Kopie von `Prof. Dr. Holger Rogall - Glossar der Nachhaltigen Ökonomie`
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Kategorie: Wirtschaft und Finanzen > Nachhaltigen Ökonomie
Datum & Land: 01/08/2010, De.
Wörter: 164
Währungen
Geld wird zur Währung, sobald es sich um internationale Geldtransaktionen handelt.
Währungspolitik
W. umfasst alle nationalstaatlichen Maßnahmen und internationalen Vereinbarungen, die den krisenfreien Austausch von Währungen sichern.
Wohlfahrt
W. ist ein neoklassischer Begriff, der in der Wohlfahrtstheorie verwendet wird. Er wird heute nicht mehr, wie zu Zeiten von A.C. Pigou (1920), als Höhe der materiellen Güterproduktion einer Volkswirtschaft definiert, sondern umfasst als Maß der Befriedigung materielle sowie immaterielle (psychische und soziale) Bedürfnisse. Die Wohlfahrt ist somit auch abhängig von der Bildungs-, Gesundheits- und Umweltsituation eines Landes. Autoren, die der neoklassischen Theorie kritisch gegenüber stehen, bevorzugen den Begriff Lebensqualität.
Wohlfahrtstheorie
Die Wohlfahrtstheorie ist ein Teilgebiet der neoklassischen Theorie. Im Mittelpunkt ihres Erkenntnisinteresses stehen die Formen und Folgen von Marktversagen (insbes. Fehlallokationen). Besondere Schwerpunkte bilden die Analyse öffentlicher bzw. meritorischer Güter, externe Effekte und die Messung der ökonomischen Wohlfahrt.
Wirtschaftsakteure
Unter W. werden alle Personen verstanden, die durch Handlungen einen positiven oder negativen Einfluss auf den Verlauf der wirtschaftlichen Entwicklung nehmen (insbes. Konsumenten und Unternehmer).
Wirtschaften
W. heißt, dass die Produktionsfaktoren (Inputs) möglichst effizient eingesetzt werden, d.h. eine gewünschte Menge an Gütern mit möglichst wenig Mitteln hergestellt wird (Minimumprinzip). Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass mit einer bestimmten Menge an Produktionsfaktoren eine maximale Gütermenge (Output) produziert werden soll (Maximumprinzip). D...
Wechselkurs
W. ist das Austauschverhältnis zwischen verschiedenen Währungen.
Weltwirtschaftsordnung
Die W. umfasst die Gesamtheit der vertraglichen Regelungen, Verhaltensnormen sowie gesellschaftlichen und ökonomischen Institutionen, die die Transaktionen im internationalen Wirtschaftsverkehr bestimmen.
Wirtschaftspolitik
W. umfasst alle staatlichen Maßnahmen, die darauf ausgerichtet sind, das Wirtschaftsleben in einem Land entsprechend der zugrunde liegenden Wirtschaftsordnung und den gesellschaftlichen Zielsetzungen zu gestalten. Die Wirtschaftsordnung umfasst die Gesamtheit der Rahmenbedingungen, innerhalb derer der Wirtschaftsprozess abläuft (Ordnungspolitik). ...
Vertragstheoretischer Ethikansatz von Rawls
Nach Rawls ist eine Gesellschaft gerecht, wenn solche Regeln herrschen, wie sie die Mehrzahl der Menschen fordern würden, wenn sie nicht wüssten, wie ihre materiellen und geistigen Voraussetzungen bei ihrer Geburt sind. Diese Regeln werden in einem fiktiven Gesellschaftsvertrag festgehalten, der für alle verbindlich ist und an den sich alle h...
Verbände
V. sind auf Dauer angelegte Zusammenschlüsse von Personen, Gruppen, Unternehmen oder Institutionen zur organisierten Interessenvertretung gegenüber Dritten, z.B. staatlichen Entscheidungsträgern, Öffentlichkeit usw.
Verwertung
V. wird als Gewinnung von Stoffen und Stoffgruppen aus Abfällen und als deren stoffliche oder energetische Nutzung im Wirtschaftskreislauf definiert (Entwurf TA-Siedlungsabfall). Umstritten ist die Frage, ob eine energetische Nutzung der anfallenden Energie bei der Verbrennung als `thermische Verwertung' der stofflichen Verwertung, d. h. dem R...
