...
Diskografie
Eine Diskografie ist die chronologisch tabellarische Auflistung aller Veröffentlichungen eines Musikers oder einer Band. Die Diskografie ist ein wichtiger Bestandteil der Biografie eines Musikers. Sie stellt die künstlerische Entwicklung übersichtlich dar. Die Diskografie beschränkt sich in der Rege...
Dirty Tones
(engl.: schmutzige Töne); sie sind ein wesentliches expressives Merkmal afro-amerikanischer Musik. Es handelt sich dabei um (nach europäischen Maßstäben) bewusst unsauber intonierte und gepresst artikulierte Töne als Mittel affektiver Steigerung. Ursprünglich primär in der schwarzen Vokalmusik (Blue...
Cutting Contest
Ein Musikalischer Wettstreit zwischen einzelnen Musikern oder Bands (auch Battle genannt).
Dirge
Dirge bedeutet in der Tradition der New Orleanser Brass Bands so viel wie Klagelied oder Trauermarsch. Im Free Jazz der 60er Jahre wurde der Begriff im Zuge einer Rückbesinnung auf die Wurzeln afro-amerikanischer Musik durch Archie Shepp aktualisiert.
Cueing
Cueing bezeichnet im Jazz die Praxis des Zeichengebens, z. B. zu einem Tempowechsel, zum Einsatz der Tutti nach einer Solo-Improvisation, zum Beginn eines neuen formalen Abschnitts usw. Cues erfüllen somit die Funktion, die in der traditionellen europäischen Musik, aber auch im Bigband-Jazz dem Diri...
Combo
(von engl.: combination); Veraltete Bezeichnungfür ein kleines Ensemble von vier bis acht Mitwirkenden.
Comping
Die Kurzform für accompanying (engl.: begleiten). Der Begriff wird in den Stilbereichen des harmonisch und metrisch gebundenen Jazz vor allem zur Bezeichnung pianistischer oder gitarristischer Begleittechniken verwendet. Im Gegensatz zu der im Publikum weit verbreiteten Vorstellung einer sekundären ...
Cool Jazz
Der Cool Jazz stellt eine Weiterentwicklung des Bebop dar. Oft wird er auch als Gegenbewegung zum hektischen Bebop betrachtet. Während der Bebop tanzbaren Charakter hat, ist der Cool Jazz eher konzertant orientiert, hat ein langsameres Tempo und weitgeschwungene Melodiebögen.
Corny
Im amerikanischen Musikerjargon seit den 20er Jahren verwendete und mittlerweile veraltete Bezeichnung für spießig, nicht jazzmäßig . Das deutsche Äquivalent ist das nach wie vor in Gebrauch befindliche Wort zickig.
Crash-Becken
(engl.: crash cymbal; von crash - krachen); beim Schlagzeug ein mittelgroßes Becken, das vor allem für starke Akzente eingesetzt wird.
Creole Jazz
Eine Variante des New Orleans Jazz, dem eher eine soziologische als eine musikalische Bedeutung zukommt. Die sich sozial und kulturell als höherstehend empfindenden kreolischen Musiker grenzten sich durch diesen Begriff von ihren schwarzen Kollegen ab, ohne sich allerdings deren musikalischem Einflu...
Chicago-Stil
Eine zu Anfang der 20er Jahre in Chicago entwickelte Variante des traditionellen Jazz. Der Stil verdankt seine Entstehung der Auseinandersetzung jugendlicher weißer Amateurmusiker, der sog. Chicagoans, mit dem New Orleans Jazz der aus dem Süden der USA zugewanderten Musiker.
Chops
(engl.: Kieferknochen); im Musikerjargon seit den 20er Jahren eine Bezeichnung für den Ansatz eines Bläsers. Später Bedeutungserweiterung in Richtung auf 'technische Kompetenz' und 'In-Form-Sein'.
Chorus
Die dem thematischen Material eines Stückes zugrunde liegende Form, aus deren aneinanderreihender Wiederholung die Gesamtform des Stückes resultiert. 'Einen Chorus spielen' bedeutet in diesem Sinne eine Improvisation in der Länge einer solchen formalen Einheit. Das Solo eines Improvisierenden kann i...
