Kopie von `Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Münster`
Die Wörterliste gibt es nicht mehr oder die Website ist nicht (mehr) online.
Nachstehend finden Sie eine Kopie der Informationen. Eventuell ist die Information nicht mehr aktuell.
Wir weisen Sie darauf hin, bei der Beurteilung der Ergebnisse kritisch zu sein.
Kategorie: Wirtschaft und Finanzen
Datum & Land: 11/03/2011, De.
Wörter: 89
Schnittstellenmanagement
(interorganisationales) Schnittstellenmanagement beschreibt nach Brockhoff und Hauschildt (1993) die `systematische Steuerung der Zusammenarbeit funktionaler [Teil-]Bereiche†œ. Als Schnittstellen sind dabei die Punkte zu verstehen, an denen Informationen, Güter und Finanzmittel ausgetauscht werden.Hat sich ein Unternehmen in der Vergangenheit stets an seine Kooperationsvereinbarungen gehalten, so erwirbt es eine Reputation als fairer Partner. Dadurch wird ihm von anderen potenziellen Kooperationspartnern ein Vertrauensvorschuss gewährt.
Coopetition
Coopetition setzt sich aus den Begriffen cooperation und competition zusammen und bezeichnet eine Kooperation auf der gleichen Wertschöpfungsstufe (horizontale Kooperation), während die Kooperationspartner auf dem Markt für das Endprodukt in Wettbewerb zueinander stehen. Kooperiert wird dabei vor allem in F&E oder Produktion, während in allen anderen Bereichen die Unternehmen in ihrer Rolle als eigenständige Wettbewerber verbleiben und unabhängig am Markt auftreten.
Credible Commitments
Credible commitments (glaubwürdige Selbstverpflichtungen) verringern die Gefahr von opportunistischem Verhalten (Opportunismus) zwischen Vertragspartnern. Unproblematisch sind explizite Vertragsvereinbarungen, die von Gerichten sachverständig und zu geringen Kosten durchgesetzt werden können. Langfristige Kooperationsbeziehungen zwischen Unternehmen sind jedoch durch relationale Verträge gekennzeichnet, bei denen im Konfliktfall eine befriedigende Lösung vor Gericht kaum möglich ist. Deshalb müssen private Regelungen credible commitments schaffen, die bewirken, dass Verträge "sich selbst erfüllen", weil es im Interesse der Vertragspartner liegt.
Direktinvestition
Der Begriff der Direktinvestition bezeichnet eine Auslandsinvestition, bei der Kapital nicht zur reinen Vermögensanlage exportiert wird. Ziel ist es vielmehr, im Ausland unternehmerisch tätig zu sein odr entscheidenden Einfluss auf unternehmerische Tätigkeit auszuüben.
Due Diligence
Definition:Der Begriff der Due Diligence stammt aus der Transaktionspraxis der USA und bedeutet übersetzt "gebührende und im Verkehr erforderliche Sorgfalt" durchgeführter Untersuchungen. Bei der Due Diligence handelt es sich um Analysen und Prüfungen, die im Rahmen der Vorbereitung von geschäftlichen Transaktionen - meistens dem Kauf eines Unternehmens (Akquisition) - zum Ziel der Informationsversorgung des Entscheidungsträgers in den Planungs- und Entscheidungsprozessintegriert werden. Sie umfasst Aktivitäten der Informationsbeschaffung und -aufbereitung zur Erhöhung der Qualität von Entscheidungen durch Chancen- und Risikoerkennung auf betriebswirtschaftlicher und juristischer Ebene sowie durch Genauigkeit in der Wertfeststellung als Folge eines verbesserten Informationszustandes.
EU Wettbewerbsrecht
Das EG-Wettbewerbsrecht verfolgt eine doppelte Zielsetzung: zum einen den des Systems unverfälschten Wettbewerbs im gemeinsamen Markt, zum anderen die Realisierung des Binnenmarktes.
Europäische Fusionskontrollverordnung
Die Europäische Fusionskontrollverordnung (FKVO) wurde 1989 durch den Europäischen Rat verabschiedet und seitdem mehrfach novelliert. Die primäre Zielsetzung der FKVO liegt vor allem in der Aussonderung von wettbewerbspolitisch problematischen Fällen von Unternehmenszusammenschlüssen.
