Kopie von `IHK - Begriffe aus dem Finanzwesen`

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Kategorie: Wirtschaft und Finanzen
Datum & Land: 25/06/2010, De.
Wörter: 52


Abschreibung
Bestandteil der GuV (Gewinn- und Verlustrechnung). Materielle und immaterielle Vermögensgegenstände des Unternehmens werden abgeschrieben. Die Höhe der Abschreibung bestimmt sich gemäß der Nutzungsdauer und der Höhe der Auszahlung für den Vermögensgegenstand sowie gesetzlicher Regelungen. Die Abschreibung dient dazu, die hohe Auszahlung für die Anschaffung des Vermögensgegenstandes in kleine Beträge über mehrere Jahre in der GuV zu verteilen und den Vermögenswert wieder zu erwirtschaften. Bei den Abschreibungen handelt es sich um eine zeitliche Umverteilung einer Auszahlung und nicht um einzelne zahlungswirksame Beträge. Daher ist sie nur in der GuV aufzuführen, niemals in der Liquiditätsplanung.

Abzahlungsdarlehen
Ein Abzahlungsdarlehen ist durch eine fallende Jahresleistung gekennzeichnet. Die Jahresleistung besteht aus Zins- und Tilgungsleistung. Bei einem Abzahlungsdarlehen bleiben die Tilgungsbeträge konstant (zum Beispiel 10.000,- Euro pro Jahr) wobei sich die Jahresleistung im Zeitablauf um die eingesparten Zinsen verringert.

Aktiva
Summe der Vermögensgegenstände eines Unternehmens. Die Aktivseite einer Bilanz umfasst das betriebliche Vermögen, unterteilt in Anlagevermögen und Umlaufvermögen. Die Summe der Aktiva in der Bilanz muss immer gleich der Summe der Passiva sein.

Annuitätendarlehen
Anders als beim Abzahlungsdarlehen ändert sich bei einem Annuitätendarlehen die jährliche Belastung aus Zins- und Tilgungsleistung nicht. Die Tilgungsbeträge steigen im Umfang der eingesparten Zinsen. Dadurch ergibt sich für den Kreditnehmer stets eine gleich bleibende Belastung (Annuität). Annuitätendarlehen sind aufgrund der monatlich gleich bleibenden Belastung eine praxisübliche Vereinbarung bei der Finanzierung einer Vielzahl unterschiedlicher Verwendungszwecke.

Aufwand
Der in Geldeinheiten ausgedrückte Werteverzehr, der während einer Abrechnungsperiode in einem Unternehmen anfällt (zum Beispiel der Rohstoffverbrauch in der Produktion).

Ausgaben
Alle Geschäftsvorfälle, die das Geldvermögen mindern (zum Beispiel der Kauf von Rohstoffen auf Ziel).

Außerordentliche Aufwendungen
Bestandteil der GuV. Hierzu zählen Aufwendungen, die nicht direkt mit dem Unternehmenszweck und den Unternehmensleistungen (Produkten oder Dienstleistungen) verknüpft sind und daher nicht regelmäßig anfallen (zum Beispiel Gerichtskosten).

Außerordentliche Erträge
Finanzielle Mittel, die dem Unternehmen zufließen und nicht mit seinem Unternehmenszweck oder Leistungen in Verbindung stehen.

Auszahlung
Geschäftsvorfälle, die den Zahlungsmittelbestand verringern (zum Beispiel der Barkauf von Büromaterial).

Avalkredit
Ein Avalkredit ist die Kreditgewährung eines Kreditinstituts durch Übernahme einer Bürgschaft oder einer Garantie im Auftrag des Kunden. Mit der Gewährung eines Avalkredits ist keine Bereitstellung von Geldmitteln verbunden. Für den Kreditnehmer ist dieser Aspekt insofern als positiv zu bewerten, als dass er durch Aufnahme eines Avalkredits eine Sicherheitsleistung ohne Einsatz liquider Mittel bereitstellen kann.

Barmittelbestand
Bestand an unmittelbar verfügbaren finanziellen Mitteln (Geldmittel) im Unternehmen. Mit diesem Bestand muss das Unternehmen seinen täglichen finanziellen Verpflichtungen nachkommen können. Auch Zahlungsmittelbestand genannt.

