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Kategorie: Kunst, Musik und Kultur > Jazz
Datum & Land: 24/01/2009, De.
Wörter: 287
Notation
Als Notation in der Musik bezeichnet man das graphische Festhalten von Tonhöhen und Tondauern, die Notenschrift. Sie dient dazu, eine musikalische Darbietung wiederholbar zu machen.
Noodling
(engl.: to noodle); bedeutet so viel wie dudeln und bezeichnet im Jargon der Jazzszene eine gleichförmige und sinnleere Form des Improvisierens.
Nonlineare Improvisation
Ein in den 60er Jahren durch den britischen Schlagzeuger John Stevens eingeführter Begriff zur Bezeichnung einer Improvisationsweise, in der es nicht um die Fortspinnung individueller Melodielinien geht, sondern um das Jetzt des kollektiv erzeugten Klanges.
New Thing
Eine von der US-amerikanischen Jazzpresse der 60er Jahre verwendete Bezeichnung für den Free ]azz.
New Orleans Jazz
Mit New Orleans Jazz bezeichnet man eine archaischste Form des eigentlichen Jazz, von 1900 bis etwa 1930, benannt nach seinem Ursprungsort New Orleans, ursprünglich nur von Schwarzen gespielt. Der historische Vorgänger waren Ragtime und die Musik der Marching Bands, Märsche, Hymnen, Spirituals und B...
Musician's Musician
Bedeutet in der Sprache der Jazzszene so viel wie ein Musiker für Musiker und bezieht sich auf Musiker, die unter Kollegen zwar ein hohes Ansehen genießen, von der Öffentlichkeit hingegen kaum oder jedenfalls nicht angemessen zur Kenntnis genommen werden. Im gleichen Sinne spricht man bisweilen von ...
Multiphonics
Bezeichnung für Mehrklänge auf Blasinstrumenten, die üblicherweise für deren Hervorbringung nicht vorgesehen sind Multiphonics entstehen - akustisch gesehen - durch Kombinationswirkungen (Differenz- und Summationstöne) der jeweils beteiligten Teilschwingungen eines Klanges. Multifone Klänge sind nur...
Multiinstrumentalismus
Als Multiinstrumentalisten bezeichnet man Musiker, die das Spiel mehrerer verschiedener Instrumente gleichermaßen kompetent beherrschen. Zu den frühesten renommierten Vertretern dieser Spezies gehörte Benny Carter, der als Solist auf so unterschiedlichen Instrumenten wie Trompete und Saxofon hervort...
Multibeat
Ein von dem Jazztheoretiker Carlo Bohländer eingeführter und für seine Erklärung des Swing-Phänomens grundlegender Begriff. Durch den Multibeat wird nach Bohländer jede Zählzeit zum Vertreter von mehreren latenten beats. Da mehrere beats einen Takt bilden, wird wiederum jede Zählzeit durch die ihr u...
Mood Music
(engl.: mood - Stimmung); eine auf die 40er Jahre zurückgehende Bezeichnung für eine stimmungsvolle, milde und kommerziell äußerst erfolgreiche Variante des Bigband-Swing, die weitgehend ohne Improvisation auskam und die von den echten Jazzfans im Allgemeinen missachtet wurde. Die Darbietung von Moo...
Moldy Fig
(engl.: verschimmelte Feige); im Jargon der Jazzszene der 40er Jahre von den Anhängern des Bebop in Umlauf gesetzte Bezeichnung für die Verteidiger des traditionellen Jazz, den diese als den einzigen echten und wahren betrachten.
Modern Jazz
Seit den 50er Jahren Bezeichnung für die Stilbereiche des Jazz nach dem Swing und vor dem Free Jazz, im Wesentlichen also Bebop, Cool Jazz, West Coast Jazz und Hardbop.
Mikrointervall
Bezeichnung für Tonstufen, die kleiner sind als ein temperierter Halbton (z. B. Vierteltonstufen). Mikrointervalle können sowohl simultan als besonders eng gefügte Clusterklänge auftreten, als auch sukzessiv als Tonschritte unbestimmter Höhe und melodischer Eindeutigkeit. In der Jazzimprovisation ko...