Verwirklichungschancen
und Reichtum als ein sehr hohes Maß an Verwirklichungschancen an. Dieser Mangel kann sich in niedriger Lebenserwartung, schwerer Unterernährung, chronischen Krankheiten Analphabetismus und anderen Nöten niederschlagen (Sen 2003: 32; Rogall 2006: 284).
Unsichtbare Hand
(Geprägt von A. Smith): Hiernach können die Märkte allein für eine optimale Allokation sorgen (auch Preismechanismus genannt).
Utilitarismus
Die utilitaristische Ethik (von lat. utilis- nützlich) sieht ihr höchstes Ziel in der Erreichung des größtmöglichen Glücks der größtmöglichen Zahl (von Menschen). Im Hinblick auf dieses Ziel formuliert sie das Nutzenprinzip als Moralprinzip: Eine Handlung ist dann moralisch, wenn sie die nützlichsten Folgen für eine größtmögliche Anzahl von Betroff...
Umweltabgaben
U. sind Abgaben auf die Nutzung natürlicher Ressourcen (z. B. auf Energie oder Wasser) in Form von Gebühren und Beiträgen, Steuern oder Sonderabgaben.
Umweltverträglichkeitsprüfung
Eine U. ist nach Inkrafttreten der Änderungsverordnung für alle genehmigungspflichtigen Anlagen erforderlich (vgl. Anhang zu Nummer 1 der Anlage zu § 3 UVP). Für einen Teil der Anlagen (z.B. Müllverbrennungsanlagen) wurde diese Pflicht durch das Investitionserleichterungsgesetz abgeschafft. Grundlage des deutschen UVP-Gesetzes von 2001 ...
Umwelt
Der Begriff U. wird vielfältig definiert. In seiner umfassendsten Begriffsbestimmung bedeutet Umwelt die Gesamtheit der existenzbestimmenden Faktoren (inkl. der physischen, psychischen, technischen, ökonomischen und sozialen Beziehungen und Bedingungen).
Umweltakteure
Unter U. werden alle Menschen verstanden, die aufgrund ihres Machtpotenzials die gesellschaftliche Entwicklung in Richtung Nachhaltigkeit positiv oder negativ beeinflussen können, d.h. sie können den Prozess beschleunigen oder blockieren.
Umweltgüter
siehe natürliche Ressourcen.
Umweltlizenzen
siehe Naturnutzungsrechte.
Umweltbelastungsarten
Die U. können in verschiedene Kategorien unterteilt werden: (1) Klimaveränderung und Zerstörung der Ozonschicht, (2) Schädigung der Biosphäre (durch schadstoffhaltige feste, flüssige, gasförmige Stoffe, sowie Lärm, Erschütterungen und umweltbelastende Abwärme und Strahlungen), (3) Übernutzung der erneuerbaren natürlichen Ressourcen (...
Umweltmedien
Unter U. werden Boden, Wasser und Luft inkl. ihrer Funktionen im natürlichen Lebenskreislauf verstanden.
Umweltökonomie
Die U. (engl. environmental economics) entwickelte sich aus der neoklassischen Umwelt- und Ressourcenökonomie. Sie ist ein Zweig der Wirtschaftswissenschaft, die in ihren Theorien, Analysen und Kostenrechnungen ökologische Parameter mit einbezieht (Umweltprogramm der Bundesregierung 1971). Seit Ende der 1990er Jahre wird die Weiterentwicklung zu ei...
Umweltökonomische Gesamtrechnung
Umweltökonomische Gesamtrechnung (UGR): Die UGR wird als Berichtssystem definiert, mit dem die Beziehungen zwischen wirtschaftlichen Aktivitäten und der natürlichen Umwelt statistisch wiedergegeben werden. Hierbei wird der VGR ein Berichtssystem über das Naturvermögen und den Naturverbrauch eines Landes an die Seite gestellt. Anhand physikalische...