Collage
(frz.: leimen, ankleben); der Begriff wurde zu Anfang des 20. Jahrhunderts in die bildenden Künste zur Bezeichnung von Kunstobjekten eingeführt, bei denen Materialien des täglichen Lebens (Zeitungsausschnitte, Packpapierstreifen usw.) in das Kunstwerk integriert wurden. Im Jazz kommen Collage-Prinzi...
Chase
(engl.: chase - Jagd); ein 'Kampf' zwischen Musikern, die sich gegenseitig zu wilden Improvisationen anspornen. Auch Battle oder Cutting Contest genannt.
Chase Chorus
Das einem Chorus zugrunde liegende Taktschema eines Stückes wird in mehrere gleich lange (4-, 8- oder 16-taktige) Perioden unterteilt, in denen zwei oder mehrere improvisierende Solisten in immer gleicher Reihenfolge einander abwechseln. Die Praxis des chasing, die auf die Swing-Ära zurückgeht und s...
Charleston
Ein zu Ende des 19. Jahrhunderts entstandener und nach der gleichnamigen Hafenstadt in South Carolina benannter afro-amerikanischer, volkstümlicher Tanz, der sich während der 20er jähre nicht nur zu einem internationalen Modetanz, sondern geradezu zum Symbol der 'Roaring Twenties' entwickelte.
Channel
Im Musikerjargon eine (veraltete) Benennung für den Mittelteil eines Themas (Bridge).
Changes
Im Musikerjargon die Bezeichnung für die einem Stück zugrunde liegenden Akkordfortschreitungen (Akkordwechsel), wie sie durch das harmonische Gerüst des Themas vorgegeben sind. Die genaue Kenntnis der changes gilt im traditionellen (harmonisch und metrisch gebundenen) Jazz im Allgemeinen als Vorauss...
Cat
Im afro-amerikanischen Slang der 30er Jahre eine Bezeichnung für Jazzmusiker, später im Jargon des schwarzen Ghettos auch allgemein als positiv gemeinter Begriff im Sinne von gerissener Typ oder Schlitzohr verwendet.
Cakewalk
(engl.: Kuchenlauf, 'Lauf nach dem Kuchen'); ein auf das frühe 19. Jahrhundert zurückgehender Tanz afro-amerikanischer Sklaven, bei dem (nach ungesicherter etymologischer Deutung) als Preis ein Kuchen zu gewinnen war. Ab den 1880er Jahren wurde der Cakewalk in stilisierter Form als typischer Negerta...
Bridge
Im Jazz und in der populären Musik die Bezeichnung für den Mittelteil eines Themas. Innerhalb des 32-taktigen Form-Schemas der sog. Songform A A B A bezeichnet der Begriff den achttaktigen B-Teil, bildet also gewissermaßen die Brücke zwischen den A-Teilen. In Relation zu den A-Teilen formuliert die ...
Break
Im formal und harmonisch gebundenen Jazz eine kurze, zwei- oder viertaktige solistische Improvisation eines Instrumentalisten oder Sängers, während das Ensemble pausiert. Breaks werden in der Regel an formalen Einschnitten, und zwar vor Beginn des folgenden Formteils positioniert.
Bounce
(engl.: Sprung; springen); eine rhythmische Variante des Swing, dargeboten in mittlerem Tempo und in betont entspannter Phrasierung.
Bottleneck
Die Bezeichnung für eine Gitarrenspieltechnik des archaischen Jazz und des Blues, bei der sich der Spieler einen Flaschenhals oder ein Metallrohr auf einen Finger der Greifhand stülpt, um damit die Saiten niederzudrücken und auf diese Weise durch gleitende Bewegungen Glissando- und Vibrato-Effekte s...
Bop Talk
Die Bezeichnung für den mit dem Charakter einer Geheimsprache assoziierten Jargon der Bobop-Musiker und ihrer Fans. Tatsächlich wurzelte dieser Jargon im Wesentlichen im Slang der urbanen afro-amerikanischen Subkultur, angereichert durch einige musikspezifische Begriffe.