Metrum
In der auf dem Taktprinzip basierenden abendländischen Musik versteht man unter Metrum gewöhnlich eine auf einer Akzent- oder Gewichtsabstufung gleichgroßer Zeitwerte beruhende Maßeinheit. Die Zusammenhänge zwischen Metrum und anderen musikalischen Faktoren wie Rhythmus, Tempo, Dynamik und harmonisc...
Melody Section
Bezeichnung für die Gruppe der melodieführenden Instrumente innerhalb eines Ensembles. Der Gegenbegriff lautet Rhythm Section. Beide Begriffe sind terminologisch fragwürdig, denn sie implizieren eine der Spielpraxis des Jazz unangemessene Trennung von Melodie und Rhythmus.
Master
Bezeichnete in der Schallplattenherstellung ursprünglich die Originalaufnahme eines Stückes, die als Ausgangsmaterial für weitere Bearbeitungs- und Vervielfältigungsprozesse fungierte. Je nach dem Stand der technischen Entwicklung konnte es sich dabei um eine Wachs- oder Metallplatte, ein analog ode...
Little Instruments
Ein von den Musikern im Umkreis des Art Ensemble of Chicago ab Mitte der 60er Jahre in Umlauf gesetzter Begriff zur Bezeichnung des von ihnen verwendeten und bis dahin im Jazz unüblichen Arsenals an unkonventionellen Klang-Erzeugern, darunter Zug-Blockflöte, Harfe, japanisches Koto, Mundharmonika, K...
LP
Die Abkürzung für Long Playing Record (engl., Langspielplatte). Die Bezeichnung für ein gegen Ende der 40er Jahre durch Columbia Records eingeführtes Schallplattenformat, das mit einem Durchmesser von zunächst 25 cm und bald darauf 30 cm und einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 33 UpM eine Spieldauer...
Lyrics
Englische und auch in der deutschen Musikszene üblich gewordene Bezeichnung für einen Songtext.
Mainstream Jazz
Ein in den 50er Jahren von dem britischen Jazzkritiker Stanley Dance eingeführter Begriff zur Bezeichnung der Stilbereiche des Jazz zwischen Traditional Jazz (New Orleans, Dixieland, Chicago) und Modern Jazz (Bebop, Hardbop, Cool). Der Begriff war ursprünglich somit gleichbedeutend mit Swing, dessen...
Marching Band
(engl.: Marschkapelle); im Jazz bezieht sich der Begriff zumeist auf die traditionellen Marschkapellen des New Orleans Jazz.
Lift
Die Bezeichnung für ein ansteigendes Glissando am Ende eines Tones.
Liner Notes
Der Text auf einer Schallplattenhülle, auch cover text genannt. Das Spektrum reicht von nüchternen Informationen zu den Titeln und den an ihrer Aufnahme beteiligten Musikern, über stimmungsvolle Interpretationsversuche bis hin zu analytischen Auseinandersetzungen mit den strukturellen Besonderheiten...
Lead Sheet
Das Lead Sheetbezeichnet die schriftliche Aufzeichnung eines Themas, in der außer Melodie und Begleitakkorden (in Symbolschrift) allenfalls noch die Einleitung und der Schluss eines Stückes sowie u. U. kurze Hinweise für die Rhythmusgruppe notiert sind.
Lick
Im Musikerjargon Bezeichnung für eine gewohnheitsmäßig angeeignete und in der Improvisation häufig benutzte Phrase. Im Sinne von Klischee oder Floskel ist der Lick im Allgemeinen negativ besetzt, denn er signalisiert Routine und bewirkt eine Vorhersagbarkeit, die einer Ästhetik des Spontanen zuwider...
Komposition
Eine Komposition ist eine musikalische Schöpfung, deren Ergebnis meist in fixierter Form vorliegt: als Notenbild, Textanweisung, graphische Notation, Leseapparatur, Tonband, Computerprogramm oder Computerdaten. Ihr Gegenstück ist die Improvisation. Die meisten Kompositionen sind dazu gedacht, von In...