Umweltpolitik/ Umweltschutzpolitik
Der Begriff U. wurde von Menke-Glückert (Ministerialdirektor im BMI) etwa 1970 in die deutsche Sprache eingeführt. Das erste Umweltprogramm der Bundesregierung von 1971 beschreibt Umweltpolitik als Gesamtheit der Maßnahmen, die notwendig sind um: (1) dem Menschen eine Umwelt zu sichern, wie er sie für seine Gesundheit und für ein menschenwürdiges D...
Umweltqualitätsstandards
Unter U. werden Grenzwerte oder Verbrauchsraten verstanden, die nicht überschritten werden dürfen.
Umweltrecht
U. ist die Gesamtheit aller Rechtsvorschriften (Gesetze, Verordnungen, Verwaltungsvorschriften, Normen und Satzungen), die der Umweltpflege dienen.
Umweltraum
U. meint die natürlichen Lebensgrundlagen (natürlichen Ressourcen) mit all ihren Funktionen. Der Begriff Grenzen des Umweltraumes soll zeigen, dass der Mensch die natürlichen Ressourcen nur bis zu einem gewissen Grad nachhaltig (dauerhaft) nutzen kann, ohne eine Schädigung der Lebensgrundlagen zu verursachen. Sie werden überall dort übertreten, wo ...
Umweltschutzkosten
Unter U. (Vermeidungskosten) werden alle Kosten verstanden, die anfallen, wenn Maßnahmen zum Schutz oder der Sanierung der natürlichen Ressourcen ergriffen werden (z.B. Bau von Filteranlagen und Klärwerken, Wärmeschutzsanierung). Zu den Umweltschutzkosten zählen neoklassische Umweltökonomen auch den Verzicht auf Nutzenrealisierung (z.B. Verzicht au...
Umweltschutztechniken
N.U. setzen am Ende des Produktionsprozesses an. Bei n.U. geht es i.d.R. um die Filterung und Lagerung von leicht toxischen bis hoch giftigen Stoffen, die bei der Produktion entstehen.
Umweltschadenskosten
Unter U.S.K. werden alle Kosten verstanden, die bei der Nutzung insbesondere der Übernutzung der natürlichen Ressourcen entstehen (z.B. Gesundheitskosten, Sanierungskosten für verschmutzte Gewässer und Böden, Ernteverluste).
UGR
siehe Umweltökonomische Gesamtrechnung.
Umweltstraftaten
Unter Umweltstraftaten werden alle Handlungen oder Unterlassungen verstanden, die umweltrelevante Delikte darstellen.
tritt dann auf, wenn Menschen nicht über die zur Existenzsicherung notwendigen Güter verfügen und ein Überleben in Menschenwürde gefährdet ist
(internationaler Maßstab: weniger als die Kaufkraft von einem US-$ pro Tag) Hiervon sind ca. 1,2 Mrd. Menschen insbesondere in den ärmsten Staaten (sog. LDCs) betroffen. Durch die großen wirtschaftlichen Erfolge Chinas hat sich in den letzten 20 Jahren auch die Anzahl an Armen und die globale Armutsquote verringert. Dabei wird of...
Time-lag
T.l. meint eine zeitliche Verzögerung zwischen dem Erkennen eines Problems und der Handlung zur Lösung.
Top-Runner-Ansatz
Der T-R-Ansatz basiert auf einer Regelung 1998/1999 in Japan, eingeführten Regelung, nach der die maximalen Energieverbrauche von ausgewählten energieintensiven Produkten (Klimaanlagen, PCs, Kühlschränke usw.) für ein Zieljahr rechtlich festgelegt werden. Grundlage der Fixierung ist das auf dem Markt erhältliche best-practice-Modell (das beste in...
Technikfolgenabschätzung
(technology assessment, meist mit TA abgekürzt): TA stellt ein wissenschaftliches Instrument dar Zukunftsbezüge von Technik zu erforschen, die Konsequenzen herauszuarbeiten und sie in die gesellschaftlichen Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozesse einzubringen. Sie will Wissen, Orientierung und Verfahren bereit stellen wie gesellschaftlich...
