Kopie von `Anthrokarma`

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Kategorie: Allgemeines > Anthroposophie
Datum & Land: 25/02/2011, De.
Wörter: 26


Verstandeseele
In der Anthroposophie das zweite Glied der Seele. Während die Empfindungsseele der Verwalter der Erinnerungen ist, kann das Ich des Menschen über dieses bloße Verwalten hinausgehen und den Erinnerungsschatz in der vielfältigsten Weise nach seinen Impulsen organisieren. Es muss sich dazu in gewissem Sinne dieser Summe von Erinnerungen in sich selbst gegenüberstellen, um sie anschauen und ordnen zu können. Dazu muss es eine Fähigkeit erringen, die über das bloße Erinnern hinausgeht. Das Ich muss Verstand entwickeln, das eine Kombinationsgabe ist, die es ermöglicht, die Erinnerungen als Wissensinhalte in einer Weise miteinander zu verknüpfen, dass sie zu neuen Ergebnissen und Erlebnissen führen können, als die jeweiligen Erinnerungen aus sich allein begründen würden. Im V. o. G. werden Fähigkeiten wie List, Schläue, Entschiedenheit, Raffinesse usw. entwickelt. Es geht in ihr um die Fähigkeit der Urteilsbildung, jener seelischen Betätigungsart, durch die der Mensch als Erkenntniswesen seine Wahrnehmungen mit Begriffen verbindet. Das Gemütsartige dieses Seelenglieds liegt in der Seelenwärme, die erzeugt wird durch die Umwandlung von untugendhaften Gewohnheiten im Ätherleib, sodass der Mensch sich in ein soziales oder sittliches Gefüge einordnen kann. Die V. o. G. wurde in den Kulturen der Griechen und der Völker des ehemaligen römischen Reiches von etwa 700 v. Chr. bis in das ausklingende Mittelalter als eine allgemeine Grundlage der Seelenentwicklung der Mensch-heit erworben. Beim individuellen Menschen findet ihre Entwicklung normal-erweise zwischen dem 28. und 35. Lebensjahr statt.

Physischer Leib
Als p. L. bezeichnet die Anthroposophie die sinnliche Erscheinungsform aller Wesen der bekannten irdischen Naturreiche: Mineral-, Pflanzen-, Tier- und Menschenreich. Sie legt besonderen Wert auf die Betrachtung der unter-schiedlichen physischen Äußerung des Mineralreichs gegenüber den drei anderen Reichen: Mineralien scheinen nicht zu sterben oder erscheinen fortwährend als tot. Ihre Form hat aus sich heraus materiellen Bestand. Ihre Materie kann sich sowohl in Kristallgestalt zeigen als auch in einer durch äußere Einwirkung zertrümmerten (amorphen) Form. Aber weder die intakte noch die zerstörte Form mineralischer Materie ändert ihren Zustand der Leblosigkeit. Man kann daher feststellen, dass ein p. L. als solcher stets leblos oder tot ist. Zeigt er sich in den anderen drei genannten Naturreichen als belebt, so weist das darauf hin, dass ein Leben gebendes Element wirksam ist. Eine solche Wirksamkeit findet sich folglich bei allen p. L. aus dem Pflanzen-, Tier- und Menschenreich. Wenn diese Wirksamkeit fortfällt, dann erst treten die mineralisch-materiellen Gesetze der p. L. dieser Naturreiche wieder uneingeschränkt in Kraft. Sie betätigen sich dann aber als Auflöser der materiellen Leibesgestalt. An dieser Stelle fällt der erkennende Blick des Menschen auf etwas Verborgenes, das nur an seinen Äußerungen in der physischen Welt sinnlich angeschaut werden kann. Der Okkultismus nennt dieses Leben tragende Prinzip den Ätherleib .