Bop Vocals
Eine Form des Scat-Gesangs, die sich spezifischer Stilmittel des Bebop bedient.
Bopsieland
So nannten afro amerikanische Musiker, in Anlehnung an den Dixieland Jazz, wahrend der 50er Jahre den weißen West Coast Jazz. Seine innermusikalische Begründung fand der ironisch gemeinte Begriff in der Vorliebe vieler West Coast Musiker für die im traditionellen Jazz übliche Praxis der Kollektiv-Im...
Bordun
(engl.: drone - Orgelpunkt, Pedalton).; ein lang ausgehaltener Ton, zumeist in der Bassstimme, der die Tonalität bzw. das tonale Zentrum eines Abschnittes oder auch eines ganzen Stückes fixiert und psychologisch gesehen ein starkes Moment der Ruhe in die Musik einführt. In der europäischen Kunstmusi...
Bossa Nova
(portug.: Neue Welle); ein Stilbereich, der sich zu Ende der 50er Jahre aus der Verschmelzung von brasilianischer Samba und Cool Jazz entwickelte und während der 60er Jahre zunächst in den USA und bald darauf weltweit sehr populär wurde. Bossa Nova, auch Jazz Samba genannt, ist eine sehr zurückhalte...
Bootleg Record
Eine illegal, d.h. unter Umgehung aller Urheberrechte aufgenommene, produzierte und in den Verkauf gebrachte Schallplatte. Tatsächlich verdanken wir der kriminellen Praxis des Bootlegging einige historisch gesehen außerordentlich wichtige Dokumente der Jazzgeschichte.
Boogie Woogie
Ein Klavierstil des Blues, charakterisiert durch rollende, rhythmische Bassfiguren. Er entstand zu Anfang des 20. Jahrhunderts im mittleren Westen.
Bomb
Im Musikerjargon seit dem Bebop die verwendete Bezeichnung für einen kralligen und zumeist offbeat eingesetzten Akzent auf der großen Trommel. Die scheinbar unvorhersagbaren 'Bomben' von Schlagzeugern wirkten in den 40er Jahren auf das am Swing-Stil geschulte Publikum außerordentlich irritierend.
Bofferding
Im deutschen Musikerjargon der 50er und 60er Jahre die Bezeichnung für eine vehemente Schlagzeug-Intervention.
Blues
Einerseits ist der Blues ein afro-amerikanischer Musikstil. Er begann lange vor dem Jazz als Folk-Blues, gespielt auf einfachen Instrumenten in den Südstaaten, und entwickelte sich später in den Städten des Nordens der USA zum City Blues und zum Rhythm & Blues. Der Blues ist auch der Ursprung der Ro...
Bitonalität
Häufigste Form der Polytonalität (Mehrstimmigkeit). Sie bezeichnet das gleichzeitige Erklingen zweier Tonarten.
Blue Notes
Eine Bezeichnung für die neutral intonierten Intervallstufen Terz und Septime. Dabei handelt es um Intonationen, die zwischen den jeweiligen kleinen und großen Intervallstufen liegen. Die Blue Notes gehören zu den wichtigsten emphatischen Ausdrucksmitteln der afro-amerikanischen Musik.
Binäre Phrasierung
Sie bezeichnet die gleichmäßige Unterteilung von Viertelnoten in zwei Achtel (auch straight eights genannt). Sie wurde im Rockjazz stilbildend und steht der ternären oder triolischen Phrasierung gegenüber.
Bending
Bending bezeichnet die absichtsvolle mikrotonale Veränderung der Höhe eines Tones. In der Regel intoniert der Spieler oder Sänger einen Ton zunächst richtig (d. h. entsprechend der temperierten Skala), um ihn dann zu erhöhen oder abzusenken und ihn schließlich auf die Ausgangslage zurückzuführen. Da...
Big Band
Eine Big Band ist eine Form des Musikensembles, deren Zusammensetzung in der Swing-Ära festgelegt wurde. Eine ältere deutsche Bezeichnung ist auch Unterhaltungsorchester. In der Big Band wurden ursprünglich die Parts der verschiedenen Einzelinstrumente des frühen Jazz (New-Orleans-Jazz) größeren Sek...