Termingeschäfte
sind alle Geschäfte, bei denen die Erfüllung des Vertrages (z.B. Abnahme von Waren oder der Verkauf von Aktien) erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt, der Preis (oder Umtauschkurs) jedoch am Abschlusstag des Geschäftes vereinbart wird. Mit T. können Kursrisiken vermieden werden.Â
Szenarien
S. ist eine von der Zukunftsforschung entwickelte Methode alternative Zukunftspfade zu beschreiben. Sie beschreiben also nicht wie sich die Realität am wahrscheinlichsten entwickeln wird, sondern wie sie sich unter bestimmten Bedingungen entwickeln könnte (z.B. wie würde sich der Energieverbrauch in Deutschland entwickeln, wenn die öffentliche Hand...
Sustainable Development
siehe Nachhaltige Entwicklung.
Subsidiaritätsprinzip
Nach dem S. sollen nur dann Kompetenzen von den jeweiligen kleineren Gruppen/ Organisationseinheiten (Familien/Kommunen) auf die größere Gruppe / gesellschaftliche Organisationseinheit (Land/Bund/EU) verlagert werden, wenn die kleinere Gruppe zur Lösung des Problems nicht in der Lage ist. Das S. geht auf die katholische Soziallehre der 1930er Jahre...
Stromentstehungskosten
S. geben an, zu welchen Kosten Strom hergestellt wird. Zu ihnen zählen neben den variablen Kosten, wie Arbeits- und Primärenergiekosten, auch die fixen Kosten, z.B. Kapitalkosten.
Staat soll sich auf die Gewährleistung innerer und äußerer Sicherheit beschränken
(Begriff geprägt in der Klassik)
Staatsversagen
S. tritt ein, wenn Parlamente, Regierungen und Verwaltungen scheitern, notwendige Maßnahmen zur Lösung langfristiger Probleme umzusetzen.
Stand der Technik
Der S.d.T. ist ein in Rechtsnormen verwendeter Begriff, der den Entwicklungsstand fortschrittlicher Verfahren und Anlagen (z.B. zur Begrenzung von Umweltbelastungen) beschreibt, die bereits im regulären Betrieb eingesetzt werden.
Standard-Preis-Ansatz
Der S-P-A geht auf die Ökonomen Baumol und Oates zurück. Die demokratisch legitimierten Entscheidungsträger legen hiernach einen bestimmten Umweltstandard fest (z.B. die Höhe des Verbrauchs an natürlichen Ressourcen), der dann über die Erhebung von Umweltabgaben erreicht werden soll. Die Höhe der Abgaben wird durch ein mehrjähriges Trial-and-Error-...
Strategiepfade einer nachhaltigen Entwicklung
(1) Effizienzstrategie: Vorhandene Produkte sollen ressourceneffizienter (inkl. schadstoffärmer) gestaltet werden. Leitziel ist, die Ressourceneffizienz um den Faktor 10 zu steigern (z.B. `1 l-Auto'). (2) Konsistenz- bzw. Substitutionsstrategie: Hierbei soll untersucht werden, wie neue zukunftsfähige Produkte (die die Managementregeln d...
Stoffeinträge in die Natur
Unter S. werden alle festen und gasförmigen (Schad)stoffe verstanden, die bei der Gewinnung, Verarbeitung und Nutzung von Rohstoffen und Energie freigesetzt werden und die natürlichen Kreisläufe (inkl. den Menschen) belasten können.
Steuern
S. sind Geldleistungen der Steuerpflichtigen an die öffentlichen Haushalte, die der Steuerpflichtige ohne eine konkrete Gegenleistung erbringen muss. Die öffentlich-rechtlichen Gemeinwesen können all denjenigen zur Erzielung von Einnahmen Steuern auferlegen, bei denen der Tatbestand zutrifft, an den das Gesetz die Leistungspflicht knüpft. Die Erzie...
Strategien
Unter S. wird das planmäßige Handeln im Sinne langfristiger Zweck-Mittel-Entwürfe verstanden.
Spieltheorie
Die S. Ist eine mathematisch-empirische Theorie, mit deren Methoden wirtschaftliche, politische und soziologische Verhaltensmuster von Menschen in Gruppen überprüft werden können.
Spekulationskasse
S. ist ein Begriff aus der keynesianischen Theorie. Keynes ging davon aus, dass die Hauhalte ihr Einkommen nicht nur zum Konsum verwenden, sondern auch überlegen, wie sie es möglichst gewinnbringend anlegen (sparen) können. Für die Haushalte bieten sich verschiedene Geldanlagen an, die damals gebräuchlichste Form waren Staatsanleihen (festverzinsli...