Meditation
Meditation ist zunächst entgegengesetzt der intellektuellen Betätigung, alles verstehen zu wollen. Das Meditieren schaltet den Intellekt aus, um sich eines meditativen Inhalts oder des Meditierens selber als seelisches Tun zu widmen. Der Meditationsinhalt kann ein Begriff, ein Gedanken, ein Text, ein Mantram sein. Der Meditierende kann sich auch andere Inhalte, Bilder, Symbole oder physische Körperhaltungen, z. B. in der Yoga, vornehmen, um sich auf sie zu konzentrieren oder sich in sie zu versenken. M. wird, richtig empfunden, als die Pflege des Lebens der eigenen Seele und des Geistes gesehen. Sie braucht und will Klarheit, Geduld und Seelenenergie aufblühen lassen. Sie wird gedeihen in dem Sinne, wie es sich der Meditierende selbst verspricht, um in tägliche oder rhythmische Kontinuität zu üben. M. ist daher eine der freiesten Handlungen, die ein Mensch sich vornehmen kann, weil sie nur aus dem Ich für höhere, ethische Zwecke eingesetzt wird. M. kann Selbsterkenntnis so weit entwickeln, dass der Einzelne sich als reiner Geist erlebt und deswegen in spirituellen Kontakt mit anderen Geistwandelnden treten kann. Hingabe und Liebe zu dem, was einem in der Meditation als der Strom des Daseins entgegentritt, muss so gesteigert werden, dass alle Willkürlichkeit, Regsamkeit und Ichbezogenheit überwunden ist. M. ist gesteigerte Aufmerksamkeit auf das Geistige. Wenn sie Seeleneigenschaften wie Charakterstärke, innere Wahrhaftigkeit, Besonnenheit und Seelenruhe gewohnheitsmäßig macht, wird sie dem Meditierenden gute Erfolge schenken.

Meister
In alten Zeiten, als noch Kunst, Religion und Wissenschaft eine kulturelle Einheit war, gab es über die ganze Erde viele Mysterienschulen, die ihre Quellen im ? atlantischen Zeitalter hatten. Es gab z. B. die samothrakischen, die eleusinischen, die hybernischen, mehrere ägyptischen Mysterien usw. Die Leiter dieser Mysterien waren die M. Diese Menschenindividualitäten werden fortwährend so bezeichnet, auch wenn die ursprünglichen Mysterien nicht mehr existieren. Ein M. kann die Menschheit lenken und anleiten, indem er selbst Initiativen direkt im Irdischen ergreift. Als Hüter der Weisheit und des Menschheitsfortschrittes können M. aber auch dafür geeignete Menschen direkt anleiten oder sie indirekt anregen, wenn sie im Moment nicht inkarniert sind oder sich nicht an demselben Ort wie seine Schüler befinden. Sie sind Herr über sich selbst bis auf den physische Leib, den sie kontrollieren können. Dadurch haben M. außerkörperliche Wahrnehmungen und können geistige Leistungen einsetzen. Sie können die materiellen Zusammenhänge dementsprechend dadurch dirigieren, dass sie dasjenige, was im Materiellen unsichtbar schlummert, für bestimmte Aktionen freisetzen. Wenn ein M. geboren wird, sieht er seiner Familie äußerlich nur etwas ähnlich. Er gleicht vielmehr in seiner ganzen Erscheinung seiner vorigen Inkarnation, weil er schon im physischen Leib seine Wesenszüge hinein-arbeiten kann. Diese Freiheit werden die meisten Menschen erst in einer fernen Zukunft erlangen können.

