Kopie von `Stadt Leipzig`

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Kategorie: Baugewerbe und Konstruktion > Stadtentwicklung
Datum & Land: 02/02/2011, De.
Wörter: 100


Zentraler Ort
Städte und Gemeinden, die aufgrund ihrer Größe, Lage, Funktion und Komplexität der Ausstattung Schwerpunkte des wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Lebens bilden. Sie übernehmen über die Versorgung ihrer eigenen Bevölkerung hinaus Versorgungsaufgaben für die Bevölkerung ihres Versorgungsbereiches. Je nach Bedeutung und Versorgungsbereich wird zwischen Oberzentrum (Leipzig), Mittelzentrum (z.B. Delitzsch, Schkeuditz), Unterzentrum (z.B. Taucha, Markranstädt) und Kleinzentrum (z.B. Engelsdorf) unterschieden.

Zentrenstruktur
Leipzig besitzt eine vorherrschende, historisch gewachsene monozentrische Struktur, die durch einzelne bandartige Konzentrationsbereiche des kleinteiligen Einzelhandels Ansätze einer polyzentralen Struktur aufweist. Eine differenzierte polyzentrische Struktur ist Ziel der Stadtentwicklung.

Zersiedelung
Prozess des Ausuferns der Siedlungsflächen und der übermäßigen Inanspruchnahme der freien Landschaft durch konzeptionslose, meist gering verdichtete Siedlungsflächenerweiterungen in den Randbereichen von Verdichtungsräumen. Die Zersiedelung ist ein wesentliches Problem der Entwicklung im Leipziger Umland.

wohnungsbezogene Infrastruktur
Einrichtungen für die Daseinsvorsorge der Bevölkerung (z.B. Soziale Einrichtungen, Einrichtungen des Gesundheitswesens, Sport und Erholung, Nahversorgungseinrichtungen). soziale Infrastruktur, Infrastruktur

Wohnumfeldverbesserung
Verbesserung der Situation in der Umgebung einer Wohnung, insbesondere in den Bereichen Grundversorgung, Grün und Freizeitaktivitäten sowie Lärmschutz.

Wirtschaftsförderung
Instrument der staatlichen bzw. kommunalen Wirtschaftspolitik, um insbesondere durch finanzielle Anreize die Entwicklung der Wirtschaft zu unterstützen und damit die Erwerbschancen der Bevölkerung zu verbessern sowie Einfluß auf den wirtschaftlichen Strukturwandel zu nehmen.

wirtschaftlicher Strukturwandel
Entwicklung, bei der sich die jeweilige Bedeutung der unterschiedlichen Wirtschaftssektoren hinsichtlich Wirtschaftsleistung und Beschäftigtenzahl erheblich verschiebt. In den Industriegesellschaften wurde in der Vergangenheit der primäre zugunsten des sekundären Sektors zurückgedrängt, während die Entwicklung der letzten Jahrzehnte durch einen Rückgang der Bedeutung des sekundären zugunsten des tertiären Sektors charakterisiert ist ( Strukturbruch ).

weiche Standortfaktoren
Zu den weichen Standortfaktoren zählen die Umweltqualität, das Freizeit- und Kulturangebot oder insgesamt der Wohnwert einer Stadt. Die weichen Standortfaktoren spielen heute neben den klassischen "harten" Standortfaktoren (Verkehrsanbindung, Nähe zum Absatzmarkt usw.) eine erhebliche Rolle bei der Standortsuche von Unternehmen.

Wanderung
Zu- und Fortzüge von Personen mit Bezug auf ein bestimmtes Gebiet. Die Differenz aus Zu- und Fortzügen ergibt eine positive oder negative Wanderungsbilanz.

Verarbeitendes Gewerbe
Derjenige Teil des Produzierenden Gewerbes, der sich mit der Verarbeitung bzw. Veredelung von Grundstoffen bzw. Rohmaterialien oder Zwischenprodukten befaßt.

