Kopie von `Wiener Kongress, Vormärz und Revolution von 1848/49`

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Kategorie: Geschichte und Ethnologie > Revolution von 1848/49
Datum & Land: 18/06/2010, De.
Wörter: 38


Zensuswahlrecht
Wahlrecht nach Vermögen

Zentralstaat
Einheitlicher, von einer Zentrale aus regierter Staat; die Ebene der Bundesstaaten fällt weg. Bsp.: Frankreich mit der Zentrale Paris.

Vielvölkerstaat
Staat, der viele verschiedene Völker umfasst. Bsp.: österreich bis 1918; Osmanisches Reich; Zarenreich.

Wahlrecht
Wahlrecht unabhängig von Stand und Besitz; jeder Wähler besitzt gleich viele Stimmen. Der Wahlzettel wird in der Wahlkabine ausgefüllt, ohne dass jemand zusehen kann.

Wirtschaftsliberalismus
Die Theorie des Wirtschaftsliberalismus tritt für Konkurrenz, freies Unternehmertum, Freihandel und internationale Arbeitsteilung ein und vertraut auf die Selbstregulierung des Marktes.

Verfassung
Grundgesetz eines Staates mit folgenden Grundsätzen: Grund- bzw. Menschenrechte; Gewaltenteilung; (allgemeines) Wahlrecht. Zweck: Schutz des Bürgers vor übergriffen des Staates

System Metternich
Das System Metternich wird auf dem Wiener Kongress errichtet und nach dem damaligen österreichischen Aussenminister Metternich, der dem Kongress präsidierte, benannt. Man versteht darunter die Prinzipien der Legitimität, monarchischen Autorität und Stabilität, die sich gegen die Französische Revolution und Napoleon richteten.

Ständeordnung
Die Gesellschaft ist in Stände eingeteilt. Der erste Stand ist der Klerus, der zweite der Adel, der Rest der Dritte Stand (in Frankreich). Jeder Stand hat unterschiedliche Rechte und Pflichten und ist z.T. sogar an der Kleidung oder sonstigen Merkmalen kenntlich. Jeder Stand hat v.a. unterschiedliche Rechte in Politik und vor der Justiz.

Staatenbund
Mehr oder weniger lockerer Zusammenschluss relativ selbständiger Staaten; Bsp.: Kaiserreich 1871 - 1918

Stand
In einen Stand wird man hineingeboren, z.B. wird man als Adliger oder als Angehöriger des Dritten Standes geboren.

Republik
Staat ohne Herrscher an der Spitze. Staatsoberhaupt ist normalerweise ein Präsident; Gegenbegriff zu Monarchie

Sozialismus
Der Sozialismus gliedert sich in eine reformerische Richtung im Anschluss an Ferdinand Lassalle und in eine revolutionäre Richtung im Anschluss an Karl Marx und Friedrich Engels. Diese wiederum haben englische und französische Vorläufer.

Parlamentarische Monarchie
Der Herrscher übernimmt nur noch Repräsentationsaufgaben. Chef der Regierung ist z.B. ein Kanzler oder Premierminister. Allgemeines, gleiches und geheimes Wahlrecht.

Protektionismus
Staat schützt die einheimische Wirtschaft durch Zollmaürn wie im Merkantilismus oder durch Währungsmassnahmen.

Monarchie
Staat mit einem Herrscher (Fürst, König, Kaiser, usw.) an der Spitze

Nationalismus
Nation als Gruppe mit gemeinsamer Sprache, Geschichte und Kultur. Ruf nach dem Nationalstaat. Nationalismus ruft nach staatlicher Einheit einer Nation im Nationalstaat.

Nationalstaat
Staat auf der Grundlage der Nation. Er umfasst im Idealfall alle Mitglieder einer Nation. Folge im 19.Jh.: Umwälzung der Landkarte. Gegen Vielzahl kleiner Staaten z.B. in Deutschland und Italien; gegen Vielvölkerstaaten.

Militarismus
Wenn das Militär bzw. militärische Formen Denken und Alltag bestimmen, spricht man von Militarismus. Der Militarismus neigt zu aggressiver Aussenpolitik.

Merkantilismus
Wirtschaftssystem aus der Zeit des Absolutismus mit dem Ziel erhöhter Staatseinnahmen für Hof und Armee. Merkmale und Grundsätze: Einfuhr billiger Rohstoffe aus Kolonien mit eigenen Schiffen; Export von Fertigwaren; Herstellung von Fertigwaren in Manufakturen; Zollmaür gegen Einfuhr von Fertigwaren; aktive Handelsbilanz; einheitlicher Binnenmarkt; Eingreifen des Staates in die Wirtschaft. Staat tritt auch als Unternehmer auf.