Label
(engl.: Etikett, Aufschrift); bezeichnete ursprünglich das auf die Schallplatte geklebte Etikett, nahm jedoch bald die Bedeutung Marke bzw. Firma an, da der Label-Name in der Regel mit dem Namen der betreffenden Firma identisch war. Seit große Medienkonzerne nicht mehr nur ein einziges, sondern eine...
Laid Back
Die Bezeichnung einer verzögernden Spielweise, bei der die Töne hinter dem Beat bzw. etwas später oder langsamer gespielt werden, als sie notiert sind.
Latin Jazz
ûbergreifende Bezeichnung für Stilbereiche des Jazz, die mit rhythmischen Elementen lateinamerikanischer Musik durchsetzt sind. Hierzu gehören vor allem Afro-Cuban-Jazz und Bossa Nova.
Lead
Die Hauptstimme in einer Band oder einer Bläsergruppe. Als Lead-Stimme bezeichnet man gewöhnlich die erste Stimme innerhalb einer der drei Bläser-Sektionen (Trompeten, Posaunen, Saxofone) einer Bigband. Vom Lead-Spieler wird nicht nur erwartet, dass er (bei den Blechbläsern) besonders gut hoch spiel...
Klezmer Jazz
Von der Jazzpresse geprägte Bezeichnung für die in den 80er und 90er Jahren wahrnehmbaren Tendenzen einer Fusion von Gestaltungs- und Ausdrucksmitteln jüdischer Klezmer-Musik mit solchen des Jazz. Eine Annäherung der beiden musikalischen Idiome ist im Prinzip nicht neu, denn bereits bei der durch jü...
Klangimprovisation
Klangimprovisation ist eine Form der Improvisation, in der die traditionell wichtigsten Variablen musikalischer Gestaltung (Melodik, Harmonik, Metrik, Rhythmik) an Bedeutung verlieren und die systematische Erschließung der klanglichen Dimensionen in den Vordergrund tritt. Neben den zentralen Paramet...
Kitty
Umgangssprachliche Bezeichnung für die (gemeinsame) Kasse beim Kartenspiel. Im Jargon der Jazzszene von New Orleans steht der Begriff für einen Napf oder eine Sammelbüchse, in welche die Zuhörer für einen von ihnen gewünschten Titel einen bestimmten Betrag entrichten.
Kazoo
Ein einfaches Instrument afrikanischen Ursprungs, bestehend aus einer Röhre, die an einem Ende offen und am anderen durch eine Papiermembran verschlossen ist. Durch Hineinsingen oder -summen (ähnlich dem Kammblasen) entsteht ein verfremdeter Vokalklang, geeignet zur Imitation von Blasinstrumenten. I...
Kicks
Seit den 30er Jahren in der Sprache der Jazzszene (und später weit darüber hinaus) die Bezeichnung für ein positives Erlebnis. Kicks sind aber auch durch die Rhythmusgruppe synchron ausgeführte Akzente, die gewöhnlich durch das Thema oder das Arrangement eines Stückes vorgegeben sind.
Kansas City Jazz
Eine stilistische Variante des Bigband-Swing, die sich ab Mitte der 20er Jahre in den sog. Territory Bands im mittleren Südwesten der USA und vor allem in den Städten St. Louis und Kansas City herausbildete, einer Region, die sowohl eine stark ausgeprägte Tradition des orchestralen Ragtime als auch ...
Kadenz
In der funktionsharmonisch gebundenen Musik eine elementare Akkordfolge mit den Hauptfunktionen Tonika, Subdominante und Dominante, aber auch eine Bezeichnung für eine kurze solistische Improvisation am Schluss eines Stückes, vorzugsweise einer Ballade. Kadenzen im Jazz dienen nicht selten der Demon...
Jump
(engl.: Sprung); im allgemeinen Sinne bezeichnet der Begriff eine bestimmte rhythmische Qualität des Bigband-Swing. Als Stilbezeichnung steht der Begriff als Synonym für den Harlem Jump.
Jug
(engl.: Krug); bezeichnet in den Instrumentalgruppen der frühen afro-amerikanischen Volksmusik einen Tonkrug, in den man hineinsang und so ein Bass-Instrument imitierte. Die Gruppen, in denen derartige Instrumente zum Einsatz kamen, nannte man Jug Bands, Spasm Bands oder auch entsprechend der Verwen...