Verdichtungsraum
Gebietskategorie, die durch eine Mindesteinwohnerzahl von 150.000 Personen und eine Bevölkerungsdichte von mehr als 1.000 Einwohnern pro km² charakterisiert ist. Konzentration von Einwohnern, Gebäuden und Verkehrsanlagen sowie Arbeitsplätzen, vor allem im Tertiären Sektor.

Verkehrskonzept
Sektoraler Stadtentwicklungsplan zum Thema Verkehr. Die Grundlage für das Verkehrskonzept in Leipzig sind die 1992 beschlossenen verkehrspolitischen Leitlinien.

Unterzentrum
Ein Unterzentrum bezeichnet in der Raumordnung und der Wirtschaftsgeographie einen zentralen Ort der untersten Stufe nach dem System der Zentralen Orte des deutschen Geographen Walter Christaller. Unterzentren dienen ländlichen Kommunen als Anlaufpunkte für die Versorgung des allgemeinen Bedarfs an Dienstleistungen, Gütern und Infrastruktureinrichtungen. Periodische, über den täglichen Bedarf hinausgehende Waren und Leistungen werden im Mittelzentrum gedeckt, besondere Dinge und Angebote des spezifischen Bedarfs können im Oberzentrum gedeckt werden.

Tertiärer Sektor
Wirtschaftsbereich, in welchem die Dienstleistungen zusammengefaßt werden (u.a. Handel, Verkehr, Verwaltung, Bildungs- und Schulwesen und freie Berufe).

tertiäre Umnutzung
Umnutzung von bisher nicht für den Tertiären Sektor genutzten Flächen und Gebäuden für Tertiärnutzungen.

Tangentialstraßennetz
(-system) Im Gegensatz zum Radialstraßensystem ist das Tangenten-Ringsystem nicht mehr auf das Zentrum gerichtet, sondern es ist in eine weiträumige Außenumfahrung (z.B. Autobahnring Leipzig) und eine oder mehrere Innenumfahrungen (z.B. Mittlerer Ring und Tangentenviereck in Leipzig) des Stadtzentrums untergliedert.

Synergieeffekte
Die Vorteile, die aus dem organisierten Zusammenwirken von mehreren Betrieben entstehen, im Vergleich zu der Summe ihrer Einzelleistungen, wenn sie nicht organisiert wären. Dazu gehören z.B. Kooperationsvorteile in Einkauf, Absatz oder Produktion zwischen verschiedenen kooperierenden Betrieben oder auch Wechselwirkungen bei der Nutzung gemeinsamer Einrichtungen durch unterschiedliche Unternehmen, die Entwicklungsvorteile oder Kostensenkungen verursachen, welche bei isoliertem Vorgehen nicht erreichbar wären.

Suburbanisierung
Mit einer Dekonzentration ("Entleerung") der Kernstadt einhergehende Verlagerung von Bevölkerung, Versorgungseinrichtungen, Wohn- und Arbeitstätten ins Umland der Kernstadt; führt i.d.R. zur Zersiedelung und erzeugt ein hohes Verkehrsaufkommen.

Subzentrum
In Bezug auf Leipzigs Funktion als Oberzentrum ein Zentrum geringerer zentraler Bedeutung ( zentraler Ort ). In Bezug auf die Leipziger City die Stadtteilzentren.

Stadtbahn
Modernes, leistungsfähiges Straßenbahnsystem, weitgehend auf eigener Trasse.

Stadtentwicklungsplanung
Die Stadtentwicklungsplanung formuliert Leitbilder (übergeordnete Zielvorstellung), Maßnahmen und Konzepte für die Entwicklung der Gesamtstadt. Sie wird in Leipzig in Form sektoraler Teilpläne für Nutzungen wie Wohnen, Gewerbe oder Zentrenstruktur erarbeitet (sektorale Stadtentwicklungsplanung). Die Stadtentwicklungspläne haben Empfehlungscharakter für alle an der Planung beteiligten Stellen und sind Grundlage für alle weiteren Pläne.

Stadtregion
Verdichteter Raum mit deutlich dominierender funktionsräumlicher Ausrichtung auf eine Kernstadt, d.h. intensiven sozio-ökonomischen Stadt-Umland-Verflechtungen mit einem großstädtischen Oberzentrum.