Manichäismus
(manichäisch) Eine sogenannte gnostische Religion, die auf Mani (216 - ca. 277) zurückgeht. M. war im römischen Reich, in Afrika und bis nach China verbreitet. Ein Hauptgedanke des M. ist die Polarität zwischen Licht und Finsternis oder Gott und der Materie. Im Lichtreich thront Gott, der sich im Kampf mit dem Reich der Dunkelheit befindet. Laut späterer Interpretationen sei das Ziel der Lehre die Befreiung des Menschen aus der Finsternis, die ihn erzeugt hat, um ins Reich des Lichtes zu gelangen. Diese Erlösung sollte deshalb möglich sein, weil der Mensch Partikel aus dem Lichtreich enthält. Die Offenbarungen von Mani wurden in zahlreichen Schriften veröffentlicht, von denen nur wenige Fragmente erhalten sind. Seine Apostel des inneren Kreises mussten auf Fleisch und Wein verzichten und im Zölibat leben. U. a. die Katharer (Frankreich, Italien) und die Bogumilen (Balkan) des Mittelalters setzten die manichäische Weisheit fort. Unsere Zeit ermöglicht durch neue Geistesforschung eine Metamor-phose der manichäischen Gesinn-ung, sodass man im Gegensatz zum alten M. sich nicht mehr vom Bösen abwendet, sondern neue Wege zu dessen Umwandlung sucht. Dadurch können im Bösen verhaftete Wesen in die Welt der Liebe eingeführt werden.

Magie
(rituelle) Magische Handlungen, deren Ablauf entweder aufgrund geheimer Über­lieferungen oder Schriften genau vorgeschrieben ist. Die genaue Be­folgung des Rituals ist für den Erfolg einer solchen Zeremonie entschei­dend.

Lebensgeist
Sanskr. Buddhi . Das zweite zukünftige Glied des menschlichen Geistwesens. Wenn das Ich eine stärkere Arbeit leistet und Eigenschaften des Ätherleibs umgestaltet, wie es das zuvor am Astralleib getan hat, dann vereinigt es sich mit dem dahinter verborgenen Geistigen. Dieses nennt die Anthroposophie den L. Die Eigenschaften des Ätherleibes sind das Temperament eines Menschen oder auch seine Charakterzüge und Gewohnheiten. Heutzutage gelingt es kaum einem Menschen, seinen Charakter so im Laufe des Lebens zu verwandeln, dass man von dem ursprünglich vorhandenen nichts mehr wieder findet. Aber so, wie sich astralische Neigungen in geistige Kräfte verwandeln, so formen sich Gewohnheiten in Kräfte geistiger Vitalität, in eine Art Urgesundheit und Heilfähigkeit um. Erzengel und höhere hierarch-ische Wesen besitzen den L. zur selbstständigen Verfügung.

Karmaforschung
Rudolf Steiner ist der Begründer der modernen K. Deshalb wird künftige K. aus spiritueller Sicht sich mit seinen Ergebnissen auseinanderzusetzen haben. K. erschließt karmische Zusammenhänge für den Forscher selbst und öffnet Wege, Mitmenschen in ihren karmischen Verknüpfungen erkennen zu können. Aus den so gewonnenen neuen Einsichten kann ein soziales Problemumfeld aufgeklärt werden, unabhängig davon, ob es in der Gegenwart oder in der Vergangenheit liegt. K. erschließt auch Perspektiven gegenüber historischen Persönlichkeiten, mit denen ein Karmaforscher selbst keine unmittelbare Karmabeziehung haben muss.

Hüter
(großer) Nachdem der Mensch erkannt hat, wovon er sich frei machen muss, erscheint ihm eine er­habene Lichtgestalt, deren Schönheit schwierig ist, in Worten zu beschreiben. Diese Begegnung mit dem g. H. findet statt, wenn sich die Organe des Denkens, Fühlens und Wollens auch für den physischen Leib so weit voneinander gelöst haben, dass die Regelung ihrer gegenseitigen Bezieh-ungen nicht mehr durch sich selbst, sondern durch das höhere Bewusstsein geschieht, das sich nun ganz getrennt hat von den physischen Bedingungen z. B. des Gehirns. Reines Denken, totale Harmonie im Fühlen und ein selbst-loses Wollen ist hierzu nötig. Wenn ein Geistesschüler sich entschließt, den Hinweisen des g. H. zu folgen, dann beginnt er, seinen Beitrag zur Befreiung der ganzen Menschheit und der mit ihr verbundnen Wesen vom Bösen zu leisten.