Exit-Barrieren
Die Exit-Barrieren einer Kooperation bezeichnen jene Hindernisse, die es erschweren oder unmöglich machen, die eingegangene Kooperation ohne große finanzielle Nachteile und Reputationsschäden wieder zu verlassen.
Externe Effekte
Ist die Nutzenfunktion eines Individuums nicht ausschließlich von ihm selbst beeinflussbar, sondern hängt auch von den Entscheidungen anderer ab, liegen externe Effekte vor:
Faktorspezifität
Die Faktorspezifität gibt den Grad der wirtschaftlichen Wiederverwendbarkeit eines Investitionsobjektes an. Er hängt davon ab, wie weit das Investitionsobjekt in alternativen Verwendungen oder durch andere Nutzer einsetzbar (redeployable) ist oder Restverkaufserlöse erzielbar sind (salvageable).
Flexibilität von Unternehmenskooperationen
Zwei wesentliche Aspekte, die die Flexibilität einer Kooperation beeinflussen sind die Anpassungsfähigkeit, d.h. die Geschwindigkeit, mit der eine Kooperation auf veränderte Umweltbedingungen reagieren kann, und die Ausgestaltungsflexibilität der Kooperationsform.
Franchising
Beim Franchising handelt es sich um ein kooperatives Vertriebssystem rechtlich selbständiger Unternehmen auf der Basis eines langfristigen Vertragsverhältnisses. Systempartner ist einerseits der Franchise-Geber, der das Geschäftskonzept entwickelt hat. Auf der anderen Seite stehen die Franchise-Nehmer, die das Leistungspaket des Franchise-Gebers gegen Entgelt nutzen und das Konzept in ihren jeweiligen lokalen Märkten umsetzen.
Fundamentale Transformation
Als fundamentale Transformation wird die Umwandlung einer ex ante unspezifischen in eine ex post spezifische Transaktionsbeziehung bezeichnet. Vor Beginn einer Kooperationsbeziehung können einem Nachfrager viele Anbieter gegenüberstehen, die für die zu tätigende Transaktion in Frage kommen. Die Entscheidung für eine Kooperationsbeziehung geht üblicherweise mit spezifischen Investitionen des ausgewählten Anbieters einher.
Fusion
Das Begriffspaar "Mergers & Acquisitions" (M&A) stammt aus dem angloamerikanischen Sprachraum. Die Verschmelzung (Fusion) zweier Unternehmen mit oder ohne vorherigen Anteilserwerb wird als Merger bezeichnet, während unter dem Begriff Acquisition der Erwerb und die Veräußerung von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen und deren Eingliederung in den Unternehmensverbund des Käufers subsumiert werden.
Fusionskontrolle im GWB
Wenn zu befürchten ist, dass durch eine Fusion die beteiligten Unternehmen eine marktbeherrschende Stellung erreichen oder ausbauen, so ist es die Aufgabe der Fusionskontrolle, Unternehmenszusammenschlüsse zu verhindern. Solche Unternehmenszusammenschlüsse können auf Grundlage des GWBs (Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen) untersagt werden.
Gefangenendilemma
Mit dem aus der Spieltheorie stammenden Begriff des Gefangenendilemmas wird eine Anreizstruktur bezeichnet, in der eine grundsätzlich wünschenswerte Kooperation entweder gar nicht erst zustande kommt oder zumindest gefährdet ist, obwohl die Zusammenarbeit aus Sicht aller Transaktionspartner vorteilhaft wäre bzw. ist.
Genossenschaftliche Kooperation
Eine Genossenschaft stellt eine Kooperation dar, in der mehrere Wirtschaftssubjekte eine gemeinsame Unternehmung betreiben, die die Förderung der Mitglieder zum Ziel hat. Aus ökonomischer Sicht muss eine Genossenschaft nicht unbedingt als eingetragene Genossenschaft (e.G.) betrieben werden, sondern kann auch eine andere Rechtsform, z.B. die einer Aktiengesellschaft (AG) annehmen.
Genossenschaftliche Pflichtprüfung
Die Jahresabschlussprüfung der Genossenschaften (genossenschaftliche Pflichtprüfung) ist die älteste Pflichtprüfung Deutschlands (seit 1889).