Stadtteilzentren
Stadtteilzentren befinden sich in zentraler Lage zu den umgebenden Wohnquartieren und sind durch den ÖPNV gut erschlossen. Dadurch sichern sie, im Gegensatz zu den Einrichtungen "auf der grünen Wiese", eine gute Versorgung auch ohne PKW. Neben dem Einzelhandel sollen sich hier auch gastronomische, kulturelle und andere publikumswirksame Einrichtungen befinden (Stadtteilzentrenkonzept).

Stadtreparatur
Verbesserungs- und Sanierungstätigkeit, die auf die Erhaltung der Nutzung des jeweiligen Stadtgebietes gerichtet ist.

Stadtteilzentrenkonzept
Sektoraler Stadtentwicklungsplan zum Thema Stadtteilzentren. Das Stadtteilzentrenkonzept liegt in Leipzig seit 1993 vor und wird z.Z. in Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren (z.B. Einzelhändler, Kammern und Verbände, Bürgervereine) überarbeitet. Es soll einen Beitrag zur Stärkung der Stadtteilzentren leisten und zur Entwicklung einer polyzentrischen Zentrenstruktur in Leipzig führen.

Stadtumbau
Im Gegensatz zur Stadtreparatur eine Veränderung im Stadtgefüge, die neben baulichen Änderungen auch auf den Ersatz der ursprünglichen Nutzung zielt.

Stadtvillen
Freistehende Wohngebäude mit mehreren Geschossen und Wohnungen mit einfamilienhausähnlichen Wohnqualitäten.

Stadtzentrum
In Leipzig umfaßt das Stadtzentrum den historischen Stadtkern innerhalb des Promenadenringes. Allgemein wird Stadtzentrum jedoch auch im gleichen Sinne wie City angewandt.

Soziale Infrastruktur
Einrichtungen für die moderne Daseinsvorsorge im sozialen Bereich (z.B. Kindergärten, Schulen, Spielplätze, Jugendeinrichtungen, Senioreneinrichtungen, Hallenbäder, Sozialstationen).

Strukturbruch
Im Gegensatz zum zeitlich gestreckten wirtschaftlichen Strukturwandel die nach der deutschen Wiedervereinigung im Beitrittsgebiet schlagartig vollzogene Anpassung der Wirtschaftsstruktur auf die freie Marktwirtschaft mit dem Ergebnis einer weitreichenden Deindustrialisierung.

Sektorale Stadtentwicklungsplanung
Planung für ein fachlich definiertes Problemfeld (z.B. Wohnen, Arbeiten). Die Stadtentwicklungsplanung der Stadt Leipzig ist sektoral organisiert.

Siedlungszwischenräume
Unbebaute Gebiete zwischen den Siedlungsachsen.

Siedlungsachsen
Achsen, die durch eine dichte Folge von Siedlungen entlang von Verkehrsachsen gekennzeichnet sind.

Sekundärer Sektor
Der Wirtschaftsbereich, in dem Rohstoffe be- und verarbeitet werden (Industrie einschließlich Energiegewinnung und Aufbereitung von Bergbauprodukten, Bauwesen, Handwerk).

Sanierung
Durchführung von Maßnahmen zur Verbesserung eines bestehenden, als problematisch empfundenen Zustandes mit dem Ziel, gesunde Wohn-, Arbeits- und Umweltbedingungen zu schaffen. Im Teilplan Stadterneuerung ist unter Sanierung die Stadtsanierung zur Verbesserung der Wohnverhältnisse in Altbaugebieten zu verstehen, im Umweltbereich ist die Altlastensanierung zur Vermeidung der Verunreinigung von Boden und Grundwasser durch Schadstoffe ein weiteres Aufgabengebiet der Sanierung. Nach Baugesetzbuch (BauGB) werden Gebiete, in denen eine städtebauliche Sanierungsmaßnahme durchgeführt werden soll, förmlich festgelegt. In Leipzig sind 13 Sanierungsgebiete förmlich festgelegt.