Beat
Im Jazz der gleichmäßig pulsierende Grundschlag, der den Fundamentalrhythmus garantiert. Im Gegensatz zum Metrum, das als zeitliches Gliederungsprinzip und objektive Maßeinheit fungiert (gemessene Zeit), markiert der Beat die bereits gestaltete Zeitebene.
Bebop
Der Bebop löste im Jazz Anfang der 40er Jahre des 20. Jahrhunderts den Swing als Hauptstilrichtung ab und war somit der Ursprung des Modern Jazz. Wesentliche Elemente sind größere rhythmische Freiheiten für Schlagzeug und Bass, schnelle Tempi und komplexe Harmonie-Schemata. Komponisten des Bebop gri...
Barrelhouse Piano
Eine frühe und vergleichsweise einfache Form des Blues-Klavierspiels, die sich bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in den von farbigen Amerikanern besuchten Kneipen (Fasshäuser) des amerikanischen Südens entwickelte.
Battle
Eine Battle bezeichnet das konkurrierende Mit- oder Gegeneinanderspielen von Bands oder Solisten. Derartige musikalische Wettstreite sportlichen Charakters erfreuten sich besonders während der Swing-Epoche großer Beliebtheit. In Tanzsälen, in denen mehrere Orchester nacheinander auftraten, wurden si...
Barock Jazz
Die Bezeichnung für stilistische Randbezirke des Cool Jazz, in denen Gestaltungsmittel der sog. Barockmusik, häufig unter Bezugnahme auf Johann Sebastian Bach, Verwendung fanden (kontrapunktisch geführte Polyfonie, Fugen, Kanons usw).
Band Book
Im Musikerjargon die Bezeichnung für eine Sammlung von Noten und Arrangements (gebunden oder in Loseblattform), in der das aktuelle Repertoire einer Band zusammengefasst ist. Als Book bezeichnet man auch die individuelle Repertoiresammlung eines einzelnen Musikers. Während derartige Gruppen- oder In...
Bandwagon
Im alten New Orleans eine Bezeichnung für Fahrzeuge, auf denen bei Umzügen, Paraden, Werbekampagnen usw. die Band Platz nahm. In Verbindung mit der Redensart 'auf den Bandwagon aufspringen' erhielt der Begriff im Jargon der Jazzszene später die Bedeutung von Mode oder Trend ('to jump on a bandwagon'...
Barnyard-Effekte
(engl.: barnyard - Scheunenhof); im alten Jazz von Blasinstrumenten produzierte und bevorzugt in Breaks eingesetzte Klang-Effekte, mit denen Tierstimmen wie Hahnkrähen, Pferdewiehem usw. imitiert wurden. Derartige Effekte wurden besonders durch die Original Dixieland Jazz Band bekannt gemacht ('Barn...
Backing
Backing bezeichnet im Musikerjargon alle möglichen Formen einer im Hintergrund ablaufenden Begleitung. Dabei kann es sich um die alltägliche, d. h. konventionalisierte Begleitpraxis eines Pianisten oder einer Rhythmusgruppe handeln, um die während einer Jamsession einem improvisierten Solo spontan u...
Axe
(engl.: Axt); steht im Musikerjargon für 'Instrument'. Meistens sind damit Blasinstrumente gemeint.
Backbeat
Dieser Begriffbezeichnet gewöhnlich den zweiten und vierten Schlag (beat) innerhalb eines Viervierteltakts. Der Betonung des Backbeat kam in den älteren Jazzstilen und im Rhythm & Blues eine große Bedeutung zu, aber auch in späteren Stilbereichen, die auf eine Rückbesinnung auf die afro-amerikanisch...
Avoid Notes
(engl.: zu vermeidende Noten); in der Akkord-Skalen-Theorie eine Bezeichnung für Töne, die gemäß der verwendeten Skala zwar erlaubt, im harmonischen Zusammenhang jedoch unerwünscht und daher zu vermeiden sind.