Jive
Das aus dem afro-amerikanischen Slang stammende Verb 'to jive' geht vermutlich auf das engl. 'to gibe - verhöhnen, verspotten' zurück. Der Begriff bezeichnet also eine bestimmte Form der verbalen Kommunikation, wie sie sich auch in der unter Musikern üblichen Wortkombination jive talk (für doppeldeu...
Jitterbug
(engl.: jitter - zittern, bibbern); in den 30er Jahren Bezeichnung für einen nervös anmutenden, hüpfend-zappelnden Tanzstil, den man zum Swing oder Boogie Woogie tanzte, und für jene, die diesen Tanzstil praktizierten. Im Deutschland des Nationalsozialismus galt diese Art zu tanzen als Inbegriff ame...
Jazzrock
Jazzrock bezeichnet als Stilbegriff ebenso wie die Begriffe Rockjazz und Fusion Music die in den 60er Jahren einsetzende und in den 70ern sich voll entfaltende Synthese von musikalischen Gestaltungsmitteln des Jazz mit solchen der Rockmusik, wobei in der betreffenden Fachliteratur mitunter eine term...
Jazzclub
Jazzclub. Der Begriff steht im Deutschen für zwei unterschiedliche Bedeutungen. Zum einen bezeichnet er eine vereinsmäßige Organisation von Jazzanhängern, zumeist zum Zwecke des Meinungsaustausche, gemeinsamen Schallplattenhörens und der Organisation von Konzerten. Zum anderen bezieht er sich auf Lo...
Jazz Funeral
(engl.: funeral - Beerdigung); bezeichnet den in New Orleans zu Anfang des 20. Jahrhunderts entstandenen Brauch, Beerdigungen von Jazzmusikern (mitunter auch von prominenten Nicht-Musikern) von einer Marching Band oder Brass Band musikalisch begleiten zu lassen, wobei auf dem Hinweg zum Friedhof im ...
Jamsession
Eine Jamsession (engl.: jam = Stau, Durcheinander) ist ein zwangloses Zusammenspiel von Jazz- oder Rock-Musikern, die nicht üblicherweise in einer Band zusammenspielen. Auf Jazz-Jamsessions werden meist Stücke gespielt, deren harmonisches Schema und Melodie allen Mitmusikern bekannt ist. Normalerwei...
Intro
Im Musikerjargon Kurzform für introduction (Einleitung). Intros nehmen im traditionellen Jazz gewöhnlich zwei bis acht Takte in Anspruch, sie können komponiert oder (zumeist vom Pianisten) improvisiert sein und auf das folgende Thema Bezug nehmen oder nicht.
Intonation
Der Vorgang oder auch Ergebnis des Intonierens eines Musikinstrumentes. Die Klangfarbe und die Tonhöhen der verschiedenen Töne werden individuell abgeglichen. Bei Gitarren bezeichnet man den Grad der Stimmigkeit der Tonhöhen auch als Bundreinheit. Es bezeichnet auch das exakte Treffen der gewünschte...
Instant Composing
Instant Composingbedeutet so viel wie Komponieren aus dem Augenblick heraus und ist damit ein Synonym für Improvisation. Der auf den niederländischen Pianisten Misha Mengelberg zurückgehende Begriff taucht erstmals im Zusammenhang mit dem 1967 von Mengelberg gemeinsam mit Han Bennink und Willem Breu...
Inside
(engl.: innen); als Inside-Spiel bezeichnet man beim Piano das Spiel bei geöffnetem Deckel im Inneren des Flügels, wobei die Saiten des Instruments direkt mit der Hand, der Faust oder Fingern des Spielers oder mit verschiedenen Gegenständen (Schlägeln, Plektren, Hämmern, Tüchern usw.) gezupft, gerie...
Honking
Auf das Saxofonspiel bezogene Bezeichnung für laut, knallförmig und vibratofrei herausgestoßene Töne in mittlerer oder tiefer Lage. Saxofonisten, die dieses Stilmittel zum Zwecke expressiver Steigerung häufig einsetzen, werden bisweilen als Honkers bezeichnet. Besonders im Rhythm & Blues der 40er un...