Regionaler Planungsverband
Der Regionale Planungsverband ist der Träger der Regionalplanung. Mitglieder sind die Landkreise und kreisfreien Städte einer Planungsregion. Leipzig gehört zur Planungsregion Westsachsen.

Regionalplan
Der Regionalplan formt die Grundsätze und Ziele der Raumordnung und Landesplanung regionsspezifisch räumlich und sachlich aus. Hier werden insbesondere Aussagen zu den Bereichen Ökologie, Wirtschaft, Siedlung und Infrastruktur getroffen. Die Ziele des Regionalplanes sind von allen öffentlichen Planungsträgern bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen als rechtsverbindliche Vorhaben zu beachten.

Regionalkonferenz
(Regionale Entwicklungskonferenz) Auf der Regionalen Entwicklungskonferenz wird der jeweilige Stand der Ausarbeitung der regionalen Entwicklungskonzeption (regionale abgestimmte Strategien zur Entwicklung der Region) für den Raum Halle-Leipzig einschließlich der Maßnahmen einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.

Reindustrialisierung
Wichtiges Ziel der Wirtschaftsförderungspolitik in Leipzig. Es wird eine Stärkung der industriellen Produktion angestrebt, die traditionell ein wichtiges Standbein der Leipziger Wirtschaftsstruktur war.

Rahmenplan
(städtebaulicher) Städtebauliche Rahmenpläne sind eine Vorstufe für die Aufstellung von Bebauungsplänen. Sie zeigen notwendige planerische Maßnahmen und Vorhaben auf. Sie werden nach Bedarf von der planenden Verwaltung oder privaten Planern für begrenzte Teilräume des Stadtgebietes erarbeitet, in denen Veränderungen angestrebt werden. Diese Planungsebene zeigt anschaulich die Lage, Ausrichtung und Höhe der vorhandenen und geplanten Baukörper, die Orientierung der Gebäude, die Nutzung der öffentlichen und privaten Freiflächen sowie Parkplätze und Wege.

Radialstraßennetz
(-system) Strahlenförmiges, von einem Mittelpunkt oder Kern ausgehendes bzw. auf einen Mittelpunkt bezogenes Verkehrsnetz. Das derzeitige Hauptstraßennetz in Leipzig ist auf Grund seiner Ausrichtung auf den Promenadenring ein Radialsystem.

Raumordnungskommission
Die Raumordnungskommission Halle-Leipzig hat die Aufgabe, die Ziele der Raumordnung und Landesplanung des Landes Sachsen-Anhalt und des Freistaates Sachsen für den Raum Halle-Leipzig aufeinander abzustimmen. Die Mitglieder der Raumordnungskommission sind Vertreter der obersten und oberen Landesbehörden, Vertreter der Regionalen Planungsverbände, die Oberbürgermeister der Städte Halle, Dessau und Leipzig und je Bundesland ein Landrat.

Raumbeobachtungssystem
(RBS) Das Raumbeobachtungssystem ist ein einfaches geographisches Informationssystem, das räumliche Strukturen in Leipzig und deren Veränderungen erfaßt und auf Ebene der Baublöcke visualisiert. Das System dient zur rechnergestützten Bearbeitung von Planungsaufgaben und als Instrument der Planung und Entscheidungsfindung in Politik und Verwaltung.

Produzierendes Gewerbe
Derjenige Teil des Gewerbes, der Sachgüter produziert. Dem produzierenden Gewerbe gehören neben dem Verarbeitenden Gewerbe (Industrie und Handwerk) die Energie- und Wasserwirtschaft, der Bergbau und das Baugewerbe an.

Raumordnung
Raumordnung ist die zusammenfassende, überörtliche und übergeordnete Planung des Bundes und der Länder zur Ordnung und Entwicklung des Raumes.

Primärer Sektor
Landwirtschaft und Fischerei

Polyzentrische Struktur
Ausrichtung einer Stadt oder eines Verdichtungsraumes auf mehrere Stadt- und Stadtteilzentren unterschiedlicher Ausstattung und Bedeutung im Gegensatz zur monozentrischen Struktur.