Soziale Kosten
S. meint alle Kosten, die bei der Produktion oder dem Konsum von Gütern entstehen und die der Verursacher nicht selbst trägt, sondern auf andere externalisiert. So trägt z.B. der Nutzer eines Kfz nur einen Bruchteil der von ihm erzeugten Kosten. Die Umweltkosten, die Kosten aus Unfällen, Straßenschäden usw. zahlen die Steuerzahler, die Natur oder künftige Generationen.Â
Sozial-ökologische Markt- oder Gemischtwirtschaft
Unter einer s.ö.M. wird ein Wirtschaftssystem verstanden, dass die Märkte nicht abschafft aber ihnen mit Hilfe von politisch-rechtlichen Instrumenten einen Entwicklungsrahmen gibt (z.B. ökologische Leitplanken), der dafür sorgt, dass die Volkswirtschaft sich nach den Zielen und Prinzipien einer nachhaltigen Entwicklung umstrukturiert (zu den Ziel...
Souverän
Unter einem Souverän wird die letzte sich nicht weiter zu legitimierende Macht in einem Staate verstanden, aus der sich alle gesellschaftliche Macht und Herrschaft ableiten muss. Im Absolutismus ist der Souverän der Herrscher (die Zentralgewalt), in einer Demokratie das Volk.
Sozial-ökonomische Faktoren
Das wirtschaftliche Verhalten von Menschen wird stark von sozial-ökonomischen Faktoren wie den Preisen und dem Image von Gütern beeinflusst. Durch sie lässt sich erklären warum Menschen die natürlichen Ressourcen (ihre Lebensgrundlagen) systematisch übernutzen und damit zerstören. Zu den wichtigsten Faktoren gehören: Externe Effekte, Öffentliche-Güter-Problematik, Gefangenendilemma.
Skalenerträge
S. geben an, wie sich die Produktionsmenge verändert, wenn die Produktionsfaktoren (im gleichen Verhältnis) vermehrt eingesetzt werden. Bei konstanten S. wächst der Output proportional, bei zunehmenden S. überproportional (economics of scale) und bei abnehmenden S. unterproportional.
Seiende
S. meint alles materiell Existierende (Menschen, Tiere, Pflanzen sowie die unbelebte Natur, wie Boden, Steine, Landschaften). Selektives Wachstum (Eppler): S.W. beschreibt eine Nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung im Rahmen von Ökologischen Leitplanken. Dabei muss die Steigerung der Ressourcenproduktivität immer über der Steigerung der wirt. W...
Schadstoffe
S. sind Stoffe, die durch ihre chemische oder physikalische Wirkung in der Lage sind Menschen und Umwelt zu schädigen. Manche Stoffe werden erst in einer gewissen Konzentration zu Schadstoffen, andere sind schon in kleinsten Mengen schädlich (z. B. krebserzeugende Stoffe).
Say´sches Theorem
Nach dem Say´schen Theorem werden mit der Produktion von Gütern Einkommen erzeugt (Faktoreinkommen), die der Summe des Wertes aller erzeugten Güter entsprechen. Aus diesem Grund können die Einkommensbezieher das gesamte Angebot nachfragen. `Jedes Angebot schafft sich seine Nachfrage'. Das Einkommen wird entweder zum Konsum oder zum Sparen verwendet...
Say, Jean-Baptiste
(1767-1832) Der französische Nationalökonom gilt als ein Begründer der klassischen Ökonomie. Er ging davon aus, dass sich jedes Angebot seine Nachfrage schafft (da über den Zinsmechanismus niemals zuviel gespart/gehortet wird). Dieses sog. `Say´s Law' bildet bis heute einer der Grundlagen der neoklassischen Ökonomie, die davon ausgeht, dass die Mä...
Rechtsstaatsprinzip, zentrale Elemente
(1) Vorrang von Verfassung und Gesetz: Die Organe des Staates sind an die förmlichen Rechtsvorschriften gebunden. Rangniedrigere Vorschriften dürfen gegen ranghöhere nicht verstoßen (Rechtshierarchie): Verfassung geht vor Gesetz, Gesetz vor Verordnung, Verordnung vor Satzung. Bloße Verwaltungsvorschriften sind nur verwaltungsintern bindend. Priva...