Honky Tonk
Zu Anfang des 20. Jahrhunderts Bezeichnung für Lokale der afro-amerikanischen Unterschicht, vergleichbar dem barrelhouse. Die Musik in den honky tonks wurde gewöhnlich durch Raqtime- oder Bluespianisten geliefert.
Horn
Im Musikerjargon die Bezeichnung für jedes beliebige Blasinstrument.
Hot Chorus
In den populären Tanz- und Theaterorchestern der 20er und 30er Jahre wurden als Spezialisten mitunter einige improvisierende Jazzmusiker beschäftigt, die mit ihren Soli der europäisch gefärbten Unterhaltungsmusik dieser Bands einige jazzmusikalische Lichter aufsetzten. Derartige Exkursionen in die a...
Hot Jazz
Umgangssprachliche und häufig zu Missverständnissen führende Bezeichnung für die älteren Stilbereiche des Jazz, insbesondere New Orleans Jazz, Dixieland Jazz und Chicago-Stil.
Hotten
Im Jargon deutscher Jazzanhänger und -musiker der 40er und 50er Jahre Bezeichnung für ein betont jazzmäßiges Spielen und Tanzen.
House Band
Eine Bezeichnung für ein Ensemble, das regelmäßig und für längere Dauer in einer bestimmten Lokalität (Club, Bar, Hotel usw.) auftritt und dabei u. U. gastierende Solisten begleitet. Bezogen auf die Jazzszene der Gegenwart ist der Begriff weitgehend obsolet.
Improvisation
Improvisation (ital.: improviso - unerwartet, aus lat.: im - in; proviso - vorhersehen) bedeutet, etwas ohne Vorbereitung, aus dem Stegreif oder ad hoc dar- oder herzustellen. Darunter versteht man die spontane Erfindung musikalischer Ereignisse. Diese können frei von Vorgaben sein (freie Improvisat...
Homofonie
Die Bezeichnung für eine Form der Stimmführung, in der im Gegensatz zur Polyfonie sämtliche Stimmen synchron geführt werden. Seinen prägnantesten Ausdruck findet die homofone Satzweise im Jazz einerseits in der Block-Akkord-Technik von Pianisten wie Teddy Buckner oder George Shearing, andererseits i...
Hip
Ursprünglich im Slang der afro-amerikanischen Teilkultur beheimatet, kam das Adjektiv hip im Zusammenhang mit der Beat Generation seit den frühen 50er Jahren als positiv wertende Bezeichnung für exzentrische, anti-bürgerliche Eigenschaften und Verhaltensweisen in Gebrauch. Der Hipster oder Hipcat ve...
Hi-Hat
Ein Bestandteil des Schlagzeugs. Es besteht aus einem waagerecht angeordneten Beckenpaar von ca. 35 cm Durchmesser, das auf einem ca. 1 m hohen Ständer montiert ist und das durch einen gewöhnlich durch den linken Fuß des Spielers zu bedienenden -Pedalmechanismus gegeneinander geschlagen wird. Außerd...
Head Arrangement
Eine Form des Arrangements, die nicht schriftlich fixiert ist, sondern auf Absprachen basiert oder sich im Rahmen von Proben ergeben hat. Head Arrangements betreffen in der Regel den formalen Aufbau eines Stückes, die Einleitung und den Schluss, die Reihenfolge von Soli und Kollektivimprovisationen....
Heterofonie
Ein 1901 von dem Musikwissenschaftler Carl Stumpf unter Berufung auf Platon eingeführter Begriff für eine besondere Form der spontanen Mehrstimmigkeit, bei der eine 'in den Grundzügen identische Tonbewegung' (Stumpf) von mehreren Spielern oder Sängern gleichzeitig, jedoch in den Details voneinander ...
Hat
(auch: Derby) Für Blechblasinstrumente eingesetzter Dämpfer in Form eines auch Melone genannten Hutes.
Head
Bezeichnung für das (Kopf-)Thema eines Jazzstückes. Die Abfolge Thema (Head) - Improvisationen - Thema bildet im traditionellen Jazz die minimale Basis formaler Organisation. Im Musikerjargon spricht man gelegentlich vom Sandwich-Prinzip.