Gral
Nach dem Glauben des Mittelalters die Schale, aus welcher Christus beim letzten Abendmahl den Wein reichte und mit der Joseph von Arimathia das Blut des Gekreuzigten auffing. Versehen mit himmlischen Kräften wird der G. gemäß der Lebende in einer unerreichbaren Gegend von einem auserwählten Betreuer, seinen Rittern und Edelfrauen und einer würdigen Gemeinde gehütet und verehrt. G. ist auch in der Sage von Parzival das Symbol der Reinheit und der Verjüngung durch Christus. Es wird überliefert, dass die Gralsschale einst der Königin von Saba gehört hatte, dass sie aber ursprünglich als Schmuck der Krone des vom Himmel gestürzten Luzifer eingefügt war. Rudolf Steiner bezeichnete die Anthroposophie als eine Wissenschaft vom Gral.

Gottesfreunde
Bund von Mystikern im 14. Jh., dem u. a. Johannes Tauler, Suso und Merswin angehörten, nach dem anonymen Gottesfreund vom Oberland benannt.

Geistselbst
Sankr. Manas.Das erste künftige Glied des menschlichen Geistwesens. Beginnt ein Mensch von seinem Ich aus auf die in seinem Astralleib vorhandenen Emotionsstrukturen so einzuwirken, dass sich die Eigenarten dieser seelischen Eigenschaften ändern, dann ergreift er den Geist, der hinter dem Astralleib waltet. Beispielsweise gestaltet sich Hingabefähigkeit um in Opferkraft, Verschwiegenheit in Meditationskraft, Mut in Erlöserkraft usw. Jede astralleibliche Äußerung verwandelt sich durch geistige Arbeit des Ich in eine reale Kraft. Es sind Geistwesen hinter dem Ich, die diese Verwandlung beaufsichtigen. Daher bezeichnet die moderne Esoterik dieses erste Geistesglied des Menschen als G. oder Geist-Ich. Engel und höhere hierarchische Wesen besitzen den G. als selbstständige Wesensglieder.

Geistesmensch
Sanskr. Atman, Das dritte künftige Glied des menschlichen Geistwesens. Die höchste Tätigkeitsstufe, die das Ich einstmals zu erreichen lernt, ist die der Umwandlung von physischen Kräften in deren verborgene Geistkraft und Geistfähigkeit. Dabei wird der menschliche physische Leib in den G. verwandelt. Kräfte werden erworben, wie man z. B. die Schwerkraft in geistiger Weise beherrscht, ja was sie ihrem Wesen nach eigentlich ist, und man lernt, das atomare Stoffgefüge geistig zu durchschauen und zu beeinflussen. Diese Fähigkeiten stellen in ihrer Gesamtheit die wahre Alchemie dar. Über sie ist kaum mehr als nur der Name bekannt. Hierarchische Wesen oberhalb der Erzengel entwickeln oder haben den G. als Wesensglied.

Geomantie
geomantisch.Auch Punktierkunst genannt. G. wurde zuerst von den Persern praktisiert. In Europa haben die Araber im 12. Jh. diese Form der Wahrsagekunst bekannt gemacht. Willkürlich werden auf Papier, in Sand, Wachs oder Ton 16 Punktreihen untereinander gestochen. Die Interpretation erfolgt nach den Regeln der Punktbücher. Seit den 14. Jh. werden die geomantischen Figuren auch mit Planeten und Tierkreiszeichen in Verbindung gebracht. Als Gründer der modernen G. gilt der slowenische Plastiker und Autor Marco Pogacnik. Nach ihm besagt G. auch Erdheilung von Ortschaften und alten Kult- und Kulturstätten, die wegen Einflüssen der modernen Zivilisation auf feinstofflichen, ätherischen und elementarischen Ebenen Schaden bekommen haben. Er und seine Nachfolger arbeiten beispielsweise mit so genannter Lithopunktur, und sie kommunizieren mit Elementarwesen und Geistwesen in der Natur.