Ressourceneffizienz
Ressourceneffizienz gibt das Verhältnis zwischen Wertschöpfung (z. B. einem Produkt oder dem Bruttoinlandsprodukt) und dem zur Erzeugung notwendigen Ressourceneinsatz (z.B. Energieverbrauch) an.
Ressourcenproduktivität
oder Ressourceneffizienz: R. drückt das Verhältnis vom Output zum Einsatz der natürlichen Ressourcen aus (z. B. einem Produkt oder dem Bruttoinlandsprodukt - BIP). Hierbei wird auch die Schadstofffreisetzung als Verbrauch natürlicher Ressourcen angesehen. Beispiele sind: BIP zu Primärenergieverbrauch, BIP zu CO2-Emissionen, BIP zum Rohstoffei...
Quote
Q. ist der Anteil, der bei der Aufteilung eines Ganzen auf einen Teil entfällt. Immer, wo es sinnvoll erscheint, wird das Bruttoinlandsprodukt als Grundgesamtheit verwendet, z.B. Anteil des Konsums am BIP = Konsumquote.
Protektionismus
P. umfasst die Gesamtheit von staatlichen Maßnahmen, die zum Schutz der einheimischen Wirtschaft ergriffen werden.
Qualitätsziele
Q. sollen qualitative Ziele benennen, die im Laufe einer nachhaltigen Entwicklung (im Sinne einer Qualität des Lebens) erreicht werden sollen.
Präferenzordnung
Die Konsumenten bewerten unterschiedliche Güterbündel und erstellen eine Rangordnung, die in der neoklassischen Theorie als Präferenzordnung bezeichnet wird. Die Neoklassiker gehen davon aus, dass ein Konsument oder Haushalt stets weiß, welches von zwei Gütern oder von mehreren Güterbündeln ihm den höchsten Nutzen stiftet bzw. welches Gut er bevorz...
Preiselastizität
Die direkte Preiselastizität misst die relative Reaktion der Nachfrager auf die relative Preisänderung eines Gutes. Sie ermöglicht den Unternehmen vorauszusehen, wie sich ihr Erlös (Umsatz) entwickeln wird, wenn sie die Preise ihrer Güter ändern. Drei mögliche Ausprägungsformen der direkten Preiselastizität werden unterschieden: (1) Die Preiselasti...
Primärenergieverbrauch
Als PEV wird die Umwandlung aller Energieträger bezeichnet, die als Rohstoffe in der Natur vorkommen (z. B. Kohle, Gas, Uran, Holz, Erdöl).
Preismechanismus
I. d. R. existiert in der Ökonomie folgender Zusammenhang: Wenn die Preise eines Produktes sinken, nimmt die Nachfrage nach ihm zu. Wenn die Preise steigen, nimmt die Nachfrage ab. Viele Ökonomen bezeichnen diesen Zusammenhang als `Gesetz von Angebot und Nachfrage'. Tatsächlich kann aber von einem (Natur-)Gesetz keine Rede sein, da zahlre...
Produktionspreis
P. meint die Summe aller Kosten die bei der Produktion eines Gutes anfallen, zzgl. eines branchendurchschnittlichen Gewinns. Eine moderne Form der objektiven Wertlehre geht davon aus, dass sich die Preise (Tauschwerte) eines Produktes aus Angebot und Nachfrage ergeben und um den Produktionspreis schwanken.
Prognosen
P. stellen den Versuch dar, Aussagen über die wahrscheinlichste Entwicklung in der Zukunft zu treffen (z.B. den Energieverbrauch Deutschlands in 50 Jahren). Da Aussagen über die Zukunft (insbes. über längere Zeiträume) prinzipiell unsicher sind (ökonomische, technische und gesellschafts-politische Entwicklungen lassen sich über Jahrzehnte nur schwe...
Produzierendes Gewerbe
Das p.G. umfasst das verarbeitende Gewerbe, das Baugewerbe, die Energie- und Wasserversorgung sowie den Bergbau (inkl. dem jeweiligen Handwerk).
