Kopie von `fürs Leben`

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Kategorie: Medizinisch > Organspende
Datum & Land: 16/02/2011, De.
Wörter: 42


Zentrumsprofil
Kriterien der Klinik zur Akzeptanz eines Spenderorgans (z.B. Altersgrenzen)

Xenotransplantation
Transplantation eines artfremden Organs, z.B. die Übertragung eines Schweineherzens auf einen Menschen. Bisher schlugen Versuche auf diesem Gebiet wegen starker Abstoßungsreaktionen fehl. Außerdem besteht die Gefahr der Übertragung von Viruserkrankungen. Ausnahmen sind z.B. Herzklappen von Schweinen, die bei Menschen nach entspreche...

Widerspruchslösung
Hat der Verstorbene einer Organentnahme zu Lebzeiten nicht ausdrücklich widersprochen, z.B. in einem Widerspruchsregister, können die Organe zur Transplantation entnommen werden. Diese gesetzliche Regelung gilt beispielsweise in Belgien, Finnland, Italien, Luxemburg, Norwegen, Österreich, Portugal, Slowenien, Spanien, Tschechien und ...

Wartezeit
Da es zu wenige Spenderorgane gibt, kommt es zu einer Wartezeit. Diese beträgt in Deutschland für eine Niere im Durchschnitt zirka fünf bis sechs Jahre. Auf ein Herz, eine Leber, eine Lunge oder ein Pankreas (Bauchspeicheldrüse) warten Patienten durchschnittlich ein bis zwei Jahre, abhängig davon, wie dringlich die Transpla...

Transplantationszentrum
Krankenhäuser oder Einrichtungen an Krankenhäusern, die für die Übertragung von Organen zugelassen sind. Die Zulassung ist gesetzlich geregelt und erfolgt über die Sozialministerien der Bundesländer. Für jedes Organ erfolgt eine eigene Zulassung. Viele Zentren sind daher auf bestimmte Organe spezialisiert. In Deut...

Transplantationsgesetz
Das Gesetz regelt in Deutschland die Spende, Entnahme und Übertragung von Organen. 1997 wurde es vom Bundestag und Bundesrat in breitem Konsens verabschiedet.

Potenzieller Organspender
Potenzielle Organspender sind Verstorbene, bei denen der Hirntod nach den Richtlinien der Bundesärztekammer festgestellt wurde und bei denen keine medizinischen Gründe gegen eine Organspende vorliegen.

Subsidiaritätsprinzip
Nach dem deutschen Transplantationsgesetz hat die postmortale Spende Vorrang vor der Lebendspende.

Perfusion
Vor der Entnahme werden die Organe mit einer gekühlten Konservierungslösung gespült.

Patientenprofil
Absprache zwischen Patient und seinem Arzt darüber, welche Kriterien er bei einem Spenderorgan akzeptiert. Diese Akzeptanzkriterien können sich im Laufe der Wartezeit aus medizinischen Gründen ändern und müssen regelmäßig aktualisiert werden.

Organvermittlungsstelle
Siehe Eurotransplant.

Organhandel
Der Handel mit Organen ist durch das Transplantationsgesetz verboten und unter Strafe gestellt.

Organprotektive Intensivtherapie
Durch intensivmedizinische Maßnahmen wird die Funktion der zur Entnahme vorgesehenen Organe des Organspenders aufrecht erhalten. Die bestmögliche Funktion der Organe ist eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg einer Transplantation.

Organzüchtung
Es gibt Forschungen, die sich damit befassen, Organe für die Transplantation aus Stammzellen zu züchten. Eine baldige Anwendung beim Menschen ist nicht in Sicht.

Non-Heart-Beating-Donor
Herztote, bei denen eine Organspende erfolgt. Die Spender hatten z.B. einen Herzinfarkt und konnten nicht wiederbelebt werden oder sie wurden auf der Intensivstation künstlich beatmet. Wenn eine Einwilligung zur Organspende vorliegt, kann die künstliche Beatmung eingestellt werden und die Organe werden nach Ablauf einer bestimmten Zeit na...