Esoterik
esoterisch.Das Wissen, das früher in den Mysterienschulen gelehrt und durch Initiation empfangen wurde, galt als e. und es durfte an die breite Bevölkerung nicht gelangen, weil es in den Händen von Unwissenden kulturelle Schäden verursachen konnte. Es war in alter Zeit verboten und mit Todesstrafe verbunden, das Verborgene mitzuteilen. Exoterisches, zugängliches Wissen, durfte allmählich von öffentlichen Lehrstühlen, wie den Universitäten, seit dem Mittelalter verbreitet werden. Rudolf Steiner meinte, wer als Schüler esoterisches Lehrgut von einem Lehrer oder Meister bekommen hat, der würde unter allen Umständen nicht gut tun, diese geheimen Dingen in der ihm überlieferten Form mitzuteilen. Es ist heute nun ratsam, dasjenige weiterzugeben, was man selber erforscht hat. Das aber kann und muss der übrigen Menschheit dienen. In der sogenannten modernen Esoterikszene, früher auch New Age genannt, wird alles, was mit spirituellen Fragen zu tun hat, einfach als E. bezeichnet. Man müsste aber mit diesem Begriff vorsichtig umgehen, sodass man sich klar macht, dass das eigentlich Esoterische immer ein Erkennen von Tatsachen ist, die sich in der geistigen Welt abspielen, die hinter dem Schleier der Sinnlichkeit sind, und dass die E. als solche eine fachgemäße Übersetzung benötigt, wenn sie von Nichtesoterikern verstanden werden soll.

Empfindungsseele
In der Anthroposophie das erste Glied der Seele, das der individuelle Mensch besonders im jüngeren Erwachsenenalter (21-28) ausbildet. Die E. wurde als eine Grundlage der Seelenentwicklung der ganzen Menschheit in der Kulturepoche der Chaldäer, Babylonier und Ägypter um 3000-700 v. Chr. erworben. Die E. unterscheidet den Menschen vom Tier. Der allererste Selbstbewusstseinsfunke im seelischen Element der Innerlichkeit erscheint zunächst nur als eine Art Selbstgefühl oder -empfindung. Man erlebt es in spontanen Ekelempfindungen, Wutausbrüchen und Depressionen - kurz: in allen Emotionen, die sich in irgendeiner Weise kundtun. Sie entstehen an äußerlichen Impulsen, die an die Leiblichkeit herandringen. Wenn der Impuls vorüber ist, verschwinden beim Tier sofort auch die daran gebundenen Empfindungen; anders beim Menschen. Indem diese Impulse in die Innerlichkeit eindringen, werden sie von ihrer Verursachung gelöst und bleiben rein seelisch als Erinnerungen an den Anlass erhalten. Dadurch erlangt der Mensch gegenüber dem Tier die Fähigkeit, durch die Erinnerung an einen angenehmen Anlass beispielsweise aus der Innerlichkeit heraus zu einer selbst gewollten Wiederholung dieses Anlasses zu streben. Dieses triebhafte Wiederaufsuchen eines Anlasses aus der Erinnerung ist ein Vorgang der Empfindungsseele.