Produkthaftungsgesetz
Das am 01.01.1990 in Kraft getretene Gesetz normiert für alle Produkte eine verschuldensunabhängige Haftung.
Politiker
Unter P. werden hier Menschen verstanden, die haupt- oder nebenberuflich in der Politik tätig sind und dementsprechend auf Zeit Staatsämter (Mandate) als Abgeordnete, Minister oder Staatssekretäre ausüben.
Politik
P. wird als Summe der Aktivitäten verstanden, die der Staat †“ in der Demokratie durch Wahlen legitimiert †“ mit Hilfe seines Gewaltmonopols gegenüber allen Gesellschaftsmitgliedern durchsetzt (Hinterberger 1996: 131). In der Ökologischen/Nachhaltigen Ökonomie steht hierbei die aktive Änderung der Rahmenbedingungen im Mittelpunkt des Interesses.
Politikversagen
P. tritt auf, wenn die Politik es nicht schafft, bei dringlichen Problemen die notwendigen Rahmenbedingungen für Konsumenten und Produzenten herbeizuführen. Faktoren des Politikversagens †“ aus der Sicht der neuen Umweltökonomie: (1) Machtfülle einzelner Interessengruppen; (2) Personelle Durchdringung, Verflechtung, Parteispenden und Korr...
Potentiale erneuerbarer und besonders effizienter Energietechniken
Für die Frage einen wie hohen Anteil eine Energietechnik vom Gesamtenergieverbrauch decken kann, ist weniger wichtig wie hoch ihre Leistung theoretisch (physikalisch) sein könnte, sondern wie hoch ihr Anteil unter realistischen Bedingungen Ausgeweitet werden könnte. Hierfür unterscheiden wir in die folgenden Kategorien: (1) Theoretisches Potentia...
Pluralismus
P. ist ein Begriff für eine vielschichtige politische Ordnung, in der eine Vielzahl von Interessengruppen die gesellschaftliche Macht ausüben. Verschiedene Gruppen und Organisationen konkurrieren mit und gegeneinander um die Durchsetzung ihrer Interessen. In der Theorie sind alle Gruppen gleichberechtigt und begrenzen ihren Einfluss (ihre Macht) ge...
Philosophie
P. ist der Versuch des Menschen, die Rätsel des Daseins und des Soseins der äußeren Welt wie des menschlichen Inneren mit dem Mittel des Denkens zu lösen.
Phillipskurve
Die P. zeigt eine Beziehung zwischen Inflationsrate und Arbeitslosenquote: Bis zu einem bestimmten Punkt nimmt die Arbeitslosenrate mit steigender Inflationsrate ab und umgekehrt.
Pigousteuer
Pigou beschäftigte sich seit den 1920er Jahren mit der Externalisierung von Kosten, die aufgrund der zu geringen (die volkswirtschaftlichen Kosten nicht abdeckenden) Preisen zu einer Übernachfrage und damit Fehlallokation führen müssen. Er wollte diese Fehlallokation durch eine Steuer, die die externalisierten Kosten internalisiert, beseitigen (n...
Paradigma
P. ist die für eine bestimmte Zeitspanne nicht-hinterfragbare Basisannahme bzw. Überzeugung in einem Wissenschaftsgebiet.
Pekuniäre
Ziele: Unter den P.Z. werden die menschlichen Ziele nach ausreichendem oder steigendem Einkommen verstanden.
Partikularinteressen
P. bezeichnet Bestrebungen einzelner Akteursgruppen zur Durchsetzung politischer oder wirtschaftlicher Sonderinteressen (Eigeninteressen).
Opportunitätsprinzip
Das O. meint die Ermessensfreiheit einer Behörde, ob nach einer Abwägung die Umweltschutzbelange über anderen Zielen (z.B. der Wirtschaftsförderung) stehen oder sich ihnen unterordnen müssen. Organisationen: Organisationen sind arbeitsteilig aufgebaute Personengruppen, die sich freiwillig zusammenschließen, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Zu ih...
Objektive Werttheorien
O.W. erklären den Tauschwert (Preis) eines Produktes aus den zur Herstellung der Güter aufgewandten Kosten. Nach Adam Smith entspricht der Wert der Güter ihren Produktionskosten (plus durchschnittlichen Gewinn). Nach David Ricardo ergibt sich der Wert eines Gutes aus der in ihm enthaltenen Arbeitszeit. Karl Marx hat diese Arbeitswertlehre später we...