Avantgarde Jazz
Ein Begriff, der in den 60er Jahren vielfach als Synonym für Free Jazz verstanden wurde und mit dem sich die Musiker von dem missverständlichen Wort free distanzierten. Mit dem Altern des Free Jazz kam auch der Begriff der Avantgarde (Vorhut) wieder aus dem Gebrauch, wurde dann jedoch in den 90er Ja...
Attack
(engl.: Angriff); bezeichnet den perkussiven, explosionsartigen Klangeinsatz von Blasinstrumenten im Jazz. Akustisch gesehen basiert das Phänomen auf einem extrem kurzen Einschwingvorgang.
Atonalität
Ein musiktheoretisch gesehen fragwürdiger Begriff, da er nahelegt, dass es Musik ohne Töne gebe. Umgangssprachlich bezeichnet atonal eine Musik, die tonartlich nicht gebunden ist und die kein tonales Zentrum besitzt. Im Jazz findet sich Atonalität in Teilbereichen des Free Jazz und der freien Improv...
Arrangement
In der Musik versteht man unter einem Arrangement die Umsetzung eines gegebenen Musikstücks in eine bestimmte Ausführungsgestalt. Die größte Bedeutung kommt dem Arrangement in der nicht-orchestralen Musik seit dem 20. Jahrhundert zu. War die auf die Kunstmusik des 18. und 19. Jahrhunderts Note für N...
Archaischer Jazz
Stilübergreifende Bezeichnung für die frühesten Formen bzw. Vorformen des Jazz, insbesondere für die eigenständige Musik afro-amerikanischer Instrumental-Ensembles seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Zu den wichtigsten Formationen des archaischen Jazz gehörten ländliche Blaskapellen mit primitiven Inst...
Alteration
Erhöhung oder Erniedrigung eines Tones oder eines Intervalles um einen Halbton.
Anti-Jazz
Ein in den 60er Jahren von konservativen Vertretern der amerikanischen Jazzkritik aufgebrachter Begriff zur Bezeichnung des Free Jazz.
All Stars
(oder All-Star-Band); eine seit Ende der 30er Jahre gebräuchliche Bezeichnung für ein Jazz-Ensemble, das ausschließlich mit sehr prominenten Musikern (Stars) besetzt ist und das zumeist aufgrund von Publikumsbefragungen durch Jazz-Zeitschriften zusammengestellt wird. Die musikalische Substanz von Al...
All in
Im Musikerjargon der älteren Jazzstile die Bezeichnung für den letzten, zumeist kollektiv improvisierten Chorus eines Stückes.
After Hours
(engl.: nach den Stunden); bezeichnet im Jargon der Jazzszene die 'Stunden nach der Arbeit', die zumeist mit einer auf die Jazzidentität der Musiker bezogen 'entfremdeten' Arbeit gleichgesetzt wird, z. B. in Tanz- oder Showorchestern, bei Studioproduktionen von Commercials usw. Der Begriff wird gewö...
Air Shot
Eine in den 30er Jahren aufgekommene Bezeichnung für Schallplattenaufnahmen, die auf live gesendeten Rundfunkmitschnitten basieren. Derartige Aufzeichnungen stammten häufig von radiohörenden Fans, ihre Veröffentlichung auf Schallplatten war im urheberrechtlichen Sinne nur selten legal. Bis heute bie...
Album
Im Jazz und in der populären Musik Bezeichnung für eine Langspielplatte oder Compact Disc. Der Begriff geht zurück auf die Zeiten der dreiminütigen 78er-Schellack-Schallplatte (30er bis 50er Jahre), in denen gelegentlich mehrere Schallplatten eines Interpreten, einer Gruppe oder einer Aufnahmesitzun...
Ad lib
Kurzform für: ad libitum (nach Belieben). Bezeichnet in der Jazzpartitur gewöhnlich Abschnitte, in denen improvisiert wird.
Afro-Cuban Jazz
Eine Stilrichtung des Jazz, dersich zu Ende der 40er Jahre aus der Zusammenarbeit afro-amerikanischer Jazzmusiker mit kubanischen Perkussionisten entwickelte.