Harmonik
Harmonik (lat.-gr.: harmonia - Zusammenfügung, Einklang); ein umfassender Begriff für jenen Wesensteil der Musik, der den Zusammenklang, also die vertikale Komponente und damit die Gleichzeitigkeit verschiedener Stimmen kennzeichnet.
Harlem Jump
Ein in den 30er Jahren von afro-amerikanischen Musikern in New York (Harlem) entwickelter Sub-Stil des Swing, der sich durch eine starke Betonung des Fundamentalrhythmus (zumeist in mittlerem Tempo) sowie durch seine Nähe zum instrumentalen Blues auszeichnete. Der Harlem Jump gilt als einer der Vorl...
Harlem
Ein Stadtteil von New York, gelegen auf der Halbinsel Manhattan zwischen der 58. und der 130. Straße. Seine Entstehung als größte afro-amerikanische Metropole zu Ende des 19. Jahrhunderts verdankt Harlem, wie fast alle schwarzen Ghettos der USA, erstens einer rigoros durchgesetzten Rassentrennung, d...
Hardbop
Der Hardbop ist eine Weiterentwicklung des Bebop seit ca. 1950, die Einflüsse aus dem Cool Jazz, aber auch Elemente aus dem Soul und Blues vereinte, was eine insgesamt 'härtere' als die bisherige Spielweise mit sich brachte. Die traditionellen Elemente der genannten Richtungen wurden technisch an ih...
Happening
Eine von John Cage in die Neue Musik eingebrachte Form der musikalischen Aufführungspraxis, welche die Konventionen herkömmlicher Konzertveranstaltungen ironisch durchkreuzen und zugleich neue Formen der musikalischen Wahrnehmung provozieren sollte (Musik im Raum, als alltägliches Klangereignis, als...
Half-Valve
Diese Technik bezeichnet bei den mit Ventilen (engl.: valves) ausgestatteten Blechblasinstrumenten (Trompete, Kornett, Flügelhorn, Ventilposaune) die Praxis, Töne mit halb gedrückten Ventilen zu artikulieren. Das Resultat ist ein in seiner Tonhöhe und Klangfarbe veränderter, gequetscht klingender To...
Gut Bucket
(engl.: Tropfeimer); im Musikerjargon des traditionellen Jazz Bezeichnung für eine ausdrucksstarke, zupackende und bluesbetonte Spielweise. Der Begriff geht zurück auf die in billigen Kneipen verwendeten Eimer zum Auffangen des aus dem Fass tropfenden Bieres, diente später als Synomym für diese Knei...
Growl
Ein rauer und unsauberer Ton. Der Effekt dient als Ausdrucksmittel und wird auf unterschiedliche Art und Weise produziert: bei Blasinstrumenten durch Flatterzunge, durch die simultane Artikulation gutturaler Laute oder durch gleichzeitiges Spielen eines Tones und Singen eines anderen. Blechbläser ve...
Groove
Groove ist ein in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstandener, aus dem US-amerikanischen Englisch auch ins Deutsche übernommener Begriff zur Beschreibung des Rhythmus insbesondere von auf dem Blues basierenden Musikstilen (z.B. Soul, Rhythm and Blues, Funk, einzelne Stile des Jazz). Der Gro...
Gospel
Ein religiöses Lied (Evangelienlied) der Afroamerikaner in Anlehnung an die Negros Spirituals. Die Texte beziehen sich auf das neue Testament die Interpretation ist jedoch jazziger und swingender. Viele schwarze Kirchen haben einen eigenen Gospel-Chor. Ein Gospel-Chor wird meist von einer echten Rhy...
Gigbag
Eine gepolsterte Tasche in Passform für Instrumente, meistens aus Leder, die über die Schulter getragen werden kann und die bei vielen Musikern an die Stelle der schweren und platzfüllenden Instrumentenkoffer getreten ist.
Goofus
(auch Couesnofone) Ein in den 20er Jahren von der französischen Firma Couesnon & Cie. entwickeltes, hybrides Instrument, bei dem das Mundstück eines Blasinstrumentes mit der Mechanik einer Tastenharmonika (mit durchschlagender Zunge) kombiniert wurde (gewissermaßen ein Vorläufer der Melodica). Im Ja...