Nutzen
N. ist ein neoklassischer Begriff, der ein theoretisches Maß für die Bedürfnisbefriedigung eines Menschen aus dem Erwerb eines Gutes oder aus einer Handlung darstellt. Er umfasst alle materiellen und immateriellen Aspekte bzw. Vorteile, die dem Menschen daraus entstehen. Die neoklassische Ökonomie sieht den wichtigsten Zweck wirtschaftlichen Handel...
Nutzenrivalität
N. liegt vor, wenn der Nutzen, den der Konsum eines Gutes einer Person stiftet, durch die Nutzung vieler weiterer Konsumenten sinkt (z.B. verringert sich der Nutzen eines Fahrrads, wenn mehrere Personen gleichzeitig damit fahren wollen). D.h., dass alle Güter, die einer Nutzenrivalität unterliegen, auch automatisch knapp sind.
Neoklassische Theorie
Die neoklassische Theorie entstand und verbreitete sich am Ende des 19. Jahrhunderts. Sie stellt heute die herrschende Wirtschaftsschule dar. Sie erklärt alle Wirtschaftsprozesse als Tauschprozesse auf Märkten (auf dem Güter-, Arbeits-, Kapitalmarkt). Diese Märkte finden durch den Preismechanismus langfristig immer zu einem Gleichgewicht (A...
Neoklassische Umwelt- und Ressourcenökonomie
Die n.U.R. ist eine Unterschule der neoklassischen Ökonomie. Sie entstand in den 1970er Jahren, als deutlich wurde, dass die Märkte aufgrund sozial-ökonomischer Faktoren keine Mechanismen besitzen, die eine optimale Verwendung von natürlichen Ressourcen ermöglichen (Marktversagen genannt). Sie sieht im Umweltschutz inkl. des effizienten Umgangs mit...
Neue Umweltökonomie
Die N.U. ist Ende der 1990er Jahre an der FHW-Berlin entstanden. Sie versteht sich als Unterschule der ökologischen Ökonomie, damit vertritt sie ihre Kernaussagen, fordert aber ihre Weiterentwicklung zu einer Nachhaltigen Ökonomie. Für einige Punkte empfiehlt sie aber eine Fortsetzung der Diskussion, hierzu gehören die folgenden Punkte: (1) In...
Neoliberalismus
Als N. bezeichnet man eine poltisch-ökonomische Bewegung (Position), die staatliche Eingriffe in die wirtschaftliche Entwicklung ablehnt. Die Überwindung absoluter Armut soll durch die Herstellung `freier' Märkte und wirtschaftlichem Wachstum erzielt werden. Der Staat soll hierzu alle wirtschaftlichen Aktivitäten einstellen, die staatlichen Leistun...
Nachhaltigkeitsformel
im Zuge einer nachhaltigen Entwicklung muss ständig die folgende Formel eingehalten werden: Ressourcenproduktivität
Nachhaltige Produkte
N.P. sind dadurch gekennzeichnet, dass sie die ökologischen, ökonomischen und sozial-kulturellen Managementregeln der Nachhaltigkeit einhalten. Zur Einhaltung der ökologischen Managementregeln müssen sie aus nachhaltig bewirtschafteten erneuerbaren Materialien, Sekundärmaterialien oder dauerhaft nutzbaren Materialien bestehen, mit Hilfe erneuerbare...
Nachhaltigkeitsgrade
Da der Inhalt des Nachhaltigkeitsbegriffs unterschiedlich interpretiert wird, haben sich in der Wissenschaft unterschiedliche Nachhaltigkeitskategorien herausgebildet (von sehr schwach, schwach, über stark bis strikte Nachhaltigkeit). Das UBA, der SRU und die Neue Umweltökonomie/Nachhaltige Ökonomie sprechen sich dafür aus, dass der Nachhaltigkeits...
Natürliche Lebensgrundlagen
siehe natürliche Ressourcen.
Nachtwächterstaat
Staat soll sich auf die Gewährleistung innerer und äußerer Sicherheit beschränken (Begriff geprägt in der Klassik).