Lebendspende
Bei bestimmten Organen oder Organteilen ist es möglich, dass Menschen diese bereits zu Lebzeiten spenden und damit anderen helfen. So kann ein gesunder Mensch mit guter Nierenfunktion durchaus eine seiner beiden Nieren spenden. Das verbleibende Organ gleicht den Wegfall des anderen aus. Ebenso kann ein Teil der Leber zur Transplantation entnom...

Kunstherz
Es gibt künstliche Herzpumpen, mit deren Hilfe Patienten die Wartezeit auf ein Spenderorgan überbrücken können. Sie unterstützen die Pumpfunktion des geschwächten Herzens und tragen damit zu einem stabileren Gesundheitszustand des Patienten bei.

Kompatibilität
Kompatibel heißt passend. Gemeint ist, dass z.B. Blutgruppe oder Gewebemerkmale zwischen Spender und Empfänger eines Organs gut passen.

Koma
Es handelt sich um einen Zustand tiefer Bewusstlosigkeit. Die betreffende Person ist nicht ansprechbar und reagiert auf äußere Reize allenfalls mit Reflexen. Ein Wiedererwachen ist möglich. Die Gehirnfunktionen bleiben beim Koma teilweise erhalten.

Kontraindikationen
Bestimmte Krankheiten schließen eine Organspende aus, da sie die Gesundheit des Empfängers stark gefährden. Zu den Ausschlussgründen zählen beispielsweise bestimmte Infektionen sowie eine nicht ausgeheilte Krebserkrankung.

Ischämiezeit
Die Zeit, in der ein Organ zwischen Entnahme und Transplantation aufbewahrt wird.

Informationsregelung
Hier geht der Gesetzgeber grundsätzlich von einer Bereitschaft zur Organspende bei fehlendem Widerspruch zu Lebzeiten aus. Allerdings müssen die Angehörigen in jedem Fall über die geplante Entnahme unterrichtet werden. Ein Einspruchsrecht steht ihnen nicht zu. In der Praxis wird jedoch nicht gegen den Willen der Angehörigen...

Immunsuppression
Nach einer Organverpflanzung müssen die Patienten ein Leben lang Medikamente einnehmen, damit der Körper die Transplantate nicht abstößt. Da die Medikamente die Reaktionen des Immunsystems auf das neue Organ unterdrücken, bezeichnet man die Behandlung als Immunsuppression. Die Medikamente haben inzwischen immer weniger Neb...

Immunologie
Bei der Vermittlung von Spenderorganen spielt die Gewebeübereinstimmung eine wichtige Rolle für die Erfolgsaussicht der Transplantation. Dazu werden beim Organspender bestimmte medizinische Untersuchungen durchgeführt, um die relevanten Daten zu erhalten.

High urgent
Bei der Verteilung von Organen werden die Patienten, die mit dem Status'high urgent' auf der Warteliste stehen, gesondert berücksichtigt. Bei ihnen besteht aufgrund der lebensbedrohlichen Situation eine besondere Dringlichkeit zur Transplantation. Für jedes Organ gibt es in den Richtlinien der Bundesärztekammer spezielle Kriterien fü...

Herztod
Wenn das Herz aufhört zu schlagen, kann man es häufig reanimieren (wieder in Gang setzen). Manchmal sind alle Anstrengungen jedoch vergeblich. Stirbt ein Mensch am Herztod, sterben auch alle anderen Organe des Körpers schnell ab. Besonders das Gehirn ist nach zirka drei Minuten unwiederbringlich geschädigt.

Gewebespende
Neben den Organen wie Niere, Herz, Leber, Lunge, Pankreas (Bauchspeicheldrüse) oder Dünndarm können auch Gewebe wie Augenhornhaut, Gefäße, Haut oder Knochen zur Transplantation entnommen werden. Auch die Gewebespende hilft vielen Menschen. Eine neue Augenhornhaut kann durch Krankheit oder Unfall Erblindeten wieder neue Seh...

Eurotransplant
Die Stiftung Eurotransplant ist seit 1967 für die Vermittlung aller Organe zuständig, die in Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Kroatien und Slowenien zum Zwecke der Transplantation entnommen werden. Bei Eurotransplant sind alle Patienten der Mitgliedsländer registriert, die auf eine Niere, Leber, He...