Nutzungsmischung
Mischung von Wohn- und Gewerbenutzung, Handels- und Dienstleistungseinrichtungen usw. innerhalb einer begrenzten Raumeinheit.

Oberzentrum
Oberzentrum ist ein zentraler Ort zur Deckung des gehobenen Bedarfs der Bevölkerung in der Stadtregion. --> Mittelzentrum, Unterzentrum

Pendlerbeziehung
Verkehrsbeziehungen, die zwischen Wohn- und Arbeitsorten der Pendler bestehen. Pendlerbeziehungen bestehen sowohl innerhalb der Stadtregion als auch darüber hinaus.

Naturschutzgebiet
(NSG) Ein Naturschutzgebiet ist ein durch Rechtsverordnung festgesetztes Gebiet, in dem ein besonderer Schutz von Natur und Landschaft in ihrer Ganzheit oder in Teilen erforderlich ist. Von allen ausgewiesenen Schutzgebieten sind die Naturschutzgebiete die am strengsten geschützten Gebiete. In Naturschutzgebieten sollen Lebensräume und deren Lebensgemeinschaften erhalten und entwickelt werden bzw. wegen ihrer Seltenheit, ihrer besonderen Eigenart oder ihrer hervorragenden Schönheit bewahrt werden.

Nahverkehrsplan
Sektoraler Stadtentwicklungsplan zum Thema ÖPNV. --> Nahverkehrskonzept Leipzigs.

Modal Split
Verteilung der Verkehrsabwicklung auf die unterschiedlichen öffentlichen und privaten Verkehrsmittel. Im Nahverkehr sind dabei auch nicht-motorisierte Formen der Verkehrsteilnahme (zu Fuß Gehen, Radfahren) von Bedeutung ( Individualverkehr, ÖPNV ).

Mittelzentrum
Ein Mittelzentrum ist ein zentraler Ort zur Deckung des gehobenen Bedarfs der Bevölkerung in Teilbereichen der Stadtregion. --> Oberzentrum, Unterzentrum

monozentrische Struktur
Ausrichtung einer Stadt oder eines Verdichtungsraumes auf ein Stadtzentrum im Gegensatz zur polyzentrischen Struktur.

Leitbild
Übergeordnete Zielvorstellung

MIV
Motorisierter Individualverkehr

Landschaftsplan
Die Gemeinden stellen für ihr Gesamtgebiet einen Landschaftsplan als ökologische Grundlage für die Bauleitplanung auf. Der Landschaftsplan enthält eine Bewertung des Zustandes von Natur und Landschaft im Gemeindegebiet sowie die örtlichen Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege. Soweit geeignet, ist der Landschaftsplan als Darstellung in den Flächennutzungsplan aufzunehmen (§ 6, Abs. 1 SächsNatSchG).

Landesentwicklungsplan
Der Landesentwicklungsplan enthält die Grundsätze und Ziele der Raumordnung und Landesplanung für die räumliche Ordnung und Entwicklung des Freistaates Sachsen, insbesondere in den Bereichen Ökologie, Wirtschaft, Siedlung und Infrastruktur.

Landschaftsschutzgebiet
(LSG) Ein Landschaftsschutzgebiet ist ein durch Rechtsverordnung festgesetztes Gebiet, in dem ein besonderer Schutz von Natur und Landschaft für die Erhaltung oder Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes, wegen der Vielfalt, Eigenart oder Schönheit des Landschaftsbildes oder wegen seiner besonderen Bedeutung für die Erholung erforderlich ist.

