Kopie von `Vogelgrippe Lexikon`

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Kategorie: Pflanzen und Tiere > Vogelgrippe
Datum & Land: 16/02/2011, De.
Wörter: 22


WHO
WHO ist die englische Abkürzung für Weltgesundheitsorganisation.

Tamiflu
Anti-Grippe-Medikament, wie auch Relenza.

Tierseuchengesetz
Das Virus der Vogelgrippe ist in erster Linie der Auslöser für eine Tierseuche. Die Bekämpfung erfolgt in Deutschland nach dem Tierseuchengesetz.

Subtypen Vogelgrippe
Subtypen sind neue Varianten von Viren, die durch Genmutation entstanden sind. Sie unterscheiden sich von der Grundvariante des Virus nur durch die Veränderung von wenigen Genen. Diese können jedoch ganz neue Eigenschaften des Virus auslösen. Das Vogelgrippevirus hat bisher 16 Subtypen. Darunter auch der für den Menschen gefährliche Virus H5N1.

Stallpflicht
Wegen Ansteckungsgefahr durch Wildvögel darf sich Geflügel nicht mehr im Freien aufhalten. In weiten Teilen Deutschlands gelten Ausnahmeregelungen vom so genannten Aufstallungsgebot, die nur im Gefahren-Fall eingeschränkt werden sollen. Eingeführt wurde die Lockerung der Stallpflicht, weil Zuchtgänse und andere Freilauf gewöhnte Tiere sehr unter der Stallpflicht leiden.

Sperrzone
Um die Fundorte der verendeten Tiere, bei denen der Erreger H5N1 nachgewiesen wurde, werden so genannte Sperrzonen in einem Radius von 3 Kilometern eingerichtet. Zusätzlich wird eine Beobachtungszone von 10 Kilometer eingerichtet. Die Behörden versuchen so eine Ausbreitung der Vogelpest zu verhindern. In diesen Bereichen müssen Katzen im Haus bleiben und Hunde an der Leine geführt werden. Für die Geflügelhalter in den betroffenen Gebieten bestehen gesonderte Auflagen. Der Transport von Geflügel ist verboten. Der Schwerpunkt muss auf Hygiene und Desinfektion von Kleidung, Werkzeugen und Fahrzeugen gelegt werden.

Reisen bei Vogelgrippe
Generell betrachtet das Auswärtige Amt Reisen in die betroffenen Länder derzeit als unbedenklich. Reisende sollten in den betroffenen Ländern keine Vogel- und Geflügelmärkte besuchen. Eine Ansteckung über das Essen ist unwahrscheinlich, da das Virus beim Erhitzen zerstört wird. Trotzdem wird auf besondere Hygiene im Umgang mit Geflügelprodukten und Eiern hingewiesen.

Pathogen
Man unterscheidet bei der Vogelgrippe so genannte niedrigpathogene Vogel-Influenzaviren, die weniger krankmachend (pathogen) sind, von hochpathogenen Vogel-Influenzaviren wie H5N1, das zu Massensterben von Tierbeständen führt.

Reassortment
Reassortment ist die medizinische Bezeichnung für die Mischung von Genen. Im Fall der Vogelgrippe bedeutet das die Neukombination von Genen des "menschlichen" Virus mit dem eines "Vogelvirus". Das Virus kann durch die veränderte Erbinformation nun beide Wirte anfallen. Zum Teil hat man dieses Phänomen schon bei Schweinen beobachtet.

Pandemie
pan = alles, ganz; demos = Volk (griech.). Wenn sich Krankheiten über ganze Länder oder sogar Kontinente ausbreiten, spricht man von einer Pandemie. Eine Epidemie bezeichnet hingegen Massenerkrankungen, die örtlich begrenzt bleiben. Die WHO befürchtet durch die Vogelgrippe eine neue Pandemie. Bisherige Pandemien waren zum Beispiel die Pest, Aids oder die Spanische Grippe.

Oinousses
Oinousses ist eine kleine Insel in der östlichen Ägäis. Hier wurde bei einem Truthahn zum ersten Mal in der EU das Virus der Vogelgrippe festgestellt.

Ansteckung Vogelgrippe
Das Virus H5N1 befindet sich im Kot und den Atemwegen der infizierten Tiere. Die Übertragung von Tier zu Tier verläuft über Körperkontakt und unhygienische Haltung. Die Übertragung auf den Menschen findet hauptsächlich durch Kontakt mit infizierten Tieren, dessen Kot oder Flüssigkeiten statt. Dazu kommt mangelnder Händehygiene oder durch den Verzehr roher Tierprodukte. Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist noch nicht bewiesen worden.