Globalisierung
Die Globalisierung ist eine wichtige Determinante des Umfeldes von Unternehmenskooperationen. Sie ist der Treiber für die Veränderung von Unternehmensgrenzen. Die Globalisierung bewirkt zum einen, dass Unternehmen sich auf ihren angestammten Märkten auf Veränderungen einstellen, und zum anderen Internationalisierungsstrategien entwickeln müssen.
Governancestrukturen
Governancestrukturen stellen Institutionen zur Koordination und Überwachung von Transaktionen dar. Dabei lassen sich drei Gruppen unterscheiden: Märkte, Hierarchien und Kooperationen. Bei der Suche nach einer effizienten Governancestruktur, also bei der Entscheidung zwischen Markt, Hierarchie oder Kooperation, werden die Produktions- und Transaktionskosten der verschiedenen Alternativen miteinander verglichen.
GWB
Am 1. Januar 1958 trat das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) in Kraft und löste die alliierten Dekartellierungsbestimmungen von 1947 ab.
Hierarchie
Die Hierarchie stellt eine zum Markt und zur Kooperation alternative Governancestruktur dar. Die Entscheidung für eines dieser institutionellen Arrangements hängt vor allem von den Transaktionskosten, die bei der Koordination und Überwachung einer bestimmten Transaktion bzw. Transaktionsbeziehung entstehen, aber auch von Produktionskostenüberlegungen ab.
Keiretsu
Keiretsu (japanisch) bedeutet wörtlich "Reihe" oder "Linie". Unter einem `Keiretsu†œ versteht man einen Verbund rechtlich und wirtschaftlich weitgehend selbständiger Unternehmen, die in Form einer festen Mitgliedschaft auf vielfältige Weise miteinander verwoben sind.
Industrieökonomik
Die traditionelle Industrieökonomik geht zurück auf J.M. CLARK, einen der Begründer der Harvard School. Er kritisierte die Statik des Modells der vollständigen Konkurrenz, indem er mittels der so genannten Gegengiftthese zeigte, dass Verletzungen von Annahmen des Modells der vollständigen Konkurrenz durch die gezielte Verletzung weiterer Annahmen wieder ausgeglichen werden können.
Institutionalisierung
Unternehmenskooperationen verbinden als sogenannte hybride Organisationsformen verschiedene Elemente der beiden alternativen Governancesysteme Markt und Hierarchie. Sie führen dadurch die Anreizvorteile des Markts mit den Absicherungsmöglichkeiten der Hierarchie zusammen.
Institutionen
Allgemeine Definition von Institutionen:Institutionen sind Systeme von verhaltenssteuernden Regeln, die menschliche Interaktionen gemäß einer Leitidee ordnen, für längere Zeit und einen größeren Kreis von Menschen gelten und deren Beachtung auf unterschiedliche Art und Weise durchgesetzt wird.
Integrierte Versorgung
Im Allgemeinen wird unter einer Integrierten Versorgung (IV) ein Netzwerk verstanden, das aus einer Kombination von Haus- und/oder Fachärzten, ärztlichen und nichtärztlichen Leistungserbringern aus dem ambulanten und/oder stationären Bereich sowie evtl. Apotheken besteht.
Internationale Unternehmenskooperation
Die Verfolgung einer Internationalisierungsstrategie bezeichnet die zunehmende Ausweitung des Auslandsengagements einer Unternehmung und ist mit entsprechenden Konsequenzen für die Unternehmensstruktur verbunden. Die organisatorische Umsetzung einer Internationalisierungsstrategie kann dabei in unterschiedlicher Form und Intensität erfolgen.
Joint Ventures
Unter einem Joint Venture wird eine Gemeinschaftsunternehmung verstanden, die von mindestens zwei rechtlich und wirtschaftlich selbständigen Investoren gegründet wird, um auf wirtschaftlichem, technischem oder wissenschaftlichem Gebiet zusammenzuarbeiten. In der Regel stammen die Kooperationspartner aus unterschiedlichen Wirtschaftsräumen, häufig aus Industrieländern einerseits und aus Entwicklungsländern andererseits.