Konversionsflächen
Brachgefallene hoheitliche Areale, die durch städtebauliche Instrumente einer neuen Nutzung zugeführt werden sollen. Ursprünglich ehemalige militärische Liegenschaften, inzwischen wird der Begriff jedoch auch z.B. für ehemalige Bahn- oder Gewerbeflächen verwandt.

kaiserzeitliche Quartiere
gründerzeitliche Quartiere

Kernstadt
Großstadt, die das Zentrum eines Verdichtungsraumes bildet und meist eine hohe Konzentration von Arbeitsplätzen, insbesondere im Dienstleistungsbereich sowie von übergeordneten Gemeinbedarfseinrichtungen, aufweist. Im Verdichtungsraum Halle-Leipzig sind sowohl Halle als auch Leipzig Kernstädte.

interregional
Beziehungen innerhalb einer Region

Individualverkehr
(IV) Alle einzeln oder mit privaten Fahrzeugen durchgeführten Ortsveränderungen. Der Verkehr mit Kraftfahrzeugen wird als motorisierter Individualverkehr MIV bezeichnet. Im Gegensatz dazu befindet sich der öffentliche Personennahverkehr ÖPNV.

Infrastruktur
Technische und soziale Einrichtungen für die Daseinsvorsorge der Bevölkerung und die wirtschaftliche Entwicklung eines Gebietes (z.B. Anlagen für Verkehr, Kommunikation, Ver- und Entsorgung, soziale Dienste, Gesundheitswesen, Sport und Erholung). Im erweiterten Sinne umfaßt die Infrastruktur darüber hinaus Versorgungseinrichtungen für die Bevölkerung: soziale Infrastruktur, wohnungsbezogene Infrastruktur

Innenbereich
Gesamtheit der im räumlichen Zusammenhang bebauten Teile des Stadtgebietes. Gemäß § 34 BauGB ist innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile (Innenbereich) ein Vorhaben zulässig, wenn es sich nach Art und Maß der baulichen Nutzung, der Bauweise und der Grundstücksfläche, die überbaut werden soll, in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt und die Erschließung gesichert ist. Im Gegensatz hierzu befindet sich der Außenbereich (§ 35 BauGB). Außenentwicklung

innere Erschließung
Technische Einrichtungen für die Erschließung eines begrenzten Gebietes (z.B. eines Gewerbegebietes oder Baugrundstücks) innerhalb dieses Bereichs. Die innere Erschließung schließt sich an die übergeordnete technische Infrastruktur an und orientiert sich an der vorgesehenen Bebauung des definierten Bereiches.

Innenstadt
Dicht bebauter innerer Stadtbereich. In Leipzig umfaßt die Innenstadt neben dem Stadtzentrum die Ortsteile Zentrum-Ost (Ostvorstadt), Zentrum-Südost (Seeburgviertel, Bereich der Prager Straße, Alte Messe), Zentrum-Süd (Innerer Süden), Zentrum-West (Westvorstadt), Zentrum-Nordwest (Waldstraßenviertel, Rosental, Sportforum) und Zentrum-Nord. Der Begriff Innenstadt ist weniger eng gefaßt als der Begriff der City.

interkommunal
Beziehung zwischen verschiedenen Städten.

innere Reserve
Im Gesamtbestand der Gewerbeflächen enthaltenes Reserveflächenpotential.

gründerzeitliche Quartiere
Wohnquartiere, die in der Zeit von 1871 bis 1918 errichtet wurden. Diese Quartiere werden auch häufig kaiserzeitliche Quartiere genannt.

integrierte Lage
Bereich mit guter infrastruktureller Erschließung im Innenbereich.

Grünordnungsplan
Nach sächsischem Naturschutzgesetz stellen die Gemeinden einen Grünordnungsplan als ökologische Grundlage der Bebauungsplanung auf. Er enthält eine Bewertung des Zustandes von Natur und Landschaft im Planungsgebiet sowie die Maßnahmen zu Verwirklichung der örtlichen Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege.

Grundflächenzahl
(GRZ) Maß für die Überbaubarkeit eines Grundstücks, Verhältnis der bebauten Fläche zur Grundstücksfläche.