Medikamente Vogelgrippe
Die erhältlichen Grippe-Impfstoffe zur Vorbeugung der menschlichen Grippe schützen nicht vor der Geflügelpest. An einem vorbeugenden Impfstoff wird derzeit gearbeitet. Die Grippemittel Tamiflu und Relenza sollen die Verlaufsform einer Grippe abschwächen. Beide Medikamente haben Nebenwirkungen und sollten nicht grundlos eingenommen werden.

Notfallplan Vogelgrippe
Die Bundesländer haben verschiedene Notfallpläne ausgearbeitet, wenn das Vogelgrippe-Virus sich verändern, auf den Menschen überspringen oder von Mensch zu Mensch übertragen werden sollte. Ein wesentlicher Bestandteil der Pläne gegen eine Pandemie ist ein ausreichender Vorrat an Anti-Grippe-Medikamenten. Bayern lagert Medikamente für rund 20 Prozent der Bevölkerung. Das Robert-Koch-Institut hat zudem Empfehlungen für das Management von Personen mit Verdacht auf Vogelgrippe entwickelt. Vorrangig werden Mitarbeiter von wichtigen Behörden geimpft um im Pandemiefall helfen zu können.

Impfung Vogelgrippe
Es gibt Impfstoffe auf Basis der Subtypen Viren H5N9 und H7N1 für Geflügel. Ein endgültiger vorbeugender Schutz konnte noch nicht erwiesen werden.

Inkubationszeit
Die Inkubationszeit ist die Zeit zwischen der Infektion mit dem Erreger und dem Auftreten der ersten Symptome der Krankheit. Im Fall der Vogelgrippe beträgt sie ein bis fünf Tage. In seltenen Fällen bis zu 14 Tage.

Import-Verbot Wildvögel
Das Verbot von Wildvögel-Importen soll verhindern, dass Vogelgrippe-Viren eingeschleppt werden. Zusätzlich ist nach aktuellen Zollbestimmungen eine Einfuhr von Fleisch, Federn, Jagdgütern verboten.

Grippeimpfung
Die Grippeschutzimpfung schützt nicht vor der Vogelgrippe. Empfohlen wird sie um das Immunsystem gegen Viren zu stärken und die Doppelinfektion eines Menschen mit Grippe- und Vogelgrippeviren zu verhindern. Eine Kombination eines Grippevirus mit einem H5N1 Virus könnte zu einem mutierten Virus führen, welcher dann schnell auch von Mensch zu Mensch übertragen werden kann.

Geflügelpest
Die Geflügelpest ist die deutsche Bezeichnung für den aus dem Englischen übernommenen Begriff Vogelgrippe. Seit 1981 wird sie auch als hochpathogene Influenza-Virus-Infektion (HPAI) bezeichnet. Die Geflügelpest gibt es schon viele Jahre. Erst der Subtyp H5N1 mit seinen Auswirkungen machte den Begriff Vogelgrippe bekannt.

Diagnose Vogelgrippe
Der Arzt erhebt den Verdacht auf eine mögliche Vogelgrippe aufgrund des Krankheitsbildes, Angaben über Reisen in betroffene Länder und eventuellen Kontakts zu Vögeln oder Geflügel. Erhärtet wird die Verdachtsdiagnose durch Influenza-Schnelltests, mit denen das Virus im Speichel des Kranken nachgewiesen werden kann. Bewiesen wird die Grippeinfektion durch die so genannte Polymerasekettenreaktion PCR, die in dafür ausgerüsteten Labors festgestellt werden kann.

Zugvögel
Zug- und Wandervögel erhöhen das Risiko, den Erreger der Vogelgrippe auf ihrem Flug in den Süden in weiteren Ländern zu verteilen. In Deutschland machen 300 verschiedene Vogelarten Rast. Übertragen wird das Vogelgrippe-Virus auch durch mangelnde Hygiene.

H5N1
Durch ständige Mutation entstehen fortwährend neue Varianten der Grippeviren. Diese werden nach bestimmten Oberflächeneigenschaften in Subtypen eingeteilt. Bisher wurden 16 H-Untertypen und 9 N-Untertypen erkannt. Der Subtyp des Vogelgrippevirus A/H5N1 etwa hat auf seiner Oberfläche die 5. Variante des Hämagglutinins (H5) sowie die 1. Variante der Neuraminidase (N1). Diese Untertypen befallen üblicherweise jeweils nur bestimmte Tiere, während Sie von einer weiteren Anzahl Übertragungsarten verbreitet werden können, ohne dass diese Tiere erkranken.