Betriebswirtschaftliche Auswertungen
Die betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) gibt dem Unternehmer unterjährig über seine Gewinn- und Erlössituation sowie über Vermögens- und Schuldenverhältnisse Auskunft. Die Auswertungen basieren zumeist auf dem Zahlenmaterial aus der Finanzbuchhaltung. BWAs dienen oft als Entscheidungsgrundlage für den Unternehmer und den Fremdkapitalgeber.

Bilanz
Eine Bilanz ist die Gegenüberstellung von Vermögenswerten (Aktiva) und Fremd- und Eigenkapital (Passiva) eines Unternehmens. Die Aktivseite zeigt, in welchen Formen das Vermögen des Unternehmens vorhanden ist (zum Beispiel Bargeld, Betriebs- und Geschäftsausstattung, Wertpapiere). Die Passivseite zeigt, mit welchen Mitteln die Vermögenswerte der Aktivseite finanziert wurden. Diese Mittel setzen sich zusammen aus dem Eigenkapital des Unternehmens und dem Fremdkapital. Aus der Passivseite ist zudem die Art der Finanzierung ersichtlich (kurz-, mittel-, langfristige Verbindlichkeiten).

Business Angel
Vermögende Privatperson (im Idealfall erfahrene Unternehmer), die junge Unternehmen bei der Gründung mit Kapital und/oder aktiver Unterstützung (zum Beispiel Coaching oder Managementhilfe) und Kontakten unterstützt (ihr Honorar: Unternehmensanteile).

Businessplan
Unternehmenskonzept, das klar und prägnant Auskunft gibt über alle Aspekte eines neuen Unternehmens, die für Kapitalgeber wichtig sind; dazu gehören Ausführungen zur Produktidee, Markt, Team und Führung des zukünftigen Unternehmens, betriebswirtschaftliche Analysen et cetera.

Bürgschaft
Eine Bürgschaft ist ein einseitig verpflichtender Vertrag. Durch den Bürgschaftsvertrag verpflichtet sich der Bürge gegenüber dem Gläubiger eines Dritten für die Erfüllung der Verbindlichkeit des Dritten einzustehen.

Cash-flow
Der in einer Periode erfolgswirksam erwirtschaftete Zahlungsüberschuss. Der CF wird abgeleitet aus den Daten des Jahresabschlusses (beziehungsweise Planzahlen), insbesondere der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV). Eine Berechnungsmöglichkeit sieht folgendermaßen aus:

Corporate Venture Capital
VC-Gesellschaften, die zu Konzernen gehören. Auf diese Art und Weise können innovative Geschäftsideen ins Unternehmen getragen werden oder den Mitarbeitern kann die Möglichkeit gegeben werden, mit Hilfe des Konzerns etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Des Weiteren gibt es Corporate Venture Capital-Gesellschaften, die weitgehend unabhängig vom Mutterkonzern agieren, jedoch einen entlehnten Branchenschwerpunkt als Investitionsschwerpunkt gewählt haben.

Debitorenlaufzeit
Durchschnittliche Zeit in Tagen, die Kunden zur Begleichung von Rechnungen benötigen.

Early Stage
Entwicklungsphase eines Unternehmens von der Firmengründung bis zum Marktauftritt und ersten Markterfolgen.

EBIT
Gewinn vor Zinsaufwand und Steuern (englisch: Earnings Before Interest and Taxes)

EBITDA
Gewinn vor Zinsaufwand, Steuern, Abschreibungen und Rückstellungen (englisch: Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Allowances)

Eigenkapital
Das vom Unternehmer oder den Gesellschaftern in das Unternehmen eingebrachte Kapital, für das kein Anspruch auf eine feste Verzinsung oder Rückzahlung des Betrages besteht, dafür aber auf Beteiligung am Geschäftserfolg und beim Verkauf des Unternehmens.

Einzahlungen
Eine Erhöhung des Zahlungsmittelbestandes. Beispiele für Einzahlungen sind: Bareinlage, Aufnahme eines Bankkredits, Barverkauf von Waren.