Elemental
Bei Daskalos der Begriff einer Gedankenform. Jedes Gefühl, jeder Gedanke, den der Einzelne aussendet, ist ein Elemental. E. besitzen Gestalt und eigenes Leben, unabhängig von dem, der sie ausgesandt hat. Die Wirkung eines Elementals kann je nach Art seiner gespeicherten Energie aufbauend oder destruktiv sein. E. entsprechen in der Anthroposophie denjenigen Gedanken- und Gefühlsformen, die auf dem Astralplan lebendige, sich bewegende und tätige Wirklichkeiten sind. Sie sind vom Menschen selbst erschaffene Elementarwesen, die aus Astralstoff bestehen. Sie werden aber auch von anderen Wesenheiten als Werkzeuge ihrer Ziele benutzt. Ein Liebesgedanke ist als Gedankenform offen und kann die Stimme eines Meisters hindurchtönen lassen. Aber die geschlossene Gedankenform des Hasses lässt die göttliche Stimme keinen Eingang finden, sodass sie ungehört bleiben muss. Der Liebesgedanke, imaginativ geschaut, sieht aus wie eine wunderschöne Blume, die sich sanft öffnet und den, dem die Liebe gilt, wohltuend ganz umfasst. Denkt man einen Hassgedanken, so bildet er eine spitze, eckige Form, eben geschlossen, um jemand zu verwunden.

Bewusstseinsseele
In der Anthroposophie ein drittes Glied der Seele, das besonders im mittleren Erwachsenenalter (35-42) ausgebildet wird, indem der Mensch seine bewussten Erfahrungen, die er an seinem physischen Leib und dessen Sinneswesen macht, verinnerlicht. Die B. ist diejenige Seelenhülle, in welcher sich das selbstständige Ich des Menschen geistig erfahren und begreifen kann. Kulturgeschichtlich oder evolutionsgeschichtlich vollzieht sich diese Seelenbildung ab der Renaissance für die gesamte Menschheit. Dieses Seelenglied dient der Überwindung der Ichbezogenheit. In dem Maße, wie diese errungen wird, erlangt der Einzelne die Grundlage zu einer objektiven geistigen Forschung.

Auferstehung
Eine durch das Christus-Wesen vollbrachte Wiederherstellung der göttlichen Idee des Menschen am 5. April im Jahre 33, die die Jünger und Frauen um Jerusalem, in Judäa und in Galiläa in den nächsten 40 Tagen erlebten. Mit der A. wurde nach Rudolf Steiners Forschungen das an den Tod gebundene menschliche Phantom des physischen Leibes aus der Verhaftung an unlösliche Aschekräfte befreit. Unter Phantom versteht die Anthroposophie die unsichtbare Strukturleiblichkeit des physischen Leibes. Sichtbar wird sie durch Einlagerung von Materie. Ursprünglich sollte die Einlagerung von Materie in das P. so sein, dass nur Salzhaftes hineingenommen würde. Dieses hätte sich mit dem Tode völlig aufgelöst, und der Verstorbene hätte das P. unmittelbar mit in die geistige Welt nehmen können. Durch den Sündenfall wurde aber unlösliches Aschehaftes eingelagert. Aus diesen Bestandteilen resultiert der eigentliche Tod des P. Durch das Mysterium von Golgatha hat Christus durch die besondere Leiblichkeit des Jesus von Nazareth dieses Aschehafte im P. so locker halten können, dass es erlösbar wurde. So brachte er Ostern als Auferstehungsleib dieses von Asche befreite P. mit. Der Geistesmensch kann nur aus dem erlösten Phantom gebildet werden. Daher war das Christusopfer unerlässlich.

Atlantis
(atlantisch) In der esoterischen Tradition, auf Platons Beschreibung zurückgreifend, ein untergegangener Kontinent, dessen Lage viel Forscher für eine prähistorische Zeit zwischen Europa/Afrika und Amerika im heutigen Ozean annimmt. Seit Erscheinen des Buchs Atlantis - The Antediluvian World des amerik. Kongressabgeordneten Ignatius Donnelly (1831-1901) hat das Thema zu unzähligen Forschungen und neuen Theoriebildungen über die Lage und Wirklichkeit der A. Anlass gegeben. In der neueren Esoterik finden sich viele Berichte, die durch Rückführungen und meditative Forschungen vieles dieser alten Theorien bestätigen. In der atlantischen Zeit haben Menschen Erfahrungen gemacht und Taten vollbracht, von denen meines Erachtens einige karmische Folgen bis jetzt noch nicht aufgearbeitet sind. Hier stoßen wir an ein Forschungsgebiet, auf welchem auch Wesentliches zu einer Erneuerung wichtiger Heilkräfte zu finden ist.