Kartelle
Kartelle sind eine spezifische Kooperationsform auf horizontaler Ebene, die der Erreichung gemeinsamer Interessen und insbesondere des Aufbaus wirtschaftlicher Macht dient. Mit Kartellen kann der Wettbewerb nachhaltig beschränkt werden, da Anbieter ihr Verhalten durch Absprachen von Preisen, Konditionen etc. aufeinander abstimmen.
Kernkompetenzen
Kernkompetenzen verkörpern strategisch bedeutende Fähigkeiten eines Unternehmens. Durch die Fokussierung auf ihre Kernkompetenzen in der Wertschöpfungskette gelingt es Unternehmen, sich von ihren Konkurrenten abzuheben und Wettbewerbsvorteile aufzubauen.
KMU
(Kleine und Mittlere Unternehmen) Eine einheitliche Definition für kleine und mittlere Unternehmen ist bisher weder in der Wissenschaft noch in der Praxis zu finden. So unterteilt die Europäische Union diesen Bereich in drei Gruppen mit mittleren, kleinen und Kleinstunternehmen (siehe nachfolgende Tabelle).
Kollusion
Kollusionen sind Wettbewerbsbeschränkungen, die durch abgestimmtes Verhalten von Anbietern der gleichen Wirtschaftsstufe entstehen. Ihr Spektrum reicht von lockerem wechselseitigen Informationsaustausch bezüglich geplanter Maßnahmen bis hin zu Kartellen.
Komplementäre Kompetenzen
Der Zugang zu Kompetenzen und Ressourcen, über die man selbst nicht verfügt, die aber benötigt werden, um neue Produkte zu entwickeln, neue Märkte zu erschließen, Systemangebote machen zu können etc., ist ein wichtiger Grund für die Vereinbarung von Kooperationen.
Konglomerat
Als Konglomerat wird der Zusammenschluss von zuvor selbständigen Unternehmen bezeichnet, welcher durch folgende Merkmale gekennzeichnet ist:
Kooperation
Eine Kooperation ist eine auf Zeit (meist mittelfristig) angelegte Zusammenarbeit zwischen zwei oder mehr rechtlich und wirtschaftlich unabhängigen Unternehmen, wobei die wirtschaftliche Unabhängigkeit jedoch im Bereich der Kooperation eingeschränkt ist.
Kooperationsphasen
Der Verlauf einer Kooperation kann idealtypisch in fünf Phasen eingeteilt werden.
Kooperationsrichtung
Die Kooperationsrichtung gibt an, auf welchen Stufen der Wertschöpfungskette die an einer Kooperation beteiligten Unternehmen stehen. Es wird zwischen (1) horizontalen, (2) vertikalen und (3) lateralen Kooperationen bzw. Kooperationsrichtungen unterschieden.
Kooperationsvertrag
Der Kooperationsvertrag ist ein durch Vertrag begründetes Schuldverhältnis, das die Vertragspartner zur Zusammenarbeit verpflichtet und die Erreichung eines gemeinsamen Zweckes fördert.
Management-Buy-Out
Management-Buy-Out beschreibt den Kauf einer Unternehmenseinheit oder eines gesamten Unternehmens durch dessen Management. Während somit die operativen Strukturen identisch bleiben, verändern sich die Eigentumsverhältnisse. Diese Strategie wird vom Management v.a. in Phasen der Umstrukturierung bzw. beim Versuch feindlicher Übernahmen verfolgt.
Market-based View of Strategy
Der Strategiebegriff des Market-based View befaßt sich im Kern mit Asymmetrien zwischen Unternehmen innerhalb der gleichen strategischen Gruppe (Branche). Dabei werden Unternehmen analysiert, die eine ähnliche Strategie verfolgen, aber unterschiedlich erfolgreich bei der Umsetzung sind.
Markt
Der Markt stellt eine zur Hierarchie und zur Kooperation alternative Governancestruktur dar. Die Entscheidung für eines dieser institutionellen Arrangements hängt vor allem von den Transaktionskosten, die bei der Koordination und Überwachung einer bestimmten Transaktion bzw. Transaktionsbeziehung entstehen, aber auch von Produktionskostenüberlegungen ab. Prototyp einer Markttransaktion ist der einmalige Kaufvertrag, der bei Vertragsabschluß vollständig formuliert werden kann und bei dem die Identität der Partner ohne Belang ist; Streitfälle können durch Gerichte anhand formalisierter Kriterien geregelt werden (klassischer Vertrag).