Ertrag
Der in Geldeinheiten ausgedrückte Wertzuwachs, der während einer Abrechnungsperiode in einem Bereich zu verzeichnen ist.

Factoring
Unter Factoring versteht man den laufenden Ankauf kurzfristiger Forderungen aus Lieferungen und Leistungen durch eine Factoring-Gesellschaft. Die Kosten des Factoring setzen sich aus einer Factoring-Gebühr und den banküblichen Zinsen für Kontokorrentkredite zusammen.

Festdarlehen
Merkmal eines Festdarlehens ist (wie auch beim Annuitätendarlehen) die konstant bleibende Jahresleistung. Bei einem Festdarlehen besteht die Jahresleistung jedoch nur aus Zinszahlungen. Es erfolgt also keine laufende Tilgung, da die Tilgung am Ende der Laufzeit in einer Summe erfolgt. Statt dessen erfolgt eine parallele Einzahlung auf (zum Beispiel) einen Bausparvertrag, um bei Fälligkeit mit diesen Mitteln das Darlehen zu tilgen. Zur Sicherung des Darlehens werden in der Regel die Ansprüche aus (zum Beispiel) dem Bausparvertrag an das Kreditinstitut abgetreten.

Fremdkapital
Bezeichnung für die in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten des Unternehmens gegenüber Dritten.

Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)
Die Gewinn- und Verlustrechnung dient zur Darstellung der Ertragslage eines Unternehmens. Sie ermittelt den Jahresüberschuss beziehungsweise Jahresfehlbetrag und bildet daher die Rentabilität eines Unternehmens ab. Sie ist handels- und steuerrechtlich notwendig. Zu ihren gesetzlichen Vorschriften siehe § 275 Handelsgesetzbuch (HGB). Der Jahresüberschuss dient auch als steuerliche Bemessungsgrundlage.

Gewinn/Jahresüberschuss
Differenz zwischen Ertrag und Aufwand.

Insolvenz
Zahlungsunfähigkeit beziehungsweise drohende Zahlungsunfähigkeit oder auch Überschuldung mit nachfolgender Liquidation des Unternehmens.

Investition
Als Investition bezeichnet man die Anschaffung eines Vermögensgegenstandes

Joint Venture
Ein häufig zeitlich begrenzter Zusammenschluss zweier Unternehmen unter Ausnutzung der Synergien beider Unternehmen, um einen neuen Markt zu erobern oder gemeinsame Projekte voranzubringen.

Kontokorrentkredit
Der Kontokorrentkredit ist ein Kredit in laufender Rechnung. Der Kreditnehmer ist berechtigt, sein Kontokorrentkonto (dient dem Inhaber zur Abwicklung seines täglichen Zahlungsverkehrs) bis zu einer im Vorfeld im Kreditvertrag vereinbarten Kreditlinie debitorisch zu führen. Für den Kontokorrentkredit wird keine feste Tilgungsleistung vereinbart. Die Rückzahlung des Kontokorrentkredits erfolgt aus den laufenden Zahlungseingängen, die von den Umsatzerlösen und anderen Mittelzuflüssen des Unternehmens ausgelöst werden.

Kosten
Der bewertete leistungsbezogene Güterverbrauch. Kosten sind von den anderen einsatzbezogenen Grundbegriffen des Rechnungswesens, den Auszahlungen, den Ausgaben und dem Aufwand zu unterscheiden.

Kosten, fixe
Die Kosten, deren Höhe bei der Variation einer Kosteneinflussgröße konstant bleibt. Die Mietkosten für ein Ladengeschäft zum Beispiel sind konstant, unabhängig davon, ob etwas verkauft wird oder nicht.

Kosten, variable
Im Gegensatz zu den fixen Kosten bezeichnet man als variable jene Kosten, deren Höhe sich bei der Variation einer Kosteneinflussgröße verändert

Kreditlimit
Bis zu einem Maximalbetrag zugesagter Kredit, der nicht ausgeschöpft werden muss, wobei Zinsen nur auf den tatsächlich beanspruchten Betrag anfallen.

Leasing
Der Begriff Leasing kommt aus dem Englischen und bedeutet "Mieten" oder "Pachten" von Investitions- und Konsumgütern. Der Gegenstand beziehungsweise die Anlage wird entweder direkt vom Hersteller vermietet oder eine Leasinggesellschaft kauft das Produkt vom Hersteller und verpachtet es weiter.