Asuras
(asurische Wesen) In der Anthroposophie Widersacherwesen, die von A. gelenkt werden. Den A. entspricht das Urböse, das für sich selbst glaubt, Gottvater zu sein. Diese Zerstörermacht ist bestrebt, das Ich des Menschen zum Verlöschen zu bringen oder es zu zersplittern. Sie versucht dies durch Einwirkungen in die genetischen Strukturen der belebten physischen Welt. Die A. sind im esoterisch-christlichen Verständnis die Antipoden des göttlichen Vaters.

Astralleib
Der A. ist das übersinnliche, seelische Wesensglied von Tier und Mensch, in dem Bewusstsein aufleuchtet. Im A. werden von außen kommende Einwirkungen als Bedürfnisse, Triebe und Regungen - kurz: als Empfindungen bewusst. Deshalb kann der A. neben Bewusstseinsleib auch als Empfindungsleib bezeichnet werden. Der A. wird auch in der Esoterik als Mental- oder Seelenkörper bezeichnet.

Arkanum
Archana Hind. Blumen- und Blätteropfer bei der Götterverehrung. Die 22 großen und die 56 kleinen Arkana sind Karten mit komplexen Motiven im Tarot-Kartenspiel. Arcanum, eine Bezeichnung für den Stein der Weisen. Hier wird A. als die göttliche Idee eines jeden Menschen verstanden, die Ursubstanz der Individualität, die sowohl in der Mannigfaltigkeit und als auch der Einheit (griech. Monade) auftritt. Das A. ist die Quelle des höheren Ich, und sie ist auch ein individuelles, geistiges Heilmittel für die bestehenden Schwächen, die aus den Verirrungen der niederen Ichhaftigkeit entstanden sind und weiter entstehen, wenn Karmaverständnis ausgeblendet wird.

Anthroposophie
Die von dem österreichischen Goetheforscher und Philosophen Rudolf Steiner (1861-1925) entwickelte seelische Methode geistiger Forschung. A. und anthroposophisch bezeichnet heutzutage eine Spiritualität, die im Einklang mit Steiners umfangreichem Lebenswerk ist. A. spricht über eine Aufschlüsselung von geistigen Themen wie das Golgatha-Mysterium, Reinkarnation und Karma. Sie liefert auch Impulse für eine Erneuerung der gesamten modernen Kultur, was sich z. B. in der Waldorfpädagogik, der anthroposophischen Medizin und der biologisch-dynamischen Landwirtschaft zeigt. A. umfasst ferner alles, was ein Mensch durch geistige Forschung heute neu entwickelt, wenn es mit der Wahrheit im Einklang ist, selbst dann, wenn dem Forscher von der historischen A. zuvor nichts bekannt war.

Anthropo-Sophia
In der Anthroposophie Bezeichnung eine geistige Wesenheit, aus der immerwährend neue Erkenntnisse zur modernen Spiritualität dem ehrlich geistig suchenden Menschen zuströmen.

Ahriman-Schule
(geistige) In der Anthroposophie die geistige Versammlung um Ahriman, die als Gegeneinrichtung zur geistigen Michael-Schule gebildet wurde. Seit dem Anbruch der Neuzeit ist die Aktivität aus dieser geistigen Bastion stark angestiegen, sodass nicht nur geistige Wesen, sondern auch Menschenseelen sich der A. angeschlossen haben. Die Wirksamkeit der A. hat sich über, um und in der Erde verbreitet. Wo sie sich irdisch fokussiert, kann das als negative Ausstrahlungsorte z. B. geomantisch festgestellt werden.