Erweiterte Zustimmungsregelung
Nach dem Transplantationsgesetz gibt es in Deutschland die erweiterte Zustimmungsregelung. Diese besagt, dass die Zustimmung des Verstorbenen zur Organspende zu Lebzeiten, z.B. per Organspendeausweis oder durch eine mündliche Verfügung gegeben werden kann. Erweitert wird diese Regelung dadurch, dass auch die Angehörigen oder eine vom...

Erfolgsaussicht
Nach den Richtlinien der Bundesärztekammer sind die Kriterien des Erfolgs einer Transplantation das Überleben des Empfängers, die längerfristig gesicherte Transplantatfunktion sowie die verbesserte Lebensqualität.

Empfängerschutz
Zum Schutz der Organempfänger werden Laboruntersuchungen veranlasst, die klären, ob bei dem Organspender Infektionen oder Tumorerkrankungen vorliegen. Trotz umfassender Maßnahmen zum Empfängerschutz kann ein Restrisiko für den Empfänger nicht ganz ausgeschlossen werden.

DSO
Siehe Deutsche Stiftung Organtransplantation.

Dringlichkeit
Die Dringlichkeit ist ein wichtiges Kriterium für die Verteilung von gespendeten Organen. Nach den Richtlinien der Bundesärztekammer wird die Dringlichkeit am Schaden bemessen, der durch eine Transplantation verhindert werden soll. Die höchste Dringlichkeit stellt die unmittelbare Lebensbedrohung des Patienten dar.

Deutsche Stiftung Organtransplantation
Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) ist seit dem Jahr 2000 die nach dem Transplantationsgesetz vorgesehene offizielle Koordinierungsstelle für Organspende. Sie setzt sich für alle Menschen ein, die auf eine lebensrettende Transplantation warten und für alle Menschen, die bereit sind, Organe nach ihrem Tod zu spenden. Die...

Danksagung
Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) bedankt sich stellvertretend für den Organempfänger bei den Angehörigen des Spenders und teilt ihnen mit, welche Organe verpflanzt wurden. Eine direkte Kontaktaufnahme zwischen Empfänger und den Angehörigen des Spenders lässt das Transplantationsgesetz nicht zu. Auch das...

Compliance
Zuverlässigkeit von Patienten, Therapieregeln zu befolgen.

Bundesärztekammer
Die Bundesärztekammer (BÄK) ist die Spitzenorganisation der ärztlichen Selbstverwaltung. Als Arbeitsgemeinschaft der 17 deutschen Ärztekammern wirkt die BÄK aktiv am gesundheitspolitischen Meinungsbildungsprozess der Gesellschaft mit und entwickelt Perspektiven für eine bürgernahe und verantwortungsbewusste Gesund...

Beschleunigtes Vermittlungsverfahren
Die Vermittlungsstelle Eurotransplant ist laut Transplantationsgesetz in bestimmten Fällen zu einem beschleunigten Vermittlungsverfahren bei der Organvergabe berechtigt. Gründe für ein beschleunigtes Vermittlungsverfahren können beispielsweise Funktionseinschränkungen des postmortal gespendeten Organs sein oder aber auch lo...

Angehörigengespräch
Der behandelnde Arzt und/oder ein Mitarbeiter der Deutschen Stiftung Organtransplantation (Koordinator) sprechen mit den Angehörigen eines verstorbenen Menschen über die Möglichkeit der Organspende. Nur in wenigen Fällen haben die Verstorbenen zu Lebzeiten ihre Entscheidung zur Organspende schriftlich oder mündlich geä...

Allokation
Die Bundesärztekammer erstellt Richtlinien für die Verteilung (Allokation) von gespendeten Organen. Die wichtigsten Kriterien hierbei sind Erfolgsaussicht und Dringlichkeit.

Absichtserklärung
Mit einem Organspendeausweis kann man einer Organ- und Gewebespende nach seinem Tode zustimmen, einzelne Organe oder Gewebe ausschließen oder der Organspende widersprechen.

Abstoßungsreaktion
Transplantierte Organe lösen eine Reaktion im Immunsystem des Spenders aus. Das Immunsystem erkennt das Organ als fremd, da sich die fremden Zellen in ihrer Oberflächenstruktur von den körpereigenen unterscheiden. Nach einer Organverpflanzung müssen die Patienten deshalb ein Leben lang Medikamente (Immunsuppressiva) zur Unterdr&...