Kolonialismus
Politik, die auf die Bildung von Kolonien zielt. Kolonien werden von einem sogenannten Mutterland militärisch besetzt und verwaltet. Der Kultureinfluss des Mutterlandes verändert die Kultur in den Kolonien. Wirtschaftliche Ausbeutung. Ansiedlung von Kolonisten (Beseitigung von Arbeitslosigkeit!).

Industrialisierung
übergang von der vorwiegend landwirtschaftlichen (agrarischen) Produktion zur vorwiegend industriellen Produktion mit Fabriken und Antriebsmaschinen, z.B. der Dampfmaschine. Damit verbunden sind schnelle Fortschritte in Wissenschaft und Technik. Erfindungen revolutionieren die Produktion.

Klasse
Gesellschaftliche Klassen unterscheiden sich nach Vermögen (Besitz) und Bildung

Konstitutionelle Monarchie
Es herrscht Gewaltenteilung. Der Herrscher ist als Haupt der Exekutive Regierungschef. Die Legislative wird durch ein Parlament gebildet. Zensuswahlrecht. Volkssouveränität statt Gottesgnadentum.

Konservatismus
Conservare = lat. bewahren. Der Konservatismus betrachtet den Staat als etwas Individülles, organisch Gewachsenes, das nicht nach einem (z.B. liberalen) Schema verändert werden darf. Reformen ja, aber langsam und ohne Bruch mit dem Gewordenen. Familie, Religion, Tradition, Herkommen, Brauch als wichtige Begriffe. Im 19.Jh. gegen Aufklärung, Rationalismus, Liberalismus. Orientierung am Absolutismus, aber mit Zugeständnissen an modernere Zeiten.

Imperialismus
Imperium = lat. Reich. Politik, die auf die Bildung grosser Reiche zielt. Fremde Gesellschaften sollen abhängig gemacht werden, entweder indirekt mit wirtschaftlichen und politischen Mitteln oder direkt als Kolonie. Aggressive Aussenpolitik, verknüpft mit übersteigertem Nationalismus. Kampf um Rohstoffe, Absatzmärkte (wirtschaftliche Krisen!) und militärstrategischen Einfluss.

Föderalismus
Wenn Staaten einen Bundesstaat oder einen Staatenbund bilden, spricht man von Föderalismus.

Gewaltfreiheit
Verzicht auf Anwendung von Gewalt in der Politik.

Gottesgnadentum
Ein Herrscher regiert durch die Gnade Gottes.

Hegemonie
Vorherrschaft eines Staates über andere, z.B. Napoleons über das restliche Europa

Europäisches Gleichgewicht
Wenn die Machtverhältnisse zwischen den (europäischen) Staaten ausgeglichen sind, spricht man von Gleichgewicht. Die Hegemonie eines Staates soll vermieden werden.

Demokratie
Volksherrschaft (Demos = griech. Volk; kratein = griech. herrschen); Staat mit Verfassung

Diktatur
Gegenteil von Demokratie

Demokraten von 1848
Politische Strömung in der Tradition der radikaleren bzw. radikalen Phase der Frz. Revolution. Ruf nach Verfassung, aber im Unterschied zu Liberalen Forderung nach Republik, allgemeinem Wahlrecht, sozialen Massnahmen des Staates, Volksbewaffnung.

Bürgerwehr
Bürgerwehren sind bewaffnete Verbände von Bürgern, die meist in Revolutionszeiten geschaffen werden, um die Revolution gegen Angriffe der Gegner der Revolution, z.B. der Fürsten, zu verteidigen und die öffentliche Ordnung aufrechtzürhalten.

Befreiungskriege
Nach der Niederlage der Grande Armee Napoleons im Russlandfeldzug 1812 erheben sich die europäischen Völker und Staaten gegen Napoleon, der 1813 (Völkerschlacht bei Leipzig) und 1814 besiegt wird.

Bundesstaat
Eine Reihe von Staaten schliesst sich unter gemeinsamer Zentrale zusammen. Sie geben Souveränitätsrechte an die Zentrale ab (z.B. Aussenpolitik, Recht auf Steürerhebung, Militärwesen). Bsp.: Bundesrepublik Deutschland; USA

Absolutismus
Kombination aus absoluter Monarchie und Ständeordnung. Bsp.: Frankreich unter Ludwig XIV.

Aufklärung
Geistige Bewegung des 18.Jhs, die alle Dinge dieser Welt unter dem Gesichtspunkt der Vernunft betrachtet. Folgen sind z.B. neü Staatstheorien (John Locke; Montesquie; Rousseau); Religionskritik (Lessing, Voltaire, Diderot, usw.); mächtiger Aufschwung der Naturwissenschaft; Aufkommen von Pädagogik und frühe Fraünemanzipation. Die Aufklärung schafft die geistigen Voraussetzungen für die überwindung des Absolutismus und für die moderne Demokratie.