Gig
(auch Job) Im Jazz ein einmaliges und kurzfristiges Beschäftigungsverhältnis. Das Spektrum reicht vom kurzen Zwischenspiel, z. B. bei einer Vernissage, über eine dreistündige Studio-Session, bei der Werbe- oder Filmmusik aufgenommen wird, bis hin zur Darbietung mehrerer Sets in einem Jazzclub oder e...
Ghost Note
(engl.: Geister-Ton); bei Blasinstrumenten ein kurzer Ton, der zwar gegriffen, aber nicht oder kaum hörbar artikuliert wird. Ghost Notes entstehen durch subtile Veränderungen des Ansatzes und werden als Gestaltungsmittel sowohl in der Improvisation als auch in der Komposition bzw. im Arrangement ein...
Ghost Band
(engl.: Geister-Band); bezeichnet eine Band, zumeist eine renommierte Swing-Bigband, deren Leiter verstorben ist, die jedoch aus Gründen der Publizität unter seinem Namen weiterarbeitet mit den bekannten Originalarrangements, jedoch (teilweise zwangsläufig) mit neuem Personal. Auch die nachfolgenden...
Geräuschband
Im Free Jazz und in der freien Improvisationsmusik eines unter vielen möglichen Ergebnissen von Klangimprovisation. Der Unterschied zwischen Klang und Geräusch definiert sich durch eine höhere Dichte von Teilfrequenzen (16 Hz), zwischen denen kein gesetzmäßiger (harmonischer) Zusammenhang besteht (w...
Fuzz
Ein elektronisches Effektgerät, das bei elektrisch verstärkten Instrumenten, vor allem der E-Gitarre, zur Klangverzerrung eingesetzt wird.
Fusion Music
Ein zu Anfang der 70er Jahre von amerikanischen Medienkonzernen und der mit ihnen liierten Presse propagierter Begriff zur Bezeichnung des Rockjazz, basierend auf der Annahme, dass 'Jazz' als werbewirksames Etikett untauglich geworden sei. Der Bedeutungsgehalt des Begriffs wurde später auf weitere F...
Funky
Ein in Verbindung mit dem Hardbop in den 50er Jahren aufgekommener Begriff zur Bezeichnung spezifisch afro-amerikanischer ästhetischer Werte. In seiner Umdeutung von einem negativ besetzten Attribut (übelriechend) in ein positives ist funky ein typisches Produkt kreativen Sprachverhaltens der afro-a...
Fundamentalrhythmus
(auch Grundrhythmus). Die Bezeichnung für den durchlaufenden Beat, der entweder explizit (gespielt) oder implizit (von den Spielern empfunden) vorhanden ist. So kann beispielsweise die unbegleitete Improvisation eines Bläsers über einem Fundamentalrhythmus ablaufen, der akustisch nicht existiert. Di...
Frontline
Eine Bezeichnung für jene Musiker, die während einer Darbietung vorne auf der Bühne (vor der Rhythmusgruppe oder dem Orchester) stehen. Der Begriff stammt aus der Tradition der Brass Bands. Im New Orleans Jazz bezog er sich auf die Bläser (Trompete, Klarinette und Posaune). Mit dem Free Jazz und sei...
Freelancing
(engl.: freiberuflich, freischaffend); im Jazz bezieht sich der Begriff auf Musiker, die nicht in festen, d. h. regelmäßig und in konstanter Besetzung zusammenarbeitenden Ensembles längerfristig unter Vertrag stehen, sondern die ihre Gigs von Fall zu Fall als Einzelaufträge in wechselnden und häufig...
Free Rock
Eine Strömung im europäischen Free Jazz der späten 60er Jahre, in der es um eine Kombination von Free-Jazz-Improvisation und Rockrhythmen ging. Jazzhistorisch betrachtet und auch aus der Perspektive der Beteiligten ist die Phase des Free Rock als eine kurzfristige Mode zu werten.