Marktbeherrschung
(Missbrauchsaufsicht) Die Kooperation von Unternehmen ist zweischneidig. Einerseits wirkt diese wettbewerbsfördernd, da Unternehmen mit dem Ziel kooperieren, gegenüber ihren Konkurrenten Wettbewerbsvorteile zu erlangen. Dies gilt insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen, z.B. durch Kooperationen im F&E-Bereich.
MemberValue-Reporting
MemberValue-Reporting ist als regelmäßige, strukturierte und standardisierte Berichterstattung einer Genossenschaft zu verstehen, die geeignet ist, die Informationsasymmetrien zwischen der Unternehmensleitung und den Mitgliedern sowie den anderen Stakeholdern abzubauen und mit der eine wertorientierte Ausrichtung der genossenschaftlichen Kooperation kommuniziert werden kann.
Mergers & Acquisitions(M&A)
Das Begriffspaar "Mergers & Acquisitions" (M&A) stammt aus dem angloamerikanischen Sprachraum. Die Verschmelzung (Fusion) zweier Unternehmen mit oder ohne vorherigen Anteilserwerb wird als Merger bezeichnet, während unter dem Begriff Acquisition der Erwerb und die Veräußerung von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen und deren Eingliederung in den Unternehmensverbund des Käufers subsumiert werden.
Mitgliederförderung
Die Mitgliederförderung ist das primäre Ziel einer genossenschaftlichen Kooperation. Das von Schulze-Delitzsch geprägte Genossenschaftsgesetz definiert Genossenschaften als "Gesellschaften von nicht geschlossener Mitgliederzahl, welche die Förderung des Erwerbes oder der Wirtschaft ihrer Mitglieder mittels gemeinschaftlichen Geschäftsbetriebes bezwecken".
Moral Hazard
Grundsätzlich lassen sich im Rahmen der Principal-Agent-Theorie drei Arten asymmetrischer Informationsverteilung unterscheiden:
Nearshoring
Bevorzugter Standort der US-amerikanischen Firmen für Offshoring ist vor allem Indien, während für europäische Unternehmen neben Indien auch osteuropäische Standorte eine bedeutende Rolle spielen.
Neue Institutionenökonomik
Die Neoklassik erklärt wirtschaftliches Handeln unter der Annahme vollkommener Information. Unter dieser Bedingung ist der Markt das effiziente Tausch- und Organisationsinstrument im Rahmen der volkswirtschaftlichen Arbeitsteilung.
Neue Politische Ökonomie
Grundlage der neuen politischen Ökonomie bildete die politische Ökonomie. Diese untersuchte welche Instrumente zum Erreichen welcher Ziele unter bestimmten Rahmenbedingungen zweckmäßig eingesetzt werden können. Daraus entwickelte sich die neue politische Ökonomie.
Offshoring
(/ Nearshoring) Offshoring bezeichnet das Outsourcing von Dienstleistungen ins Ausland. Dabei lassen sich zwei verschiedenen Arten des Offshorings unterscheiden:
Opportunismus
Das ökonomische Modell unterstellt den Akteuren eigennutzmaximierendes Verhalten. Es kann in unterschiedlichen Ausprägungen auftreten, wobei Opportunismus die stärkste Form umschreibt.
Outsourcing
Das aus der amerikanischen Managementpraxis stammende Kunstwort Outsourcing setzt sich aus den Bestandteilen outside, resource und using zusammen. Im Kern beschreibt der hinter dem Outsourcingbegriff stehende Sachverhalt die betriebswirtschaftliche Frage nach dem "make-or-buy".
Partnerschaften
Eine Partnerschaft ist die typische Organisationsform für die Zusammenarbeit von Freiberuflern, wie z.B. Ärzten, Rechtsanwälten, Unternehmensberatern, Architekten usw. Häufig wird sie als Gesellschaft des bürgerlichen Rechts (GbR) gegründet, so dass sich für die Partner als Eigentümer eine persönliche, unbeschränkte und gesamtschuldnerische Haftung für die Verbindlichkeit der Unternehmung ergibt. Alternativ können Partnerschaften auch nach einem speziell für diesen Zweck geschaffenen Gesetz konstituiert werden.