Gebietskörperschaft
Körperschaft des öffentlichen Rechts, die in einem genau umgrenzten Teilgebiet eines Staates die auf bestimmte verfassungsmäßig festgelegte Aufgaben beschränkte Gebietshoheit ausübt (z.B. Regierungsbezirk, Gemeinden)

Gemeinbedarf
Anlagen und Einrichtungen, die der Allgemeinheit dienen. Man unterscheidet zwischen übergeordneten Gemeinbedarfseinrichtungen (Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Krankenhäuser, Verwaltungen, Post, Polizei, und Militär), Einrichtungen des wohnungsbezogenen Gemeinbedarfs (Kindertagesstätten, Grundschulen, Spielplätze, Jugendfreizeiteinrichtungen) sowie Einrichtungen mit besonderer Zweckbestimmung (z.B. Messegelände). Gemeinbedarfsflächen werden in den Bauleitplänen dargestellt bzw. festgesetzt.

Gemeindegebietsreform
Veränderungen der kleinteiligen Gemeindestruktur (kommunale Zusammenschlüsse, Gebietsneu- gliederung durch Eingemeindungen) mit dem Ziel, langfristig in ihrer Größe effektive Verwaltungs- strukturen zu schaffen, die den zukünftigen Anforderungen der kommunalen und regionalen Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklung entsprechen. Sie bilden eine wichtige Voraussetzung zur Schaffung wirksamer funktionsgerechter Kooperationsformen in den Stadt-Umland-Bereichen.

Gemengelagen
Bereiche mit einer ausgeprägten Nutzungsmischung, insbesondere zwischen Wohnen und handwerklichen oder kleingewerblichen Betrieben.

Gewerbealtstandorte
Flächen, die bereits vor 1990 gewerblich genutzt wurden. Diese Flächen werden heute zum Teil noch immer gewerblich genutzt, zum Teil sind sie brachgefallen oder wurden bereits durch andere Nutzer belegt.

Gewerbliche Bauflächen
Sie umfassen sämtliche im Flächennutzungsplan dargestellten gewerblichen Bauflächen.

Geschossflächenzahl
(GFZ) Maßeinheit für die Bebauungsdichte. Summe der Bruttogeschossflächen aller Gebäude auf einem Grundstück oder in einem Baugebiet, geteilt durch die Gesamtfläche des Grundstücks bzw. Baugebietes.

Funktionsvielfalt
Verbindung verschiedener städtischer Funktionen (z.B. Wohnen, Bildung, Arbeiten, Freizeit) innerhalb eines begrenzten Stadtbereiches (Stadtteil, Quartier, Nutzungsmischung).

Flächennutzungsplan
Vorbereitender Bauleitplan, der die beabsichtigte Art der Bodennutzung unter Berücksichtigung der voraussehbaren Bedürfnisse der Gemeinde in den Grundzügen darstellt und verwaltungsintern verbindlich ist. Anders als beim Bebauungsplan kann der einzelne Bürger aus dem Flächennutzungsplan keine Rechtsansprüche ableiten.

Flächenrecycling
Aufbereitung, Wiedernutzung brachfallender Gewerbealtstandorte.

Erschließung
Anschluß eines Grundstücks oder Baugebietes an Verkehrswege und Einrichtungen der Ver- und Entsorgung (Straßen, öffentliche Verkehrsmittel, Leitungen für Strom, Gas und Wasser sowie Telekommunikation, Anschluß an die Kanalisation, bei Gewerbegrundstücken ggf. Gleisanschluß).

flächensparendes Bauen
Konzepte maßvoll verdichteter, kostengünstiger und angesichts begrenzter Flächenreserven freiflächenschonender Bauweisen, insbesondere im Wohnungsbau. Leipzig hat im Stadtentwicklungsplan "Wohnbauflächen" dem flächensparenden Bauen im Segment der Ein- und Zweifamilienhäuser ausdrücklich eine hohe Priorität eingeräumt.

Entwicklungsmaßnahme
(städtebauliche (SEM) Die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme nach Baugesetzbuch (BauGB) stellt ein planerisches Instrument der Gemeinden dar, mit dem Teile des Gemeindegebietes erstmals entwickelt oder im Rahmen einer städtebaulichen Neuordnung einer neuen Entwicklung zugeführt werden sollen. Insbesondere kann die SEM zur Deckung eines erhöhten Bedarfs an Wohn- und Arbeitsstätten, zur Errichtung von Gemeinbedarfseinrichtungen oder zur Wiedernutzung brachliegender Flächen eingesetzt werden. Besondere Vorteile der SEM ergeben sich durch die Zulässigkeit von Enteignungen zu Gunsten des Entwicklungsträgers ohne Bebauungsplan sowie durch die Möglichkeit der Abschöpfung der Erhöhung des Bodenwertes durch die Planungen zur Finanzierung der Erschließungskosten. In Leipzig wurde das Gelände der ehemaligen Kaserne Schönau durch eine SEM entwickelt.