Free Jazz
Free Jazz ist einerseits ein historischer Begriff für freies ungebundenes Improvisationsspiel im Jazz seit den 60er Jahren. Andererseits ist es ein bis heute ausstrahlendes Paradigma, das die Möglichkeit zur freien Entfaltung immer neuer Formen im Jazz einfordert. Die Entwicklung des Free Jazz fand ...
Free Funk
Ein vergleichsweise kurzlebiger Stilbereich der frühen 80er Jahre, basierend auf den Bestrebungen vornehmlich afro-amerikanischer Musiker, die improvisatorischen Gestaltungsmittel des Free Jazz mit den Rhythmen der Rockmusik und des Funk zu kombinieren.
Free Form
Der 1960 von dem Altsaxofonisten und Komponisten Joe Harriott geprägte Begriff rückt den Faktor der formalen Gestaltung in den Vordergrund und betont gleichzeitig deren Unabhängigkeit von den herkömmlichen Form-Schemata des Jazz.
Four Beat
Der Four Beat bezeichnet einen Fundamentalrhythmus, bei dem die vier Viertel eines Taktes gleichmäßig akzentuiert werden. Er ist ein typisches Stilmittel des Swing.
Free Bop
Die Bezeichnung einer Spielweise des Free Jazz, bei der im Gestus des Bebop (Rhythmik, Phrasierung, Artikulation) über einen durchlaufenden Fundamentalrhythmus, jedoch frei von tonalen Bindungen bzw. harmonisch-metrischen Bezugssystemen improvisiert wird. Der Begriff Free Bop konnte sich als eigenst...
Form
Der Begriff der Form besitzt im Jazz einen grundsätzlich anderen Stellenwert und zum Teil auch eine andere Bedeutung als in der europäischen Kunstmusik. Während er in der letzteren nicht nur für die formale Anlagen oder den Aufbau eines Stückes konstitutiv ist, sondern als die tragende Kategorie ein...
Folk Jazz
Ein von der deutschen Jazzpublizistik zu Ende der 60er Jahre kurzfristig propagiertes Stil-Etikett für die Versuche von Jazzmusikern, sich thematischer Materialien aus dem Bereich der traditionellen deutschen Volksmusik oder der britischen Folk Music zu bedienen.
Flatterzunge
Bei Blasinstrumenten eine Artikulationstechnik, die einen dem Tremolo ähnlichen Effekt zur Folge hat. Die Technik wird, bezogen auf die europäische Kunstmusik, bereits 1752 von Heinrich Quantz ausführlich beschrieben, Sie basiert auf einer raschen periodischen Unterbrechung des Luftstromes durch die...
Flanger
Der Flanger (engl.) ist ein Effekt in der elektronischen Musik, mit dem der Klang eines Musikinstruments manipuliert werden kann.
Flagwaver
(engl.: Fahnenschwenker); bezeichnet im Repertoire einer Swing-Bigband ein spektakuläres Stück oder das Arrangement eines Stückes, das besonders gut dazu geeignet ist, dem Publikum die Fähigkeit einer Band zur Erregung emotionaler Hochstimmung und ihre technische Brillanz zu demonstrieren.
Fill-In
(engl.: füllen, ausfüllen); bezeichnet den zumeist improvisierten Einwurf einer kurzen und prägnanten harmonischen, rhythmischen oder melodischen Wendung in einem ansonsten ereignisarmen Moment des musikalischen Geschehens, z. B. zwischen zwei Phrasen, am Ende eines Solos oder während eines lang aus...
Feeling
(engl.: Gefühl, Empfindung); wenn in Verbindung mit dem Jazz von Feeling gesprochen wird, ist gewöhnlich nicht von Gefühl im Allgemeinen, sondern von jazzspezifischen emotionalen Qualitäten die Rede. Eine besondere Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang dem Blues-Feeling zu, das keineswegs allein an...
Fifty Second Street
Die 52. Straße in Manhattan bildete in den Jahren 1935-55 einen der wichtigsten Brennpunkte des Jazz in New York. In den zahlreichen Clubs zwischen der 5. und der 7. Avenue entfaltete sich mit dem Ende der großen Wirtschaftskrise und der Prohibition ein intensives Nachtleben, in dem der jazz die wes...