Liquidation
Verflüssigung der Aktiva eines Unternehmens mit anschließender Bezahlung der Verpflichtungen und Auflösung des Unternehmens.

Liquidität
Liquidität ist die "Fähigkeit eines Unternehmens, seine Zahlungsverpflichtungen fristgerecht zu erfüllen". In diesem Zusammenhang spielt der Faktor Zeit eine besondere Rolle: Zahlungsfähigkeit bezieht sich nämlich immer auf einen konkreten Zeitpunkt von Geldbewegungen. Im Augenmerk eines jeden Unternehmens sollten daher immer die zu erwartenden Geldströme - geordnet nach deren Zahlungsterminen stehen.

Passiva
Zeigt die Finanzierungsquellen der Vermögensgegenstände auf der Aktivseite an. Die Summe der Passiva in der Bilanz muss immer gleich der Summe der Aktiva sein.

Rating
Ein Rating ist die bonitätsgerichtete Einordnung von Ländern, Wertpapieren und Unternehmen in ein spezielles Klassifikationssystem durch Kreditinstitute und Ratingagenturen.

Reinvermögen
Differenz von Vermögen und Verbindlichkeiten.

Rentabilität
Die Rentabilität zeigt an, in welcher Höhe sich das eingesetzte Kapital in einer Periode verzinst hat (Gesamtkapitalrentabilität/Eigenkapitalrentabilität).

Schufa
Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung mbH. Die Schufa ist eine Auskunftei, die für die angeschlossenen Unternehmen - zumeist Kreditinstitute - Daten über Privatpersonen speichert und diese ihren Vertragspartnern weitervermittelt. Wenn man wissen möchte, was bei der Schufa über die eigene Person gespeichert ist, so kann man eine Eigenanfrage persönlich oder schriftlich anfordern.

Sicherungsübereignung
Die Sicherungsübereignung ist ein in der Praxis häufig angewendetes Instrument zur Absicherung eines Kredits. Die Sicherungsübereignung ist eine Eigentumsübertragung zwischen Kreditnehmer und Kreditinstitut. Das Kreditinstitut vereinbart mit dem Kreditnehmer, die zur Sicherung übereignete Sache nur bei Nichterfüllung der gesicherten Forderung zu verwerten. Zur Sicherungsübereignung geeignete Vermögensteile sind beispielsweise Kraftfahrzeuge, Maschinen und Einrichtungsgegenstände oder auch Warenlager.

Sollzinssatz
Der Sollzinssatz ist eine Kostenkomponente im Zusammenhang mit der Beanspruchung eines Kontokorrentkredites. Der Sollzinssatz ist variabel und kann von dem jeweiligen Kreditinstitut den veränderten Marktbedingungen am Geldmarkt angepasst werden.

Tilgung
Rückzahlung einer Geldschuld, besonders eines Bankkredits oder einer Anleihe auf der Grundlage eines Tilgungsplans.

Umlaufvermögen
Vermögenswerte, die sich im normalen Ablauf der Geschäftstätigkeit kurzfristig in flüssige Mittel verwandeln lassen.

Umschuldung
Durch Umschuldung werden bei Zahlungsunfähigkeit des Schuldners eigentlich fällige Verbindlichkeiten umstrukturiert, indem zwischen Gläubiger und Schuldner zum Beispiel längere Fälligkeiten, niedrigere Zinsen oder tilgungsfreie Zeiten vereinbart werden.

Venture Capital (VC)
Wagniskapital, Chancenkapital, Risikokapital. Finanzierung junger, wachstumsstarker Unternehmen überwiegend aus den Technologiebranchen durch institutionelle Investoren (zum Beispiel VC-Gesellschaften) oder informelle Investoren (zum Beispiel Business Angels). Die Bereitstellung wird - im Gegensatz zur Kreditvergabe - nicht vom Vorhandensein beleihungsfähiger Vermögenswerte des Unternehmens oder des Inhabers abhängig gemacht, sondern allein von den geschätzten Ertragschancen des zu finanzierenden Unternehmens.