Distribution
Verteilung oder Vertrieb von Handelsgütern.

City
Zentrum einer Großstadt, in dem sich staatliche und städtische Behörden, zentrale kulturelle Einrichtungen, private Dienstleistungsbetriebe, Kaufhäuser, Geschäfte, Banken usw. konzentrieren. Hohe Grundstückspreise führen zu hohen Mieten, hoher Nutzungsdichte und geringem Wohnanteil. In Leipzig umfaßt die City das historische Stadtzentrum innerhalb des Promenadenringes sowie teilweise Bereiche, die außerhalb an den Promenadenring angrenzen.

Brache
Fläche, die nicht mehr ihrer ursprünglichen Zweckbestimmung (z.B. Industrie, Bahngelände, Acker) entsprechend genutzt ist, sondern über einen längeren Zeitraum sich selbst überlassen wurde.

Cityrand
Bereich, in den sich im Laufe der Zeit Funktionen der City ausgedehnt haben, in Leipzig die an den Promenadenring angrenzenden Bereiche.

Biotop
Lebensraum einer bestimmten Tier- oder Pflanzengesellschaft von einheitlicher, gegenüber seiner Umgebung abgegrenzter Beschaffenheit (z.B. Teich, Moor).

Bruttogeschoßfläche
(BGF) Summe der Grundflächen aller Geschosse eines Gebäudes, einschließlich Nebenräumen, Wänden usw.

Bergbaufolgelandschaft
Areale, die durch den Bergbau direkt oder indirekt (z.B. durch Grundwasserabsenkungen) zerstört bzw. überformt wurden und nach der Braunkohleförderung wieder für anderweitige Nutzungen zur Verfügung stehen. I.d.R. ist es nicht möglich, die Landschaft in ihrer ursprünglichen Form wiederherzustellen. Die Bergbauareale werden deshalb überwiegend je nach Eignung für verschiedene Erholungszwecke, für Land- und Forstwirtschaft oder für den Naturschutz genutzt.

Bebauungsplan
(B-Plan) Aus dem Flächennutzungsplan zu entwickelnder, rechtsverbindlicher Bauleitplan. Er enthält Festsetzungen für die städtebauliche Ordnung und die Nutzung der Grundstücke in einem abgegrenzten Gebiet. Die Festsetzungen des Bebauungsplans sind für den einzelnen Bürger oder Investor verbindlich.

Bauleitplanung
m Baugesetzbuch (BauGB) geregeltes Verfahren in der Planungshoheit der Gemeinden zur vorausschauenden Ordnung der städtebaulichen Entwicklung durch Regelungen zur baulichen und sonstigen Nutzung der Grundstücke. Es wird zwischen vorbereitenden Bauleitplänen ( Flächennutzungsplan) und verbindlichen Bauleitplänen ( Bebauungsplan, Vorhaben- und Erschließungsplan) unterschieden.

Ausgleichsmaßnahme
Maßnahmen, die einen Eingriff in Natur oder Landschaft durch eine Baumaßnahme z.B. durch die Wiederherstellung des Landschaftsbildes oder durch landschaftsgerechte Neugestaltung am Ort der Baumaßnahme oder an einem anderen geeigneten Ort ausgleichen.

Altlast
Abfall- oder Schadstoffablagerung, verursacht durch Produktionsverfahren, unsachgemäße Lagerung oder Emissionen, meist mit Boden- und Grundwasserverunreinigung verbunden (z.B. Industrie- und Gewerbestandorte, Gaswerksgelände, Mülldeponien).

Außenentwicklung
Städtebauliche Entwicklung außerhalb des Innenbereichs.