Post Merger Management
Die Aufgabe des Post Merger Managements im Rahmen einer Fusion ist die Planung, Gestaltung und Durchführung von Maßnahmen zur Integration der fusionierten Unternehmen.
Principal-Agent-Theorie
"Whenever one individual depends on the action of another, an agency relationship arises. The individual taking the action is called the agent. The affected party is the principal." (Pratt/Zeckhauser (1985)).
Projektfinanzierung
Projektfinanzierungen dienen zur Finanzierung größerer Investitionsvorhaben bzw. einer Projektkooperation und weisen gegenüber der konventionellen Finanzierung eines Projektes einige Besonderheiten auf. Für ein Projekt, als eine sich selbst tragende Wirtschaftseinheit, wird eine Projektgesellschaft gegründet, die für den Bau und Betrieb des Projektes die erforderlichen Geldmittel aufbringt.
Projektkooperation
Eine Projektkooperation verkörpert die gemeinsame Durchführung eines spezifizierten Projektes. Ein Projekt ist eine zeitlich begrenzte, komplexe und risikobehaftete Aufgabe, die eine Neu- oder Umgestaltung eines Systems (z.B. einer Abteilung, eines Prozesses, einer Unternehmung) zum Ziel hat. Wichtige Merkmale sind u.a.:
Property-Rights
Ein Forschungszweig der Neuen Institutionenökonomik ist neben der Transaktionskostenth, der Prinzipal-Agent-Theorie und der Public-Choice-Theorie, die Theorie der Property-Rights (Theorie der Verfügungsrechte).Ziel der Theorie ist eine mikroökonomische Erforschung der Struktur der Verfügungsrechte an Gütern durch Personen. Dabei wird die Art der Verfügungsrechte über ein Gut in fünf Einzelrechte unterteilt:
Public Private Partnership
Ein Public Private Partnership bezeichnet eine institutionalisierte Form der Zusammenarbeit zwischen der öffentlichen Hand und privaten Unternehmen. PPPs können anhand folgender Aspekte differenziert werden:
Quasirente
Die Quasirente gibt den Differenzertrag einer Investition in ihrer jetzigen im Vergleich zur zweitbesten Verwendung an. Je größer diese Differenz ist, desto größer wird der Wertverlust bei einer Beendigung der gegenwärtigen Transaktionsbeziehung. Damit stellt die Quasirente ein Maß für die aus spezifischen Investitionen (Faktorspezifität) resultierenden Abhängigkeiten dar.
Rationalität
(begrenzte) Begrenzte Rationalität ist neben der Annahme des Opportunismus ein Verhaltensmerkmal der ökonomischen Akteure, das in der Neuen Institutionenökonomik zugrunde gelegt wird.
Realoptionen
Unternehmenskooperationen können über ein hohes Flexibilitätspotential verfügen (vgl. Flexibilität von Unternehmenskooperationen). Diese Flexibilität ermöglicht es den beteiligten Unternehmen, auf für sie positive oder negative Entwicklungen zu reagieren und sich Veränderungen ihres Umfelds zügig anzupassen.
Relationale Verträge
Der Begriff der relationalen Verträge geht auf den amerikanischen Rechtswissenschaftler Macneil zurück, der Verträge in drei unterschiedliche Vertragstypen untergliederte: klassische, neoklassische und relationale Verträge.
Sell-Off
Der Verkauf von Unternehmenseinheiten wird als Sell-off bezeichnet und ist Teil einer Desinvestitionsstrategie.
Shirking
Das bewusste Nichtabrufen des eigenen Leistungspotentials eines Wirtschaftssubjektes unter Ausnutzung des Potentials anderer Subjekte wird mit Shirking bzw. Drückebergerei bezeichnet.
Spezifische Investitionen
Die Faktorspezifität gibt den Grad der wirtschaftlichen Wiederverwendbarkeit eines Investitionsobjektes an.
Spieltheorie
Die Spieltheorie untersucht das rationale Entscheidungsverhalten eines Individuums oder einer Partei in einer sozialen Konfliktsituation unter den gegebenen Rahmenbedingungen. Der Begriff der Spieltheorie geht auf die Untersuchung von Verhaltensweisen bei Gesellschaftsspielen zurück.
Spill-Off
Werden zufällige Forschungsergebnisse oder Produktideen verkauft, da diese nicht der Kernkompetenz des Unternehmens entsprechen bzw. die eigenen Kapazitäten zur Vermarktung nicht ausreichen, wird von Spill-off gesprochen.
Spin-Off
Als Spin-off wird ein innovatives Unternehmen bezeichnet, das von ehemaligen Mitarbeitern einer erwerbswirtschaftlichen Unternehmung aufgebaut wird. Charakteristisch ist der Transfer einer Erfindung vom ursprünglichen in das neu gegründete Unternehmen. Dieses neue Unternehmen wird mit Einverständnis der Organisation, in der die Gründer beschäftigt waren, rechtlich und wirtschaftlich selbständig.
Stakeholder-Konzept
Das Stakeholder-Konzept beschreibt die reziproke Abhängigkeit zwischen Unternehmen und verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen. Solche Gruppen sind Kunden, Lieferanten, Mitarbeiter, Eigen- und Fremdkapitalgeber, aber auch der Staat, die Öffentlichkeit oder die Konkurrenz. Bei der Verfolgung unternehmerischer Ziele müssen die Ansprüche dieser am Unternehmen interessierten Gruppen berücksichtigt werden.
Strategische Allianzen
Eine Strategische Allianz stellt eine Koalition zwischen mindestens zwei aktuellen oder potentiellen Konkurrenten dar. Bezweckt wird mit ihr eine Stärkung der individuellen Kompetenzen in einzelnen Geschäftsfeldern, ohne sich dabei wie bei einer Fusion vollständig zusammenzuschließen.
Subadditivität
Das Phänomen der Subadditivität liegt vor, wenn Kostenstrukturen bedingen, dass die Gesamtproduktion eines Gutes (x) durch nur einen einzigen Anbieter kostengünstiger erfolgen kann als die Herstellung der gleichen Produktionsmenge (n) durch mehrere Unternehmen.
Teamproduktion
Untrennbare Produktionsprozesse verkörpern Prozesse, in denen der Output eines Teams nicht durch die Addition der individuellen Leistungen der Teammitglieder zustande kommt, sondern auf das Zusammenspiel der gesamten Gruppe zurückzuführen ist.
TITFORTAT-Strategie
In der Spieltheorie bezeichnet TIT FOR TAT ("Wie Du mir, so ich Dir") die Strategie eines Spielers, der in einem mehrperiodigen Spiel im ersten Zug kooperiert und danach genauso handelt wie sein Gegenspieler in der jeweiligen Vorperiode. Hat letzterer zuvor kooperiert, so kooperiert auch der TIT FOR TAT-Spieler.
Transaktion
Transaktionen bilden die grundlegende Untersuchungseinheit der Transaktionskostentheorie und werden von verschiedenen Autoren unterschiedlich definiert.
Transaktionsdimensionen
Entscheidungen über die Wahl einer bestimmten Koordinationsform wirtschaftlicher Aktivität (Markt, Kooperation, Hierarchie) können über einen Vergleich der jeweils bei der Anbahnung, Abwicklung und Kontrolle der Transaktionen entstehenden Transaktionskosten getroffen werden.
Transaktionskosten
Transaktionskosten entstehen im Rahmen von Transaktionen und stellen ökonomische Reibungsverluste in Form von Missverständnissen, Verzögerungen etc. dar. Diese können sowohl in monetärer als auch in nichtmonetärer Form, wie z.B. als aufgewendete Zeit und Mühe, vorliegen.
Unternehmenskooperationen
Eine wichtige Bedingung für den dauerhaften Erfolg einer Kooperation ist der optimale institutionelle Mix aus Stabilisierung der Innenbeziehung und Flexibilität der Kooperationsform. Aus diesen konfliktären Anforderungen resultiert eine Trade-Off-Beziehung. Die Forderung nach Stabilität spricht für eine hierarchienahe Form der Unternehmenskooperation, während die Forderung nach Flexibilität eine marktnahe Unternehmenskooperationsform nahe legt. Eine Kooperation ist umso stabiler, je stärker sie reglementiert und vertraglich abgesichert ist.
Unternehmensnetzwerke
"Ein Unternehmensnetzwerk stellt eine auf die Realisierung von Wettbewerbsvorteilen zielende Organisationsform ökonomischer Aktivitäten dar, die sich durch komplex-reziproke, eher kooperative denn kompetitive und relativ stabile Beziehungen zwischen rechtlich selbständigen, wirtschaftlich jedoch zumeist abhängigen Unternehmen auszeichnet."
Untrennbare Produktionsprozesse
(Teamproduktionen) Untrennbare Produktionsprozesse verkörpern Prozesse, in denen der Output eines Teams nicht durch die Addition der individuellen Leistungen der Teammitglieder zustande kommt, sondern auf das Zusammenspiel der gesamten Gruppe zurückzuführen ist.
Verbundgruppen
Der Kooperationsform "Verbundgruppe" wird in den Wirtschaftswissenschaften ein relativ geringer Stellenwert beigemessen, so dass häufig ein gewisses Unverständnis über die Inhalte, Struktur, und Bedeutung der Zusammenarbeit in Verbundgruppen angetroffen wird.
Verfügungsrechte
Verfügungsrechte berechtigen ihren Inhaber über bestimmte Ressourcen - diese können sowohl materieller oder immaterieller Art sein - zu verfügen. Die Berechtigung kann von Gesetzes wegen aus vertraglichen Verpflichtungen oder aus sozialen Pflichten resultieren. Die Ausstattung mit Verfügungsrechten kann verdünnter (eingeschränkter) oder unverdünnter (konzentrierter) Natur sein. Verfügungsrechte sind demnach teilbar und/oder können durch Gesetze oder Regeln eingeschränkt werden.
Virtuelle Kooperationen
Virtuelle Kooperationen basieren auf dem Konzept des dynamischen Unternehmensnetzwerkes. Innerhalb eines dynamischen Netzwerkes konfigurieren sich einzelne Netzwerkknoten (Aufgabenträger, Organisationseinheiten oder Organisationen) problembezogen je nach Aufgabenstellung zu einer virtuellen Unternehmung.
Wertkettenkooperation
Eine Wertkettenkooperation zeichnet sich dadurch aus, dass Unternehmen auf unterschiedlichen Stufen der Wertschöpfungskette zusammenarbeiten (vertikale Kooperation).
Wettbewerbsfunktionen
Kooperationen bewegen sich im Spannungsfeld zwischen einer Effizienzsteigerung und einer Wettbewerbsbeschränkung. Um die Form und das Ausmaß der Wettbewerbsbeschränkung bestimmen zu können, ist zunächst der Gegenstand des Begriffes "Wettbewerb" zu bestimmen. In der Fachliteratur existiert keine allgemein anerkannte Definition dieses Begriffes.
Williamson Trade-Off
Die Auswirkungen einer Unternehmenskonzentration, die sich durch Fusionen bzw. Akquisitionen ergeben, können mit Hilfe der Trade-off-Analyse von Williamson illustriert werden (Abbildung).
WIN-WIN-Situation
Eine Kooperation wird auf freiwilliger Basis nur dann eingegangen, wenn alle Partner einen Vorteil aus ihr ziehen. Dieser an sich selbstverständliche Zusammenhang wird oft, vor allem in der populärwissenschaftlichen Beraterliteratur, als Win-Win-Situation bezeichnet. Der Begriff trifft allerdings in der Regel nicht den Kern des Problems, weil durch die alleinige Betonung des Kooperationserlöses von Verteilungskonflikten und Gefangenendilemmata abgelenkt wird.
Wohlfahrtseffekte
Eine Kooperation kann unterschiedliche Auswirkungen auf die Wohlfahrt einer Volkswirtschaft haben. Positive Wohlfahrtseffekte können durch eine gesteigerte Produktionseffizienz z.B. infolge verbesserter Nutzung von Ressourcen, Technologien und Vertriebswegen, eine Konzentration auf Kernkompetenzen, Informationsaustausch, die Beschleunigung von F&E-Aktivitäten, Kostenteilung und Synergieeffekte erzielt werden.